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Die Dschinn sind eine andere Spezies in der Schöpfung Allâhs, die mit den Menschen gemeinsam auf der Erde existiert. Allâh hat die Dschinn vor den Menschen und mit einer anderen Zusammensetzung der Elemente erschaffen. Allâh sagt:








„Und Wir haben ja den Menschen aus trockenem Ton, aus fauligem schwarzen Schlamm erschaffen. Und die Dschinn haben Wir zuvor aus dem Feuer des Glutwindes erschaffen.“ (Sûra 15:26-27)








Man nennt sie Dschinn, weil sie vor den Augen der Menschen verborgen sind. Iblîs (Satan) ist einer von den Dschinn, obwohl er unter den Engeln war, als ihnen befohlen wurde, sich vor Adam niederzuwerfen. Nachdem er dies ablehnte und nach dem Grund gefragt wurde, sagte er:








„Ich bin besser als er. Mich hast Du aus Feuer erschaffen, wohingegen Du ihn aus Lehm erschaffen hast.“ (Sûra 38:76)








Aischa überliefert, dass der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Die Engel wurden aus Licht und die Dschinn aus rauchlosem Feuer erschaffen.“ (Überliefert von Muslim.)








Allâh sagt auch:


"Und als Wir zu den Engeln sagten: „Werft euch vor Âdam nieder.“ Da warfen sie sich nieder, außer Iblîs; er gehörte zu den Dschinn.“ (Sûra 18:50)








Daher ist es nicht richtig, ihn als einen gefallenen Engel oder ähnliches zu bezeichnen.








Die Dschinn können zunächst gemäß ihrer Existenzformen in drei große Kategorien unterteilt werden. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Es gibt drei Arten von Dschinn: die eine Art fliegt unablässig in der Luft, eine andere Art lebt als Schlange und Hund und eine erdgebundene Art, die sich an einem Ort niederlässt oder umherwandert.“ (Überliefert von At-Tabarî und Al-Hâkim)








Weiterhin kann man die Dschinn anhand ihres Glaubens als Muslime und Nichtmuslime unterscheiden. Allâh bezieht sich auf die gläubigen Dschinn wie folgt:


Sag: Mir ist (als Offenbarung) eingegeben worden, dass eine kleinere Schar Dschinn zuhörte. Sie sagten: „Wir haben einen wunderbaren Qurân gehört, der zur Besonnenheit leitet; so haben wir an ihn geglaubt, und wir werden unserem Herrn niemanden beigesellen. Und erhaben ist die Größe unseres Herrn. Er hat sich weder eine Gefährtin noch Kinder genommen. Und es pflegte der Tor unter uns etwas Abwegiges gegen Allâh zu sagen.“ (Sûra 72:1-4)








„Und unter uns sind Gottergebene; und unter uns sind (vom rechten Weg) Abschweifende.“ Was nun jemanden angeht, der sich (Allâh) ergeben hat, so bemüht er sich um (mehr) Besonnenheit. Was aber die (vom rechten Weg) Abschweifenden angeht, so werden sie Brennholz für die Hölle sein." (Sûra 72:14-15)








Die Ungläubigen unter den Dschinn werden, sowohl im Arabischen, als auch im Deutschen, mit verschiedenen Namen bezeichnet. Unter anderem: Ifrît, Schaitân, Qarîn, Dämon, Teufel, Geister etc. Sie versuchen, den Menschen mit verschiedenen Mitteln irrezuführen. Wer auch immer auf sie hört und ein Diener von ihnen wird, wird als ein menschlicher Schaitân (Teufel) bezeichnet.





Allâh sagt:


„Und so haben Wir jedem Propheten Feinde bestimmt: die Satane der Menschen und der Dschinn…“ (Sûra 6:112)








Jeder Mensch wird von seinem persönlichen Dschinn begleitet, den man Qarîn (d.h. Gefährte) nennt. Dies ist ein Teil der Prüfung für den Menschen während seiner Lebenszeit. Der Dschinn treibt seine niederen Triebe an und versucht ständig von der Rechtschaffenheit abzubringen. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  deutete auf diese Beziehung wie folgt hin: „Jedem von euch wurde ein Gefährte von den Dschinn zugeteilt.“ Die Prophetengefährten fragten: „Auch dir, o Gesandter Allâhs?“ Der Prophet antwortete: „Selbst mir, nur dass Allâh mir gegen ihn geholfen hat und er sich unterwarf. Er sagt mir nur noch, dass ich Gutes tun soll.“ (Überliefert von Muslim.)








Als ein Zeichen für sein Prophetentum erhielt der Prophet Sulaimân (Salomon) die wundersame Kontrolle über die Dschinn.





