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Der Kampf von Uhud





Im nächsten Jahr rückte eine Armee von dreitausend Mann aus Mekka an, um Yathrib zu zerstören.  Die erste Idee des Propheten war, die Stadt einfach nur zu verteidigen, ein Plan den Ibn Ubayy, der Anführer "der Heuchler", sehr befürwortete.  Aber die Männer, die bei Badr gekämpft hatten, glaubten, dass Gott ihnen gegen alles helfen würde und so dachten sie, es sei eine Schande, sich hinter Mauern zu verstecken. 





Der Prophet, der ihren Glauben und ihre Tapferkeit kannte, gab ihnen nach und zog mit einer Armee von eintausend Mann zum Berg Uhud, wo die Feinde ihr Lager aufgeschlagen hatten.  Ibn Ubayy zog sich mit seinen Männern, die einen Drittel der Armee darstellten, aus Rache zurück.  Trotz der großen Unterschiede hätte die Schlacht von Uhud ein sogar noch großartigerer Sieg für die Muslime werden können als die von Badr, aber wegen des Ungehorsams einer Gruppe von fünfzig Schützen, die der Prophet aufgestellt hatte, um einen Pass vor der Kavallerie des zu bewachen, blieb es nicht dabei.  Als diese ihre Kameraden siegreich sahen, verließen diese Männer ihre Posten aus Angst, nicht genug von der Beute abzubekommen.  Die Kavallerie der Quraisch ritt durch die Lücke und fiel über die jubelnden Muslime her.  Der Prophet selbst wurde verletzt und es erhob sich ein Schrei, dass er gefallen sei, bis jemand ihn erkannte und ausrief, dass er noch am Leben sei; ein Aufschrei, der die Muslime wieder aufmunterte.  Den Propheten in ihrer Mitte traten sie den Rückzug an und ließen viele Tote auf dem Berg zurück.  Das Feld gehörte nun den Mekkanern, und jetzt bewegten sich die Frauen der Quraisch zwischen den Leichen, beklagten die Gefallenen von ihrem eigenen Volk und verstümmelten die toten Muslime.  Hamza, der junge Onkel des Propheten und Freund aus seiner Kindheit, war einer der Letztgenannten.  Die scheußliche Hind, Abu Sufyans Frau, hegte einen tiefen Groll gegen Hamza, sie hatte dem Mann, der ihn tötete, eine große Belohnung versprochen, und sie aß seine Leber, die sie aus dem noch warmen Körper gerissen hatte.  Am folgenden Tag zog der Prophet mit dem, was von seiner Armee übrig war, noch einmal voran, so dass die Quraisch hören konnten, dass er noch auf dem Schlachtfeld war und vielleicht davon abgeschreckt wurden, die Stadt anzugreifen.  Die Strategie hatte Erfolg dank des Verhaltens eines freundlichen Beduinen, der die Muslime traf, sich mit ihnen unterhielt, und danach die Armee der Quraisch traf.  Als er von Abu Sufyan befragt wurde, sagte er, Muhammad sei auf dem Schlachtfeld stärker denn je und nach Rache dürstend für den vorausgegangenen Tag.  Aufgrund dieser Neuigkeit entschied Abu Sufyan, nach Mekka zurückzukehren.    





Massaker an Muslimen  





Die Niederlage, die sie beim Berg Uhud erlitten hatten, ließ das Ansehen der Muslime bei den arabischen Stämmen und auch bei den Juden in Yathrib sinken.  Stämme, die erst den Muslimen zugeneigt waren, neigten jetzt zu den Quraisch.  Die Anhänger des Propheten wurden angegriffen und ermordet, wenn sie in kleinen Gruppen auszogen.  Khubaib, einer seiner Boten, wurde von einem Wüstenstamm gefangen genommen und an die Quraisch verkauft, die ihn in Mekka öffentlich zu Tode folterten. 





Vertreibung von Bani Nadhir





Trotz ihres Abkommens mit den Muslimen, verbargen die Juden jetzt kaum noch ihre Feindseligkeit.  Sie begannen, mit den Quraisch und den ´Heuchlern´ Bündnisse auszuhandeln, und sie vrsuchten sogar, den Propheten zu ermorden.  Der Prophet war gezwungen, gegen einige von ihnen Strafmaßnahmen zu verhängen.  Der Stamm von Bani Nadhir wurden in ihren starken Türmen belagert, besiegt und gezwungen, auszuwandern.  





