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Allâh der Majestätische lobt Sein edles Offenbarungsbuch und verdeutlicht dessen Wert in vielen Versen. Der Erhabene sagt: „Und dies ist ein Buch, das Wir hinabgesandt haben, ein gesegnetes, das bestätigend, was vor ihm war...“ (Sûra 6:92).





Und Er sagt: „Alif-Lâm-Mîm-Ra. Dies sind die Zeichen des Buches. Was zu dir von deinem Herrn herabgesandt worden ist, ist die Wahrheit. Aber die meisten Menschen glauben nicht.“ (Sûra 13:1).





Und weiter: „(Alles) Lob gehört Allâh, Der das Buch (als Offenbarung) auf Seinen Diener herabgesandt und daran nichts Krummes gemacht hat.“ (Sûra 18:1).





Er sagt ebenfalls: „Dies sind einsichtbringende Zeichen für die Menschen...“ (Sûra 45:20).





Er gibt die Aussage der gläubigen Dschinn folgendermaßen wieder: „Sie sagten: „O unser Volk, wir haben ein Buch gehört, das nach Mûsâ (als Offenbarung) herabgesandt worden ist, das zu bestätigen, was vor ihm war, und das zur Wahrheit und zu einem geraden Weg leitet.“ (Sûra 46:30).





Der Majestätische beschreibt in vielen Versen den Nutzen und Sinn des edlen Qurân, der nur von denjenigen verstanden wird, die sich ihm aufrichtig und gläubig zuwenden. Der Erhabene sagt: „Wir haben ihnen ja ein Buch gebracht, das Wir mit Wissen ausführlich dargelegt haben, als Rechtleitung und Barmherzigkeit für Leute, die glauben.“ (Sûra 7:52).





Und Er sagt: „Und Wir haben dir das Buch offenbart als klare Darlegung von allem und als Rechtleitung, Barmherzigkeit und frohe Botschaft für die (Allâh) Ergebenen'.“ (Sûra 16:89).





Wer sich hingegen weigert und keinen Nutzen möchte, den beschreibt Er folgendermaßen: „Hätten Wir ihn zu einem fremdsprachigen Qurân gemacht, hätten sie sicherlich gesagt: „Wären doch seine Zeichen ausführlich dargelegt worden! Wie, ein fremdsprachiger (Qurân) und ein Araber?" Sag: Er ist für diejenigen, die glauben, eine Rechtleitung und eine Heilung. Und diejenigen, die nicht glauben, haben Schwerhörigkeit in ihren Ohren, und er ist für sie (wie) Blindheit. Diese sind, als würde ihnen von einem fernen Ort aus zugerufen.“ (Sûra 41:44).





Außerdem: „Und Wir offenbaren vom Qurân, was für die Gläubigen Heilung und Barmherzigkeit ist; den Ungerechten aber mehrt es nur den Verlust.“ (Sûra 17:82).





Betrachte folgende Verse: „Diejenigen, die ungläubig sind, sagen: „Hört nicht auf diesen Qurân, und führt dazwischen unbedachte Reden, auf dass ihr siegen möget." Ganz gewiss werden Wir diejenigen, die ungläubig sind, eine strenge Strafe kosten lassen, und ganz gewiss werden Wir ihnen das Schlechteste von dem vergelten, was sie zu tun pflegten.“ (Sûra 41:26-27),





Diese wurden dazu angehalten, ihm nicht zuzuhören, seine Rezitation zu stören und nicht über seine Bedeutung nachzudenken. Daher haben sie die harte Strafe verdient. Betrachte auch folgende Verse: „Dies sind einsichtbringende Zeichen von eurem Herrn und Rechtleitung und Barmherzigkeit für Leute, die glauben. Und wenn der Qurân vorgetragen wird, dann hört ihm zu und horcht hin, auf dass ihr Erbarmen finden möget!“ (Sûra 7:203-204).





