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Der Glaube an das Jenseits ist eine der sechs Säulen der islâmischen Glaubenslehre, an die ein Muslim glauben muss, um einen vollkommenen Glauben zu haben. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  informierte uns über Ereignisse des Verborgenen, die sich nach dem Tod abspielen. Der elementare Glaube an diese Ereignisse ist erst dann vollkommen, wenn man aus tiefstem Herzen an alle Angelegenheiten glaubt, über die uns der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  informierte.





 





Die Ahl As-Sunna wa Al-Dschamâ'a (Hauptströmung der Muslime) glaubt an all diese Ereignisse, wohingegen die Erneuerer es ablehnen, Ereignisse wie die Befragung im Grab, die Glückseligkeit und die Prüfungen im Grab, die Bestrafung im Grab, das Überqueren des Sirât (Die Brücke, die über die Hölle verläuft), und das Wiegen der Taten zu akzeptieren. Der Grund für ihre Ablehnung ist, dass nach ihrer Einschätzung diese Dinge nicht mit dem bloßen Verstand nachvollzogen werden können. Da sie ihren Verstand als Richter über alles ansehen, glauben sie nicht an Dinge, die außerhalb ihres Fassungsvermögens liegen.





 





Materialisten lehnen es ab, an etwas zu glauben, das sie nicht fühlen können. Unsere Antwort auf diese Einstellung ist, dass unsere Unfähigkeit, die Existenz bestimmter Dinge wahrzunehmen, eine Ablehnung der Existenz dieser Dinge nicht berechtigt. Die Gewissheit durch Benachrichtigung einer authentischen Person ist genauso gut wie die Gewissheit durch Sehen und Fühlen. Da die Aufrichtigkeit des Propheten Muhammad  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  bezüglich der Überbringung der ihm offenbarten göttlichen Botschaft für uns unzweifelhaft ist, glauben wir Gläubige fest an alles, was er  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  über das Verborgene gesagt hat - einschließlich dem Jenseits. Der Glaube an das Jenseits beinhaltet folgendes:





 





(A) Der Glaube an die Ereignisse im Grab





 





Die Ahl As-Sunna wa Al-Dschamâ'a glaubt an die Prüfung im Grab. Das arabische Wort für Prüfung ist "Fitna", was sprachlich bedeutet 'Gold ins Feuer zu legen um dessen Unreinheiten zu entfernen'; dieses Wort wurde deshalb später im Sinne von 'testen' oder 'prüfen' verwendet.





 





Der qurânische Beweis bezüglich dieser Ereignisse findet sich in folgendem Vers, in dem Allâh der Allmächtige die Bestrafung des Volkes von Fir'aun (Pharao) beschreibt; Er, der Erhabene sagt: "das (Höllen)feuer, dem sie morgens und abends vorgeführt werden. Und am Tag, da sich die Stunde erhebt (, wird es heißen): „Lasst die Leute Fir'auns in die strengste Strafe eingehen."" (Sûra 40:46)





 





Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte auch: "Das Grab ist entweder ein Garten der Gärten des Paradieses oder eine Grube der Gruben der Hölle." (At-Tirmidhî)





 





 





(B) Die Ereignisse am Tage des Gerichts





 





Wenn das Bestehen dieser Erde zu Ende ist, wird Allâh dem Engel Isrâfîl befehlen, in den Sûr (Posaune) zu blasen. Beim ersten Posaunenstoß werden alle Himmels- und Erdenbewohner bewusstlos werden, außer diejenigen, für die Allâh es anders bestimmt hat. Dann wird die Erde geebnet und die Berge werden zu fließenden Sanddünen. Kurz, all das wird geschehen, worüber uns Allâh in seinem Buch, speziell in den Suren 81 und 82 des edlen Qur'âns, informiert hat.





 





Dann wird Allâh den Himmeln befehlen zu regnen. Dieser Regen wird dem Sperma von Männern gleichen. Die Menschen werden dann aus ihren Gräbern auferweckt. Die Auferweckung wird am Kreuzbein beginnen und der Prozess der Wiederauferweckung wird fortdauern, bis alle wieder ihre ursprüngliche Gestalt, in ihrem ursprünglichen Körper, angenommen haben.





