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Im Namen Allâhs und möge Allâh das beste aller Geschöpfe, unseren Propheten Muhammad ibn Abdullâh, in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken! 





In diesen Tagen erleben wir, wie sich Armut und Verteuerung verbreiten und wie viel Mühsal es kostet, den Lebensunterhalt zu verdienen. 





Unter uns leben Menschen, um die sich niemand kümmert, oder die fast nichts finden, womit sie sich ernähren können. Nur Allâh der Erhabene weiß, wie es ihnen geht! Sie sind unsere Geschwister, und wir sind für sie verantwortlich. Wer sich ein klareres Bild von ihnen machen will, kann bei den Wohltätigkeitsvereinen nachfragen und sehen, was ihre Register enthalten. Unser Zeitalter ist sehr materialistisch, hart, unbarmherzig und voller Versuchungen. Der reiche Nachbar weiß kaum etwas von seinem armen, bedürftigen Nachbarn, sogar von seinem armen Verwandten weiß er kaum etwas, geschweige denn von Personen, die ihm nicht nahe stehen. 





Lasst uns zusammen uns an die vorzüglichen Vorteile der Linderung der Not der Muslime und an die großartigen Belohnungen des Almosens erinnern! Und dabei möchte ich mit einer Geschichte beginnen, die "Ein Bissen für einen Bissen" heißt. 





Eine Frau hatte einen Sohn, der schon lange nicht mehr bei ihr war, so dass sie die Hoffnung auf seine Rückkehr aufgegeben hatte. Eines Tages saß sie beim Essen und als sie das Brot brach und einen Bissen in ihren Mund führen wollte, kam ein Bettler an ihre Tür und bat um etwas Essen. Sie legte den Bissen zur Brotscheibe, spendete sie dem Bettler und verbrachte diesen Tag und diese Nacht in Hunger. Wenige Tage später kam ihr Sohn zurück und teilte ihr von ungeheuren Gefahren mit, die er erlebt hatte und erzählte: "Das Schwierigste, was ich je erlebt habe, ereignete sich vor einigen Tagen, als ich auf einer Straße in der Wüste meines Weges zog. Plötzlich kam ein Löwe und griff mich an, als ich auf einem Esel ritt. Der Esel ergriff die Flucht und die Klauen des Löwen gruben sich in mein Schutzhemd, das ich trug, und in die Kleidungsstücke und den Mantel, die ich darunter trug. Deswegen hinterließen seine Klauen keine nennenswerten Spuren auf meinem Körper. Aber mich wunderte es sehr und es ließ mich beinahe verrückt werden, dass der Löwe mich zu einer Höhle trug, und dort stürzte er sich auf mich, um mich zu fressen. Da kam ein riesiger, hellhäutiger Mann, der weiße Kleidung trug, ergriff den Löwen ohne Waffen, hob ihn hoch, ließ ihn auf die Erde fallen und sagte zu ihm: »Geh weg, du Hund! Ein Bissen für einen Bissen.« Der Löwe ergriff die Flucht und als ich wieder zu mir kam, suchte ich nach dem Mann, fand ihn jedoch nicht. Ich blieb einige Stunden an diesem Ort sitzen, bis ich meine Kräfte wieder gesammelt hatte, dann betrachtete ich mich und fand mich in guter Verfassung. Daraufhin machte ich mich auf den Weg, bis ich meine Karawane erreichte. Als sie mich sahen, wunderten sie sich, und ich erzählte ihnen meine Geschichte. Ich verstand aber nicht, was die Worte des Mannes »Ein Bissen für einen Bissen« zu bedeuten hatten." Die Mutter überlegte und bemerkte schließlich, dass es zur gleichen Zeit geschehen war, als sie den Bissen aus ihrem Mund gezogen und gespendet hatte. 