Er hat den Qurân allein als Barmherzigkeit für die Gläubigen bestimmt. Außerdem hat Er die Barmherzigkeit damit verknüpft, das Gegenteil der Glaubensverweigerer zu tun, nämlich zuzuhören und aufmerksam zu horchen. Er hat zwischen dem Zuhören und dem Stillsein unterschieden. Das Zuhören bedeutet, sich während der Rezitation mit nichts anderem zu beschäftigen. Und das aufmerksame Horchen bedeutet, über das, was gelesen wurde, nachzudenken. Wenn der Muslim dies verwirklicht, verwirklicht sich die Barmherzigkeit.





Dies ähnelt der Verheißung des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), der sagte: „Wenn sich eine Gruppe in einem Haus der Häuser Allâhs versammelt, um das Buch Allâhs zu rezitieren und sich gegenseitig darin zu unterrichten, kommt die Ruhe auf sie herab, die Barmherzigkeit legt sich auf sie, die Engel umgeben sie und Allâh erwähnt sie bei denen, die bei Ihm sind.“ Überliefert von Imâm Muslim.





Der Glaube genügt nicht als Bedingung, um aus dem Qurân Nutzen zu ziehen. Vielmehr muss sich der Gläubige diesem edlen Buch zuwenden, indem er es rezitiert, ihm zuhört, darüber nachdenkt, es praktiziert und danach richtet. Wenn er sich aber mit der bloßen Tatsache des Glaubens begnügt und ihn missachtet, wie die Leute der Schrift ihr Buch missachtet haben, hat der anbetend Dienende nichts Gutes daraus zu erwarten.





Ibn Al-Qayyim ( Allah   erbarme sich seiner ) sagte: „Es gibt verschiedene Wege, den Qurân missachtend zu meiden: 





1. Ihm nicht zuzuhören, nicht an ihn zu glauben und nicht aufmerksam zu horchen.





2. Nicht nach ihm zu handeln, seine Gebote und Verbote nicht zu beachten, obwohl man ihn rezitiert und an ihn glaubt.





3. In den Grundlagen und in der angewandten Geboten der Religion nicht nach ihm zu richten, zu denken, dass seine Aussagen nicht sicher seien und seine Beweise nur literarisch, aber nicht wissenschaftlich zu werten sind.





4. Nicht über ihn nachzusinnen, um seine Bedeutung oder die Absicht desjenigen, der über ihn redet, zu verstehen.





5. Nicht durch ihn die Heilung aller seelischen Krankheiten zu fordern, sondern von jemand anderem.





Alle diese Dinge unterliegen folgender Aussage Allahs: „Und der Gesandte sagt: O mein Herr, mein Volk mied diesen Qurân unter Missachtung.“ (Sûra 25:30).





„Manches von diesem Meiden ist selbstverständlich geringer als anderes.“ (Aus dem Werk Al-Fawâid.)





Sein Verständnis zeugt von Überlegung. Viele Menschen sehen im Meiden des Qurân nämlich nur das Meiden, ihn zu lesen. Diese Beschränkung ist falsch.





Nicht nach ihm zu handeln und seine Gebote und Verbote nicht zu beachten, kommt seiner Missachtung gleich. Handeln wir in unseren Häusern, Schulen und unserem täglichen Leben nach dem Qurân?





Nicht nach ihm zu richten bedeutet, ihn zu missachten. Es gibt Länder, in denen der Qurân-Sender Tag und Nacht ausgestrahlt wird. Sie selbst aber richten nicht nach ihm. Dies ist die gewaltigste Missachtung. Sie gleicht weder der oben genannten Missachtung noch dem Meiden, ihn zu rezitieren.





Allâh sagt über diejenigen, die nicht über den Qurân nachdenken: „Denken sie denn nicht sorgfältig über den Qurân nach? Oder sind an (diesen) Herzen deren Verriegelungen (angebracht)?“ (Sûra 47:24).





Wer die Heilung nicht durch den Qurân fordert, der hat ihn missachtet. Der folgende Vers beweist, dass damit nicht nur die Forderung nach Heilung mit den Heil-Versen gemeint ist, sondern alle Verse Heilung und Barmherzigkeit in sich bergen. Der Erhabene sagt: „Und Wir offenbaren vom Qurân, was für die Gläubigen Heilung und Barmherzigkeit ist...“ (Sûra 17:82).





