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Diese Unterkategorie beschreibt die verschiedenen Philosophien und Ideologien, die die Existenz Allâhs entweder explizit oder implizit leugnen. Manche behaupten Gott existiere überhaupt nicht (Atheismus), während andere zwar seine Existenz bestätigen, aber Allâh derart begreifen, dass in Wirklichkeit seine Existenz doch noch geleugnet wird (Pantheismus).





 





Nur in wenigen alten Religionen ist der Gedanke Allâhs überhaupt nicht zu finden. Das bekannteste dieser religiösen Systeme wird Gautama Buddha zugeschrieben. Der Buddhismus, als reformistische Bewegung gegen das Kastensystem im Hinduismus entstanden, wurde im 6. Jh. v. Chr. zur selben Zeit wie der Jainismus gegründet. Im 3. Jh. v. Chr. wurde der Buddhismus Staatsreligion. Schließlich wurde der Buddhismus dem Hinduismus angepasst, und Buddha selbst wurde zu den Avatars (Inkarnationen Allâhs) gezählt. Diese Religion nahm in Indien ab, gewann jedoch dafür die Vorherrschaft in China und den anderen fernöstlichen Ländern. Der Hinayana-Buddhismus, die frühere und weit strengere der beiden Interpretationen des Buddhismus, der nach dem Tod Gautama Buddhas entstand, besagt eindeutig, dass es keinen Gott gibt. Die Last der Erlösung wird von jedem einzelnen Menschen persönlich übernommen. Infolgedessen kann man diesen Zweig des Buddhismus als ein Beispiel des Schirk in der Herrschaft und Göttlichkeit (Rubûbiyya) anführen, in dem die Existenz Allâhs explizit verneint wird.





 





Ebenso wenig gibt es einen Gott in den Lehren des durch Vardhamana begründeten Jainismus. Stattdessen ist die Rede von zur Befreiung gelangten Seelen, die in manchen Dingen gottähnliche Stufen, wie Unsterblichkeit und Allwissen, erlangen können. In den religiösen Gemeinschaften werden diese wie Götter behandelt, indem ihnen Tempel erbaut und ihre Abbilder verehrt werden.





 





Ein weiteres Beispiel ist der Pharao zur Zeit des Propheten Mûsa. Allâh erwähnt im Qurân, dass dieser Pharao die Existenz Allâhs ablehnte. Zugleich wird berichtet, dass er Mûsâ und dem ägyptischen Volk gegenüber behauptete, der wahre Herr der gesamten Schöpfung zu sein. Allâh zitiert den Pharao, als er zu Mûsâ sprach:





 





„Er (Fir'aun) sagte: "Wenn du dir einen anderen Gott als mich nimmst, werde ich dich ganz gewiß zu einem der Gefangenen machen." (Sûra 26:29)





 





Zu seinem Gefolge sagte er:





 





„Er sagte: "Ich bin euer höchster Herr.“ (Sûra 79:24)





 





Im 19. und 20. Jh. versuchten einige europäische Philosophen die Nicht-Existenz Allâhs zu beweisen. Diese Idee wurde auch als „Gott-ist-tot-Philosophie“ bekannt. Der deutsche Philosoph Philipp Mainländer (1841-1876) schrieb in seiner bekannten Schrift „Philosophie der Erlösung“ (1876), dass die Welt mit dem Tod Gottes beginnt. Er begründete diese These damit, dass Gott ein Symbol der Einheit ist, das durch die Pluralität der Welt zerstört worden sei, und dass Er zugleich ein Symbol der Freude darstellt, das durch das Gesetz des Leidens – ein Gesetz, das auf der ganzen Welt herrsche – verneint werde.  





 





In Deutschland unterstützte Friedrich Nietzsche (1844-1900) die Idee vom „Tod Gottes“ dadurch, dass er behauptete, Gott wäre nichts anderes als eine Projektion des schlechten Gewissens, und der Mensch sei dem zufolge eine Brücke zum Übermenschen. Im 20. Jh. verfolgte der französische Philosoph Jean-Paul Sartre diese Idee. Ihm zufolge kann Gott nicht existieren, da Er sonst ein Widerspruch in sich wäre. Die Idee Gottes ist seiner Meinung nach eine Projektion, die der Mensch benötigt, um das zu sein, was er ist.





 





Die Äußerung Darwins (gest. 1882), dass der Mensch nichts weiter als ein weiterentwickelter Affe sei, wurde weitgehend in die Theorien der Sozialwissenschaft und der Philosophie des 19. Jhs. eingebettet, da man mit ihr eine „wissenschaftliche“ Basis für die Nicht-Existenz Allâhs zu haben glaubte. Ihrer Ansicht nach entwickelte sich der Monotheismus aus dem Animismus, einhergehend mit der Unterstellung einer sozialen Evolution des Menschen vom unabhängigen Individuum hin zum Zusammenschluss zu einer Nation und der physischen Evolution vom Affen zum Menschen.





 





Solche Denker versuchen vor der Frage nach der Schöpfung zu fliehen, indem sie diese schlicht ableugnen und die Eigenschaften Allâhs, „ohne Anfang und ohne Ende zu sein“, auf die erschaffene Materie übertragen. Auch die Anhänger von Karl Marx und seinem wissenschaftlichen Sozialismus und Kommunismus sind dieser Meinung. Sie behaupten, dass alles Existierende seinen Ursprung in sich bewegender (verändernder) Materie habe. Ferner behaupten sie, Allâh sei eine Einbildung der menschlichen Phantasie, die von der herrschenden Klasse ins Leben gerufen wurde, um ihre vererbte Herrschaft zu rechtfertigen und die Aufmerksamkeit der unterdrückten Massen von der Realität ihres Lebens abzulenken.





 





Ein Beispiel für diese Form des Schirk unter den Muslimen sind viele Sufis, wie z. B. Muhyiddîn ibn ‘Arabî. Dieser sagte, dass nur Allâh existiere (Alles ist Allâh und Allâh ist Alles). Solche Menschen leugnen die von Seiner Schöpfung getrennte Existenz Allâhs und verneinen damit in Wirklichkeit Seine Existenz. Derselben Idee hing auch der holländisch-jüdische Philosoph Baruch Spinoza an, der behauptete, dass Allâh die Gesamtheit des Universums mitsamt den Menschen darstelle.



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