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Imâm Muslim überlieferte einen furchterregenden Hadîth von Al-Miqdâd ibn Al-Aswad  möge Allah mit ihm zufrieden sein, der sagte, dass er den Propheten Muhammad (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) Folgendes sagen hörte:





„Die Sonne wird sich den Geschöpfen am Tag der Auferstehung nähern, bis sie lediglich eine Meile entfernt ist. Die Menschen werden entsprechend dem Stand ihrer Taten schwitzen. Einige werden bis zu ihren Fußknöcheln vom Schweiß bedeckt, einige bis zu ihren Knien, andere bis zu ihren Schultern, einigen wird er bis zur Gurgel reichen.“ Und er (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zeigte auf seinen Mund.





 





Der Sommer hat uns hier und auf der ganzen Nordhalbkugel erreicht. Für diejenigen, die in den tropischen Regionen leben, ist der Sommer eine sehr schwierige Jahreszeit. 





 





Er ist heiß und feucht. Die Menschen versuchen in den Häusern zu bleiben, da sie wissen, dass das Hinausgehen ihnen wegen der Hitze Kopfschmerzen verursachen wird. Sehr oft versuchen die Menschen, immer wenn sie draußen sind, nach Hause zu eilen, um bequem in ihren Zimmern zu liegen. Wenn möglich ist jedes Zimmer klimatisiert, damit es kühl bleibt.





 





Diese Hitze ist unerträglich, obwohl die durchschnittliche Entfernung zwischen der Sonne und der Erde 149 Millionen Kilometer beträgt!





 





Stelle dir nun den Tag des Gerichts vor, an dem man so lange steht und die Sonne lediglich eine Meile entfernt ist! Es gibt keine Macht und keine Kraft außer durch Allâh! An diesem Letzten Tag gibt es keine Klimaanlage, keinen Ventilator und keine Abkühlung, sondern genau das Gegenteil. Sowohl Al-Buchârî als auch Muslim überlieferten einen Hadîth von Âischa  möge Allah mit ihr zufrieden sein, in dem sie erwähnt, dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) Folgendes sagte: „Ihr werdet barfüßig, nackt und unbeschnitten versammelt.“





 





Ich weiß nicht, wie die Menschen sich dabei tatsächlich fühlen, doch mein Herz ist mir jetzt schon in die Hose gerutscht! Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie ich diese Tortur durchstehen soll. Während es entsprechend dem Nennwert unglaublich erscheint, sollten wir uns daran erinnern, dass Allâh sagt, dass der Tag des Letzten Gerichts der definitive Tag ist und zudem der definitiv kommende Tag. Wenn ich über diese Namen nachdenke, dann verstehe ich besser, warum er auch treffenderweise der Tag der Verzweiflung genannt wird.





 





Jedoch besteht unsere Beziehung zu Allâh aus Liebe, Furcht und Hoffnung. Während wir diesen Tag fürchten, hoffen wir auf Allâhs unermessliche Barmherzigkeit und sollen daran glauben, dass Allâh – so Er will – einen Ausweg für uns schaffen wird. Dieser Tag wird auch der Tag der Trennung genannt. Denn die Bösen werden von den Guten getrennt, und die Gläubigen von den Ungläubigen.





 





So Allâh will, gibt es einen Ausweg für die Gläubigen. Und aller Preis gebührt Allâh, dass die Lösung für jedes Problem ebenfalls bei Ihm liegt!





 





Der Prophet Muhammad (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Es gibt sieben, denen wird Allâh schützenden Schatten gewähren am Tag, an dem es keinen schützenden Schatten gibt außer Seinem Schatten...” (Berichtet von Abû Huraira, überliefert von Al-Buchârî und Muslim).





