Artikel

Audrey, USA


(teil 1 von 2)


Das ist meine Geschichte


Wie ich hier sitze und mich an meine Geschichte erinnere, kommen Tränen in meine Augen. So viele kleine Dinge sind durch den Willen Gottes, des Allmächtigen, geschehen, die mich dazu gebracht haben, zum Islam zu konvertieren. Ich habe gelernt, wenn die Leute nein sagen, sagst du ja; wenn sie dich anstarren, wenn du mit Stolz gehst, und wenn sie über dich reden, erinnere dich einfach an Gott. In der Hoffnung, dass meine Geschichte eine Inspiration für diejenigen ist, die zum Islam konvertieren wollen.


Der Anfang


Das erste Mal, an das ich mich erinnern kann, einen Muslim gesehen zu haben, war, als eine muslimische Familie auf unsere Straße gegenüber von unserem Haus einzog. Meine Mutter nannte sie: "unsere muslimischen Nachbarn". Sie trugen Kopftücher und damals erzählte mir meine Mutter, dass sie "Burqa" genannt werden. Ich beobachtete von weitem ihre Radtouren, Picknick, Zusammenkünfte, hörte sie immer laut lachen in jenem Sommer, wünschte mir, dabei zu sein. Bald erfuhr ich, dass eine ihrer beiden Töchter in meiner Klasse war. Als die Schule für die 4.Klasse begann, wurden wir Freunde, und sie kam zu meiner Clique. Wir sprachen nie über Religion, und ich nahm einfach an, dass das Hijab eine großen Teil ihrer Religion ausmachte und wenn sie es nicht machte, dann würde sie hinaus geworfen. Ich meine, warum sonst sollte sie es tragen?? Wir unterhielten uns über andere Dinge, wie Schule und Freunde und was wir an den Wochenenden planten.


Während dieser Zeit begann ich, ernsthafter über Religion nachzudenken. Meine Mutter war katholisch und Vater war jüdisch, und sie sagten zu mir, ich könnte die Religion wählen, die ich möchte, wenn ich größer werde. Zu jener Zeit vermutete ich, ich würde jüdisch werden, den der Großteil meiner Familie war jüdisch und ich ging häufiger in den Tempel als zur Kirche. Ich dachte nie wirklich viel über Gott nach und ich war mir nicht einmal sicher, ob ich an Ihn glaube. Meine Eltern brachten mir bei, andere


Religionen und Kulturen zu respektieren, denn wir waren weiß und dies war die soziale „Norm". Aber es schien immer so, als dächten sie, sie seien besser als jeder andere. Ich persönlich wünschte mir, Teil einer großen Familie zu sein, die alle dieselben Traditionen teilten. Ich wünschte mir, so zu sein, wie unsere muslimischen Nachbarn, tolles Essen, und einander so nahe sein. Sie konnten lachen, ohne die Gefühle der anderen zu verletzen. Wenn ich zu ihrem Haus kam, schiene sie zusammen zu passen wie ein Puzzlespiel. Die Mutter war immer sanft und freundlich, der Vater albern aber bestimmt. Alle ihre vier Kinder hatten verschiedene, wunderbare Persönlichkeiten, die ich sehr beneidete.


Ich hasste es, "westlich" zu sein. Ich beobachtete die Menschen und schimpfte sie dafür, so kleinkariert zu sein, doch im wesentlichen war ich selbst genauso. Manchmal fragte ich mich in dieser Zeit, ob ich tatsächlich erst neun Jahre alt war. Litt ich unter irgend einer mentalen Krankheit? Kinder in meinem Alter kümmerten sich um Verabredungen zum Spielen und Barbies, und sie versuchten einfach, groß zu werden Ich war schon eine alte Dame. Die Leute sagten mir, ich sei anders, aber ich wusste nicht, was sie meinten.


Die Mitte


Die vierte und fünfte Klasse flogen dahin wie der Wind. Ich war ausgezeichnet in der Schule und ich hatte ein paar enge Freunde. Ich dachte nicht an Religion, sondern ich war dabei, die Philosophie zu entdecken. Ich fing an, eine Person zu werden, die ich nicht war, aufgeregt wegen Weihnachten und meinem Geburtstag, wo ich Geschenke bekam, und geriet in Streit mit meine Freuden, weil ich nicht mochte, mit wem sie befreundet waren. Ich aß, was ich wollte, und ehrlich gesagt, achteten meine Eltern nicht darauf, solange ich nach außen ihr kleines, vollkommenes einziges Kind blieb. Innerlich allerdings war ich verloren. Aber ich wusste nicht, was ich finden sollte. Ich konnte mir kein Bild von der Zukunft machen.