 





Allâh sagt:


„Und versammelt wurden für Sulaimân seine Heerscharen - unter den Dschinn, Menschen und Vögeln -, und so wurden sie in Reihen geordnet.“ (Sûra 27:17)








Aber diese Macht wurde keinem anderen gegeben. Keinem anderen ist es erlaubt, die Dschinn zu kontrollieren, und niemand ist in der Lage dazu. Al-Buchârî überliefert, dass der Prophet sagte: „Wahrlich, ein Ifrît (Ein kräftiger böser Dschinn) von den Dschinn spuckte letzte Nacht auf mich, um mich vom Gebet abzuhalten. Jedoch ließ mich Allâh ihn überwältigen, und ich wollte ihn an eine der Säulen in der Moschee binden, so dass ihr ihn alle am Morgen hättet sehen können. Dann erinnerte ich mich an das Gebet meines Bruders Sulaimân: „Mein Herr, vergib mir und schenke mir eine Königsherrschaft, die niemandem nach mir geziemt. Gewiss, Du bist ja der unablässig Schenkende.“ (Sûra 38:35)








Der Mensch kann keine Befehlsgewalt über die Dschinn erlangen, weil dies ein besonderes Wunder ist, das nur dem Propheten Sulaimân gewährt wurde. In der Tat wird der Kontakt mit den Dschinn unter normalen Umständen, außer im Falle von Besessenheit oder Unglück, zumeist durch die Ausführung von entweihenden Handlungen aufgenommen, die in der Religion verachtet und verboten sind. Der böse Dschinn, der auf diese Weise gerufen wurde, kann seinen Partner in Sünde und Unglaube an Allâh unterstützen. Ihr Ziel ist es, so viele Menschen wie möglich zur größten Sünde zu bewegen: der Anbetung anderer neben Allâh.








Sind die Wahrsager mit den Dschinn in Kontakt getreten und haben sie mit ihnen ihre Vereinbarung getroffen, so können die Dschinn sie über gewisse Ereignisse in der Zukunft informieren. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  erklärte, wie die Dschinn Wissen über die Zukunft zu erlangen pflegten. Er erzählte, dass die Dschinn in der Lage gewesen sind, zu den untersten Ebenen der Himmel hinaufzusteigen und Neuigkeiten über die Zukunft zu erlauschen, über die sich die Engel gegenseitig berichteten. Anschließend kehrten sie zur Erde zurück und gaben diese Informationen an ihre menschlichen Kontaktpersonen weiter. (Überliefert von Muslim.) Vor dem Prophetentum Muhammads geschah dies häufig und die Informationen der Wahrsager waren dementsprechend sehr genau. So fanden sie Anstellung an den Königshöfen, genossen große Anerkennung und wurden in manchen Teilen der Welt sogar angebetet.





 





Nachdem der Prophet Muhammad  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  mit seiner Mission begonnen hatte, änderte sich das. Allâh ließ die Engel die untersten Ebenen der Himmel sorgfältig bewachen und der größte Teil der Dschinn wurde mit Meteoriten und Sternschnuppen verjagt.





 





Allâh beschreibt dies mit der folgenden qurânischen Aussage, als einer der Dschinn sagte: „Und wir haben den Himmel abgetastet, aber festgestellt, dass er mit strengen Wächtern und Leuchtkörpern gefüllt worden ist. Und wir pflegten ja an Stellen von ihm Sitze zum Abhören einzunehmen; wer aber jetzt abhört, der findet einen auf ihn wartenden Leuchtkörper.“ (Sûra 72:8-9)








Allâh sagt auch: „Und Wir haben ihn vor jedem gesteinigten Satan behütet, außer demjenigen, der verstohlen zuhört, worauf ihn ein deutlich erkennbarer Leuchtkörper verfolgt.“ (Sûra 15:17-18)








Al-Buchârî überliefert, dass Ibn Abbâs sagte: „Als der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  mit einer Gruppe von Gefährten zum Markt von Uchâdh aufbrach, wurden die Dschinn davon abgehalten, Informationen aus den Himmeln zu erlauschen. Meteoriten wurden auf sie losgelassen und sie kehrten zu ihren Leuten zurück. Als ihre Leute sie fragten, was geschehen sei, berichteten sie über die Vorkommnisse. Sie mutmaßten, dass irgendetwas geschehen sein musste, und so schwärmten sie auf der ganzen Erde aus, um nach dem Grund dafür zu suchen. Schließlich begegneten einige dem Propheten und seinen Gefährten, die gerade im Gebet waren und hörten den Qurân, während er im rituellen Gebet vorgetragen wurde. Sie sagten zu sich selbst, dass dies der Grund dafür gewesen sein muss, dass sie daran gehindert wurden, an Informationen aus den Himmeln zu gelangen. Sie kehrten zu ihren Leuten zurück und sagten: „Wahrlich, wir haben einen wunderbaren Qurân gehört, der zur Rechtschaffenheit leitet; so haben wir an ihn geglaubt, und wir werden unserem Herrn nie jemanden zur Seite stellen.“ (Sûra 72:1-2)