Das Almosen löscht den Zorn des Herrn, schützt nach Allâhs Erlaubnis vor dem Unheil, wendet Katastrophen ab und segnet das Leben. Mit Allâhs Erlaubnis kann ein Almosen großes Unheil abwenden, daher sollen wir das Almosen nicht verachten, auch wenn es geringfügig ist: "Schützt euch vor dem Höllenfeuer, auch wenn nur durch die Hälfte einer Dattel!" Diese Mutter war so besorgt wegen der langen Reise ihres Sohnes, dass sie nicht mehr auf seine Rückkehr zu hoffen wagte; aber das Almosen, das sie in ihrer Not gab, war der Grund für die Rettung ihres Sohnes vor dem sicheren Tod und der Grund für seine friedliche Rückkehr. Gebt also Almosen, denn das, was bei Allâh ist, ist besser und beständiger!


Für die Almosen gibt es großartige Belohnungen und Vorzüge, von denen ich folgende anführe: 





-  Allâh der Erhabene sagt: "Ihr werdet die Güte nicht erreichen, bevor ihr nicht von dem ausgebt, was euch lieb ist. Und was immer ihr ausgebt, so weiß Allâh darüber Bescheid." (Sûra 3:92). 





- Allâh der Erhabene sagt weiterhin: "Dahinschwinden lassen wird Allâh den Zins und vermehren die Almosen..." (Sûra 2:276). 





- Allâh der Erhabene sagt ferner: "Nimm von ihrem Besitz ein Almosen, mit dem du sie rein machst und läuterst ..." (Sûra 9:103). 





- Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: "Allâh der Hocherhabene sagt: »Gebt her und ihr werdet versorgt!«" (Überliefert von Ahmad, Al-Buchârî und Muslim). 





- Allâh der Erhabene sagt: "Wenn ihr Almosen offen zeigt, so ist es trefflich. Wenn ihr sie aber verbergt und den Armen gebt, so ist es besser für euch, und Er (Allâh) wird etwas von euren bösen Taten tilgen. Allâh ist dessen, was ihr tut, Kundig." (Sûra 2:271).





- Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: "Gute Taten schützen vor Unheil, das geheime Almosen löscht den Zorn des Herrn und die Pflege der Verwandtschaftsbande verlängert die Lebensdauer." (Überliefert von Al-Mundhirî).





- Allâh der Erhabene sagt: "Sag: Gewiss, mein Herr gewährt die Versorgung großzügig, wem von Seinen Dienern Er will, und bemisst auch. Und was immer ihr auch ausgebt, so wird Er es euch ersetzen, und Er ist der Beste der Versorger. " (Sûra 34:39).





- Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: "Jeden von euch wird Allâh direkt ansprechen, ohne Dolmetscher. Er blickt zu seiner Rechten und sieht nichts anderes als das, was er [an Taten] vorausgeschickt hat, er blickt zu seiner Linken und sieht nichts anderes als das, was er vorausgeschickt hat, und er blickt nach vorn und sieht nichts anderes als das Höllenfeuer vor ihm. So soll jeder von euch sich vor dem Höllenfeuer schützen, wenn auch nur durch eine halbe Dattel." (Überliefert von Muslim). 





- Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: "Das geheime Almosen löscht den Zorn des segensreichen und erhabenen Herrn." (Überliefert von Al-Mundhirî). 





- Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: "Das Almosen löscht die Sünde, ebenso wie das Wasser das Feuer löscht." (Überliefert von At-Tirmidhî).





-  Von Uqba ibn Âmir  möge Allah mit ihm zufrieden sein wurde berichtet, dass er den Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagen hörte: "Jeder wartet [am Tag der Auferstehung] im Schatten seines Almosens, bis zwischen den Menschen gerichtet wird." (Überliefert von Al-Mundhirî). Yazîd sagte: "Abû Mirthad versäumte keinen Tag, ohne ein Almosen zu geben, und wenn es nur ein Stück Brot oder eine Zwiebel war." 





- Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) erwähnte, dass zu den sieben Arten der Menschen, die Allâh am Tage (der Auferstehung) beschirmen wird, an dem kein anderer Schatten außer Sein Schatten sein wird, ein Mann gehört, der im Geheimen so spendete, dass seine linke Hand nicht erfuhr, was seine rechte Hand gegeben hatte. (Überliefert von Al-Buchârî). 





- Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: "Es beginnt kein Tag, den die Menschen am Morgen empfangen, ohne dass zwei Engel [auf die Erde] herabgesandt werden, und der eine von den beiden sagt: »O Allâh unser Herr, belohne den Freigebigen mit Gutem!« Und der andere sagt: »O Allâh unser Herr, gib dem Geizigen Verderben [in seiner Habe].«" (Überliefert von Al-Buchârî). 





- Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: "Kein Vermögen wird durch Almosen vermindert." (Überliefert von Muslim).





Allâh der Erhabene sagt: "... Was immer ihr an Gutem ausgebt, (das) ist für euch selbst..." (Sûra 2:272).





- Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) fragte Âischa  möge Allah mit ihr zufrieden sein nach dem, was von einem geschlachteten Schaf übrig geblieben war. Sie antwortete: "Nur seine Schulter ist übrig geblieben." Er sagte: "Alles ist geblieben, außer der Schulter." (Überliefert von At-Tirmidhî). Damit deutete er darauf hin, dass nur das beständig ist, was bei Allâh ist.





Die großartige Belohnungen und Vorzüge der Almosen





- Allâh der Allerbarmer und Hocherhabene sagt: "Gewiss, denjenigen Männern, die Almosen geben und denjenigen Frauen, die Almosen geben und (damit) ein gutes Darlehen geben, wird es vervielfacht werden; und für sie wird es trefflichen Lohn geben." (Sûra 57:18). 





- Allâh der Gepriesene sagt ferner: "Wer ist es denn, der Allâh ein schönes Darlehen gibt? So vermehrt Er es ihm um ein Vielfaches. Allâh hält zurück und gewährt, und zu Ihm werdet ihr zurückgebracht." (Sûra 2:245).





- Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: "Wer von gleicher Sache auf dem Weg Allâhs zweimal spendet, dem wird [am Tage des Jüngsten Gerichts] von den Toren des Paradieses zugerufen: »O anbetend Dienender Allâhs, das war gut!« Wer einst [im Diesseits] zu den Betenden gehörte, der wird zum Eintreten durch das Tor des Gebets aufgerufen. Und wer einst zu den Leuten des Dschihâd gehörte, der wird zum Eintreten durch das Tor des Dschihâd aufgerufen. Und wer zu den Spendenden gehörte, der wird zum Eintreten durch das Tor des Almosens aufgerufen. Und wer zu den Fastenden gehörte, der wird zum Eintreten durch das Ar-Rayyân-Tor aufgerufen." Abû Bakr sagte: "O Gesandter Allâhs! Es ist einhellig für denjenigen, der zum Eintreten durch eines dieser Tore aufgerufen wird. Wird es auch einige geben, die zum Eintreten durch alle diese Tore aufgerufen werden?" Der Prophet antwortete: "Ja! Und ich hoffe, dass du zu ihnen gehören wirst!" (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).





- Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) erklärte den "Unterschied zwischen dem Geizhals und dem freigebigen Menschen in dem Gleichnis zweier Männer, die von einem Harnisch, der ihnen von der Brust bis zum Hals reicht, umgeben sind. Jedes Mal, wenn der freigebige Mensch etwas spendet, weitet sich der Harnisch und bedeckt seinen Körper, bis er seine Fingerspitzen bedeckt und auf den Boden herunterhängt und seine Spuren verwischt. Und jedes Mal, wenn der Geizige beschließt, etwas herzugeben, schließt sich jedes Glied seines Harnischs fester um seinen Körper und er versucht, ihn zu lösen, doch es gelingt ihm nicht." (Überliefert von Al-Buchârî). Wenn der Freigebige ein Almosen gibt, freut er sich darauf und gibt es guten Herzens, ähnlich wie sich sein Harnisch weitet. Immer wenn er ein Almosen gibt, wird seine Freude mehr und er fühlt sich heiterer und zufriedener. Hätte das Almosen nur diesen Vorteil gehabt, wäre es auch wert, dass der anbetend Dienende mehr Almosen gibt und sich damit beeilt.



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