Die sechste Klasse begann und ich schloss ein paar neue Freundschaften in der Mittelschule. Da nur wenige Leute, die ich kannte, von meiner alte Schule kamen, waren wir uns näher. Eines dieser Mädchen war das Mädchen, das gegenüber wohnte, Husna (Name wurde geändert). Ich fing an, häufiger zu ihrem Haus zu gehen und stellte fest, wir stark sie in ihrem Glauben war. Ich wurde zu ihrer Familie hingezogen und sprach jeden Tag nach der Schule mit ihr. Es schien, als würde ein Magnet uns zusammen halten. Sie war von Pakistan, und ich interessierte mich sehr für ihre Kultur, die sich so sehr von meiner unterschied. Als ich an einem Tag sah, wie sie Maghrib [Gebet bei Sonnenuntergang] betete, wusste ich in meinem Herzen, dass ich irgendwann Muslim sein werde.


An diesem Punkt fing ich an, mich von meinen anderen Freunden zurückzuziehen und hörte auf Shorts zu tragen. Ich bemerkte es nicht, aber in meinem Kopf war immer Gott, und ich unterhielt mich immer mit Ihm. Wenn ich jeden Tag mein Bett mache, kannst Du dann machen, dass Mom netter zu


mir ist? Wenn ich meine Hausaufgaben beende, lässt Du mich dann besser Klavier spielen? Wenn ich in dem Quiz 100% schaffe, kannst Du mich dann eine gute Note in meiner Lesebeurteilung bekommen lassen?


(teil 2 von 2)


Eines Tages bekam ich in der Bücherei ein Buch mit dem Titel: ‘The Faith Club’ (Der Glaubensklub) von Ranya Idliby, Suzanne Oliver und Priscilla Warner. Es ging um drei Personen: einen Juden, einen Christen und einen Muslim – die sich zusammen fanden, um über Religion zu sprechen. Aus diesem Grund las Husna es auch und wir machten unseren eigenen Glaubensklub. Es machte wirklich Spaß, und ich bekam eine Menge von Husnas Ansichten über ihr Kopftuch, den 11.09. und Gott Selbst zu hören. Ich machte von Anfang an deutlich, dass ich mit meiner Religion zufrieden bin. Ich sagte, ich wollte sie nicht ändern.


Nach ein paar Monaten mit dem Glaubensklub ließen wir ein wenig nach. Dies bedeutete, dass ich nicht so viel an Gott dachte, wie ich es zuvor zu tun pflegte. Aber sicher genug, ein paar Woche später betrachtete ich mich im Spiegel. Ich sah mir tief in die Augen und fragte mich, warum ich nicht so viele Freunde hatte, warum ich nicht den ganzen Tag mit Schminke im Gesicht herum lief und warum ich mich soviel um Religion sorgte. Gott zeige mir den rechten Weg…Ich weiß nicht, was ich tun soll, betete ich. Ich möchte eine Religion haben. Ich möchte wirklich an dich glauben.´ Am selben Tag schrieb mir Husna eine E-Mail, um mich zum Islam einzuladen. Ich antwortete ihr, dass ich zufrieden bin mit dem, was ich bin, aber ich bin fasziniert von deiner Religion. Wie wenig wusste ich, was dann passieren sollte.