So konnten die Dschinn nicht mehr so einfach Informationen über die Zukunft erlangen, wie sie es vor der Entsendung des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  zu tun pflegten. Darum vermischen sie jetzt ihre Informationen mit vielen Lügen. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Die Dschinn geben eine Information (untereinander) weiter, bis sie schließlich die Lippen eines Magiers oder Wahrsagers erreicht. Manchmal werden sie von einem Meteor erfasst, bevor sie weitergeben können, was sie erfahren haben. Geben sie aber eine Information weiter, bevor sie erschlagen werden, so fügen sie hundert Lügen hinzu.“ (Überliefert von Al-Buchârî und At-Tirmidhî.)








Aischa berichtete, dass ihr der Gesandte Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , als sie ihn über die Wahrsager befragte, antwortete, dass sie nichts seien. Daraufhin entgegnete sie, dass die Wahrsager manchmal aber Dinge gesagt hätten, die tatsächlich wahr gewesen seien. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Dieses einzige wahre Wort nimmt ein Dschinn in aller Eile (von irgendwo her) und tut es in das Ohr seines Gefährten, der es dann mit einhundert Lügen vermischt.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.)








Einst ging an Umar ibn Al-Chattâb ein gutaussehender Mann vorbei. Umar sagte: „Wenn ich mich nicht irre, folgt diese Person immer noch seiner Religion aus vorislâmischer Zeit oder er war einer ihrer Wahrsager.“ Er befahl, dass der Mann zu ihm gebracht werde und fragte ihn über das, wozu er ihn verdächtigte. Der Mann antwortete: „Noch nie habe ich einen Tag erlebt, an dem einem Muslim solche Anschuldigungen gemacht wurden.“ Umar sagte: „Ich bin dazu entschlossen von dir informiert zu werden.“ Der Mann sagte darauf: „Ich war ihr Wahrsager in der Zeit der Unwissenheit (vorislâmische Zeit).“ Nachdem Umar dies hörte, sagte er: „Erzähl mir von der merkwürdigsten Sache, die dir dein weiblicher Dschinn mitgeteilt hat.“ Der Mann sagte: „Als ich eines Tages auf dem Markt war, kam mein weiblicher Dschinn schwer besorgt zu mir und sagte: ‚Hast du nicht die Dschinn in ihrer Verzweiflung nach ihrer Schande gesehen? Und wie sie den Kamelstuten und ihren Reitern folgen.’ Umar sprach: „Dies ist wahr.“ (Überliefert von Al-Buchârî.)








Die Dschinn sind auch in der Lage, ihre menschlichen Kontaktpersonen über die nahe Zukunft zu informieren. Geht beispielsweise jemand zu einem Wahrsager, so bekommt der Dschinn des Wahrsagers vom Qarîn dieser Person Informationen über die Pläne, die sie vor ihrem Besuch geschmiedet hat. Daher ist der Wahrsager in der Lage, ihm zu sagen, dass er dies und das machen oder hierhin und dorthin gehen will. Auf diese Weise ist ein echter Wahrsager auch in der Lage, genaue Details über die Vergangenheit einer fremden Person zu erlangen. Es ist ihm möglich, einem vollkommen Fremden die Namen seiner Eltern, seinen Geburtsort, Ereignisse in seiner Kindheit etc. zu berichten. Die Fähigkeit, die Vergangenheit einer Person detailliert zu schildern, ist eines der Zeichen eines echten Wahrsagers, der in Kontakt mit den Dschinn steht. Da die Dschinn innerhalb eines Augenblicks größte Entfernungen zurücklegen können, sind sie in der Lage, große Mengen von Informationen über verborgene Dinge, verlorene Gegenstände und unbeobachtete Geschehnisse anzusammeln.





 





Den Beweis für diese Fähigkeit kann man im Qurân finden, und zwar in der Geschichte vom Propheten Sulaimân und Bilqîs, der Königin von Sabâ. Als die Königin Bilqîs zu ihm kam, befahl er den Dschinn, ihren Thron aus ihrem Land zu bringen: Da sprach ein kraftvoller (Riese) von den Dschinn: „Ich bringe ihn dir, bevor du dich von deiner Stelle erhebst. Und ich bin wahrlich stark (genug) dazu und vertrauenswürdig.“ (Sûra 27:39)



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