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Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, war ein außergewöhnlicher Ehemann, vollkommener Vater und ein einzigartiger Großvater.  Er war in jeder Hinsicht einzigartig.  Er behandelte seine Kinder und Enkelkinder mit großer Zuneigung und versäumte niemals ihnen den geraden Weg zu weisen und sie zu guten Taten anzuspornen.  Er liebte sie und war sanft zu ihnen, aber er gestattete ihnen nicht, Dinge, die mit dem Jenseits zusammenhängen, zu vernachlässigen.  Er zeigte ihnen, wie man ein menschliches Leben führt und erlaubte ihnen nicht, ihre religiösen Pflichten zu vernachlässigen oder verzogen zu werden. 





Sein ultimatives Ziel bestand darin, sie auf das Jenseits vorzubereiten.  Seine vollkommene Ausgeglichenheit in derartigen Angelegenheiten ist eine andere Dimension seines göttlich-inspirierten Intellekts.  Anas Ibn Malik, der zehn Jahre lang dem Gesandten geholfen hatte, sagte:





“Ich habe nie einen Mann gesehen, der seinen Familienangehörigen zugeneigter gewesen ist als Muhammad.”[1]





Muhammad war ein Mensch wie wir, aber Gott legte in ihn eine derartige Zuneigung für jedes Lebewesen, dass er mit ihnen allen eine Beziehung aufbauen konnte.  Infolge dessen war er von außerordentlicher Liebe für seine Familienangehörigen und andere Menschen erfüllt.  





Alle Söhne des Propheten starben.  Ibrahim, sein letzter Sohn, starb als Säugling.  Der Prophet besuchte seinen Sohn oft vor dessen Tod, auch wenn er sehr beschäftigt war.  Ibrahim wurde von einer Frau betreut.   Der Prophet küsste ihn und spielte mit ihm, bevor er nach Hause zurückkehrte. [2]





Als Ibrahim seine letzten Atemzüge machte, begannen die Augen des Propheten vor Tränen überzufließen.  Abdur-Rahman Ibn Auf sagte: 





“O Gesandter Gottes, selbst du (weinst)!”  Der Prophet sagte: „O ibn Auf, dies ist Gnade.“ 





Dann weinte er noch mehr und sagte:  





“Die Augen tränen und das Herz trauert, und wir werden nichts sagen, als das, was unserem Herrn gefällt, o Ibrahim!  Wir trauern wirklich um deine Trennung.”





Der Gesandte war vollkommen ausgeglichen in der Art und Weise, wie er seine Kinder großzog.  Er liebte seine Kinder und Großkinder sehr und setzte Liebe in ihnen ein.  Allerdings ließ er seine Liebe für sie nie mißbrauchen.  Keines von ihnen tat absichtlich etwas falsches.  Wenn sie aus Versehen einmal einen Fehler machten, bewahrte sie der Schutz des Gesandten davor, auch nur ein kleines bisschen vom geraden Weg abzugeraten.  Er tat dies, indem er sie mit Liebe und einer Aura von Würde einhüllte.  Beispielsweise wollte Hassan oder Hussain einmal eine Dattel essen, die für die Verteilung an die Armen als Almosen gedacht war.  Der Gesandte nahm sie sofort aus seiner Hand und sagte:  





“Alles, das als Almosen gegeben wird, ist uns verboten.”[3]





Indem er sie über dise verbotenen Dinge belehrte, als sie noch jung waren, stellte der Prophet, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, ein wichtiges Lehrprinzip auf.  





Immer wenn er nach Medina zurückkehrte, setzte er Kinder auf sein Reittier.  Bei solchen Gelegenheiten nahm der Gesandte nicht nur seine eigenen Großkinder, sondern auch solche, die in seinem Haus waren oder Angehörige seines Hauses oder ihm Nahestehende.  Er eroberte ihre Herzen mit seiner Liebe.   Er liebte alle Kinder. 





Er liebte seine Großtochter Umamah.  Oft trug er sie auf seinen Schultern und setzte sie sogar darauf, als er betete.  Wenn er sich niederwarf, setzte er sie herunter; und wenn er das Gebet beendet hatte, setzte er sie wieder auf seinen Rücken.[4]





Der Prophet zeigte diesen Grad an Liebe auch seiner Ummah, indem er seinen männlichen Anhängern lehrte, wie sie Mädchen behandeln sollen.  Dies war notwendig; nur zehn Jahre zuvor war es normal gewesen, neugeborene Mädchen lebendig zu begraben.  Derartige öffentlich gezeigte Zuneigung für eine Großtochter war in Arabien nie zuvor gesehen worden. 





