TOLERANZ UND NACHSICHT IM ISLAM 78
der Verteilung Verwandte, Waisen und Arme zugegen sind, dann
versorgt sie davon und sagt zu ihnen geziemende Worte.) (Qur`an 4:8)
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass der Islam das Prinzip
des Testaments geboten hat. Der Muslim sollte einen gewissen Anteil
von seinem Vermögen für wohltätige und gemeinnützige Zwecke
spenden, damit es für ihn nach seinem Tod als fortdauerndes Almosen
dient. Dieses Testament ist auf ein Drittel beschränkt. So berichtete
‘Amer ibn Sa’d (möge Allah Wohlgefallen an ihm haben), dass ihn
der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen
schenken) während seiner Krankheit besuchte und da sagte er:
„O Prophet, ich bin im Besitz von Geld, soll ich mein gesamtes
Vermögen vermachen?“ Er sagte: „Nein.“ Ich sagte: „Die Hälfte?“
Er sagte: „Nein.“ Ich sagte: „Ein Drittel?“ Er sagte: „Einen Drittel
und das ist viel. Wenn du deine Familie reich hinterlässt, ist es
besser, als sie mittellos und bedürftig zu hinterlassen. Und egal was
du ausgibst, so ist es eine Spende, sogar der Bissen, den du in den
Mund deiner Frau legst; und möge Allah dich erheben, sodass einige
von dir Nutzen bekommen und andere geschadet werden.“ (Buchari)
Daher gehört es auch zu den Voraussetzungen, dass das Testament
keinen der Erben bevorzugt, damit den übrigen Erben nicht geschadet
oder Feindseligkeit hervorgerufen wird. Der Prophet (möge Allah
ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte auch:
„Allah gab jedem sein Recht, damit ist keinem Erben was zu
vermachen.“ (Sunan Abu Dawud)
DIE TOLERANZ UND NACHSICHT DES ISLAM IM BEREICH
DER BESTRAFUNGEN (HUDUD):
Der Islam hat, wie jede andere Religion, ein Bestrafungssystem, durch
dessen Umsetzung die Sicherheit und der Frieden in der Gesellschaft
gewährleistet werden und zum Schutz vor der Ausbreitung von
Verbrechen, sodass das Blutvergießen verhindert werden kann, die
Würde geschützt wird, das Vermögen bewahrt wird, die Schurken und
79 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
Verbrecher unterdrückt werden und damit die Menschen sich davor
hüten, sich gegenseitig zu überfallen. Die Verbrechen werden also
mit diesen Sanktionen verhindert bzw. in ihrem Ausmaß eingedämmt.
So sehen wir, dass der Islam für jede verbrecherische Tat eine dazu
passende Bestrafung vorsieht. Für die absichtliche Tötung gilt die
Wiedervergeltung. Allah, der Hocherhabene, sagt:
(O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch Wiedervergeltung für die
Getöteten) (Qur`an 2:178)
Es sei denn die Verwandten bzw. Eltern des Getöteten vergeben, gemäß
dem Vers:
(... Doch wenn einem von seinem Bruder etwas erlassen wird.)
(Qur`an 2:178)
Und für den Diebstahl sieht der Islam das Abtrennen der Hand vor, so
sagt Allah, der Hocherhabene:
(Der Dieb und die Diebin: trennt ihnen ihre Hände ab als Lohn für
das, was sie begangen haben, und als ein warnendes Beispiel von
Allah. Allah ist Allmächtig und Allweise.) (Qur`an 5:38)
Wenn nun der Dieb weiß, dass wenn er stiehlt, seine Hand abgetrennt
wird, dann wird das Stehlen unterlassen und das Vermögen der Leute
bleibt verschont.
Und für die Übertretung gegenüber der Würde der anderen durch
Unzucht, sieht der Islam für den nicht verheirateten das Peitschen vor.
So sagt Allah, der Hocherhabene:
(Eine Frau und ein Mann, die Unzucht begehen,
geißelt jeden von ihnen mit hundert Hieben.) (Qur`an 24:2)
Und dies, um die Abstammung vor Vermischung zu schützen und das
Vermögen davor, dass Nichtberechtigte es erben.
