Für viele Menschen regt der Beweis der Feinabstimmung unmittelbar göttliche Schöpfung als Erklärung an. Selbst manche Atheisten können zeitweise nicht anders als diese Interpretation des gesunden Menschenverstandes zuzugeben. Der theoretische Physiker und berühmte wissenschaftliche Autor Paul Davies erklärte: ‘Der Eindruck von Design ist überwältigend.’[1] Nach der Entdeckung der ersten Fälle von der Feinabstimmung erklärte der späte Astrophysiker Fred Hoyle: ‘Eine Interpretation der Fakten durch den gesunden Menschenverstand lässt vermuten, dass ein super-intelligentes Wesen mit Physik geäfft hat, ebenso mit Chemie und Biologie, und dass es keine blinden Kräfte in der Natur gibt, die es wert seien, darüber zu reden. Die Zahlen, die man aus den Fakten berechnet, scheinen für mich so überwältigend zu sein, um diese Schusfolgerung außer Frage zu stellen.’[2]
Um alle Erklärungen auszuschöpfen, werden wir dennoch zuerst zwei Worte voneinander abgrenzen: Feinabstimmung und Design. Zweitens werden wir erschöpfende kausale Erklärungen anwenden, um die am wenigsten wahrscheinlichen Möglichkeiten auszuschließen, um die beste auszuwählen.
Feinabstimmung ist ein neutraler Term, der nichts darüber aussagt, wie er zu erklären ist. Es bedeutet nur, dass der Bereich der Werte der Konstanten und Anfangsbedingungen des Universums zum Zeitpunkt des Urknalls extrem eng war und die physikalischen Gesetze genau festgelegt sind. Wenn die Werte nur einer dieser Konstanten oder Anfangsbedingungen auch nur um Haaresbreite verändert würde, dann würde es in diesem Universum heute kein Leben geben. Das empfindliche Gleichgewicht, das für das Leben erforderlich ist, wäre erschüttert worden.
Lass uns als nächstes alle anderen möglichen Erklärungen für Feinabstimmung erkunden.
Universum erklärt sich selbst
Einige sagen, das Universum ist seine eigene Erklärung.[3]
Keine Sorge, wenn du nicht verstehst, was das bedeutet, denn die Vorstellung widerspricht sich selbst. Es ist logisch unmöglich, dass eine Ursache eine Wirkung hervorruft, ohne zu existieren. John Lennox beobachtet: ‘Versuche, zu argumentieren, dass das Universum sich selbst erklärt, stellen sich als widersprüchlich heraus, da die einfache Annahme eines Anfangs als nackte Tatsache unbefriedigend ist.’[4]
Notwendigkeit
‘Notwendigkeit’ bedeutet, dass die Konstanten und Eigenschaften die Werte haben müssen, die sie haben. Doch warum muss das Universum Leben zulassen? Warum müssen die Konstanten und Anfangsbedingungen so sein, wie sie sind?
Es gibt keine guten Antworten auf diese Fragen, deshalb ist physische Notwendigkeit unplausibel, denn es gibt keinen Beweis, dass leben-ermöglichende Universen notwendig seien.
Tatsächlich sind leben-verbietende Universen wahrscheinlicher als ein leben-ermöglichendes Universum. Wie Paul Davies schrieb: "Es scheint so, dass das physikalische Universum nicht so sein müsste, wie es ist: es hätte auch anders sein können."[5]
Das Universum wurde entweder durch physikalische Gesetze erschaffen oder selbst verursacht
Wenn ein Kuchen sich nicht selbst machen kann, wie kann sich dann ein Universum selbst verursachen? Es ist schwer zu glauben, aber einige Atheisten regen an, dass das Universum durch eine Theorie oder physikalische Gesetze oder Mathematik zur Existenz gelangte.[6]
Erstens ergibt es keinen Sinn, mathematischen Gesetzen Intelligenz zuzusprechen und anzunehmen, sie könnten intelligent sein.
Zweitens sind Erklärungen physikalischer Phänomene, wie das Aufgehen der Sonne vom Osten, mit physikalischen Gesetzen, beschreibend und vorhersagend, aber nicht erschaffend. Wer hat diese Gesetze geschaffen? Newtons Schwerkraft-Gesetz erschafft nicht die Schwerkraft und verursacht nicht, dass etwas geschieht. Ersetze das Universum durch ein Düsentriebwerk Wir werden sagen, jemand hat es zu einem bestimmten Zweck gemacht oder werden wir den Agenten, der es gemacht hat, entlassen und sagen, das Triebwerk sei auf natürlichem Wege von den physikalischen Gesetzen entstanden? Das wäre absurd. Gott konkurriert oder widerspricht nicht den physikalischen Gesetzen. Die physikalischen Gesetze können erklären, wie ein Triebwerk funktioniert, aber nicht wie es zuerst entstanden war.[7] Lennox sagt es in einem seiner Vorträge: ‘Unsinn bleibt Unsinn, auch wenn berühmte Wissenschaftler davon reden.’