 





Allâh ist größer! Allâh ist wahrhaftig allbarmherzig! Er ist nicht nur barmherzig, weil Er uns den ganzen Tag und die ganze Nacht mit Seiner Barmherzigkeit überschüttet, sondern Er ist auch barmherzig, weil er uns die Wege und Abläufe schafft, durch die wir am Tage des Letzten Gerichts vor Seinem Zorn gerettet werden. Dieser Hadîth geht weiter und erwähnt, wer zu jenen gehören wird, denen schützender Schatten gespendet werden wird:





 





„… 1. Ein gerechter Herrscher, 





2. ein Jugendlicher, der in der Anbetung Allâhs des Erhabenen und Majestätischen aufwächst, 





3. ein Mann, dessen Herz an den Moscheen hängt, 





4. zwei Menschen, die sich einander um Allâhs Wohlgefallen willen lieben, sich deshalb treffen und deshalb auseinandergehen, 





5. ein Mann, den eine Frau von Rang und Schönheit einlädt, woraufhin er sagt: »Ich fürchte wahrhaftig Allâh!«, 





6. ein Mann, der so spendet und es derart verbirgt, dass seine linke Hand nicht weiß, was seine rechte Hand spendet, und 





7. ein Mann, der Allâhs im Stillen gedenkt und aus dessen Augen deshalb Tränen laufen.“





 





1. Ein gerechter Herrscher





 





Das Konzept der Gerechtigkeit ist im Islâm etwas Grundlegendes und etwas, was jeder Muslim – sowohl Herrscher als auch Beherrschter – in allen Angelegenheiten ausnahmslos anwenden muss.





 





Gerechtigkeit bedeutet, jedem das Recht zu geben, das einem zusteht - Muslim oder Nicht-Muslim, Verwandter oder Fremder, Freund oder Feind. Allâh sagt: „…Und der Hass, den ihr gegen (bestimmte) Leute hegt, soll euch ja nicht dazu bringen, dass ihr nicht gerecht handelt. Handelt gerecht! Das kommt der Gottesfurcht näher…“ (Sûra 5:8).





 





Selbst wenn wir dies theoretisch akzeptieren, vergessen wir es leider oft in der Praxis. So sehen wir etwa, dass wir beim Sprechen über unsere Freunde und Verwandte diese übermäßig loben und beim Sprechen über diejenigen, mit denen wir Meinungsverschiedenheiten haben, nichts Gutes an ihnen entdecken können und uns nur auf ihre negativen Seiten konzentrieren. Dies ist weit entfernt von der Gerechtigkeit, die Allâh, wie in folgendem Hadîth erwähnt, reichlich belohnt: „Die gerecht Handelnden werden sich auf Thronen aus Licht zu Allâhs rechter Hand befinden – und beide Hände Allâhs sind rechte Hände.“ (Muslim). Diese verdienstvollen Gläubigen waren gerecht in ihren Anordnungen, mit ihren Familien und bei allen Dingen, für die sie verantwortlich sind. Wenn uns Verantwortung gegenüber einer Gruppe von Menschen gewährt wird, sei es politisch oder anderweitig, und wir gerecht sind, dann können wir darauf hoffen, dass uns der Schatten des Thrones Allâhs gewährt wird.





  





2. Ein Jugendlicher, der in der Anbetung Allâhs aufwächst





 





Ein weiterer interessanter Hadîth des Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) kommt mir hier in den Sinn:





 





„Nutze fünf vor fünf: deine Jugend vor deinem Alter, deine Gesundheit vor deiner Krankheit, deinen Wohlstand vor deiner Armut, deine Freizeit, bevor du beschäftigt bist und dein Leben vor deinem Tod!“(Überliefert von Imâm Ahmad).





 





Ein Scheich sagte in einer Predigt: „Die Jugend ist eine Zeit, in der ein Mensch am tatkräftigsten ist, in der er die Grundlagen für seine Zukunft legt und in der er sein Leben plant. Deshalb sagte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), dass man diese Zeit nutzen soll, bevor die Zeit kommt, in der man diesen Enthusiasmus, diesen Eifer oder diese Zukunftsperspektiven nicht mehr hat. Enthusiasmus und Energie, mit denen man gesegnet wurde, werden einem nach dieser Altersstufe nie wieder gegeben werden. Deshalb sagte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), dass man die Gelegenheit ergreifen und Nutzen daraus ziehen sollte. Ein Mensch soll diese Energie um Allâhs willen nutzen, indem er sich Wissen über Allâh aneignet, erlaubten Lebensunterhalt verdient, und Allâh mit Handlungen anbetet, die er später im Leben möglicherweise nicht mehr verrichten kann!“





