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Zu den gefährlichsten Krankheiten, die den Menschen in diesem Leben heimsuchen können, gehört die Torheit. Denn die Torheit weist nur negative Seiten auf und der Tor ist sein eigener Feind, da er sich selbst viel Schaden zufügt. Sein Verstand und seine Meinung sind von geringem Wert und er macht kaum etwas gut.





Viele Torheiten





Die Torheiten und Leichtgläubigkeiten, die von Leichtsinn und Unbesonnenheit zeugen, sind sehr zahlreich. Man findet sie auf der individuellen und kollektiven Ebene, bei Herrschern und Beherrschten, bei Männern und Frauen.





Wer an den Orten untergegangener Völker vorbeikommt, Allâhs Macht und Vergeltung für den Ungehorsamen sieht und Seine universellen und religiösen Gesetze erkennt und trotzdem in seiner Irreführung fortfährt, ohne einen Gebrauch von diesen deutlichen Zeichen zu machen oder sich mit den Sünden tilgenden guten Taten zu beeilen, der ist bestimmt nicht weniger töricht als sein Vorgänger.


Wer seine Tochter mit einem Frevler oder jemandem, der nicht das rituelle Pflichtgebet verrichtet, verheiratet, weil er reich ist oder einen angesehen Posten bekleidet, der tut es unter dem Vorwand, dass er seine Tochter liebt und sich um sie sorgt. In Wirklichkeit aber zerstört er ihr Leben, denn wer seine Tochter mit einem Frevler verheiratet, hat die Beziehungsbande zu ihr zerrissen, und wer das rituelle Pflichtgebet versäumt, der wird alles andere noch mehr versäumen.


Dasselbe gilt für denjenigen, der seine Familie und seine Kinder ohne jegliche Aufsicht lässt, ihnen verderbende Geräte bringt und sie Pornofilme und Ähnliches anschauen und frevelhafte und unzüchtige Lieder hören lässt, unter dem Vorwand, dass er sie sich dadurch unterhalten und sich erholen lässt. Dieser Mensch ruiniert sich und seine Familie, und es reicht einem an Sünde, seine Familie zu vernachlässigen. Kein Mensch wird seinen Stand vor Allah verlassen, bevor jeder Verantwortliche nach seinen Schutzbefohlenen gefragt wurde, ob er mit ihnen gut oder nachlässig umging: „O die ihr glaubt, bewahrt euch selbst und eure Angehörigen vor einem Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind ...“ (Sûra 66:6).





Dem Toren nützen seine Körperteile nicht





Dem Toren nützen die Körperteile und Sinne nicht, die ihm gegeben wurden, und so ergeht es auch den Nichtmuslimen und Heuchlern, von denen Allâh der Gepriesene sagt: „Sie möchten Allâh und diejenigen, die glauben, betrügen. Aber sie betrügen nur sich selbst, ohne zu merken.“ (Sûra 2:9).  Und Er sagt ferner: „Und wenn man zu ihnen sagt: »Stiftet nicht Unheil auf der Erde!« sagen sie: »Wir sind ja nur Heilstifter«.“ (Sûra 2:11). Er sagt weiter: „Das sind diejenigen, die das Irregehen um die Rechtleitung erkauft haben, doch hat ihr Handel keinen Gewinn gebracht, und sie sind nicht rechtgeleitet.“ (Sûra 2:16) und: „Taub, stumm und blind: So werden sie nicht umkehren.“ (Sûra 2:18).





Allâh der Erhabene sagt ebenfalls: „Wir haben ja schon viele von den Dschinn und den Menschen für die Hölle erschaffen. Sie haben Herzen, mit denen sie nicht verstehen; sie haben Augen, mit denen sie nicht sehen; und sie haben Ohren, mit denen sie nicht hören. Jene sind wie das Vieh. Aber nein! Sie irren noch weiter ab. Jene sind (überhaupt) die Unachtsamen.“ (Sûra 7:179). Und Er sagt auch: „Was meinst du wohl zu einem, der sich seine Neigung zu seinem Gott nimmt? Würdest du denn Sachwalter über ihn sein können?“ (Sûra 25:43). 





