Artikel

Es gibt über 1.5 Milliarden Muslime auf der Welt und jedes Mal, wenn sie beten, richten sie ihre Gesichter in eine Richtung, nach Mekka.  Der islamische Begriff für diese Richtung ist Qibla.  Wenn sich ein Muslim zum Beten vorbereitet, wendet er sich, egal wo er sich befindet, zur Qibla, in die Richtung der Kaaba.  Die Kaaba ist ein kleines würfelförmiges Gebäude im Hof der Moschee, die als Masjid Al Haram, bekannt ist, in der Stadt Mekka, in Saudi Arabien.





“Jeder hat eine Richtung, der er sich (in seinen Gebeten) zuwendet. So wetteifert miteinander in guten Werken. Wo immer ihr auch seid, Gott wird euch allesamt herbeiführen (am Tag des Gerichts); wahrlich, Gott hat Macht über alle Dinge.  Und von wo du auch herkommst (um zu beten), wende dein Gesicht in Richtung der Al-Masjid-al-Haram (der heiligen Moschee in Mekka); denn dies ist gewiss die Wahrheit von deinem Herrn. Und Gott ist dessen nicht achtlos, was ihr tut.” (Quran 2:148-149)





Muslime beten nicht die Kaaba oder ihren Inhalt an, sie ist nur ein Mittelpunkt.  Muslime beten Den Einen Gott, den Gnädigsten und Allerweisesten, an.  Gott hat festgelegt, dass sich die Muslime, wenn sie beten, alle in diese eine Richtung wenden.  Es ist ein Zeichen der Einigkeit, die in der Einigkeit der Religion des Islam verschachtelt ist.    





Das arabische Wort für Gebet ist Salah, und es kennzeichnet eine Verbindung zwischen dem Gläubigen und Gott; wenn alle Gläubigen sich in dieselbe Richtung wenden, fügt dies der Verbindung eine extra Dimension hinzu.  Das Gebet verbindet den Gläubigen mit Gott und die Qibla verbindet die Gläubigen unter einander.  Es wurde gesagt, dass wenn man alle Muslime beim Gebet sehen könnte, dann könnten wir Linien von Betenden sehen, wie sie sich verbeugen und niederknien, wie die Blütenblätter einer Blume, die sich harmonisch öffnen und schließen. 





Die Qibla war nicht immer Richtung Mekka.  Die ersten Muslime beteten in Richtung der al AqsaMoschee in Jerusalem.  Ungefähr sechzehn Monate nachdem der Prophet Muhammad und seine Anhänger in die Stadt Medina ausgewandert waren, wurde die Qibla zur Kaaba geändert.  Berichten von Gefährten des Propheten Muhammads zufolge geschah die Änderung sehr plötzlich.  Während des Nachmittagsgebets erhielt der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien mit ihm, eine Offenbarung von Gott, der ihn anwies: "Wende dein Antlitz zur Masjid al Haram".





„Und so machten Wir euch wahren Gläubigen an den islamischen Monotheismus, auf dass ihr Zeugen seiet über die Menschen und auf dass der Gesandte Zeuge sei über euch. Und Wir haben die Qibla (nach Jerusalem), nach der du dich bisher gerichtet hattest, nur gemacht, damit Wir denjenigen, der dem Gesandten folgt, von demjenigen unterscheiden, der auf seinen Fersen eine Kehrtwendung macht (d.h. dem Gesandten ungehorsam wird); und dies war wahrlich schwer, außer für diejenigen, die Gott rechtgeleitet hat. Und Gott wird euren Glauben (und die Gebete, die ihr nach Jerusalem gerichtet habt) nicht vergeblich sein lassen; wahrlich, Gott ist gegenüber den Menschen Mitleidig, Barmherzig.





„Wir sehen, wie dein Gesicht (o Muhammad) sich dem Himmel suchend zukehrt, und Wir werden dich nun zu einer Qibla wenden, mit der du zufrieden sein wirst. So wende dein Gesicht in Richtung der Al-Masjid al-Haram (der heiligen Moschee in Mekka), und wo immer ihr auch seid, wendet eure Gesichter in ihre Richtung…“(Quran 2:143-144)





Die Änderung der Gebetsrichtung legte Mekka als festen Mittelpunkt für die Anbetung fest.  Es schafft einen gemeinsamen Sinn oder Zweck. 