Für die Übertretung gegenüber der Würde von Frauen, durch
Verleumdung, sieht der Islam auch die Geißelung vor. So sagt Allah, der
Hocherhabene:
(Diejenigen, die den ehrbaren Ehefrauen (Untreue)
TOLERANZ UND NACHSICHT IM ISLAM 80
vorwerfen und hierauf nicht vier Zeugen beibringen, die geißelt mit
achtzig Hieben.) (Qur`an 24:4)
So wird auch mit weiteren Verbrechen verfahren, für die der Islam je
eine entsprechende Bestrafung vorsieht, je nach Gefahr des Verbrechens
für die Gesellschaft. Auch legte der Islam einen allgemeingültigen
Grundsatz fest, wonach die Bestrafungen festgelegt werden. So sagt
Allah, der Hocherhabene:
(Die Vergeltung für eine böse Tat ist etwas gleich Böses.) (Qur`an 42:40)
Auch sagt Allah, der Hocherhabene:
(Und wenn ihr bestraft, so bestraft im gleichen Maß,
wie ihr bestraft wurdet.) (Qur`an 16:126)
Für die Vollstreckung dieser Sanktionen gibt es Voraussetzungen und
Regeln. Im Folgenden wird die Güte, Toleranz und Nachsicht der
Religion im Bereich der Sanktionen dargestellt:
Zur Toleranz, Nachsicht und Güte des Islam im Bereich der Sanktionen
im Bezug auf die Rechte im Bereich der zwischenmenschlichen
Beziehungen gehört, dass er die Vollstreckung der Bestrafung
zu keiner unabdingbaren Angelegenheit gemacht hat. Er hat die
Möglichkeit zur Versöhnung und Vergebung gegeben und die
Gewährung von (Schadens-)Ersatz offen gelassen. So sagt Allah, der
Hocherhabene:
(Die Vergeltung für eine böse Tat ist etwas gleich Böses. Wer aber
verzeiht und Besserung bringt, dessen Lohn obliegt Allah. Er
liebt ja nicht die Ungerechten.) (Qur`an 42:40)
Zur Toleranz, Nachsicht und Güte des Islam im Bereich der
Sanktionen gehört, dass die Taten, die mit den Rechten Allahs
zu tun haben, nicht bestraft werden, solange der Mensch sie
nicht öffentlich verkündet und die Tat nicht zu den zuständigen
Behörden gelangt ist. So ist die Sache zwischen dem Menschen
und seinem Gott. Abu Huraira (möge Allah Wohlgefallen an ihm
haben) berichtete, dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten
81 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
und ihm Wohlergehen schenken) gesagt hat:
„Alle von meiner Umma sind verschont, außer diejenigen, die
(ihre Taten) öffentlich bekannt machen. Und es ist (Dummheit),
wenn man etwas (eine Sünde) nachts begeht und am nächsten
Tag, obwohl Allah ihn nicht bloßstellte, (zum nächsten geht) und
sagt: „Du, ich habe gestern das und das gemacht.“ Obwohl er
nachts in Allahs Deckung stand, und nun am Tag deckt er diesen
Schutz auf.“ (übereinstimmend überliefert)
Der Islam beabsichtigt durch die Umsetzung der Sanktionen die Wahrung
der Menschenrechte, die Verankerung der Sicherheit, die Ruhe in der
Gesellschaft und den Frieden, und er beabsichtigt die Abschreckung
derjenigen, die sich vornehmen, mit ihrer eigenen Sicherheit Unfug
anzustellen. Wenn nun der Mörder weiß, dass er getötet wird und der
Dieb weiß, dass seine Hand abgetrennt wird und der Verleumder, dass
er gepeitscht wird, dann schreckt er davor zurück, verschont sich und
verschont die anderen. Und Allah, der Hocherhabene, sagt:
(In der Wiedervergeltung liegt Leben für euch, o die ihr Verstand
besitzt, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget!) (Qur`an 2:179)
Mag sein, dass jemand einräumt, dass diese Bestrafungen, die
der Islam vorgeschrieben hat, harte Strafen sind. Dazu kann man
entgegnen, dass der gesund denkende Mensch zugeben wird, dass
diese Verbrechen Schäden und schwerwiegende Nachteile für die
Gesellschaft darstellen, die der Gesellschaft nicht verborgen bleiben,
und dass es wichtig ist, diesen entgegenzuwirken, sie zu bekämpfen,
ihnen zu widerstehen und sie zu bestrafen. Der Streit dreht sich also
über die Art der Bestrafung. So soll sich doch jeder einmal selbst
die Frage stellen, ob die Sanktionen, die der Islam festgesetzt hat,
nützlicher und erfolgreicher sind, im Bekämpfen der Straftat oder
zumindest in der Verminderung bzw. Reduzierung von Straftaten, oder
die Sanktionen, die Menschen festgelegt haben, die das Verbrechen
nur vermehren. Durch sie könnte sogar der Täter verschont und
das Opfer beschuldigt werden. Sollte nicht das verdorbene Glied
amputiert werden, damit der Rest des Körpers gesund bleibt?
