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Als Gläubige wissen wir, dass Gott über den Himmeln ist, also über Seiner Schöpfung, also ist Er nicht von irgendwelchen physikalischen Dimensionen eingeschränkt.  Gott ist denen, die an Ihn glauben nahe, sehr nahe und Er beantwortet ihre Bitten.  Gott kennt alle unsere Geheimnisse, Träume und Wünsche, nichts ist vor Ihm verborgen.  Gott ist mit Seiner Schöpfung, mit Seinem Wissen und Seiner Macht.  Warum bleiben dann einige Duas (Bittgebete) unbeantwortet?    





In der Tat eine mächtige Frage und sogar die ersten Muslime waren um eine Antwort bemüht.  Abu Hurairah, einer der engsten Gefährten des Propheten, sagte, das ser den Propheten, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagen hörte: "Das Dua einer Person wird beantwortet, solange sie nicht für etwas Sündiges oder um das Brechen von Verwandtschaftsbanden bitten."[1]  Hiervon lernen wir, dass wenn das Dua unangemessen ist oder eines, das um etwas Sündhaftes bittet, dann wird Gott es nicht annehmen. 





Wenn die Person, die Dua macht, mit Gott auf arrogante Art und Weise korrespondiert, sich vielleicht beklagt oder ihre Stimme im Ärger oder gereizt erhebt, könnte Gott auch nicht antworten.  Ein anderer Grund dafür, wenn Gott das Dua nicht beantwortet, ist wenn der Betende Gott um Hilfe oder Trost bittet, aber er Selbst ist umringt von unrechtmäßigem Reichtum, Essen oder Bekleidung.  Man kann sich nicht kontinuierlich sündhaft benehmen und sündigen, ohne auch nur eine Sekunde zu bereuen und zur gleichen Zeit erwarten, dass Gott seine Duas und Bitten erfüllt.





Der Prophet Muhammad teilte seinen Gefährten mit: "Gott ist weit von Unvollkommenheit entfernt und nimmt nur an, was erlaubt ist.  Gott befahl den Frommen, denselben Befehlen zu folgen, wie Er sie den Gesandten gegeben hat.  





"O ihr Gesandten, esset von den reinen Dingen und tut Gutes. Wahrlich, Ich weiß recht wohl, was ihr tut." (Quran 23:51)





"O ihr, die ihr glaubt, esset von den guten Dingen, die Wir euch bereitet haben." (Quran 2:172)





Hierauf erwähnte der Prophet Muhammad einen Mann, der eine lange Reise machte, er war zerzaust und mit Staub bedeck und streckte seine Hände zum Himmel: "O Herr, o Herr!", doch sein Essen war unrechtmäßig und sein Getränk war unrechtmäßig, also wie soll sein Dua akzeptiert werden?"[2]





Der hier beschriebene Mann hat einige Eigenschaften, die dazu führen, dass das Dua höchstwahrscheinlich nicht akzeptiert wird.  Diese wurden am Ende des zweiten Artikels zu diesem Thema erwähnt.  Es kann hiervon abgeleitet werden, dass dieser Mann sein Leben nicht im rechtmäßigen Rahmen lebte, daher wurde sein Dua nicht akzeptiert.





Ein anderer wichtiger Punkt ist sich daran zu erinnern, nicht zu hastig zu sein.  Ein Bittender darf niemals aufgeben, er darf nie sagen: "Ich bete und bete, ich mache Dua nach Dua, bitte Gott wieder, aber Gott erhört mich nicht!"  Gerade wenn eine Person den Gedanken hat, aufzugeben, muss sie mehr Dua machen, Gott wieder bitten, und immer noch mehr.  Es gibt keine Macht und keine Kraft außer durch Gott allein.  Es gibt keine Lösung und keinen Ausweg außer durch Gott. Wenn eine Person Gott bittet, muss sie entschlossen und aufrichtig sein. 





Das Dua eines jeden von euch wird beantwortet, solange er nicht ungeduldig wird und sagt: ´Ich mache Dua, aber es wird nicht beantwortet."[3]





Lasst keinen von euch sagen: ´O Gott, vergib mir, wenn Du willst, o Gott, habe Gnade mit mir, wenn du willst.  Er soll entschlossen sein in der Angelegenheit, weil er weiss, dass niemand Gott davon abhalten kann, irgendetwas zu tun.[4]





Es ist ebenfalls wichtig, zu verstehen, dass eine Antwort auf ein Dua nicht genauso sein muss, wie du es erwartest.  Gott kann antworten und den Wunsch der Person sofort erfüllen.  Manchmal werden Duas sehr schnell beantwortet.  Allerdings antwortet Gott manchmal auf verschiedene Weise, Er kann von dem Bittenden etwas Böses fernhalten, oder Er wird ihn mit etwas Gutem belohnen, aber nicht genau mit dem, worum der Bittende gebeten hat.  Es ist wichtig, daran zu denken, dass Gott die Zukunft kennt und wir nicht.  