Die Grabenschlacht





Abu Sufyan muss sehr wohl verstanden haben, dass das alte Spiel mit gleicher Münze zurückzuzahlen, nicht länger gültig war.  Entweder mussten die Muslime für immer zerstört werden oder das Spiel war für immer verloren.   Mit großartiger diplomatischer Fähigkeit schloss er Abkommen mit Beduinenstämmen, von denen manche zweifellos den Muslimen feindlich gesonnen waren, andere aber waren nur versessen auf die Beute; und zur selben Zeit begann er in aller Ruhe, sich bei den Juden in Medina nach einem möglichen Bündnis umzuhören.  Im fünften Jahr der Hijrah (früh im Jahr 627 nChr.) zog er mit 10.000 Mann los, mit der größten Armee, die im Hijaz (der westlichen Region der Arabischen Halbinsel) jemals gesehen worden war.  Medina konnte ihm gerade 3.000 entgegen stellen.





Der Prophet hielt einen Kriegsrat, aber dieses Mal schlug ihm niemand mehr vor, sich dem Feind zu stellen.  Die einzige Frage lautete, wie die Stadt am besten verteidigt werden könnte.  An dieser Stelle schlug Salman, der Perser, ein ehemaliger Sklave, der einer der engsten Gefährten geworden war, vor, einen tiefen Graben auszuheben, der die starken Verteidigungspunkte, die von Lavafeldern und Festungen gebildet wurden, unterstützen sollte.  Dies war etwas nie Gesehenes in der arabischen Kriegsführung, aber der Prophet schätzte die Vorzüge dieses Planes gleich: er begann sogleich mit der Arbeit und schleppte selbst den Schutt von den Aushebungen auf seinem Rücken.





Die Arbeit war kaum beendet, als die Armee der Verbündeten am Horizont erschien.  Während die Muslime auf den Angriff warteten, erhielten sie die Neuigkeiten, dass Bani Quraidhah, ein jüdischer Stamm aus Yathrib, der sich bis dahin loyal verhalten hatte, zum Feind übergelaufen war.  Der Fall schien hoffnungslos.  Der Prophet brachte jeden verfügbaren Mann zum Graben, ließ die Stadt selbst unter dem Befehl eines blinden Gefährten, und die Feinde wurde von einem Pfeilhagel überrascht, als sie an das unerwartete Hindernis kamen.  Es gelang ihnen nicht, es zu überwinden, aber sie hielten die Belagerung drei oder vier Wochen lang, beschossen die Verteidiger mit Pfeilen und Beschimpfungen.  Das Wetter wurde schlimm: eisige Winde und schreckliche Wolkenbrüche – das war zuviel für die verbündeten Beduinen.  Sie waren in der Erwartung einer leichten Beute gekommen und sahen nun, dass sie bei entsetzlichem Wetter neben einem schlammigen Graben kauerten und mitansehen mussten, wie ihre Tiere aus Futtermangel starben.  Sie verschwanden, ohne auch nur Abu Sufyan zu verabschieden.  Die Armee löste sich auf und er war selbst gezwungen, sich zurückzuziehen.  Das Spiel war vorbei.  Er hatte verloren.





In den Augen der Araber gibt es nichts Schlimmeres als Untreue und das Brechen eines feierlichen Eides.  Jetzt war es an der Zeit, mit Bani Quraidhah abzurechnen.  Am Tag der Wiederkehr vom Graben erklärte der Prophet den verräterischen Bani Quraidhah den Krieg, die bereits schuldbewusst in ihren Türmen Zuflucht gesucht hatten.  Nach einer Belagerung von fast einem Monat mussten sie sich bedingungslos unterwerfen.  Sie baten nur darum, dass über sie von einem Mitglied des arabischen Stammes, mit dem sie verbündet waren, gerichtet würde.  Sie wählten das Oberhaupt des Stammes, mit dem sie schon lange verbündet waren, Sa´d ibn Mu´adh von Aufs, der aufgrund seiner Wunden, die ihm bei Uhud zugefügt worden waren, im Sterben lag und gestützt werden musste, um das Urteil zu sprechen.  Ohne zu zögern sprach er über die Männer des Stammes das Todesurteil. 