Der Gesandte verkündete, dass der Islam keinerlei Diskriminierung zwischen Sohn und Tochter erlaubt.  Wie auch?  Auf der einen Seite Muhammad, auf der anderen Khadija; auf der einen Seite Adam, auf der anderen Eva, auf der einen Seite Ali, auf der anderen Fatima.  Zu jedem großartigen Mann gehört eine großartie Frau. 





Sobald Fatima, die Tochter des Gesandten einen Raum betrat, in dem sich der Gesandte befand, stand er auf, schüttelte ihre Hand und ließ sie dort sitzen, wo er saß.  Er erkundigte sich nach ihrer Gesundheit und ihrer Familie, zeigte seine väterliche Liebe für sie und machte ihr Komplimente. 





Fatima wußte, wie vernarrt er in sie war, und sie liebte ihn mehr als sich selbst.  Sie beobachtete ihren Vater und wie er die Menschen zum Islam rief  immer.  Sie weinte bitterlich, als er ihr mitteilte, dass er bald sterben werde, aber ihre Tränen der Trauer wandelten sich in Freudetränen, als er sie darüber informierte, dass sie die erste aus ihrer Familie sei, die ihm folgen würde.[5]





Dies ist der Prophet und seine Beziehung zu Kindern; ein Mann, respektiert von Führern, gemocht und beliebt bei den Kindern.  





Es gab eine kleine Gemeinschaft in einem isolierten Gebiet.  Schwach und ohne Verteidigung lebten diese Menschen in Furcht und Angst, denn sie wurden pausenlos von einer Bande von Räubern überfallen. 





Wir können uns ihre Angst gut vorstellen.  Es ist die Angst einer hilflosen Person angesichts eines starken und gnadenlosen Übeltäters.  Diese Räuber kannten nur das Gesetz der Wildnis.  Wie Löwen erkannten sie keinen Moralkodex neben ihrem eigenen Hunger und ihrer Lust an.  Sie hielten es für gerechtfertigt, wenn sie andere unterdrückten.





Obwohl die Gemeinschaft in der Wüste lebte, haben sie, bevor die Räuber gekommen waren, Frieden und Sicherheit genossen, und sie haben Erfolge erzielt.  Jetzt waren sie ihrer Leben, ihrer Freiheit und ihrer Ehre beraubt.  In ihrer Verzweiflung riefen sie nach der Obrigkeit, zu kommen und sie zu schützen. 





Das Staatsoberhaupt entschloss sich, selbst die Armee in die Gegend zu führen und diejenigen, die Angst und Schrecken verbreiteten, die Leben und Sicherheit seiner Leute bedrohten, zu bestrafen.  Die Nachricht von der Mobilisierung verbreitete sich schnell und schon bald wußten die Räuber, dass die Obrigkeit mit einer Armee hinter ihnen her war.  Sie waren gezwungen, die Gegend zu verlassen und in den umliegenden Bergen Schutz zu suchen.  Sie versteckten sich zwischen den höchsten Gipfeln, die sie finden konnten in der Hoffnung, sich zu retten.  Sie wußten, dass sie genauso gut an ihrem Zufluchtsort von ihrem Schicksal ereilt werden konnten, aber sie hofften, die Kräfte, die gegen sie ausgesandt worden waren, wenigstens abhängen zu können. 





Die Kräfte kamen unter dem Kommando des Staatsführers, um festzustellen, dass die Räuber die Gegend verlassen hatten und in den benachbarten Bergen Stellung bezogen haben, um die Situation von einem sicheren, günstigen Punkt aus zu überstehen.





Als die Kräfte ankamen, zog ein Gewittersturm auf und überflutete alle Täler in der Nähe der Berge.  Das Staatsoberhaupt war durchnässt.  Nachdem der Sturm weggezogen war, zog er aus, um einen geeigneten Platz zu finden, an dem er seine Kleider ausziehen und lüften konnte.  Er fand einen Baum, zog seine Außenbekleidung aus und hängte sie zum Trocknen an einen Zweig.  Er setzte sich neben den Baum, um sich von der anstrengenden Reise auszuruhen.  Die Müdigkeit überwältigte ihn und schon bald war er eingeschlafen. 





