Das Prinzip, dass menschliche Wesen frei geboren werden und Sklaverei accidentell ist, wird von allen Gelehrten des Islam anerkannt. Wenige wichtige Konsequenzen dieses Prinzips sind:
·Freiwillige Sklaverei ist nicht erlaubt. Eine freie Person kann kein Sklave werden, auch wenn sie das wünscht.
·Eine freie Person kann nicht versklavt werden. Ein interessanter Punkt hier ist, dass dies nicht muslimische Theologen entschieden haben, sondern der Prophet des Islam, Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, erklärte es vor 1400 Jahren zu einer Sünde. Er sagte: "Es gibt drei Sorten von Menschen, gegen die ich am Tag des Gerichts als Kläger auftreten werde. Von diesen drei Menschen ist einer, der einen freien Mann versklavt, ihn sodann verkauft und dieses Geld konsumiert."[2]
·Ein verlassenes Kind mit unbekannter Herkunft wird als freie Person behandelt, auch wenn es so scheint, als habe es Sklaven als Eltern.
2. Einem Sklaven wird Respekt und menschliche Würde garantiert.
Das Wort "Sklave" besitzt im Englischen (wie im Deutschen) einen extrem negativen Beigeschmack barbarischer Behandlung. Vergleiche dazu, wie der Prophet der Gnade vor 1400 Jahren über Sklaven gesprochen hat.
"Eure Sklaven sind eure Brüder! Gott hat sie in eure Fürsorge gegeben. Wessen Bruder also in deiner Fürsorge ist, den sollst du mit dem versorgen, was du ißt und bekleiden, wie du dich kleidest. Und erlege ihm nichts auf, das ihm zu schwer ist; doch wenn du ihm (eine unerträgliche Last) auferlegst, dann hilf ihm (mit seiner Last)."[3]
"Wenn der Diener von irgend jemandem ihm Essen bereitet und hat die Hitze und den Rauch ertragen, dann sollte er ihn (den Sklaven) mit sich sitzen lassen und ihn (mit sich) essen lassen, und wenn er dies nicht tut, dann soll er eine Portion für ihn aufheben."[4]
Der Prophet der Gnade hat verboten, Sklaven zu schlagen. Er erklärte, dass die Sühne für das Schlagen eines Sklaven darin besteht, ihn freizulassen.[5]
Desweiteren darf ein Sklave nicht mit verletzenden Worten bedacht werden. Der Prophet der Gnade betonte, man dürfe sie nicht bezeichnen als "Mein Sklavenjunge, oder mein Sklavenmädchen". Er sagte: "Alle von euch sind Sklaven Gottes!" Nennt sie: "Oh, mein junger Mann, oh, meine junge Dame."[6]
Umar ibn al-Khattab, der zweite herrschende Khalif des Islam, war Salim, einem befreiten Sklaven, so zugetan, dass er sich wünschte, Salim als herrschenden Khalif zu benennen, wäre er noch am Leben gewesen. Salim pflegte die Muslime im Gebet zu führen,was in der islamischen Tradition eine große Ehre ist.
3. Der Islam hat das System der Sklaverei nicht eingeführt. Es existierte bereits im Judentum, im Christentum, in Indien und China vor dem Islam.
Seit der frühesten Zeit hat der Islam Türen geöffnet, um Sklaven zu befreien und um die Sklaverei schließlich zu beenden. Das islamische Paradigma hat die Realität der Welt nicht ignoriert, und es hat sie nicht gebilligt. Der Islam regulierte sie. Wie Annemarie Schimmel, eine deutsche Gelehrte, bemerkte: "…daher ist die Sklaverei mit der Expansion des Islam zum Verschwinden verdammt."[7]
Das Schariagesetz limitierte die Kanäle streng, mit denen sich die Zahl der Sklaven vermehren könnte. Die einzige Quelle der Sklaverei waren Gefangene aus legitimen Kriegen und Kinder, die versklavten Eltern geboren wurden. Im Fall eines Krieges mussten die Gefangenen nicht unbedingt versklavt werden. Die muslimische Schrift hat auch andere Optionen genannt, wie mit ihnen verfahren werden kann:
·Bedingungslose Freiheit (Quran 47:4)
·Lösegeld (Quran 47:4)
Nachdem die Quellen für neue Sklaven begrenzt worden waren, befasste sich das islamische Gesetz mit der Realität der existierenden Sklaven.