 





Hudaibiyyah





Im selben Jahr hatte der Prophet die Vision, worin er sich selbst sah, wie er ohne Widerstand Mekka betrat und deshalb beschloss er, zu versuchen, die Pilgerreise zu machen.  Neben einer Zahl Muslime aus Medina forderte er die freundlichen Araber auf, ihn zu begleiten, deren Zahl seit der wundersamen Niederlage der Stämme bei der Grabenschlacht zugenommen hatte, aber die meisten gingen nicht darauf ein.  Als Pilger gekleidet und mit den üblichen Opfern reiste eine Kompanie von vierzehn Hundert Männern nach Mekka.  Als sie sich dem Tal näherten, begegnete ihnen ein Freund aus der Stadt, der den Propheten davor warnte, dass die Quraisch geschworen hatten, sein Betreten der Heiligen Stätte zu verhindern; ihre Reiter befänden sich vor ihnen auf Landstraße.  Daraufhin ordnete der Prophet einen Umweg durch die Bergschluchten an, so dass die Muslime völlig erschöpft waren, als sie schließlich in dem Tal bei Mekka ankamen und an einem Ort mit dem Namen Hudaybiyyah lagerten; von da an versuchte er, Verhandlungen mit den Quraisch zu führen, um ihnen zu erklären, dass er nur als Pilger käme.  Der erste Bote, den er zur Stadt schickte, wurde misshandelt und sein Kamel verkrüppelt.  Er kehrte zurück, ohne seine Botschaft überbracht zu haben.  Die Quraisch sandten ihrerseits einen Boten, der in drohendem Ton sprach und sehr arrogant war.  Ein anderer ihrer Abgesandten war zu kameradschaftlich in der Art, wie er mit dem Propheten sprach, und er musste streng auf den Respekt aufmerksam gemacht werden, der dem Propheten gebührte.  Er war es, der dann nach seiner Rückkehr in der Stadt Mekka sagte: "Ich habe Caesar und Kisra in ihrem Prunk gesehen, aber ich habe nie einen Mann gesehen, der wie Muhammad von seinen Kameraden verehrt wurde." 





Der Prophet suchte ein paar Boten aus, die Respekt einflößen würden.  Uthman wurde letztendlich aufgrund seiner Verwandtschaft mit der einflussreichen Umayyad-Familie ausgewählt.  Während die Muslime seine Rückkehr erwarteten, erreichte sie die Nachricht, er sei ermordet worden.  Da war es, als der Prophet in Hudaybiyyah  unter einem Baum saß und von allen seinen Kameraden einen Eid abnahm, dass sie alle zusammen wiederstehen oder fallen würden.  Nach einer Weile aber wurde bekannt, dass Uthman nicht ermordet worden war.  Dann wurde eine Truppe, die aus der Stadt gekommen war, um die Muslime in ihrem Lager zu belästigen, gefangen genommen, bevor sie irgendwelchen Schaden anrichten konnten, und vor den Propheten gebracht, der ihnen auf ihr Versprechen, auf Feidseligkeiten zu verzichten, hin vergab. 





Waffenruhe von Hudaibiyyah





Endlich kamen einigermaßen anständige Abgesandte von den Quraisch.  Nach einigen Verhandlungen wurde die Waffenruhe von Hudaybiyyah unterzeichnet.  Sie legte fest, dass es für zehn Jahre keine Feindseligkeiten zwischen den beiden Parteien geben sollte.  Der Prophet sollte nach Medina zurückkehren, ohne die Kaaba besucht zu haben, aber er würde im kommenden Jahr mit seinen Kameraden die Pilgerfahrt machen können.  Die Quraisch versprachen, dass sie Mekka evakuieren würden, um ihm zu erlauben, dies zu tun.  Deserteure von den Quraisch zu den Muslime während der Waffenruhe seien zurückzuschicken; aber keine Deserteure von den Muslimen zu den Quraisch.  Jeder Stamm oder Klan, der an dem Abkommen als Verbündeter des Propheten teilhaben wollte, dürfe dies tun, und jeder Stamm oder Klan, der an dem Abkommen als Verbündeter der Quraisch teilhaben wollte, dürfe dies tun.  Diese Formulierungen verbreiteten Schrecken unter den Muslimen.  Sie befragten einander: "Wo ist der Sieg, der uns versprochen wurde?"





