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Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, ist ein Mann, der von allen Muslimen geliebt wird.  Er wird von zahllosen anderen Menschen gewürdigt und respektiert, die sowohl in religiösen wie auch in sekulären Angelegenheiten einflussreich sind.  Mahatma Ghandi beschrieb ihn als überaus gewissenhaft bei Versprechen, intensiv in seiner Hingabe zu seinen Freunden und Anhängern, unerschrocken, furchtlos und mit absolutem Vertrauen in Gott und seine eigene Mission.  Muslime auf der ganzen Welt betrachten ihn als ihr Vorbild, dem sie in ihrem Gottedienst und in ihrem Umgang mit anderen folgen. 





Die Religion des Islam, wie sie uns vom Propheten Muhammad gelehrt wurde, verlangt die freundliche und aufmerksame Behandlung der Nachbarn.  Sie haben ein Anrecht auf unseren Respekt und unsere gute Behandlung, ungeachtet ihrer Religion, Rasse oder Farbe.  In einer Überlieferung von Aisha[1], einer Frau des Propheten Muhammad, wird berichtet, dass der Engel Gabriel darauf beharrte, dass der Prophet Muhammad die Wichtigkeit der guten Behandlung der Nachbarn verstand.  Der Prophet Muhammad sagte, dass er in einer Phase dachte, der Engel Gabriel würde den Nachbarn noch für erbberechtigt erklären; so sehr bestand er auf ihr freundlichen und gerechten Behandlung. 





Die Mission des Propheten Muhammad bestand einfach darin, die Botschaft Gottes zu überbringen, Der die gute Behandlung der Nachbarn im Qur´an deutlich befiehlt: 





Und dient Allah und setzt Ihm nichts zur Seite; und seid gut zu den Eltern und zu den Verwandten, den Waisen, den Armen, dem Nachbar, sei er verwandt oder aus der Fremde, dem Begleiter an der Seite, dem Sohn des Weges und zu dem (Sklaven), den ihr von Rechts wegen besitzt. Seht, Allah liebt nicht den Hochmütigen, den Prahler.” (Quran 4:36)





Die Männer und die Frauen um den Propheten Muhammad herum wurden ständig wieder an ihre Pflichten Gott gegenüber und der Pflichten des einen gegenüber dem anderen erinnert.  Der Prophet Muhammad wurde oft gehört, wie er ihnen riet, gute Taten zu verrichten und sich an ihre Verpflichtungen zu erinnern.  Er sagte: “Wer an Gott und den Letzten Tag glaubt, soll seinen Nachbarn keinen Schaden zufügen oder ihn belästigen... ” Er erinnerte nicht nur seine Gefährten, sondern alle von uns, die ihm folgen, daran, dass ein Gottesgläubiger nicht zulässt, dass sein Bruder oder seine Schwester hungrig sind oder unter unglücklichen Umständen leben.  Heute, in einer Zeit, in der alte Menschen allein und vergessen sterben, und wo unsere nahen und entfernten Nachbarn hungrig sind, während wir Essen haben, würde es uns gut tun, uns an diese Vorbilder zu erinnern, die wir an unseren rechtschaffenen Vorgängern haben. 





Abu Dhar, einem der engen Gefährten, wurde vom Propheten gesagt, er solle seiner Brühe zusätzliches Wasser hinzufügen, damit er etwas davon seinen Nachbarn anbieten könne.[2]  Ein anderer Gefährte, Abdullah ibn Amr, fragte einmal seinen Diener, nachdem er ein Schaf geschlachtet hatte: “Hast du unserem jüdischen Nachbarn etwas gegeben?”  Ein Gläubiger wird aufgefordert, Geschenke zu machen, auch wenn sie nur geringen Geldwert haben.  Der wahre Wert des Geschenks ist der großzügige Geist, mit dem es gegeben wird.  Das Reichen von Geschenken stiftet Freundschaften und gegenseitige Unterstützung.  Als die Frau des Propheten Muhammads fragte, welchem Nachbarn sie ihre Geschenke machen sollte, antwortete er:  “Dem, dessen Tür der deinen am nächsten ist.”[3]  Obwohl die nächsten Nachbarn diejenigen sind, an die wir zuerst denken sollen, verpflichtet uns der Islam, uns um alle unsere Nachbarn zu kümmern.  Es ist ein System, das die Bedürfnisse und Gefühle anderer in der größeren Gemeinschaft beachtet.