Hadîthe gegen die Torheit





Es wurden viele Hadîthe gegen die Torheit überliefert. In einem Hadîth steht: „Mir wurden zwei törichte, frevelhafte Geräusche verboten: Das eine Geräusch ist bei Unglück, das Zerkratzen der Gesichter, das Zerreißen der Kleider und das Trällern des Satans.“ (Überliefert von At-Tirmidhî und er sagte: ein hasan bis authentischer Hadîth). 





Von Al-Aswad ibn Sarî  möge Allah mit ihm zufrieden sein wird berichtet, dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Vier gibt es am Jüngsten Gericht: ein Tauber, der nichts hört, ein Tor, ein Greis und ein Mann, der in einer Zwischenzeit [in einer Zeit, in der kein Prophet entsandt wurde] gestorben war. Der Taube wird sagen: »Als der Islâm kam, hörte ich nichts [davon].« Der Tor wird sagen: »O mein Herr, als der Islam kam, pflegten die Kinder mich mit Mist zu bewerfen.« Der Greis wird sagen: »O mein Herr, als der Islâm kam, konnte ich nichts begreifen.« Und derjenige, der in der Zwischenzeit gestorben war, wird sagen: »Du hast mir keinen Gesandten geschickt.« Dann erlegt Er ihnen die Verpflichtung auf, dass sie Ihm gehorchen und lässt ihnen mitteilen, dass sie ins Höllenfeuer eintreten sollen. Bei Dem, in Dessen Hand meine Seele liegt, wenn sie hineingehen, wird es ihnen kühl und friedlich sein!“ (Überliefert von Ahmad, Al-Baihaqî und Ibn Hibbân).





In einem Hadîth von Umm Zar steht: „Die zweite [Frau] sagte: »Mein Mann, über den schweige ich mich besser aus, denn fange ich erst einmal an, finde ich kein Ende mehr. Ich würde in den Bericht versinken, ich redete nur von seinen Furunkeln und Karbunkeln [nur von seinen Nachteilen].« Die dritte Frau sagte: »Mein Mann ist ein hagerer Hüne. Spreche ich, werde ich geschieden, schweige ich, werde ich gemieden.«…“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).





 





Einige Überlieferungen und Worte der Gelehrten zur Torheit 





Umar ibn Al-Chattâb  möge Allah mit ihm zufrieden sein rezitierte folgenden Vers: „O Mensch, was hat dich hinsichtlich deines edelmütigen Herrn getäuscht.“ (Sûra 82:6). Und er sagte: „O Herr, die Torheit!“





Ali  möge Allah mit ihm zufrieden sein sagte: „Es gibt keinen Menschen, der nicht seine eigenen Torheiten hat, in denen er lebt.“





Von Mudschâhid wurde berichtet, dass er sagte: „Ich war bei Ibn Abbâs  möge Allah mit ihm zufrieden sein, und da kam ein Mann und sagte, dass er sich von seiner Frau dreimal scheiden ließ. Da schwieg Ibn Abbâs, bis ich dachte, dass er die Scheidung widerrufen würde, aber dann sagte er: »Der eine von euch begeht die Torheit und sagt dann: O Ibn Abbâs, o Ibn Abbâs, während Allâh sagt: ‘... Und wer Allâh fürchtet, dem schafft Er einen Ausweg.’ (Sûra 65:2), aber du hast Allâh nicht gefürchtet, und so finde ich keinen Ausweg für dich! Du hast deinem Herrn nicht gehorcht und deine Frau ist unwiderruflich geschieden.«“ (Überliefert von Abû Dâwûd und von Al-Albânî als hasan eingestuft).





Von Anas ibn Sîrîn wurde berichtet, dass er sagte: „Ich hörte Ibn Umar (möge Allah mit ihnen beiden zufrieden sein) sagen: »Ibn Umar ließ sich von seiner Frau scheiden, als sie ihre Monatsregel hatte. Umar erzählte es dem Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), der sagte: ‘Er soll die Scheidung widerrufen.’«“ Als ich [Ibn Umar] fragte: „Wird dieses Mal gerechnet?“, sagte er: „Was sonst?“





Von Ibn Umar wurde berichtet, dass er [der Prophet] sagte: „Weise ihn an, dass er die Scheidung widerruft!“ Ich [Anas, der Überlieferer] fragte: „Wird dieses Mal gerechnet?“ Er antwortete: „Was meinst du, wenn er unfähig ist und Torheiten macht?“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).