Auf der Rückreise von Hudaybiyyah wurde eine Sura mit dem Titel "Der Sieg" offenbart.  Diese Waffenruhe erwies sich tatsächlich, als der großartigste Sieg, den die Muslime bis dahin errungen hatten.  Der Kampf war ein Hindernis zwischen ihnen und den Götzendienern gewesen, aber nun trafen sich beide Parteien und redeten miteinander, und die neue Religion verbreitete sich noch schneller.  In den zwei Jahren, die zwischen der Unterzeichnung der Waffenruhe und dem Fall Mekkas vergingen, war die Zahl der Konvertierten größer als die Gesamtzahl aller Konvertierten.  Der Prophet war mit 1400 Männern nach Hudaybiyyah gereist.  Zwei Jahre später, als die Mekkaner die Waffenruhe brachen, marschierte er mit einer Armee von 10.000 gegen sie auf. 





Der Feldzug von Khyber





Im siebten Jahr der Hijrah führte der Prophet einen Feldzug gegen Khyber, die Hochburg der jüdischen Stämme in Nordarabien, die zu einem Hornissennest seiner Feinde geworden waren.  Die Juden von Khyber waren seitdem bereit, den Muslimen einen Tribut (Gizya) zu zahlen, damit sie unter der Herrschaft der Muslime ihre Religion und ihr Rechtsgefüge beibehalten konnten, aber unter deren Schutz standen.  Es war in Khyber, wo eine jüdische Frau vergiftetes Fleisch für den Propheten zubereitet hat, von dem er nur einen Bissen kostete.  Kaum hatte das Stückchen seine Lippen berührt, wurde ihm gewahr, dass es vergiftet war.  Ohne es herunterzuschlucken, warnte er seine Gefährten vor dem Gift, aber ein Muslim, der bereits einen Bissen verschluckt hatte, starb später.  Die Frau, die das Fleisch gekocht hatte, wurde zu Tode verurteilt. 





Pilgerfahrt nach Mekka  





Im selben Jahr erfüllte sich die Vision des Propheten: er besuchte Mekka ohne Widerstand.  Im Einklang mit den Vereinbarungen der Waffenruhe evakuierten die Götzendiener die Stadt und von den Höhen der Umgebung aus beobachteten sie das Vorgehen der Muslime. 





Bruch der Waffenruhe durch die Quraisch 





Wenig später brach ein Stamm, der zu den Verbündeten der Quraisch gehörte, die Waffenruhe, indem er einen Stamm angriff, der mit dem Propheten verbündet war.  Sie massakrierten sie sogar in ihrem Allerheiligsten in Mekka.  Danach fürchteten sie sich aufgrund dessen, was sie getan hatten.  Sie schickten Abu Sufyan nach Medina, um zu bitten, dass die existierende Waffenruhe erneuert und ihre Laufzeit verlängert würde.  Sie hofften, er würde vor den Nachrichten von dem Massaker ankommen.  Aber ein Abgesandter von dem geschädigten Stamm war ihm zuvor gekommen, und Abu Sufyan hatte wiederum Pech. 





Eroberung von Mekka   





Dann sammelte der Prophet all die Muslime, die in der Lage waren, Waffen zu tragen und marschierte Richtung Mekka.  Die Quraisch waren verängstigt.  Ihre Reiter wurden zur Verteidigung vor der Stadt aufgestellt, aber sie wurden ohne Blutvergießen passiert; und der Prophet betrat seine Geburtsstadt als Eroberer.





Die Bewohner erwarteten Vergeltung für ihre vergangenen Missetaten, aber der Prophet erklärte eine allgemeine Amnestie.  Aus Erleichterung und Überraschung beeilte sich die gesamte Bevölkerung von Mekka, ihre Treue zu schwören.  Der Prophet ordnete an, dass alle Götzen, die sich im Heiligen Bereich befanden, zu zerstören seien, indem er sagte: "Die Wahrheit ist gekommen; die Dunkelheit ist verschwunden;" und der Gebetsruf der Muslime war in Mekka zu hören. 