4. Der Islam garanierte gleiche religiöse Rechte für den Freien und den Sklaven und in den meisten zivilen Angelegenheiten. Ihre besonderen Gesetze sollten ihre Arbeit erleichtern:
Sklaven standen auf der gleichen Stufe wie freie Bürger, wenn es um religiöse Rechte ging, ebenso bei der Belohnung und der Strafe Gottes. Die Zeugenaussage eines Sklaven wurde als annehmbar angesehen. Ein Sklave besaß das Recht auf persönlichen Besitz und Eigentum. Sklaven waren bei der Vergeltung von Blutgeld gleichrangig. Ihnen war dabei zu helfen, ihre Freiheit legal zu erreichen, wenn sie wählten, dies durch einen Mechanismus, der als Mukatabaund Tadbir bekannt ist, zu tun. Dieser Mechanismus wurde von Gott in der muslimischen Schrift 24:33 verankert.
5. Der Islam machte aus dem Befreien von Sklaven eine gottesdienstliche Handlung, die Gott zufrieden stellt.
Er setzte das Befreien von Sklaven als Sühne für Sünden und für spezielle Übertretungen ein. Muslime wurden ermutigt, freiwillig Sklaven freizulassen, um sich vor der Strafe im Höllenfeuer zu befreien. Der Staat bildete ebenfalls eine Quelle, um Sklaven zu befreien, denn das islamische Gesetz gebietet, dass Zakat - das verpflichtende Almosen, das wohlhabende Muslime dem Staat abgeben müssen - unter anderem dazu verwendet werden soll, Sklaven zu befreien. (Quran 9:60).
6. Der Islam hat Sklaven in die Gesellschaft integriert.
Das Thema von der Integration befreiter Sklaven in die Gesellschaft wurde von einigen gegenwärtigen Gelehrten diskutiert. Die islamische Lösung war, die Sklaven in die Gesellschaft zu integrieren, indem sie zu Teilen von Stämmen und Familien wurden. Das System war als "Wala" bekannt. Der Prophet des Islam sagte: ‘Einen Sklaven befreien ist wie das Schaffen einer Blutsverwandschaft.’[8]
Einige historische Beobachtungen
1. Abul Ala Maududi schreibt in seinem Papier: ‘Die Position der Sklaverei im Islam’, "Allein der Prophet befreite 63 Sklaven. Die Zahl der Sklaven, die von Aischa befreit wurden, war 67, ‘Abbas befreite 70, ‘Abd Allah ibn ‘Umar befreite eintausend und ‘Abd al-Rahman kaufte dreißig tausend und ließ sie frei."
2. "Zaid, der befreite Sklave vom Propheten, wurde oft das Kommando über die Truppen übertragen und die nobelsten Kommandanten dienten unter ihm ohne Einwand; und sein Sohn ‘Usâma wurde mit der Führung der Expedition geehrt, die Abu Bakr gegen die Griechen entsandte. Kutb ud-dîn, der erste König von Delhi, und daher der wahre Gründer des muslimischen Reiches in Indien, war ein Sklave."[9]
3. "Sogar einfache Haussklaven waren häufig besser ernährt, gekleidet und beschützt als viele freie Männer und Frauen."[10]
4. "Die gesamte Geschichte des Islam beweist, dass Sklaven jedes Amt inne haben konnten, und viele ehemalige Militärsklaven, die gewöhnlich unter den Zentralasiatischen Türken rekrutiert worden waren, wurden militärische Führer und oft sogar Herrscher im östlichen Iran, Indien (die Sklavendynastie von Delhi) und dem mittelalterlichen Ägypten (die Mamluken)."[11]
5. "…die Exklusivität der Eigentümer - Sklave Beziehung, die den Sklavensystemen typisch war, traf für die ottomanische Realität nie zu. Das Şeriat-basierte (Scharia-basierte) Rechtssystem durchbrach diese Exklusivität, indem es den Sklaven gestattete, sich über schlechte Behandlung zu beschweren, die zur Zwangsfreilassung führen konnte. Obgleich, wie wir gesehen haben, die Gerichte zögerten, in die Eigentümer - Sklavebeziehungen einzugreifen, und der Staat vorsichtig bedacht war, nicht die Eigentümer zu zwingen, Sklaven unfreiwillig freizulassen, war ein Schiedsverfahren jederzeit verfügbar, für den Fall, dass es notwendig sein würde, in diese Beziehung einzugreifen."[12]
6. "Was saudiarabische Sklaven angeht, sie teilten dasselbe Essen, Kleidung und Häuser wie ihre Eigentümer und viele von ihnen wurden zu Herrschern großer Regionen im Land und waren aktiv an der Staatsführung beteiligt."[13]
7. "…Saudi Arabiens späte Abschaffung der Sklaverei. Sklaverei wurde in Saudi Arabien 1962 abgeschafft…dies war so, weil Saudi Arabien vor 1932 nicht als moderner Staat existier ghatte, was bedeutet, es hat dreißig Jahre von seiner Entstehung bis zum Ende der Sklaverei gedauert, und das ohne Bürgerkrie