Chance oder rohe Gewalt?
Könnte es durch Zufall zu der Feinabstimmung gekommen sein? Könnte es ein Unfall sein, dass alle Konstanten in den Rahmen fallen, der Leben gestattet? Das Problem besteht darin, dass die Chancen darauf, dass ein Leben ermöglichendes Universum existiert, so fern sind, dass diese Alternative unvernünftig wird. Kein respektabler Physiker (die Atheisten eingeschlossen) glaubt, dass die Feinabstimmung durch reinen Zufall erklärt werden kann.
Irgendjemand könnte fragen: "Wann wird etwas so unwahrscheinlich, dass es unmöglich wird?" Williams Dembski, ein Mathematiker, versuchte, diese Frage in seinem Buch: The Design Inference.zu beantworten. Du beachtest die Zahl der Partikel im Universum und die Zahl der Sekunden im Universum, die er auf 1025 setzt. Dann multipliziert er sie mit 1045 als Zahl für die Ereignisse oder Reaktionen, die in einer Sekunde stattfinden können. Auf dieser Grundlage erreicht er eine Wahrscheinlichkeit von dem eineinhalbfachen vone 10150. Alles, das über diese Wahrscheinlichkeit fällt, ist seiner Aussage nach nichts anderes als unmöglich.
Desweiteren wird dieser Einwand mit einer Illustration von John Leslie beantwortet.[8] Angenommen, du wirst vor ein Erschießungskommando von 100 ausgebildeten Schützen gezerrt. Du hörst: "Fertig! Zielt! Feuer!" Du hörst das Geräusch der Gewehre, doch erstaunlicher Weise, du bist immer noch am Leben! Haben alle 100 Schützen ihr Ziel verfehlt? Welche Schlussfolgerung wirst du ziehen?
Würdest du sagen: "Ich schätze, ich sollte nicht überrascht sein, sie haben mich alle verfehlt! Hätten sie mich nicht verfehlt, dann wäre ich jetzt nicht hier! Da gibt es nichts zu erklären!"
Kein Mensch mit klarem Verstand wird diese Antwort akzeptieren. Angesichts der enormen Unwahrscheinlichkeit, dass alle Schützen dich verfehlen, ist eine vernünftige Schlussfolgerung, dass sie alle vorsätzlich das Ziel verfehlt haben.
Zuerst ist es wichtig zu wissen, was Naturalismus ist. Naturalism ist der Glaube, dass nur natürluche Erklärungen (im Gegensatz zu Übernatürlichen) in Erwägung gezogen werden sollten. Weil ein Designer/Schöpfer übernatürlich ist, und jenseits der Natur, schließt Naturslismus diese Erklärung aus, und zwar unanhägig von Beweisen.
Daher, aufgrund der Tatsache, dass keine natürliche Erklärung für die Feinabstimmung gefunden wurde, greifen einige Physiker auf das Multiversum (zahlreiche Universen) - eine naturalistische Erklärung - zurück.
Die Vorstellung ist, dass wenn ein weites Multiversum existiert, dann hätten sich die Wahrscheinlichkeiten für unser durch Zufall entstandenes, fein-abgestimmtes Universum erhöht. Daher sind viele Wissenschaftler zu dem Schuss gelangt, dass die Feinabstimmung eine Erklärung braucht, es sei denn, man geht von vielen Welten aus.
Nach dieser Vorstellung gibt es eine enorme Anzahl von Universen mit unterschiedlichen Anfangsbedingungen, Werten der Konstanten und sogar physikalischen Gesetzen. Unser Universum ist nur ein Mitglied dieses ´Multiversums´ von einer (womöglich) unendlichen zufälligen Universums. Wenn alle diese anderen Welten wirklich existieren, dann werden zufällig Leben-gestattende Universen Beobachter haben und sie werden beobachten, dass ihre Welt feinabgestimmt ist.
