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Mu´âdh kam wie gewohnt zu seinem Treffen mit Scheich Yûsuf, um etwas Neues über den Islâm zu lernen. Scheich Yûsuf empfing ihn in aller Herzlichkeit. Sie setzten sich zusammen und Scheich Yûsuf begann mit den Worten: „Wie geht es dir, lieber Mu`âdh?“





 





Mu´âdh antwortete lächelnd: „Sehr gut, lieber Schaich Yûsuf, und Ihnen?“





Scheich Yûsuf entgegnete: „Al-Hamdu Lillâh, sehr gut. Lass uns schnell mit dem heutigen Thema beginnen, denn es ist sehr wichtig und äußerst gefährlich.“





 





Mu´âdh richtete sich auf und sagte von Aufregung erfüllt: „Gut, in schâ Allâh. Wie lautet das Thema, lieber Scheich Yûsuf?“





 





Scheich Yûsuf entgegnete ihm ganz ernsthaft: „Es sind die Hindernisse und Schwierigkeiten, die einem praktizierenden Muslim auf dem Weg zu Allâh begegnen. Das erste Hindernis ist der Teufel.





 





Hör gut zu, lieber Mu`âdh: Ewige Feindschaft, ewiger Hass, ständige Versuchung bis zum Jüngsten Tag. Dies sind kurzgefasst die Gefühle, die der Teufel für uns hegt, seit er aus dem Paradies vertrieben und von der Barmherzigkeit Allâhs ausgeschlossen wurde. Dies geschah mit ihm, weil er sich aus Hochmut weigerte, sich vor unserem Urvater Âdam  Frieden sei auf ihm  niederzuwerfen. Somit wurde er aus dem Paradies vertrieben. Seit diesem Augenblick hegt der Teufel alle Feindschaft gegenüber den Nachkommen Âdams. Er versucht mit aller Kraft, sie vom rechten Weg ihres Herrn abzubringen, damit sie wie er, in schâ Allâh, am Jüngsten Tag in das Feuer geworfen werden.





 





Der Teufel hat keine direkte Macht über den anbetend Dienenden. Allerdings nutzt er die Dummheit der Seele und deren Vorliebe für Vergnügen, um ihr die Taten und Gedanken, die ihrer Lust entsprechen, zu verschönern. Er bedrängt sie durch Einflüsterung und Ausschmückung. Wenn sie darauf eingeht, bedrängt sie damit das Herz, bis es sich ihr fügt und ihren Gelüsten zustimmt.





 





Deswegen hat uns unser Herr davor gewarnt, dem Teufel zu folgen. Er verdeutlicht uns, dass er der Seele die Taten stufenweise und nicht in einem Schritt ausschmückt, damit er nicht auf harten Widerstand trifft. Der Erhabene sagt: „O ihr, die den Glauben verinnerlichen, folgt nicht den Fußstapfen des Satans, denn wer den Fußstapfen des Satans folgt, der gebietet das Schändliche und Verwerfliche.“ (Sûra 24:21).





Unser Herr erinnert uns an die Rolle des Teufels folgendermaßen: „Der Satan schmückte ihnen ihre Taten aus und hielt sie so vom Weg ab...“ (Sûra 29:38).





Und Er sagt: „Er macht ihnen Versprechungen und erweckt in ihnen Wünsche; aber der Satan macht ihnen nur Versprechungen in Trug.“ (Sûra 4:120).





 





Und der Erhabene spricht weiter: „Da flüsterte ihnen der Satan ein, um ihnen offen zu zeigen, was ihnen von ihrer Blöße verborgen war.“ (Sûra 7:20).





 





Der Qurân offenbart uns, dass sich der Teufel in den entscheidenden Momenten und nachdem er dem Menschen seine schlechten Taten ausgeschmückt hat und dieser sie begangen hat, von ihm lossagt: „Und als der Satan ihnen ihre Werke ausschmückte und sagte: „Es gibt heute keinen unter den Menschen, der euch besiegen könnte. Und ich bin euch ein Beschützer. Als aber die beiden Scharen einander sahen, machte er auf seinen Fersen kehrt und sagte: „Gewiss, ich sage mich von euch los! Ich sehe, was ihr nicht seht. Ich fürchte Allâh. Und Allâh ist streng im Bestrafen.“ (Sûra 8:48).