Wenn einer die Lehren des Islam wahrhaftig versteht, fängt er oder sie an, zu sehen, dass wenn ein Mitglied der Gemeinschaft leidet, die ganze Gemeinschaft mitleidet.  Nach der Familie sind die Nachbarn die Menschen, von denen wir in Zeiten des Leidens und des Kummers und in Zeiten der Not am meisten abhängig sind.  Eine schlechte Beziehung zum Nachbarn kann das Leben elend machen.  Es ist wichtig, dass Menschen, die eine Nachbarschaft teilen, in der Lage sind, einander zu vertrauen und sich auf einander zu verlassen, egal welcher Religion oder ethnischen Gruppe sie angehören.  Nachbarn müssen sich ihrer Ehre und ihres Eigentums sicher fühlen.  Der Prophet Muhammad beschrieb einen guten Nachbarn als eine der Freuden im Leben eines Muslim.  Er sagte: “Zu den Dingen, die einem Gläubigen in diesem Leben Freude bereiten, gehörte ein rechtschaffener Nachbar, ein geräumiges Haus und ein gutes Ross.”[4]  Ein guter Nachbar ist der, der Bequemlichkeit, Ruhe und Sicherheit garantiert.  Aus diesem Grund ist es wichtig, dass derjenige, der glaubt und Gott gehorcht, keine Mühe scheut, um seine Nachbarn Aufmerksamkeit zu schenken und großzügig zu ihnen zu sein.  Der Prophet Muhammad warnte seine Gefährten davor, die Nachbarn zu schädigen oder zu ärgern. 





In einer Aussage[5], die heute genauso richtig ist wie damals vor 1500 Jahren, als der Prophet Muhammad über eine bestimmte Frau befragt worden war, die mehr betete und fastete, als es ihre Pflicht war, und großzügig Almosen gab, aber leider hielt sie sich nicht davor zurück, barsch zu ihren Nachbarn zu sprechen.  Er beschrieb sie als einen der Insassen der Hölle, die dort bestraft werden.  In derselben Aussage wurde er über eine andere Frau befragt, die nur die vorgeschriebenen Pflichte erfüllte und sehr wenig Almosen gab, allerdings waren ihre Nachbarn vor ihrer Zunge sicher und sie griff niemanden an.  Der Prophet Muhammad beschrieb sie als einen der Bewohner des Paradieses.  Die Religion des Islam betont die Solidarität der Familien, der Nachbarschaften und der breiteren Gemeinschaft sehr stark. 





Der Islam weist die Gläubigen immer wieder darauf hin, freundlich und aufmerksam seinen Nachbarn gegenüber zu sein.  Was geschieht allerdings, wenn man einen Nachbarn hat, der sich schlecht benimmt und nicht den Respekt zeigt, der den Lehren des Islam innewohnt?  Ein Muslim ist geduldig und tolerant und nicht nachtragend.  Ein Gläubiger ist bestrebt, die zerbrochene Beziehung durch gutes Verhalten und Benehmen und eine vergebende Haltung wiederherzustellen und zu hoffen, dass ihm dies großen Lohn bei Gott bringen wird.  Ein Gläubiger erträgt geduldig die Belästigungen so gut er oder sie dazu in der Lage ist.  Wenn die Situation unerträglich wird, kann das öffentlich machen des schlechten Benehmens die letzte Zuflucht sein.





Der Prophet Muhammad riet einst einem Mann, seine Sachen mitten auf die Straße zu stellen, als Zeichen dafür, dass er nicht länger neben seinem Nachbarn leben könne.  Der “schlechte Nachbar” entschuldigte sich sofort und bat seinen Nachbarn zurückzukehren.[6]  Keiner mag es, wenn sein schlechtes Verhalten öffentlich angeprangert wird, insbesondere kein Muslim, dessen Religion höchste moralische Anforderungen stellt.  Der Islam legt großen Nachdruck auf die Qualitäten des Respekts, der Toleranz und der Vergebung und diese Eigenschaften dem Nachbarn entgegenzubringen, ist eine Demonstration moralischer Werte und Tugenden, die im Gottesdienst des Einen Wahren Gottes eingebaut sind. 