Schlacht von Hunain





In demselben Jahr gab es eine zornige Versammlung der götzendienenden Stämme, die darauf versessen waren, die Kaaba zurückzugewinnen.  Der Prophet führte zwölf tausend Männer gegen sie.  Bei Hunain, in einer tiefen Schlucht, wurden seine Truppen aus dem Hinterhalt überfallen und beinahe in die Flucht geschlagen.  Nur mit Schwierigkeiten konnten sie wieder um den Propheten und seine Schutzgarde aus gläubigen Gefährten gesammelt werden, die alleine standhaft geblieben waren.  Aber als der Sieg kam, war es ein vollkommener Sieg mit einer gewaltigen Beute, denn viele der feindlichen Stämme hatten alles mit sich gebracht, was sie besaßen. 





Eroberung von Taif    





Die Stämme von Thaqief waren bei Hunain unter den Feinden.  Nach diesem Sieg wurde ihre Stadt von den Muslimen belagert und letztendlich unterworfen.  Dann ernannte der Prophet einen Statthalter für Mekka und er selbst kehrte nach Medina zurück, sehr zur großen Freude der Ansaar, die schließlich befürchtet hatten, dass er sie nun, wo er seine Heimatstadt zurückgewonnen hatte, aufgeben könnte und Mekka zur Hauptstadt machen würde.





Der Feldzug von Tabuuk     





Als er im neunten Jahr der Hijrah davon hörte, dass sich in Syrien wieder eine Armee rüstete, rief der Prophet alle Muslime auf, ihn in einem riesigen Feldzug zu unterstützen.  Der Anstrengung zum Trotz führte der Prophet im Mittsommer eine Armee zur syrischen Grenze.  Die weite Strecke, die heiße Jahreszeit, die Tatsache, dass Erntezeit war, und das Ansehen des Feindes haben viele dazu bewegt, sich zu entschuldigen und noch mehr blieben unentschuldigt zurück.  Sie lagerten nachts ohne Nahrung oder Trinken im Schutz ihrer Kamele; und so erreichten sie die Oase von Tabuuk und kehrten schließlich nach Mekka zurück, nachdem sie mehrere Stämme zum Islam gerufen hatten.  Aber der Feldzug endete friedlich.  Die Armee rückte bis Tabuuk an der syrischen Grenze vor, aber dort erfuhren sie, dass der Feind sich noch nicht gesammelt hatte. 





Immunitätserklärung   





Obwohl Mekka erobert worden war und sein Volk nun Muslime waren, hatte sich die offizielle Ordnung der Pilgerreisen noch nicht verändert; die heidnischen Araber verrichteten sie nach wie vor auf ihre Weise und die Muslime auf ihre Weise.  Erst als die Karavane der Pilger im neunten Jahr der Hijrah Medina verlassen hatte, als der Islam in Nordarabien vorherrschend war, wurde die sogenannte Immunitätserklärung offenbart.  Ihr Ziel war, dass nach jenem Jahr nur noch die Muslime pilgern durften, eine Ausnahme gab es lediglich für diejenigen Götzendiener, die einen laufenden Pakt mit den Muslimen geschlossen und niemals Vertäge gebrochen hatten oder andere gegen solche, mit denen sie Verträge besaßen, unterstützt hatten.  Solche genossen die Privilegien ihrer Vertäge, aber wenn diese abgelaufen sein würden, würden sie wie die anderen Götzendiener behandelt. 





Die Abschiedspilgerfahrt





Das Ende näherte sich und im Zehnten Jahr der Hijra brach er mit ungefähr 90.000 Muslimen aus ganz Arabien von Medina auf, um Hajj, die Pilgerfahrt, zu machen.  Diese triumphale Reise des alternden Mannes, erschöpft durch die Jahre der Verfolgung und der unaufhörlichen Anstrengung, wird von einer Art geheimnisvollen Glanz umgeben, als hätte sich ein riesiger Ring aus Licht endlich geschlossen, der diese sterbliche Welt mit seinem ruhigen Glanz umschließt. 





Im zehnten Jahr der Hijrah ging er das letzte Mal als Pilger nach Mekka, es wird als seine "Abschiedspilgerfahrt" bekannt, denn auf der Ebene von Arafat predigte er vor einer riesigen Masse von Pilgern.  Er erinnerte sie an alle Pflichten, die der Islam ihnen auferlegt hat, und daran, dass sie eines Tages ihrem Herrn begegnen würden, Der über jeden Einzelnen seiner Taten entsprechend richten wird.  Am Ende seiner Rede fragte er: "Habe ich euch nicht die Botschaft überbracht?"  Und von der riesigen Menschenmenge, die nich ein paar Monate oder Jahre zuvor unbewusste Götzendiener gewesen waren, hallte die Antwort zurück: "O Gott!  Ja!"  Der Prophet sagte: "O Gott!  Du bist mein Zeuge!"  Der Islam war eingeführt worden und würde zu einem großen Baum heranwachsen, der noch weit größeren Massen Schatten spenden würde.  Sein Werk war getan und er war bereit, seine Last abzulegen und sich zurückzuziehen. 





