Emily, Ex-Christin, Neuseeland
In Neuseeland aufgewachsen, wurde ich als Christin erzogen, obwohl meine
Eltern nicht übermäßig religiös gewesen sind. Als junges Mädchen ging ich jede
Woche zur Sonntagsschule und mit meiner Großmutter zur Kirche und im
Rahmen des Schulunterrichts nahm ich am christlichen Religionsunterricht
teil. Als ich älter wurde, hörte ich damit auf, zur Kirche zu gehen, denn ich hatte
mich nie wirklich leidenschaftlich gefühlt. In meinen Teenager-Jahren machte ich
ein paar Fehler, als ich in einen Freundeskreis geriet, der einen schlechten Einfluss
auf mich hatte, und meine Familie beschloss, nach Australien zu ziehen. Das war
Anfang 2006, als ich 15 war.
Ich ging in Australien zur High School, und ich fing an, mich in der Schule
selbst zu übertreffen und begann ein neues Leben. Ich erreichte die Noten, die ich
benötigte, um einen Studienplatz zu bekommen, und so zog ich von zuhause weg
(näher zur Universität) in ein Studentenwohnheim. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte
ich keine Vorstellung vom Islam, bis auf das, was ich in den Medien gehört hatte,
ich hatte nie zuvor eine muslimische Person getroffen.
Einer meiner Mitbewohner war Muslim, er war sehr aufgeschlossen und er
war eine der aufrichtigsten, gutherzigsten Personen, die ich je getroffen habe. Ich
fragte ihn nicht viel über seine Religion, bis ich ihn ein wenig besser kennen
gelernt hatte, und als ich es tat, war ich fasziniert. Jeden Tag stellte ich ihm
Fragen über fast alles vom Qur´an bis hin zu arabischen Worten! Ich war immer
interessiert und aufgeregt von den Antworten.
Ich war normalerweise sehr skeptisch, was Religionen angeht, aber mit dem
Islam fühlte ich mich gleich verbunden. Ein Jahr verging und ich traf eine Menge
Muslime, und es waren alles sehr freundlichen undfriedliche Menschen und sie
beantworteten immer bereitwillig meine Fragen. Gerade bevor ich 19 wurde,
begann ich meine eigenen Nachforschungen anzustellen, und ich wusste, ich
wollte vorm Ramadhan 2009 zum Islam konvertieren. Im vorigen Ramadhan
hatte ich ein paar Tage gefastet, aber später erfuhr ich, dass keiner davon zählt, bis
ich Muslim bin.
Nach meinem 19.Geburtstag war ich eifrig am Lernen über den Islam, da
erhielt ich das Buch „Don´t be sad“ (Sei nicht traurig), das eine Menge Verweise
auf den Qur´an enthält und mir wurde bewusst, dass vieles davon bereits zu
meiner Lebenstheorie gehörte. Ich zog alleine in ein Haus, und ich war sehr
einsam und immer depressiv. Weil ich immer allein war, sagte ich
immer Bismillah (Ich beginne im Namen Gottes) und ich fühlte mich sehr
erleichtert und sicher. Ich wusste, ich muss zum Islam konvertieren, aber ich
wollte nicht, dass meine muslimischen Freunde denken, dass ich es nur ihretwegen
tue und daher zögerte ich.
Ich zögerte auch, weil mir nicht klar war, wie einfach der Islam für ein 19
jähriges Mädchen sein würde. Ich machte mir einfach Sogen, weil die Menschen
selbst meine Freunde, nicht viel über den Islam wissen. Dann hatte ich eines
Nachts einen Traum, dass ich in Saudi Arabien war, und ich war eine Muslima,
und ich trug Hijab und es fiel vor jedem herunter, aber keiner sagte irgendetwas zu
mir. Als ich aufstand fühlte ich, dass dies ein Zeichen dafür war, dass der Islam
leicht für mich sein würde. Viele Dinge waren mir im Laufe dieser Wochen
geschehen, und ich wusste, dass dies alles Zeichen von Allah waren.
Ich sprach mit Zia und Samy von islamreligion.com und sie sagten: warum
warten? Du weißt nicht, was morgen geschieht. Das machte Sinn. Ich wollte
gleich zum Islam konvertieren.
Ich war sehr aufgeregt, meinem Freund, der mir das ganze letzte Jahr über alle
meine Fragen beantwortet hatte, davon zu erzählen, denn ich wusste nicht, wie er
darüber dachte. Er freute sich sehr für mich, und er sagte, er würde mir helfen; am
nächsten Tag brachte er mir einen Kompass als Geschenk, damit ich die richtige
Gebetsrichtung finden konnte. Ich lernte die Schahada und an jenem Abend half
er mir dabei, zum Islam zu konvertieren. Ich war so glücklich an diesem Abend,
ich weinte vor Freude. Es war einer der glücklichsten Momente in meinem Leben,
und ich war so glücklich, dass mein Freund dabei sein und mir helfen konnte.
Ich habe es manchen meiner Freunde noch immer nicht erzählt. Ich warte, ich
lerne immer noch. Alles in allem liebe ich mein neues Leben als Muslim. Ich
hoffe jeden Tag, dass ich noch mehr lernen kann und ich bin ganz aufgeregt auf
meinen ersten Ramadhan.