Einer der Räuber hatte ihn beobachtet und sprach zu sich selbst: „Dies ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, den Führer beim Schlafen zu überwältigen.  Dann wird mir keiner im Weg stehen.“ 





Unter größter Vorsicht kletterte er heimlich vom Berg hinab und schlich leise dorthin, wo der Anführer schlief.  





Als er sich dem Baum näherte, bemerkte er das Schwert des Führers neben ihm.  Er blickte nach links und rechts, um sicherzugehen, dass niemand in der Nähe war.  Dann schnappte er sich mit der Geschicklichkeit eines Diebes das Schwert und richtete es auf das Gesicht des Führers. 





Der Räuber lachte höhnisch und rief: “Wer wird dich jetzt vor mir schützen?” 





Der Führer erwachte durch diese Worte, sah den Räuber mit seinem Schwert in der Hand stehen und auf seinen Kopf zielen.  Ihm wurde sofort klar, dass der starrende Räuber ihn entwaffnet hatte und drohte, ihn zu töten.  Stell dir vor, was du in so einer Situation machen würdest. 





Der Führer blieb gelassen, richtete sich auf, wo er saß, und betrachtete seinen Widersacher ruhig.  Nachdem er sich geduldig die Drohungen des Räubers angehört hatte, beantwortete er die Frage seines Gegners und sagte: „Gott wird mich schützen.“ 





Der Räuber fühlte ein Schaudern durch seinen Körper und seinen Arm hinunterfahren.  Er ließ das Schwert fallen.  So geschwind, wie das Schwert zu Boden fiel, schnappte der Führer es sich, stellte sich über den Räuber und wiederholte dieselbe Frage, die dieser ihm nur Augenblicke zuvor gestellt hatte: „Wer wird dich jetzt vor mir schützen?“ 





Stell dir vor, du wärst in der Lage des Führers gewesen.  Was hättest du mit dem Räuber gemacht?  Hätte dir deine Gemütsverfassung erlaubt, vor dem Handeln zu denken?  Hätte dir irgend jemand Vorwürfe gemacht, wenn du den Räuber in Selbstverteidigung niedergeschlagen hättest? 





Dieser Führer allerdings besaß ein starkes, großmütiges Herz, ein Herz, das weder Gehässigkeit noch Rachsucht kannte.  Er betrachtete Rachsucht als ein Zeichen für Schwäche.  Stell dir vor, der Führer hat dem Räuber nicht nur verziehen, sondern ihm die Gelegenheit gegeben, sich seiner Armee anzuschließen.  Außerdem versprach er ihm, wenn dieser das Angebot annahm, dann würde er alle die Ansprüche und Belohnungen erhalten, die auch die anderen Soldaten bekommen würden. 





Wir würden vermuten, dass der Räuber dieses Angebot dankbar angenommen habe, wenigstens zur Täuschung.  Aber der Räuber tat das Undenkbare.  Er lehnte ab, und der Rohling tat dies mit aller Grobheit und Unverschämtheit, die er zur Schau stellen konnte. 





Der Führer sagte zu ihm: “Dann geh.  Du kennst den Weg.“ 





Der Räuber begann davonzueilen, aber dann hielt er an und sagte: “Ich werde nicht gegen dich kämpfen oder mich irgendeiner Gruppe anschließen, die gegen dich kämpft.”  Dies war an sich ein annehmbarer Ausgang.   





Als der Räuber zum Rest seiner Bande zurückkehrte, konnten sie erkennen, dass er glücklich darüber war, die Begegnung überlebt zu haben.  Er sagte zu ihnen: „Ich komme von einem Führer ohne seinesgleichen.“  Dann berichtete er ihnen alles, was geschehen war und welches Glück er habe, noch immer am Leben zu sein. 





Es bleibt uns nur noch, die Identität dieses Führers zu enthüllen.  Er war derselbe, der oft verleumdet und im unehrenhaftesten Licht dargestellt wird.  





Ja, es war kein anderer als Muhammad, der Prophet Gottes.  





 



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