 





Zudem ist dieses junge Alter eine Zeit, in der die Gelüste größer sind, und der Tatendrang - sei er gut oder schlecht - stärker ist. Der Verstand ist rebellisch und die Verlockungen des Satans auf einem Höchststand. Derjenige, der seine Schuldigkeit in der eigenen Zurückhaltung tut und Allâh gehorcht, der verdient sicher den Schatten unter dem Thron Allâhs!





 





3. Ein Mann, dessen Herz an den Moscheen hängt





 





Zahlreiche Hadîthe des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) erwähnen die verschiedenen Vorteile des Aufsuchens der Moscheen Allâhs. Für das Gebet in der Moschee bekommt man 27 Mal mehr Belohnung als für das Gebet zu Hause. (Al-Buchârî und Muslim). Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte außerdem:





 





„Er macht keinen Schritt (in Richtung Moschee), ohne dass er dessentwegen um einen Rang erhöht und eine Sünde von ihm genommen wird. Dann, wenn er betet, hören die Engel nicht damit auf für ihn zu beten, solange er an seinem Gebetsplatz verweilt (indem sie sagen): »O Allâh, sende Segen auf ihn, o Allâh, habe Erbarmen mit ihm!...“ (Al-Buchârî).





 





Es muss hier betont werden, dass all die Hadîthe, die zur Verbundenheit mit den Moscheen anhalten, nicht beabsichtigen anzudeuten, dass der Islâm eine Religion sei, die auf die Anbetungsstätten begrenzt ist, wie dies viele Leute denken. Nichtsdestotrotz sollte sich die Moschee im Herzen der muslimischen Gemeinschaft befinden. Und die Funktion der Verantwortlichen für die Moschee ist hierbei überaus wichtig. Sie sind diejenigen, die hauptsächlich dafür verantwortlich sind, die Moschee zu einem willkommenen Hort für Muslime zu machen, anstatt zu einem Kampfplatz für Politik und Machtkämpfe.





 





4. Zwei Menschen, die sich einander um Allâhs Wohlgefallen willen lieben, sich deshalb treffen und deshalb auseinandergehen





 





Sich einander um Allâhs Wohlgefallen willen zu lieben ist eines der großen Tore, die zum Guten im Jenseits führen, und eine Methode, um die Süße des Glaubens im Diesseits zu kosten. 





 





Sich einander um Allâhs Wohlgefallen willen zu lieben bedeutet, dass der Muslim einen anderen ausschließlich auf Grund der Korrektheit seiner Religionsausübung liebt. So spielt es keine Rolle, wie der Mensch aussieht, was er anzieht, wie reich oder arm er ist, woher er kommt oder welche Hautfarbe er hat – so kann es sein, dass man nichts an ihm mag, ihn jedoch auf Grund seines Glaubens liebt: Dies bedeutet, jemanden um Allâhs Willen zu lieben.





 





Allâh der Allmächtige und Majestätische sagt: „Diejenigen, die sich einander um Mein Wohlgefallen willen lieben, werden Säulen aus Licht besitzen und von den Propheten und Märtyrern beneidet werden.“ (At-Tirmidhî und Imâm Ahmad).





   





5. Ein Mann, den eine Frau von Rang und Schönheit einlädt, woraufhin er sagt: »Ich fürchte wahrhaftig Allâh!«





 





Dieselbe Belohnung wird einer Frau erteilt, die von einem Mann (zwecks Verführung) eingeladen wird und sagt: „Ich fürchte wahrhaftig Allâh!“





 





Das Diesseits ist voller Versuchungen, die – wenn man ihnen nachgibt – zum Verbrennen im Feuer führen. Zu diesen Versuchungen gehören Reize, die von Männern und Frauen ausgehen, die ihre Sexualität instrumentalisieren. Viele Männer haben ihre Seele wegen der Verlockung einer Frau in die Vernichtung geführt. Aus diesem Grunde warnte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) seine Umma hiervor besonders.