Die ganzen Jahrhunderte hindurch haben sich Mathematiker und Astronomen damit beschäftigt, korrekte Wege zu ermitteln, um die Qibla (Richtung) von jedem Punkt auf der Erdoberfläche zu bestimmen.  Es gibt genau zwei Momente im Jahr, wenn die Sonne direkt über der Kaaba steht, dann führen die Richtungen sämtlicher Schatten, die das Sonnenlicht wirft, von der Qibla weg. Es gibt ebenso zwei Momente im Jahr, wo die Sonne genau in der gegenteiligen Richtung der Kaaba steht, wo sie also zur Qibla weist. 





Es ist wichtig, dass die Muslime sich alle Mühe geben, beim Gebet die richtige Richtung einzunehmen; geringe Abweichungen jedoch machen das Gebet nicht ungültig.  Der Prophet Muhammad sagte: “Was sich zwischen dem Osten und dem Westen befindet ist Qibla. ”[1]  Heutzutage ist es leicht, die Qibla zu lokalisieren.  Es ist eine einfache Sache, in eine Karte zu schauen und eine Linie zwischen deinem Aufenthaltsort und der Stadt Mekka zu ziehen.  Kompasse und Computerprogramme, die die Qibla herausfinden, sind leicht zu haben und die meisten Moscheen auf der Welt verfügen über eine Nische in der Wand, um die Qibla anzuzeigen. 





Der Islam ist eine Religion der Einheit.  Muslime werden durch ihren Glauben an den Einen Gott vereint.  Sie sind eine Bruderschaft, vereint durch die Sprache und die Rituale des Gebets und vereint durch die Richtung ihrer Anbetung.  Die Qibla besteht nicht nur aus Längen – und Breitengraden; sie ist Einheit.  Sie ist über die Menschheit vereint durch die Anbetung des Einen Gottes, Schöpfers und Erhalters des Universums.





Die Kaaba[1]  ist das Heilige Haus Gottes, das sich in der Mitte der heiligen Moschee in der Stadt Mekka in Saudi Arabien befindet.  Das schwarze würfelförmige Gebäude ist aufgrund der Bilder von Saudi Arabien in der Pilgerzeit ausgestrahlt werden, Leuten jeden Glaubens bekannt.  Wenn die Leute normalerweise diese Bilder sehen, wird ihre Aufmerksamkeit von dem schwarzen Gebäude angezogen, das von hunderten wenn nicht tausenden Betenden umkreist wird.  Dieses Gebäude ist die Kaaba.    





“Gott hat die Kaba, das unverletzliche Haus, zu einer Gebetsstätte für die Menschen gemacht...” (Quran 5:97)





Die Kaaba ist die heiligste Stätte im Islam und sie ist die Qibla, die Richtung zu der die Muslime beten.  Das Gebäude wird wegen seiner würfelförmigen Gestalt Kaaba genannt, Würfel ist auf arabisch ka’b.  Manchmal wird die Kaaba auch Al Bait Al Atiq, oder das befreite Haus genannt, der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte, dass dieser Name verwendet wurde, weil Gott die Kaaba davor bewahrt hat, unter die Herrschaft von Tyrannen zu kommen.[2]





Die Kaaba wurde aus Granit aus den Bergen Mekkas gebaut und steht 15 Meter (49 Fuß) hoch, die Seitenmaße sind 10.5 m (34') auf 12 m (39').  Heute ist die Kaaba mit schwarzer Seide bedeckt, die mit goldgestickter Kalligraphie verschönert ist und die Kiswah genannt wird.





Auf der südwestlichen Seite der Kaaba befindet sich eine halbrunde Mauer, die die Grenze repräsentiert, oder al hatim.  Zugang zur Kaaba bekommt man durch eine Tür, 2.13 Meter über dem Boden an der nordöstlichen Mauer.   Innen ist der Boden aus Marmor und die Wände sind zur Hälfte zwischen Boden und Decke mit Marmor bedeckt.  