Krankheit und Tod des Propheten     





Der Prophet kehrte nach Medina zurück.  Es gab noch immer Arbeit für ihn; aber eines Tages wurde er von einer schmerzhaften Krankheit heimgesucht.  Er kam in eine Decke gehüllt in die Moschee und manche sahen die Zeichen des bevorstehenden Todes in seinem Gesicht. 





“Wenn es unter euch jemanden gibt,” sagte er, “der meinetwegen ungerechtfertigt geprügelt worden ist, hier ist mein Rücken.  So soll er mich seinerseits schagen.  Wenn ich dem Ansehen von jemanden unter euch geschadet haben sollte, kann er dies seinerseits mit meinem tun.”





Einmal hatte er gesagt:  





“Was habe mit dieser Welt zu tun?  Ich bin in dieser Welt wie ein Reiter, der im Schatten eines Baumes ruht.  Dann zieht er seines Weges und lässt ihn hinter sich.”





Und jetzt sagte er:   





“Es gibt unter den Dienern Gottes einen Diener, dem die Wahl zwischen dieser Welt und der Seiner Nähe gelassen worden ist, und der Diener hat Gottes Nähe gewählt.”





Am 12 Rabī’ul-Awwal im elften Jahr der Hijrah, also am 8.Juni 632nChr., betrat er die Moschee zum letzten Mal.  Abu Bakr führte das Gebet und er bat ihn, weiterzumachen.  Als er die Menschen sah, strahlte sein Gesicht.  ´Niemals sah ich das Gesicht des Propheten schöner als in jener Stunde´, sagte sein Gefährte Anas.  Als er in Aischas Haus zurückkehrte, legte er seinen Kopf auf ihren Schoß.  Er öffnete seine Augen und sie hörte ihn murmeln: ´Nun auf, zu dem höchsten Gefährten des Paradieses ...´  Dies waren seine letzten Worte.  Später im Verlauf des Tages sprach sich herum, dass der Prophet gestorben sei.  Umar bedrohte jeden, der das behauptete, mit einer schrecklichen Strafe, indem er es zu einem Verbrechen erklärte, zu denken, der Gesandte Gottes könne sterben.  Auf diese Art bestürmte er die Menschen, als Abu Bakr die Moschee betrat und ihn hörte.  Abu Bakr ging zum Zimmer seiner Tochter Aischa, wo der Prophet lag.  Nachdem er sich von der Tatsache überzeugt und dem toten Mann die Stirn geküsst hatte, ging er in die Moschee zurück.  Die Menschen hörten noch immer Umar zu, der behauptete, es handele sich um eine boshafte Lüge, der Prophet, der ihr Herzblut, ihre Kraftquelle war, könne nicht sterben.  Abu Bakr ging zu Umar und versuchte ihn mit einem geflüsterten Wort zum Aufhören zu bringen.  Dann, als er merkte, dass er ihm keine Aufmerksamkeit schenkte, wandte sich Abu Bakr an die Menschen, die seine Stimme erkannten, Umar verließen und sich um ihn versammelten.  Er lobte und pries Gott zuerst und sprach dann diese Worte, die den islamischen Glauben zusammenfassen: "O ihr Menschen!  Seht!  Was den betrifft, der Muhammad anzubeten pflegte, Muhammad ist gestorben.  Aber was den betrifft, der Gott anzubeten pflegte, Gott lebt und stirbt nie!"  Dann rezitierte er die Verse aus dem Quran:.   





“Und Muhammad ist nur ein Gesandter; schon vor ihm gingen die Gesandten dahin.  Und ob er stirbt oder getötet wird, werdet ihr auf euren Fersen umkehren?  Und wer auf seinen Fersen umkehrt – nimmer schadet er Gott etwas; aber Gott wird wahrlich die Dankbaren belohnen.”



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