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Abû Nasr At-Tammâr sagte: „Ein Mann kam zu Bischr ibn Al-Hârith, um Abschied von ihm zu nehmen, und sagte zu ihm: »Ich habe mich zum Haddsch entschlossen, willst du mir etwas anbefehlen?« Er fragte ihn: »Wie viel hast du für die Reise vorbereitet?« Der Mann antwortete: »Zweitausend Dirham.« Bischr fragte weiter: »Was beabsichtigst du mit deiner Pilgerfahrt: Enthaltsamkeit, Sehnsucht nach dem [sakrosankten] Haus oder die Zufriedenheit Allâhs?« Der Mann entgegnete: »Die Zufriedenheit Allâhs.« Bischr sagte: »Wenn du die Zufriedenheit Allâhs des Erhabenen erlangst, indem du zuhause bleibst, diese zweitausend Dirham ausgibst und du der Zufriedenheit Allâhs des Erhabenen sicher wirst, würdest du es tun?« Als der Mann bejahte, sagte er zu ihm: »Gib das Geld an zehn Menschen: An einen Schuldner, der damit seine Schulden bezahlt; an einen Armen, der sich damit ordentlich herrichtet; an einen [bedürftigen Familienvater], der damit seine Kinder versorgt; an einen Versorger einer Waisen, der ihr damit eine Freude bereitet; und wenn du es schaffst, [die ganze Summe] an einen Einzigen zu geben, dann tue es, denn das Herz eines Muslims zu erfreuen, einem Notleidenden zu helfen oder einem Schwachen beizustehen, ist besser als hundertmal den Haddsch zu vollziehen, nachdem man den Pflichthaddsch vollzogen hat! Geh und gib das Geld her, wie wir es dir anbefohlen haben, sonst sage uns, woran du eigentlich denkst!« Der Mann sagte: »O Abû Nasr, mir ist mehr nach dem Reisen.« Da lächelte Bischr  Allah   erbarme sich seiner , wandte sich ihm zu und sagte: »Wenn das Geld von zwielichtigen zweifelhaften Geschäften gesammelt wird, dann hat man den Wunsch, damit rechtschaffene Taten zu zeigen, aber Allâh gelobte Sich, nur die Taten der in Ehrfurcht Ihm gegenüber Demütigen anzunehmen.«“ (Aus: Ihjâu Ulûmi-d-Dîn [Belebung der Wissenschaften der Religion] von Al-Ghazâlî).





Viertens: Die ständige Arbeit hat Vorrang vor der zeitweiligen Arbeit





Es gehört zu den höchsten Prioritäten, die man bei der Wohltätigkeit berücksichtigen soll, dass man großen Wert auf ständige Arbeit legt, die den Armen und Bedürftigen einen Tages-, Wochen- oder Monatslohn einbringt, anstatt ihnen Almosen zu geben, die vielleicht irgendwann weniger werden oder sogar ganz ausbleiben.





Zurzeit können die Wohltätigkeitsvereine Fabriken, Betriebe, Bäckereien, Restaurants, Druckereien oder Festsäle errichten oder Fahrzeuge kaufen und die arbeitsfähigen Armen oder Witwen dort gegen Tages- oder Monatslöhne, je nach der Sicht jedes Wohltätigkeitsvereins, beschäftigen.





Das ist aus materieller und seelischer Sicht zweifellos besser für die Almosenempfänger und auch besser für die Wohltätigkeitsvereine, da dies ihnen Gewinne einbringt, die ihnen bei anderen Entwicklungen und Tätigkeiten helfen. 





Wer sich die edle Sunna des Propheten betrachtet, wird Hadîthe finden, die den regelmäßigen Taten, wenn sie auch wenige sind, den Vorzug vor den zeitweiligen Taten geben. 





Fünftens: Andere nützliche Handlungen haben Vorrang vor den Handlungen, deren Nutzen sich auf den Ausführenden beschränken





Zu den Prioritäten, die bei der Wohltätigkeitsarbeit berücksichtigt werden und denen aus der Sicht der Scharîa der Vorrang gegeben werden soll, gehören die Handlungen, die mehr Nutzen als andere bringen, denn je mehr man Anderen nutzen kann, desto mehr entwickeln sich die Gesellschaft und die Kraft sowie der Zusammenhalt und der Fortschritt der Umma und desto höher wird die Belohnung von Allâh dem Erhabenen.





Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Die bei Allâh beliebtesten Menschen sind diejenigen, die den anderen Menschen am meisten nutzen. Und die bei Allâh dem Hocherhabenen beste Tat ist die Freude, die du einem Muslim bereitest, oder wenn du ihm aus seiner Notlage hilfst, seine Schulden bezahlst oder seinen Hunger stillst. Und meinem muslimischen Bruder bei einer dessen Angelegenheiten zu helfen, ist mir lieber als mich einen Monat in die Moschee zurückzuziehen.“ (Von At-Tabarânî überliefert und von Al-Albânî als authentisch eingestuft).





An der Spitze der Tätigkeiten, deren Nutzen umfassend ist und denen mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden soll, gehört der einladende Aufruf zu Allâh dem Erhabenen, indem man ihn, seine Durchführenden, seine Institutionen und seine Mittel finanziert. 





Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Wer Menschen zur Rechtleitung aufruft, dem wird die gleiche Belohnung zuteil wie die Belohnung derer, die ihm Folge leisten, ohne jedoch deren Belohnung zu verringern.“ (Überliefert von Muslim). 





Dazu gehört auch das Lehren des edlen Qurân, indem man für die jeweiligen Scheiche, Studenten, Qurân-Schulen und Qurân-Wettbewerbe Mittel zur Verfügung stellt.





Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Der beste unter euch ist derjenige, der den Qurân lernt und ihn Andere lehrt.“ (Überliefert von Al-Buchârî). 





Dazu gehört auch das Bezahlen fälliger Schulden, denn der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Wer es gerne hat, in den Schatten Allâhs des Erhabenen zu kommen, der soll einem Zahlungsunfähigen Aufschub gewähren oder ihm seine Schulden erlassen.“ (Von Ibn Mâdscha überliefert und von Al-Albânî als authentisch eingestuft).





Dazu gehört auch das Errichten von Häusern für obdachlose Kinder, Frauen und Greise, die auf der Straße schlafen und auf Friedhöfen wohnen. 





Sechstens: Vorrang derjenigen Tätigkeit, die auf Dauer nutzt und mehr Einfluss hat





Anstatt dass die Wohltätigkeitsvereine den Armen und Bedürftigen verschiedene Gaben und finanzielle Hilfen anbieten, die finanziell und seelisch kostspielig sind und bald zu Ende gehen, ist es angemessener, ihnen etwas anzubieten, das ihnen nachhaltiger nutzt und sie positiver beeinflusst, was ihnen mit Allâhs Hilfe für mehrere Jahre Erträge bringt.





Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Die besten Almosen sind der Schatten eines Zeltes um Allâhs des Hocherhabenen willen oder die Gabe in Form eines Dieners um Allahs willen oder ein männliches Kamel, das die Kamelstuten begattet.“ (Von Ahmad und At-Tirmidhî überliefert und von Al-Albânî als authentisch eingestuft) 





Zu den treffenden Beispielen dafür gehört, dem Armen ein Fangnetz zum Fischfang zu geben, anstatt ihm eine Fischmahlzeit zu geben. 





Zu den nachhaltigeren und einflussreicheren Leistungen, die die Wohltätigkeitsvereine den Armen bieten können, gehört das Verteilen von Kamelen, Kühen und Schafen, woraufhin sie die Milcherträge für sich und ihre Kinder bekommen. Und dazu gehört auch das Verteilen von Geflügel, Pferden, Maschinen, kleinen und modernen Fahrzeugen und Gerätschaften der Restaurants usw.





Die Einkünfte dieser Tätigkeiten sind zweifellos viel höher und besser für die Armen als die milden Gaben und zeitweiligen finanziellen Hilfen der Wohltätigkeitsvereine.





Wir bitten Allâh den Erhabenen um Erfolg und Annahme, und möge Allâh unseren Propheten Muhammad sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken, und der Lobpreis gebührt Allâh dem Herrn der gesamten Schöpfung!



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