 





Um uns selbst vor Versuchungen zu schützen, müssen wir Furcht vor Allâh besitzen. Auf diese Tatsache wird in folgendem Qurân-Vers hingewiesen:





 





„Was aber jemanden angeht, der den Stand seines Herrn gefürchtet und seiner Seele die (bösen) Neigungen untersagt hat, so wird der (Paradies)garten (ihm) Zufluchtsort sein.“ (Sûra 79:40-41).





 





6. Ein Mann, der so spendet und es derart verbirgt, dass seine linke Hand nicht weiß, was seine rechte Hand spendet





 





Dieser Abschnitt zeigt zwei Eigenschaften, die ein typisches Merkmal für jeden Muslim sein sollten. Erstens: Wohltätigkeit. Wir sollten so großzügig beim Spenden sein, dass wir den gespendeten Betrag vergessen. Hast du dich jemals gefragt, warum diejenigen, die spenden, nie arm werden? 





 





Ein weiterer Gesichtspunkt ist der, dass wir im Geheimen spenden sollten. Die Muslime der frühen Generationen spendeten so heimlich, dass selbst ihre Frauen nichts davon wussten. Mit Anbetungshandlungen zu prahlen ist versteckte Vielgötterei. Es zerstört allen Segen einer guten Tat und macht diese null und nichtig, da sie verrichtet wird, um vor den Menschen zu prahlen und nicht um Allâhs Wohlgefallen willen. Obwohl es eine gute Motivation für andere ist, wenn wir ihnen über unsere mildtätigen Taten berichten, sollten wir – so Allâh will - sehr vorsichtig mit unserer Absicht dabei sein!





 





7. Ein Mann, der Allâhs im Stillen gedenkt und aus dessen Augen deshalb Tränen laufen





 





Wenn ich diesen Abschnitt höre, dann kommt mir eine weitere erstaunliche Erinnerung des Qurân in den Sinn:





 





„…Ist es denn nicht Zeit für diejenigen, die glauben, dass ihre Herzen demütig werden vor Allâhs Ermahnung und vor dem, was von der Wahrheit herabgekommen ist…“ (Sûra 57:16).





 





O meine Brüder und Schwestern! Wann haben wir das letzte Mal um Allâhs Wohlgefallen willen geweint? Wann haben wir das letzte Mal Allâh unser Angesicht im Stillen zugewandt, und wann haben unsere Augen das letzte Mal Tränen vergossen, während wir uns an jede Sünde erinnerten, die wir Tag und Nacht begingen? Haben wir jemals geweint, während wir über die immense Barmherzigkeit Allâhs und all die Gnaden, die Er uns gewährt, nachdachten?





 





Dieser Hadîth erwähnt das Weinen im Stillen, da man üblicherweise öffentlich weint, wenn der Imâm Bittgebete verrichtet. Die Angst vor dem Prahlen bleibt hierbei jedoch weiter bestehen und deshalb wird demjenigen, der im Stillen weint, ein Schatten unter dem Thron Allâhs gewährt, da er oder sie vollkommen abhängig von Allâh ist.





 





Wenn man über die sieben Gruppen von Menschen nachdenkt, die Allâh mit Seinem Thron beschatten wird, wird man entdecken, dass sie diesen Schatten wegen ihres Widerstands gegen die eigenen inneren Gelüste verdienen. Allâh der Hocherhabene ist der Einzige, den man darum anflehen soll, uns vor schädlichen Gelüsten Schutz zu gewähren und unsere Gelüste in Einklang mit dem zu bringen, was Er liebt und was für Ihn annehmbar ist. Er besitzt Macht über alle Dinge und Er ist absolut fähig, unser Bittgesuch anzunehmen.





 





Möge Allâh uns doch dazu befähigen, zu jenen zu gehören, denen Er unter Seinem Thron Schatten gewährt – an einem Tag, an dem es keinen schützenden Schatten außer Seinem Schatten gibt! 



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