 





Und: „Es ist wie das Gleichnis des Satans, wenn er zum Menschen sagt: „Sei ungläubig!“ Wenn er dann ungläubig geworden ist, sagt er: „Gewiss, ich bin unschuldig an dir! Gewiss, ich fürchte Allâh, den Herrn der Welten!““ (Sûra 59:16)





 





Am Jüngsten Tag erinnert der Teufel seine Anhänger, dass er nie Macht über sie hatte. Er hatte sie nur zum Schlechten eingeladen und sie waren ihm gefolgt: „Und der Satan sagt, nachdem die Angelegenheit entschieden ist: „Gewiss, Allâh hat euch ein wahres Versprechen gegeben, und ich habe euch ein Versprechen gegeben, es aber dann gebrochen. Und ich hatte keine Macht über euch, außer dass ich euch gerufen habe und ihr auf mich gehört habt. So tadelt mich nicht, sondern tadelt euch selbst! Ich kann euch nicht zu Hilfe kommen, und ihr könnt mir nicht zu Hilfe kommen. Ich weise es ja von mir, dass ihr mich zuvor Allâh beigesellt habt.“ Gewiss, für die Ungerechten gibt es schmerzhafte Strafe!“ (Sûra 14:22).





 





Der Teufel begegnet dem Muslim auf viele verschiedene Arten. Wenn es auf die erste Weise nicht funktioniert, versucht er es auf die zweite, dritte, etc...





Der Gelehrte Ibn Al-Qayyim  Allah   erbarme sich seiner  sagt: „Sein Übel besteht aus sechs Arten. Er bleibt solange bei dem Sohn Âdams, bis er ihn zu einem oder mehreren dieser Übel bringt:





 





Als erstes Unglauben, Götzendienereiund Feindschaft gegenüber Allâh und Seinem Gesandten: Wenn er den Sohn Âdams dazu bringt, kühlt seine Wut ab und er erholt sich von den Mühen, die er mit ihm hatte. Es ist das Erste, was er möchte. Er wird so lange versuchen, bis er ihn dazu gebracht hat.





 





Wenn ihm dies aussichtslos erscheint und die betreffende Person Muslim ist, geht er in die zweite Phase über, die Bid´a (unerlaubte Neuerung). Sie ist ihm lieber als Sünde und Frevel, weil sie der Religion in sich selbst schadet und somit einen viel größeren Schaden darstellt.





 





Wenn er auch dabei scheitert, begibt er sich auf die dritte Stufe des Bösen, die großen Sünden in all ihren Varianten. Er konzentriert sich sehr darauf, den Muslim dazu zu verleiten.





 





Wenn auch dies dem Teufel missling, geht er zur vierten Phase über, die kleinen Sünden. Diese können denjenigen vernichten der sie begeht, wenn sie sich ansammeln. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Hütet euch vor den kleinen Sünden! Denn sie sammeln sich bei jemandem an, bis sie ihn vernichten. Wie ein Mann, der in einer Steppenlandschaft war. Da kamen die Arbeiter des Volkes und der Mann kam mit dem Holz und der Mann kam mit dem Holz, bis sie davon eine Vielzahl zusammengesammelt hatten und ein Feuer entfachten. So brachten sie alles, was über dem Feuer war, zum Kochen.“





 





Wenn der Teufel auch dazu nicht fähig ist, wendet er sich der fünften Stufe zu. Er beschäftigt den Muslim mit irrelevanten Dingen, die weder Belohnung noch Bestrafung nach sich ziehen. Die Folge daraus ist, dass ihm durch die Beschäftigung mit diesen Dingen die Belohnung entgeht.





 





Wenn sich der Allâh anbetend Dienende davon nicht beeinflussen lässt, weil er seine Zeit wahrt und sparsam verteilt und weiß, was seiner Seele an Belohnung und Strafe widerfahren wird, öffnet der Teufel die Türen der sechsten Phase. Er beschäftigt ihn mit einer guten Tat, um ihn von einer besseren abzuhalten. Somit geht ihm die größere Belohnung verloren. Er ordnet ihm die Verrichtung guter Taten an und spornt ihn dazu an, wenn er dadurch sicherstellen kann, dass er die bessere Tat unterlässt.