Von den Überlieferungen des Propheten Muhammad lernen wir, dass seine geliebte Frau Aischa über die Mauer und die Tür fragte.  Sie sagte: “Ich fragte den Gesandten Gottes über die Mauer und ob sie ein Teil des Hauses [der Kaaba] gewesen ist.  Er sagte: ´Ja.´ Ich fragte: ´Warum gehört sie dann jetzt nicht mehr zum Haus?´  Er sagte:  ´Deinem Volk ging das Geld aus.´ Ich fragte: ´Was ist mit der Tür?  Warum ist sie so hoch oben?´  Er sagte: ´Dein Volk tat dies, damit sie hinein lassen konnten, wen sie wollten und damit sie davon abhalten konnten, wen sie wollten.  Wenn es nicht so wäre, dass dein Volk noch neu [im Islam] ist und zu nah an ihrer Zeit der Unwissenheit, so würde ich die Mauer in das Haus einbeziehen und die Tür auf bodenhöhe versetzen.’”[3]





Qur´anverse auf Tafeln geschrieben, sind in den Marmor eingefügt, und der obere Teil der Innenwand ist mit grünem Stoff bedeck, auf dem mit Goldfaden Verse gestickt sind.  Lampen hängen von einem Querbalken; es gibt auch einen kleinen Tisch für Räuchergefäße.  Pfleger parfümieren die Marmorverkleidung mit Parfümöl, dasselbe Öl wird zum Salben des Schwarzen Steins außen verwendet.  





Der Schwarze Stein, ein antiker heiliger Stein, ist in der östlichen Ecke der Kaaba eingelassen, eineinhalb Meter über dem Boden.  Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte: “Der Schwarze Stein kam aus dem Paradies, und er war weißer als Milch, aber die Sünden der Söhne Adams haben ihn schwarz werden lassen.”[4]





Die Gelehrten des Islam haben unterschiedliche Ansichten, wer die Kaaba gebaut hat.  Einige sagen, sie wurde von den Engeln erbaut.  Andere sagen, der Vater der Menschheit, Adam, habe sie errichtet, aber mit den Jahrhunderten zerfiel sie und verlor sich im Staub der Zeit, um dann vom Propheten Abraham und seinem Sohn Ismael wieder aufgebaut zu werden.  Alle sind sich darin einig, dass sie von Abraham entweder gebaut oder wiedergebaut wurde.





“Und als Abraham mit Ismael die Grundmauern des Hauses errichtete (, sagte er): "Unser Herr, nimm von uns an; denn wahrlich, Du bist der Allhörende, der Allwissende.’” (Quran 2:127)





Seitdem wurde die Kaaba mehrere Male wieder aufgebaut.  Von den Amalekiten, dem Stamm von Jurham, Qusayy ibn Kilaab, dem Stamm von Quraisch und verschiedene Male nach der Ankunft des Islam.  Kurz bevor die Entsendung des Propheten Muhammad begann, war die Kaaba mit Steinen ohne Mörtel aufgebaut und sie war nicht viel höher als die Höhe eines Mannes, da hatten Leute Schätze aus der Kaaba gestohlen, daher beschlossen die Quraisch, sie neu aufzubauen und ein Dach hinzuzufügen.





Jeder Stamm sammelte Baumaterial und arbeitete zusammen, bis man zu der Stelle kam, wo der Schwarze Stein wieder eingesetzt werden sollte.  Wegen der Ehre, die mit dem Einsetzen dieses Steines verbunden war, brach ein Streit aus.  Abu Umaiyah ibn al Mughirah, einer der ältesten Männer sagte: “O Quraisch, lasst uns eine Übereinkunft treffen.  Lasst den ersten Mann, der durch dieses Tor kommt, die Angelegenheit für euch entscheiden.“





Der erste Mann war Muhammad, zu jener Zeit als al Amin (der Vertrauenswürdige) bekannt.  Er schlug vor, dass sie den schwarzen Stein in einem Umhang tragen sollen, jeder Stamm sollte an einem Ende festhalten, damit die Ehre gerecht verteilt wird.  Der Schwarze Stein erreichte die Kaaba auf diese Weise und Muhammad setzte den Stein an seinen Platz.  Die Kaaba hat vier Ecken.  Schließlich ist es noch wichtig, zu verstehen, dass Muslime nicht die Kaaba oder ihre Umgebung anbeten.  Sie ist einfach die Qibla, die Richtung, in die sich die Muslime wenden, wenn sie beten, dafür dient sie als Brennpunkt.





 





 



Letzte Artikel

Paulus erfand die Kre ...

Paulus erfand die Kreuzigung und Auferstehung Christi

Eine Botschaft eines ...

Eine Botschaft eines muslimischen Predigers an einen Christen

Tugend des Fastens: S ...

Tugend des Fastens: Sechs Tage SHAWAL

Der Islam Ein kurzer ...

Der Islam Ein kurzer Artikel über den Islam, so wie es im edlen Quran und in der prophetischen Sunnah erwähnt wurde