Ich fing an, viele Bücher in der Bücherei über den Islam zu überprüfen, und hörte damit auf, trivial, unangemessene Bücher zu lesen. Ich starrte stundenlang auf den Computer und lernte über den Islam. Ich sah mir Vorträge auf Youtube an, und ich wollte die Schwester sein, von der der Sprecher redete. Ich begann zurück zu blicken, was die Leute sehen und fand heraus, was ich fühlte. Mir fing an, klar zu werden, dass es nur Einen Gott gibt, dass es nur Einen Gott geben kann. Es ergab für mich einen vollkommenen Sinn, dass Jesus, Friede sei mit ihm, ein Prophet gewesen ist, einer der wichtigsten, um genau zu sein. Warum sollte Gott Sich Selbst auf die Erde hinab senden, um getötet zu werden? Der Prophet Muhammed, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, war für mich eine große Inspiration, denn er selbst und seine Anhänger waren konvertiert. Er praktizierte die Religion vollkommen, so wie ich es irgendwann tun wollte. Auch Moses, möge Gott ihn loben, war mir ähnlich, denn ich rannte vor den Menschen davon, die meinen Dienst verlangten, und fing an, meine eigene Persönlichkeit zu entwickeln.


Ich begann, meine Identität zu finden, indem ich an alle diese Dinge glaubte. Ich war nicht länger freimütig, albern und voller Akne, sondern eine starke, unabhängige Persönlichkeit, wie ich es immer sein wollte. Mit zwölf


Jahren hatte ich schließlich zu mir selbst gefunden. Alhamdulillah, aller Lobpreis gebührt Allah! Ich hatte nicht so viele Freunde, aber ich hatte Husna, mit der ich sprechen konnte. Ich fing an, andere Muslime zu finden, mit denen ich kommunizieren konnte. Es machte viel Spaß, mit ihnen zu reden und mir wurde bewusst, dass ich konvertieren wollte. Nicht in ein paar Jahren oder Monaten, sondern jetzt gleich.


Alle Konvertierten, mit denen ich gesprochen habe, hatten Jahre darauf gewartet, ihr Glaubensbekenntnis auszusprechen. Aber für mich war das anders. Es gab kein Warten. Ich hatte meinen Eltern bereits erzählt, dass ich mich für den Islam interessiere.


Jedesmal, wenn ich allein zuhause war, stolzierte ich mit einem Kopftuch auf dem Kopf herum. Ich hörte den Qur´an auf arabisch und las die englische Übersetzung. Schließlich waren Frühlingsferien. Jeder, mit dem ich gesprochen hatte, wollte, dass ich konvertiere. Ich bat Gott: "Allah, Gott, gib mir ein Zeichen. Gib mir ein Zeichen, dass ich konvertieren sollte!" Das Zeichen kam. Ich war es selbst. Es war wie viel ich gelernt hatte und wie gut alles für mich lief und wie sehr ich Allah und den Islam liebte. Es waren alle meine muslimischen und nicht-muslimischen Freunde, die Bücher, die ich hatte und der Qur´an. Alles war immer da gewesen, alle die Zeichen, aber ich habe sie bis zu diesem Augenblick nicht wahrgenommen, wo ich auf meinem Bett lag und weinte. Ich schluchzte und schrie und erkannte, dass es mir egal war, was andere Leute dachten, und dass es mir egal war, was meine Freunde dachten, aber dass es mir wichtig war, was Allah dachte. Ich wusste, dass Er wollte, dass ich konvertierte, und das war es, was ich tat.


Das Ende


Das Leben ging weiter. Ich ging immer noch zur Schule und machte meistens dasselbe, außer dass ich wusste, ich bin ein Muslim. Von dem Tag an, an dem ich konvertiert bin, betete ich fünfmal am Tag, an manchen Tagen wollte ich nicht, an anderen sehnte ich mich danach. Ich schwankte in meinem Glauben, manchmal dachte ich, ich hätte nicht Konvertieren sollen, manchmal dachte ich, es war die beste Entscheidung meines Lebens. Zuerst habe ich es meinen Freunden und Eltern nicht erzählt, und ich war dankbar, denn es gab mir die Chance, damit zu beginnen, zur Moschee zu gehen und Allah näher zu kommen, bevor ich die Kraft hatte, es ihnen mitzuteilen.


Mein Leben hat jetzt einen Sinn und ich bin noch immer erst zwölf. Ich lebe im Frieden mit mir selbst, glaube an Allah und weiß, dass wenn ich etwas verliere, so wird es mir auf die eine oder andere Weise Nutzen bringen. Ich bin befreit und frei. Ich bin nicht länger ein einfacher „Westler". Ich habe aufgehört, darüber nachzudenken, was die Leute sagen werden und habe begonnen, auf mein Herz zu hören.



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