Daher gibt es keinen Grund, zu sagen, unser Universum sei für das Leben fein abgestimmt, das heißt, die Gesetze, Konstanten und Anfangsbedingungen wurden präzise eingestellt, um Leben zu ermöglichen.
Doch ganz zufällig haben nur manche Universen die ´Gewinner-Kombination´ für das Leben. Es ist genauso wie wenn du Lottoscheine produzierst. auch wenn die Chance zu gewinnen nur 1 zu 10 Millionen ist, das Gewinner-Los wird schließlich auftauchen. Nach dieser Vorstellung sind die menschlichen Wesen die Gewinner der ´kosmischen Lotterie´. Wenn es kommt, werden sich Menschen entwickeln und zurück blicken und sagen: "Wir haben Glück!"
Einige Beobachtungen zu multiplen Universen (Multiverse Hypothese)
Erste Betrachtung: Es gibt nicht den geringsten Beweis für die Existenz dieser zahlreichen Universen. Grundsätzlich können wir sie nicht einmal beobachten.[1] Aus diesem Grund wurde diese Vorstellung von führenden Wissenschaftlern scharf kritisiert:
John Polkinghorne von Cambridge, ein früherer Professor für mathematische Physik, hat diese Idee als "pseudo-Wissenschaft" und "metaphysische Ahnung" bezeichnet."[2]
An anderer Stelle hatte er dies zu sagen: "Der Bericht von den vielen Universen wird manchmal dargestellt, als wäre es rein wissenschaftlich, doch tatsächlich könnte ein ausreichendes Portfolio von verschiedenen Universen nur durch spekulative Prozesse generiert werden, die weit über das hinausgehen, was die nüchterne Wissenschaft ehrlich unterstützen kann."[3]
Arno Penzias, ein amerikanischer Physiker und Nobelpreisträger, der die kosmische Mikrowellenhintergrundstrahlung mitentdeckt hat, die dazu beigetragen hat, die Urknall-Theorie aufzustellen, formulierte das Argument folgendermaßen: ‘Einige Menschen fühlen sich unwohl mit der gezielt erschaffenen Welt. Um Dinge zu finden, die einem Zweck widersprechen, neigen sie dazu, über Dinge zu spekulieren, die sie nicht gesehen haben.’[4]
Martin Rees ist ein britischer Kosmologe und Astrophysiker aus Cambridge und früherer Präsident der Royal Society. In einem Interview mit einem wissenschaftlichen Journalist von 2000, gab er zu, die Zählungen seien "höchst willkürlich", und die Theorie selbst "hänge an Annahmen", bleibe spekulativ und sei für direkte Untersuchungen nicht zugänglich. ´Die anderen Universen seien für uns nicht erreichbar, genau wie das Innere eines schwarzen Lochs unerreichbar ist,´sagte er. Er fügte hinzu: ´wir können nicht einmal wissen, ob die Univeren endlich oder unendlich in ihrer Zahl sind.[5]
Richard Swisburne, ein führender Philosoph, kommentiert: ‘Um eine Trillion Trillionen anderer Universen voraussetzen zu können, lieber als einen Gott, um die Geordnetheit unseres Universums zu begründen, scheint die Höhe der Unsinnigkeit zu sein.’[6]
Zweite Betrachtung: es verletzt das Prinzip von Ockham’s Razor, das feststellt, dass die plausibelste Erklärung diejenige ist, mit den wenigsten Annahmen und Bedingungen ist.[7]
Dritte Betrachtung: Alle bekannten Multiversum-Theorien besitzen tatsächlich bedeutsame Feinabstimmungsanforderungen. Folglich benötigt die Feinabstimmung eines ´Multiversums´ eine Erklärung. Um glaubwürdig zu sein, ein plausibler Mechanismus, muss für die vielen Welten vorgeschlagen werden. Woher kam der ´Multiversum-Generator´? Ein ´Multiversum-Generator´ erfordert ein ´Design´. Er muss gut gebaut sein, mit genau den richtigen Gesetzen und die richtigen Bestandteile (Anfangsbedingungen) haben, um zu funktionieren und Leben-unterstützende Universen zu erhalten. Beispielsweise untersuchen wir das inflationäre superstring Multiversum, erfordert es mindestenf fünf besondere Mechanismen oder Gesetze. Wer oder "was" diesen hypothetischen Generatur geschaffen hat, bleibt unbeantwortet. Daher unterschreitet die Universum-Generator-Maschine nicht das Argument von der Feinabstimmung, anstatt dessen schießt das Thema von der Feinabstimmung die Sache eine Stufe höher.n.