Er brachte eine bedeutende Botschaft, die Er für bedeutend erklärt, weil es Seine Worte sind. Daher müssen wir das Offenbarungsbuch unseres Herrn grandios heißen, das Seine nicht zu übertreffenden Worte enthält. Dies gehört zum Lobpreisen Allâhs des Majestätischen und zu Seiner Ehrung, die er uns angeordnet hat. Nûh (Friede sei mit ihm) sagte dies zu seinem Volk: „Was ist mit euch, dass ihr nicht glaubt, von Allâh würdevoll behandelt zu werden?“ (Sûra 71:13).





Allâh der Erhabene sagt: „Sie haben Allâh nicht eingeschätzt, wie es Ihm gebührt', wo die ganze Erde am Tag der Auferstehung in Seiner Hand gehalten wird und (auch) die Himmel in Seiner Rechten zusammengefaltet sein werden. Preis sei Ihm! Erhaben ist Er über das, was sie (Ihm) beigesellen.“ (Sûra 39:67).





Die Ehrung geschieht materiell und ideell. Materiell, indem man das Qurân-Exemplar ständig an einem sauberen Ort aufbewahrt und nichts anderes darauflegt, es sei denn ein anderes Exemplar. Man sollte es nicht aufgeschlagen, umgedreht oder hinter seinen Rücken hinlegen, um beispielsweise eine Niederwerfung zu verrichten. Man sollte es zudem unterlassen, es mit auf die Toilette zu nehmen oder einen seiner Verse als Klingelton zu verwenden etc. Ideell ehrt man den Qurân dadurch, dass man die erwähnten Missachtungen unterlässt und sich dem Qurân zuwendet, indem man ihn liest, sich über seine Bedeutung Gedanken macht, ihn versteht und ihm gemäß handelt, wie es bereits die früheren frommen Muslime (möge Allâh mit ihnen zufrieden sein) taten.





Wenn die Situation wie beschrieben ist, hat der Nutzen des edlen Qurân ein nicht zu verfehlendes Zeichen. Der Erhabene, sagt: „Die (wahren) Gläubigen sind ja diejenigen, deren Herzen sich vor Ehrfurcht regen, wenn Allâhs gedacht wird, und die, wenn ihnen Seine Zeichen verlesen werden, es ihren Glauben mehrt, und die sich auf ihren Herrn verlassen...“ (Sûra 8:2).





Wer in sich selbst Berührung, in seinem Herzen Regung und einen verstärkten Glauben verspürt, wenn die Verse des Allerbarmers verlesen werden, der kann sich freuen und auf Gutes hoffen. Wer dies aber nicht verspürt, der muss sich selbst korrigieren, damit der Qurân nicht als ein Beweis gegen ihn verwendet wird.





Wie schön sind doch die Worte des Imâm Al-Buchârî, der über den Vers „...das nur diejenigen berühren (dürfen), die vollkommen gereinigt sind“ (Sûra 56:79) Folgendes sagte: „Nur wer von den schmutzigen Dingen gereinigt ist, genießt seinen Nutzen oder wird von ihm berührt. Gemeint ist hier die Reinheit des Herzens.“ 





Ibn Hadschar erklärte den Vers folgendermaßen: „Je reiner das Herz des Gläubigen ist, desto mehr wirkt der Qurân auf ihn.“





Dies ist eine schöne und großartige Bedeutung. Sie erklärt die Tatsache, dass viele Menschen keinen Nutzen aus dem Qurân ziehen, obwohl sie ihn lesen. Ihr Herz ist nicht aufrichtig, nicht rein und nicht auf die Rezitation des Qurân vorbereitet. Stell dir diese Bedeutung vor und betrachte, wenn du möchtest, die Betenden hinter dem Imâm! Manch einer von ihnen überlegt tiefgründig, ein anderer ist demütig und ängstlich, so mancher weint, ein anderer versteht nicht, was er hört, und schließlich gibt es auch jemanden – möge Allâh uns davor bewahren! –, dessen Brust eng wird, wenn er die Worte Allâhs hört.





Möge Allâh der Majestätische uns zu denen gehören lassen, die Seine Worte hören und diese auf beste Weise befolgen! Möge Er den Gesandten Allâhs sowie dessen Familie und seine Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!



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