Der Islam ist eine ganzheitliche Lebensweise und Moral ist einer der Eckpfeiler des Islam.  Moral ist eine der fundamentellen Quellen der Stärke der Gemeinschaft, genau wie Unsittlichkeit einer der Hauptgründe für den Untergang der Gemeinschaft ist.  Der Islam hat einige universelle Grundrechte für die gesamte Menschheit aufgestellt, die unter allen Umständen eingehalten werden müssen.  Um diese Rechte aufrechtzuerhalten, hat der Islam nicht nur gesetzlichen Schutz geliefert, sondern auch ein sehr effektives Moralsystem.  Daher wird alles, das zum Wohlergehen des Einzelnen oder der Gesellschaft beiträgt und nicht den Regeln der Religion widerspricht, als moralisch gut betrachtet und was für sie schädlich ist als moralisch schlecht. 





Angesichts ihrer Wichtigkeit in einer gesunden Gesellschaft unterstützt der Islam die Sittsamkeit und die Dinge, die zu ihr führen und stellt sich den Wegen der Korruption und den Dingen, die zu ihr führen, entgegen.  Das anleitende Prinzip für das Verhalten eines Muslim bilden die "Rechtschaffenen Taten".  Dieser Begriff umfasst alle Taten, nicht nur gottesdienstliche Handlungen.  Der Wächter und Richter aller Taten ist Gott Selbst.    





Die grundlegendsten Eigenschaften eines Muslim sind Frömmigkeit und Demut.  Ein Muslim muss vor Gott und anderen Menschen demütig sein.  





“Und weise den Menschen nicht verächtlich deine Wange und schreite nicht ausgelassen (in Übermut) auf Erden; denn Gott liebt keine eingebildeten Prahler.  Und schreite gemessenen Schrittes und dämpfe deine Stimme; denn wahrlich, die widerwärtigste der Stimmen ist die Stimme des Esels.”  (Quran 31:18-19)





Muslime müssen ihre Wünsche und Begierden unter Kontrolle haben.





Ein Muslim sollte nicht eitel sein oder an den flüchtigen Vergnügungen dieser Welt hängen. Während die meisten Menschen der materiellen Welt erlauben, ihre Herzen zu füllen, sollten Muslime Gott in ihren Herzen bewahren und die materielle Welt in ihrer Hand.  Anstatt am Auto und am Job, dem Diplom und dem Bankkonto zu hängen, sollten alle diese Dinge nur Mittel dazu sein, uns zu besseren Menschen zu machen.  





“An dem Tage, da weder Besitz noch Söhne (etwas) nützen, sondern nur der (gerettet werden wird), der mit reinem Herzen zu Gott kommt.” (Quran: 26:88-89)





Prinzipien der Moral im Islam  





Gott erläutert die Rechtschaffenheit in Vers 177 von Sura al-Baqarah:





“Es ist keine Frömmigkeit, wenn ihr eure Angesichter in Richtung Osten oder Westen wendet; Frömmigkeit ist vielmehr, dass man an Gott glaubt, den Jüngsten Tag, die Engel, das Buch und die Propheten und vom Besitz – obwohl man ihn liebt – den Verwandten gibt, den Waisen, den Armen, dem Sohn des Weges, den Bettlern und für den Freikauf von Sklaven, dass man das Gebet verrichtet und die Zakah (Almosen) entrichtet.  Es sind diejenigen, die ihr Versprechen einhalten, wenn sie es gegeben haben, und diejenigen, die in Elend, Not und in Kriegszeiten geduldig sind; sie sind es, die wahrhaftig und gottesfürchtig sind.”





