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Die Europäer studierten seine Bücher und profitierten von seinen Experimenten. Sie errichteten ihre Kultur auf seiner reichlichen wissenschaftlichen Bemühung und die Bemühung anderer muslimischer Gelehrten. Haiyân lebte zu Ende des Umaiyadenreiches und am Anfang des abbasidischen Kalifats. Er reiste in die Länder Allâhs. Als er in die Ortschaft Tûs in Persien gelangt war, schenkte ihm Allâh ein Neugeborenes, dem er den Namen Dschâbir gab. Als Haiyân verstarb, wurde Dschâbir eine Waise. Seine Verwandten zogen ihn jedoch auf und übernahmen sein Erziehen und seine Ausbildung. Er studierte Mathematik. Dann brach Dschâbir nach Kufa auf und erhielt Chemieunterricht bei Imâm Dscha‘far As-Sâdiq. Die Abbasiden hießen Dschâbir willkommen und behandelten ihn mit Edelmut, denn sein Vater Haiyân hatte sein Leben für die Entstehung deren Staates aufgeopfert. Sie wollten ihm für das gute Verhalten dessen Vaters ihnen gegenüber Vergeltung üben. Dschâbir blieb also in Bagdad, dem Sitz des Kalifats, bis er über eine große Rangstellung im Schloss des Kalifes verfügte. Zur Zeit des Kalifes Hârûn Ar-Raschîd hatte Dschâbir ibn Haiyân eine starke Beziehung zu den Barmakiden. Als der Kalif sie elend machte, brach Dschâbir aus Furcht um sein Leben nach Kufa auf.





 





Dschâbir ibn Haiyân studierte viele Wissenschaften, zu denen Chemie, Physik, Medizin und Philosophie gehörten. Er war in all diesen Wissenschaften versiert. Jedoch neigte er zur Chemie und beherrschte sie, sodass er ein eigenes Laboratorium für sich errichtete, in dem er seine Experimente mit Mineralien durchführte, deren Eigenschaften er durch das Experiment und die präzise Beobachtung kennen lernte, und seine Experimente wiederholte, bis er den Kern der Wahrheit erreichte. Deshalb pflegte Dschâbir eine günstige Zeit und eine günstige Situation auszuwählen, damit er sich ausschließlich mit der Durchführung seiner zahlreichen Experimente in Ruhe beschäftigte. Dschâbir war ein scharfer Beobachter und sehr nachdenklich.





 





Einmal brachte er einen Magneten und entdeckte dann, dass der Magnet ein Eisenstück, das 100 Dirham wog, anziehen konnte. Nach einer Zeitspanne wollte er den Magneten prüfen. Er näherte also den Magneten einem anderen Eisenstück, aber er zog dieses nicht an. So glaubte er, dass das zweite Stück schwerer als das erste war. Er wog es und fand, dass es weniger als 80 Dirham wog. So ging er davon aus, dass die Stärke des Magneten im Laufe der Zeit schwach wird. Dschâbir ibn Haiyân war zu seiner Zeit hervorragend. Er war Fachmann in chemischen Prozessen, wie etwa Auflösung, Destillation und Reduktion. Er konnte eine große Menge von chemischen Elementen herstellen und erklärte sie in seinen Büchern in einer einfachen Sprache, so dass man dies selbst unternehmen kann, wenn man dies will. Dschâbir ibn Haiyân entdeckte zahlreiche Weisen von Klärung der Mineralien und Gerben der Felle. Er konnte ebenso unbrennbares Papier herstellen. Dschâbir erreichte auch eine Art Farbe, die das Rosten des Eisens verhindert. Er konnte ferner vor anderen europäischen Wissenschaftlern die Vorteile von Pflanzen-, Tier- und Metallmittel bei einigen Krankheiten erkennen. Es gibt noch andere Erfindungen, die die ganze Welt nach wie vor in Erstaunen versetzen. Die westlichen Wissenschaftler erkennen den Vorzug dieses großen Gelehrten an. Ihre Verwunderung verkörperte sich in der Wiedergabe der Bücher von Dschâbir in ihren Sprachen. Es gibt keine berühmte Bibliothek in Europa, die von seinen Werken frei ist. In der Bibliothek von Paris gibt es mehr als 50 Bücher von Dschâbir, wobei einige Bücher davon 1.000 Seiten Umfang haben.





 





Dschâbir erkannte die Wichtigkeit des Experiments beim Erlangen von Wissen. Er betrachtete es als einen wichtigen Teil wissenschaftlicher Methode. Er pflegte seinen Schülern zu empfehlen und zu sagen: „Die erste Aufgabe lautet, dass man arbeitet und Versuche macht, weil jemand, der nicht arbeitet und keine Versuche macht, die niedrigste Stufe der Beherrschung nicht erreicht. Du sollst also, mein lieber Sohn, Versuche machen, um Kenntnisse zu erlangen.“ Er empfahl einem seiner Schüler: „Pass auf, dass du Versuche machst oder arbeitest, damit du lernst!“





 





Die Vornehmheit von Dschâbir ibn Haiyân zeigt sich bei dessen Anwenden präziser wissenschaftlicher Methode, die in Folgendem zusammengefasst wird: Bestimmung des Ziels des wissenschaftlichen Experiments, Vermeiden nutzloser Absurdität, Auswählen günstiger Zeit zur Durchführung des Experiments, Sich-Wappnen mit Geduld und Beharrlichkeit, Schweigen und Vorbehalt und Nicht-täuschen-Lassen durch äußere Sinne, damit dies zu keinen falschen Resultaten führt. Daher kannte Dschâbir die wissenschaftliche Arbeit vor dem Westen, selbst wenn die Leute im Westen behaupteten, dass sie die Begründer wissenschaftlicher Arbeit seien.





 





Die verfassten Werke von Dschâbir ibn Haiyân hinsichtlich der Chemie sind mannigfach, und zu den berühmtesten Werken davon gehören: Al-Îdâh (Die Erklärung), wobei dieses Werk als Einführung zum Verstehen vieler Grundlagen der Chemie bei Dschâbir dient, Al-Chawâsu-l-Kabîr (Das große Buch der chemischen Merkmale), Al-Ahdschâr (Die Steine), As-Sirru-l-Maknûn (Das verborgene Geheimnis) und Al-Mawâzîn (Die Gewichte). Dschâbir ibn Haiyân verbrachte sein Leben mit dem Durchführen seiner Experimente und Forschungen und errang einen Erfolg nach dem anderen, bis er verstarb, wobei er uns ein wissenschaftliches Erbe hinterließ, auf das die Muslime nach wie vor stolz sind. Er (Allâh erbarme Sich seiner!) starb im Jahre 200 n. H. entsprechend dem Jahre 815 n. Chr.



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