"...Doch es mag sein, daß euch etwas widerwärtig ist, was gut für euch ist, und es mag sein, daß euch etwas lieb ist, was übel für euch ist. Und Gott weiß es, doch ihr wisset es nicht." (Quran 2:216)





Manchmal wird Gott die Antwort auf sein Dua bis zum Tag des Gerichts aufheben, wenn die Person am meisten ihrer Bedarf daran hat.  





Das Dua hat unbegrenzte Macht, es kann viele Dinge verändern und es ist eine wichtige gottesdienstliche Handlung, in die wir nie den Glauben verlieren dürfen.  Dua zu machen demonstriert unseren großen Bedarf an Gott und es erkennt an, dass Er in der Lage ist, alle Dinge zu tun.  Er gibt und halt zurück, aber wenn wir Gott vollständig vertrauen, wissen wird, dass Sein Erlass gerecht und weise ist.





Mach´ Dua und sei geduldig, den Gott wird antworten, auf die bestmögliche Weise und zu der bestmöglichen Zeit.  Gib´ nie die Hoffnung auf, höre nicht auf, zu bitten, und bitte immer mehr.  Bitte um Gutes in dieser Welt und im Jenseits.  Das Dua ist die Waffe des Gläubigen.    





"Da erhörten Wir ihn und retteten ihn aus seiner Bedrängnis; und genauso retten Wir die Gläubigen (die an die Einheit Gottes glauben, sich vom Bösen fernhalten und rechtschaffene Werke tun)." (Quran 21:88)





"Und Er erhört diejenigen, die gläubig sind und gute Werke tun, und gibt ihnen noch mehr von Seiner Gnadenfülle; den Ungläubigen aber wird eine strenge Strafe zuteil sein." (Quran 42:26)





 





In den letzten drei Artikeln über Dua (d.h. Bittgebet) haben wir viele rechtschaffene und wichtige Dinge gelernt.  Wir wissen, dass Dua die Waffe des Gläubigen ist, daher gibt es keinen Grund zu verzweifeln oder sich zu ärgern, denn unseren Kummer Gott mitzuteilen, ist eine Art, wie man Belastungen erleichtert und überwindet.  Wir haben gelernt, dass Dua der Kern der Anbetung ist und dass es eine Vorgehensweise gibt, wenn man Gott in Zeiten der Not um etwas bittet und wenn wir Ihn lobpreisen und Ihm danken.  Wir haben die Art und Weise diskutiert, warum manche Duas unbeantwortet zu sein scheinen, und heute schließlich in unserem vierten und letzten Teil werden wir die Art und Weise betrachten, wie Propheten Dua gemacht haben.





Wie wir wissen, hatten die Propheten seit jeher eine besonders enge Beziehung zu Gott.  Sie wandten sich in Zeiten des Mangels und der Not zu Ihm und sie vergaßen nie, Ihm für die zahllosen Wohltaten in ihren Leben zu danken.  Die Propheten waren sich der Wichtigkeit der Geduld und der Dankbarkeit und vor allem ihrer Beziehung zu Gott bewusst,  mit der aufgrund der vollständigen und gänzlichen Ergebenheit in Seinen Willen Bande geknüpft werden.  Trotz all des Vertrauens und der Liebe waren sie auch zeitweilig ängstlich oder bekümmert, fühlten sich allein und überwältigt.  





Daraufhin wandten sich die Propheten zu Gott und baten Ihn, sie geduldig und standhaft zu machen, sie baten um Seine Hilfe in diesem Leben und um Glückseligkeit im nächsten.  Sie baten Gott, ihre Familien und Gefährten rechtschaffen und geduldig zu machen, und sie und alle, die sie umgeben, dankbar und gelassen.  Auch wenn Gott es liebt, dass wir uns Ihm zuwenden und das sagen, was aus unseren Herzen kommt, waren die Worte des Propheten vollständiger und ergebener unter den Willen Gottes, als wir es auch nur erhoffen können zu sein.  Gott mit den Bittgebeten, die man im Qur´an und in den Überlieferungen des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, findet zu bitten, ist eine rechtschaffene und tröstende Handlungsweise. 





Als Adam und Eva vertrieben wurden, wandte sich Adam Gott bereuend zu. 





"Sie sagten: "Unser Herr, wir haben gegen uns selbst gesündigt; und wenn Du uns nicht verzeihst und Dich unser erbarmst, dann werden wir gewiß unter den Verlierern sein."(Quran 7:23)





Die Menschheit macht weiterhin Fehler und begeht Sünden, aber wir schädigen nur uns selbst.  Unsere Sünden und Fehler fügen Gott keinen Schaden zu.  Wenn Gott uns allerdings nicht vergibt und uns keine Gnade erweist, werden wir sicherlich zu den Verlierern gehören. 





Als der Prophet Jona im Bauch des Wals erwachte, dachte er, er sei tot und läge in der Dunkelheit seines Grabes.  Er fühlte um sich herum und bemerkte, dass dies kein Grab war, sondern der Bauch eines riesigen Wales.  Er hatte Angst und erhob seine Stimme um zu Gott auszurufen. 