Dieser Vers lehrt uns, dass Rechtschaffenheit und Frömmigkeit vor allem anderen auf wahrem und aufrichtigem Glauben basieren.  Der Schlüssel zu Tugendhaftigkeit und gutem Benehmen ist eine starke Verbindung zu Gott, der alles sieht, jederzeit und überall.  Er kennt die Geheimnisse in den Herzen und die Absichten hinter allen Taten.  Aus diesem Grund muss ein Muslim unter allen Umständen moralisch sein; Gott ist jedem gewahr, wenn kein anderer es ist.  Wenn wir auch jeden betrügen, Ihn können wir nicht betrügen.  Wir können vor jedem fliehen, aber nicht vor Ihm.  Die Liebe und das ständige Bewusstsein von Gottes und dem Tag des Gerichts befähigt den Menschen, sittlich in seinem Verhalten und aufrichtig in seinen Absichten zu sein, mit Ergebenheit und Hingabe:





“Wahrlich, vor Gott ist von euch der Angesehenste, welcher der Gottesfürchtigste ist.” (Quran 49:13)





Dann kommen die Gaben für andere, insbesondere sollten wir  Dinge schenken, die wir auch lieben.  Genau wie gottesdienstliche Handlungen, Gebete und Zakah (Pflichtalmosen) bildet dies einen integralen Anteil am Gottesdienst.  Eine rechtschaffene Person muss ehrlich und vertrauenswürdig sein.    





Schließlich muss ihr Glaube fest und unerschütterlich sein, wenn sie Widrigkeiten begegnet.  Die Moral muss stark sein, damit sie die Korruption besiegen.  





“Und Gott liebt diejenigen, die fest und standhaft sind.” 





Geduld ist häufig am schwersten und am schönsten, wenn sie sich gegen unsere eigenen Wünsche oder unseren Ärger durchsetzt:  





“Und wetteifert nach der Vergebung eures Herrn und nach einem Garten, dessen Breite der von Himmel und Erde entspricht, der für die Gottesfürchtigen vorbereitet ist, die da spenden in Freud und Leid und den Groll unterdrücken und den Menschen vergeben.  Und Gott liebt die Rechtschaffenen.”  (Quran 3:133-134)





Diese drei Taten gehören zu den schwersten für die Mehrheit der Menschen, aber sie sind ebenfalls die Schlüssel zur Vergebung und zum Paradies.  Sind denn nicht diejenigen die besten, die in der Lage sind, Almosen zu geben, obwohl sie selbst bedürftig sind, und diejenigen, die sich beherrschen, wenn sie wütend sind, und diejenigen, die vergeben, obwohl ihnen Unrecht geschieht? 





Dies ist der Standard, nach dem die Taten als gut oder schlecht eingestuft werden.  Indem das Zufriedenstellen Gottes zum Ziel eines jeden Muslim gemacht wurde, hat der Islam den höchsten Standard für Moral aufgestellt. 





Die Moral im Islam richtet sich an jeden Aspekt im Leben eines Muslim, von der Begrüßung bis hin zu internationalen Beziehungen.  Er ist universell in seinen Zielen und in seiner Anwendbarkeit.  Die Moral beherrscht die eigennützigen Wünsche, Eitelkeit und schlechten Gewohnheiten.  Muslime müssen nicht nur tugendhaft sein, sondern auch Tugendhaftigkeit gebieten.  Sie müssen sich nicht nur von Übel und Lastern fernhalten, sondern sie auch unterbinden.  Mit anderen Worten, sie müssen nicht nur moralisch gesund sein, sondern sie müssen auch zur moralischen Gesundheit der gesamten Gesellschaft beitragen. 





“Ihr seid die beste Gemeinde, die für die Menschen entstand.  Ihr gebietet das, was Rechtens ist, und ihr verbietet das Unrecht, und ihr glaubt an Gott.  Und wenn die Leute der Schrift geglaubt hätten, wahrlich, es wäre gut für sie gewesen!  Unter ihnen sind Gläubige, aber die Mehrzahl von ihnen sind Frevler.” (Quran: 3:110)





Der Prophet, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, fasste das Benehmen eines Muslim zusammen, als er sagte:





“Mein Erhalter hat mir neun Befehle gegeben: Gottes bewusst zu bleiben, sei es privat oder öffentlich; die Wahrheit zu sprechen, egal ob im Ärger oder in Zufriedenheit; Bescheidenheit zeigen, ob ich arm bin oder reich, die Freundschaft wiederherzustellen mit denen, die sie mit mir gebrochen haben, dem zu geben, der mich zurückweist, dass meine Stille mit Gedanken beschäftigt sein sollen; dass mein Blick eine Ermahnung sein soll und dass ich befehlen soll, was Rechtens ist.”





 



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