 





Allâh wird Isrâfîl dann befehlen, ein zweites Mal in die Posaune zu blasen, woraufhin die Menschen lebend aus ihren Gräbern kommen werden. Die Ungläubigen und die Heuchler werden dann bereuen und sagen: "... O wehe uns! Wer hat uns von unserer Schlafstätte auferweckt?" (Sûra 36:52), wohingegen die Gläubigen sagen werden: "...Das ist, was der Allerbarmer versprochen hat, und die Gesandten haben die Wahrheit gesagt." (Sûra 36:52)





 





Die Engel werden sie alle nackt, unbeschnitten und barfuß zum Platz des Haschr (der Versammlung) treiben.





 





Der erste, der an diesem Tag bekleidet werden wird, wird der Prophet Ibrahîm  Frieden sei auf ihm  sein. Am Versammlungsort wird die Sonne nahe zu den Köpfen der Menschen herabsinken und ihr Schweiß wird sie umhüllen, einige von ihnen bis zu den Fußknöcheln, andere bis zu den Knien, andere bis zur Brust und wieder andere bis zum Nacken. Die Menge ihres Schweißes wird entsprechend ihrer Taten sein.





 





Einige Leute werden an diesem Tag durch den Schatten Allâhs geschützt sein. Wenn die Bedingungen für die Menschen unerträglich werden und die Verzweiflung sehr groß wird, werden die Leute Allâh darum bitten, es Seinen Gesandten und Propheten zu erlauben, für sie zu intervenieren und sie von dem Leid zu erretten. Jeder Gesandte und Prophet wird die Leute zu dem Propheten schicken, der nach ihm kam, bis sie zu unserem Propheten Muhammad  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  kommen. Er wird ihnen dann antworten, dass er die dafür vorgesehene Person ist. Er wird für sie intervenieren und damit den Beginn der Abrechnung einläuten.





 





(C) Die Waagen





 





Dann werden die Waagen aufgestellt und die Taten werden gewogen. Diese Waagen werden echt sein, und sie werden Waagschalen und Zeiger haben. Allâh, der Erhabene und Gepriesene, wird den Taten der Kreaturen materielle Existenz verleihen, und sie werden ein Gewicht haben. Die guten Taten werden in eine Waagschale gelegt und die schlechten Taten in die andere, wie Allâh uns im Qurân informiert: "Und Wir stellen die gerechten Waagen für den Tag der Auferstehung auf. So wird keiner Seele um irgendetwas Unrecht zugefügt; und wäre es auch das Gewicht eines Senfkorns, Wir bringen es bei. Und Wir genügen als Berechner." (Sûra 21:47)





 





(D) Die Bücher





 





Diesem folgt die Offenlegung der Bücher der Taten. Derjenige, der sein Buch in die rechte Hand erhält, wird eine leichte Abrechnung haben. Er wird erfreut zu seinen Angehörigen zurückkehren. Doch derjenige, der sein Buch hinter seinem Rücken und mit der linken Hand erhält, wird sich den sofortigen Tod noch an diesem Tag wünschen, da er nun weiß, dass er in das Höllenfeuer gestoßen werden wird. Er wird an diesem Tag voller Reue sein und sich wünschen, dass er sein Buch nicht ausgehändigt bekommen hätte oder dass er nichts davon erfahren hätte. Allâh sagt: "Was nun jemanden angeht, dem dann sein Buch in seine Rechte gegeben wird, der wird einer leichten Abrechnung unterzogen, und er wird erfreut zu seinen Angehörigen zurückkehren. Was aber jemanden angeht, dem sein Buch hinter seinem Rücken gegeben wird, der wird nach Vernichtung rufen und der Feuersglut ausgesetzt sein." (Sûra 84:7-12)





 





Alle Ereignisse, die nach dem Tod und am jüngsten Tag zwingend eintreten werden, wie Belohnung und Bestrafung, Paradies und Hölle, die Abrechnung und andere Ereignisse, werden in den göttlichen Offenbarungen und in den Berichten des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  detailliert beschrieben. Sie sind auch in dem Wissen, das uns der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  als Erbe hinterlassen hat zu finden; wer immer es sucht, wird es finden.



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