"Es ist kein Gott außer Dir. Gepriesen seist Du Ich bin wahrlich einer der Frevler gewesen!" (Quran 21:87)





Sein gesamtes Leben hindurch war der Prophet Hiob von Gott mit vielen Versuchungen und Prüfungen geprüft worden, aber er blieb standhaft, geduldig und wandte sich Gott regelmäßig um Vergebung bittend zu.  Selbst wenn er sich am hilflosesten fühlte, beklagte er sich nicht, sondern wandte sich an Gott und bat um Vergebung. 





"Und Hiob rief zu seinem Herrn: "Unheil hat mich geschlagen, und Du bist der Barmherzigste aller Barmherzigen."" (Quran 21:83)





Der Qur´an berichtete uns die Geschichten der Propheten, damit wir von ihnen lernen.  Sie sind wertvolle Vorbilder und ihre Leben unterscheiden sich nicht erheblich von unseren eigenen.  Wie viele Male ist jeder von uns aus Verzweiflung zu Boden oder in einen Stuhl versunken?  Wie oft haben wir uns geistig oder körperlich so erschöpft gefühlt, dass es scheint, dass wir nicht in der Lage seien, auch nur eine weitere Sekunde weiter zu machen? 





Der Prophet Moses war gezwungen, aus Ägypten zu fliehen und durch die Wüste zu wandern, einer unbekannten Zukunft entgegen.  Nachdem er über eine Woche durch den brennenden Sand gegangen war, kam er an eine Oase.  Hier war es, dass dieser Mann der Ehre den Frauen am Brunnen half, bevor er sich selbst in den Schatten eines Baumes stürzte und Gott um Hilfe anrief.





Moses wusste, dass Gott der Einzige war, der ihn aus dieser Zwangslage befreien konnte und noch bevor sein Bittgebet beendet war, war die Hilfe schon unterwegs.  Moses erhoffte sich vermutlich ein Stück Brot oder eine Handvoll Datteln, aber anstatt dessen gab Gott ihm Sicherheit, Versorgung und eine Familie.  





"Mein Herr, ich bedarf des Guten, was immer es (auch) sei, das Du auf mich herabsenden magst!" (Quran 28: 24)





In der gesamten Geschichte von Moses finden wir Lektionen für die Menschheit.  Als Moses von Gott gesandt wurde, um Pharao gegenüberzutreten, befürchtete er, nicht in der Lage zu sein, Gottes Anforderungen gerecht zu werden, doch anstatt sich zu beklagen oder zu verzweifeln, wandte sich Moses Gott zu und machte Dua.





"Mein Herr, gib mir die Bereitschaft (dazu) und erleichtere mir meine Aufgabe und löse den Knoten meiner Zunge damit sie meine Rede verstehen mögen." (Quran 20:25-28)





Nachdem Moses von dem großen Übel erfahren hatte, das sein Volk begangen hatte, indem sie das golden Kalb errichteten, war er wütend.  Doch sogar inmitten eines solchen Vergehens bat er Gott um Gnade mit ihnen allen. 





"Du bist unser Beschützer; so vergib uns denn und erbarme Dich unser; denn Du bist der Beste der Vergebenden." (Quran 7:155-156)





König (und Prophet) Salomo war sich der Macht Gottes intensiv bewusst.  Er lobte und pries Gott für jeden Zustand, in den er versetzt wurde.  Er sagte: „Alles Lob und Dank gebührt Allah" (Quran 27: 15). Salomo verstand ebenfalls, dass keine Macht und keine Kraft von ihm war, außer wenn er Gott darum bat.  Er machte Dua und bat um ein Königreich, das nie übertroffen werden wird.  Gott gewährte ihm diese Bitte und der Prophet Salomo regierte über ein Reich, das man sich nicht vorstellen kann. 





"O mein Herr, vergib mir und gewähre mir ein Königreich, wie es keinem nach mir geziemt; wahrlich, Du bist der Gabenverleiher."(Quran 38:35)





Diese Duas sind ein kleines Beispiel dafür, wie die Propheten Dua gemacht haben.  Ihre Geschichten und ihre Duas kann man im gesamten Qur´an finden.  Wenn wir die Geschichten von Salomo, Josef, Jakob oder Abraham lesen, finden wir, dass sie und alle anderen Propheten Gott vollständig ergeben waren.  Sie erhoben ihre Hände zum Bittgebet und baten Gott Allein um Hilfe.  





Als Gläubige dürfen wir nie vergessen, dass Gott unsere Duas und Bittgebete erhört und beantwortet.  Manchmal übersteigt die Weisheit dahinter unser Verständnis, aber Gott wünscht für uns nur Gutes.  Unser Vertrauen in Gott zu setzen und uns Seinem Willen zu ergeben, gestattet dem Gläubigen, jeden Sturm zu überstehen und gerade zu stehen angesichts der Widrigkeiten.  Wir sind nie allein.     



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