 





Wenn der anbetend Dienende diese sechs Stufen ohne Schwäche überwunden und den Teufel besiegt hat, lässt dieser sein Gefolge der Menschen und Dschinn auf ihn los. Sie belästigen und verführen ihn zu Unglauben, Fehlgehen und dem Verrichten von Bid´a und warnen vor ihm. Dadurch wird er träge und ermattet, und sein Herz wird empfänglich Einflüsterungen. Ihr Ziel ist es, ihn mit diesem Kampf zu beschäftigen, damit er den Menschen nicht nützt. Er verbringt ohne Pause sein Leben damit, die Teufel der Menschen und Dschinn zu kontrollieren.“ (Zitatende)





 





 





Mu´âdh fragte seufzend: „Wie sollen wir uns also verhalten, lieber Scheich Yûsuf?“





Scheich Yûsuf antwortet schnell: „Es gibt Mittel, die die Gelehrten aufgeführt haben. Ich werde sie dir zusammenfassend darlegen:





 





1. Bei Allâh Zuflucht vor dem Teufel suchen. Der Erhabene sagt: „Und wenn dich vom Satan eine Eingebung aufstachelt, dann suche Zuflucht bei Allâh, denn Er ist ja der Allhörende, der Allwissende.“ (Sûra 41:36).





 





2. Das Lesen der Sûra Al-Falaq (113) und An-Nâs (114).





3. Das Lesen des Al-Kursî-Verses (Sûra 2:255).





4. Das Lesen der letzten beiden Verse der Sûra Al-Baqara (Sûra 2).





5. Das Lesen der Sûra Al-Baqara.





6. Das einhundertmalige Sprechen von „Lâ Ilâha illâ Allâhu wahdahu lâ Scharîka lahu, lahu-l-Mulk wa lahu-l-Hamd, wa huwa alâ kulli Schaiin Qadîr“ (Es gibt keine Gottheit außer Allâh, Er ist Eins-seiend, hat keine Partner. Ihm gehört die Herrschaft und Ihm gebührt der Lobpreis, und Er hat zu allem die Macht). In den beiden Sahîh-Werken ist von Sumai, dem Diener von Abû Bakr As-Siddîq, nach einer Aussage von Abû Sâlih von Abû Huraira überliefert, dass der Gesandte Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Wer Lâ Ilâha illâ Allâhu wahdahu lâ Scharîka lahu, lahu-l-Mulk wa lahu-l-Hamd, wa huwa alâ kulli Schaiin Qadîr am Tag einhundert Mal sagt, hat (den gleichen Lohn) wie (die Befreiung) von zehn Sklaven. Und ihm werden einhundert gute Taten niedergeschrieben und einhundert schlechte Taten getilgt. Und an diesem Tag wird er vor dem Teufel in Sicherheit sein, bis er in den Abend eintritt. Und niemand wird mit etwas Besserem kommen, als er gekommen ist, außer einem Mann, der mehr verrichtet hat als er.





 





7. Eine der besten Schutzmaßnahmen gegen den Teufel ist das ständige Gedenken Allâhs des Majestätischen.





 





8. Vermeiden überflüssiger Blicke, Rede, Mahlzeiten und Beiwohnung von Menschen. Der Teufel gewinnt durch diese vier Dinge die Kontrolle über den Menschen und bringt ihn dazu, seinem Wunsch zu folgen.





 





9. Rituelle Waschung und rituelles Gebet sind der beste Schutz für den Gläubigen vor dem Teufel.





 





10. Schutz der Ohren vor dem Hören schlechter Dinge.





11. Ausgaben zum Wohlgefallen Allâhs.





12. Befolgung der wahren Sunna. Dies ist die wichtigste Lösung für diejenigen, denen der Teufel einflüstert. Der Imâm Ibn Al-Qayyim  Allah   erbarme sich seiner  sagte: „Wer sich von diesem Unglück befreien möchte, muss davon überzeugt sein, dass die Wahrheit darin liegt, dem Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  in Wort und Tat zu folgen. Er soll dabei fest davon überzeugt sein, dass er sich auf dem geraden Weg befindet und dass sein Abweichen davon durch die Verführung und Einflüsterung des Teufels geschieht. Er muss davon überzeugt sein, dass der Teufel ein Feind ist, der ihn nicht zum Guten aufruft. Er ruft sein Gefolge nur dazu auf, zu den Bewohnern des Höllenfeuers zu gehören.“ (Zitatende)





 





Was hältst du davon, lieber Mu`âdh? Bist du jetzt in der Lage, dem Teufel entgegenzutreten oder nicht?“





 





Mu´âdh entgegnete mit Eifer: „Sicher bin ich dazu in der Lage ihm entgegenzutreten und ihn sogar zu besiegen, in schâ Allâh.“



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