Von Muhammad ibn Al-Munkadir wurde berichtet, dass er sagte: „Dschâbir verrichtete das rituelle Gebet in einem einzigen Kleidungsstück, das er von hinten zusammenband, während seine Gewänder am Kleiderhaken hingen. Da fragte ihn jemand: »Wie? Betest du in einem einzigen Kleidungsstück?« Und er sagte: »Ich habe das nur getan, damit ein Tor wie du mich dabei sieht. Wer von uns hatte denn zur Zeit des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zwei Gewänder?«“ (Überliefert von Al-Buchârî).





Dscha'far As-Sâdiq sagte: „Die Belehrung für den Toren ist wie das Wasser für die Koloquinte, je mehr sie bewässert wird, desto bitterer wird sie.“





Ibn Abû Ziyâd sagte: „Mein Vater sagte zu mir: »O mein Sohn, halte dich an die Vernünftigen und setze dich zu ihnen; und meide die Toren, denn jedes Mal, wenn ich bei einem Toren gesessen bin, hat dies meinem Verstand im Nachhinein geschadet!«“





Von Mutarrif ibn Abdullah ibn As-Schichîr wurde berichtet, dass er sagte: „Ich würde aufrichtig schwören, dass alle Menschen in ihrer Beziehung zu Allâh dem Hocherhabenen töricht sind - die einen mehr und die anderen weniger.“





Man fragte Ibrâhîm An-Nadhâm: „Was sind die Grenzen der Torheit?“ Und er sagte: „Du hast mich wahrhaftig nach etwas gefragt, was grenzenlos ist.“





Von Abdullah ibn Ibrâhîm Al-Mausulî wurde berichtet, dass er sagte: „Al-Haddschâdsch war vom Tod eines Freundes betroffen, und dabei war ein syrischer Bote von Abdulmalik bei ihm. Al-Haddschâdsch fragte: »Würde jemand mich mit einem Gedicht trösten?« Der Syrer fragte: »Soll ich?« Er erlaubte es ihm, und da sagte er: »Jeder Freund wird seinen Freund verlassen, entweder stirbt er oder wird verletzt oder fällt vom Dach des Hauses oder das Haus stürzt über ihm zusammen oder er fällt in einen Brunnen oder ihm geschieht etwas, was wir nicht kennen.« Da sagte Al-Haddschadsch: »Du hast mich mein Unglück durch ein größeres vom Fürst der Gläubigen, dich als Boten zu mir zu schicken, vergessen gemacht.«“





Ein weiser Mann blickte auf einen Toren, der auf einem Stein saß, und sagte: „Ein Stein auf einem Stein.“ 





Man sagt: „Der verarmte Vernünftige ist besser als der reiche Tor.“





Man sagt: Jemand ist reich an Torheit und sein Verstand ist scheu; er hat an Verstand nur so viel, dass er noch zurechnungsfähig und somit vor Allâh verantwortlich ist.





Ein Prinz ging einmal an einem Eisverkäufer vorbei und sagte zu ihm: „Zeige mir, was du hast!“ Er brach ein Stück Eis und gab es ihm. Er sagte: „Ich möchte etwas kälter.“ Da brach er ein Stück von der anderen Seite und der Prinz fragte: „Wie viel kostet das?“ Der Verkäufer antwortete: „Das hier kostet ein Dirham für ein Pfund und das erste ein Dirham für eineinhalb Pfund.“ Er sagte: „Gib mir vom zweiten. 





Ein weiser Mann sagte: „Der Vernünftige trägt seine eigene Last, während die Menschen die Last des Toren tragen. Wer keinen Verstand hat, der hat nichts - weder im Diesseits noch im Jenseits.“



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