TOLERANZ UND NACHSICHT IM ISLAM 82
DIE TOLERANZ UND NACHSICHT DES ISLAM IM HINBLICK
AUF KRIEG UND GEISELN:
Es liegt in der Natur der menschlichen Gesellschaften, dass zwischen
ihnen Konflikte und Kriege entstehen, aufgrund von Ungleichheit und
Streitigkeit, aufgrund von Rasse oder Abstammung oder Religion, oder
Konflikte und Kriege aufgrund von Expansionsbegehren, Ausweiten der
Macht oder wirtschaftlichen Interessen. So sagt Allah, der Hocherhabene:
((Ihnen), die zu Unrecht aus ihren Wohnstätten vertrieben wurden,
nur weil sie sagen: Unser Herr ist Allah. Und wenn Allah nicht
die einen Menschen durch die anderen abgewehrt hätte, so wären
fürwahr Mönchsklausen, Kirchen, Bethäuser und Gebetsstätten
zerstört worden, in denen Allahs Name häufig genannt wird. – Und
Allah wird ganz gewiss denjenigen helfen, die Ihm helfen. Allah ist
wahrlich Stark und Allmächtig.) (Qur`an 22:40)
Was jedoch den Krieg im Islam angeht, so ist er an erster Stelle
menschlich. So sagt Allah, der Hocherhabene:
(Und seid nicht wie diejenigen, die aus ihren Wohnstätten hinauszogen,
in Übermut und aus Augendienerei vor den Menschen, und die von
Allahs Weg abhalten. Allah umfasst, was sie tun.) (Qur`an 8:47)
So dient der Krieg im Islam der Verteidigung vor einem Feind oder der
Unterstützung eines Benachteiligten. So sagt Allah, der Hocherhabene:
(Was ist mit euch, dass ihr nicht auf Allahs Weg, und (zwar) für die
Unterdrückten unter den Männern, Frauen und Kindern kämpft,
die sagen: „Unser Herr, bringe uns aus dieser Stadt heraus, deren
Bewohner ungerecht sind, und schaffe uns von Dir aus einen
Schutzherrn, und schaffe uns von Dir aus einen Helfer.“)(Qur`an 4:75)
Da der Krieg im Islam menschlicher Natur ist, ist es notwendig, dass die
Faktoren der Toleranz, Nachsicht und Gutmütigkeit sichtbar sind. Daher
werden im Folgenden einige dieser Faktoren vorgestellt:
Zur Toleranz, Nachsicht und Gutmütigkeit des Islam gehört, dass er
keine Religion des Terrorismus, der Übertretung, der Ungerechtigkeit
oder der Führung von Kriegen ist, wie viele seiner Feinde behaupten,
83 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
weil sie es leid sind, dass so viele diese Religion annehmen. Wie soll
der Islam denn eine Religion des Krieges sein, wo doch Allah, der
Hocherhabene, sagt:
(Und kämpft auf Allahs Weg gegen diejenigen, die gegen euch
kämpfen, doch übertretet nicht! Allah liebt nicht die Übertreter.)
(Qur`an 2:190)
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam hinsichtlich der Kriege gehört,
dass der Islam seinen Anhängern vorgeschrieben hat, im Falle eines
Krieges mit den Feinden zunächst den Frieden zu suchen, wenn
diese auch den Frieden und das Kämpfen aufgeben wollen, um zu
zeigen, dass der Islam keine Religion des Tötens ist oder gar Genuss
verspürt, wenn Blut fließt. So sagt Allah, der Hocherhabene:
(Und wenn sie sich dem Frieden zuneigen, dann neige auch du
dich ihm zu und verlasse dich auf Allah! Gewiss, Er ist ja der
Allhörende und Allwissende.) (Qur`an 8:61)
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass der Islam
verbietet, denjenigen zu töten, der nicht kämpft und auch nicht die
Menschen, mit denen die Muslime ein Abkommen haben. So sagt
Allah, der Hocherhabene: (Außer denjenigen, die sich einem Volk
anschließen, zwischen dem und euch ein Abkommen besteht,
oder die zu euch gekommen sind, weil ihre Brüste beklommen
sind, gegen euch zu kämpfen oder gegen ihr (eigenes) Volk zu
kämpfen. Und wenn Allah gewollt hätte, hätte Er ihnen wahrlich
Gewalt über euch gegeben, und dann hätten sie gegen euch
wahrlich gekämpft. Wenn sie sich jedoch von euch fernhalten
und dann nicht gegen euch kämpfen, sondern Frieden anbieten,
so hat euch Allah keine Veranlassung gegeben, gegen sie
(vorzugehen).) (Qur`an 4:90)
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass es für den
Kriegsfall Regeln gibt, sodass die Menschlichkeit sogar im Krieg
gewahrt wird. So dürfen von den Feinden nur diejenigen getötet
werden, die auch tatsächlich kämpfen und dazu anstiften bzw.
TOLERANZ UND NACHSICHT IM ISLAM 84
Beihilfe leisten, jedoch nicht die Älteren, die Kinder, die Frauen,
die Kranken, die Krankenpfleger (Ärzte, Krankenschwestern, etc.)
und diejenigen, die sich nur der Anbetung gewidmet haben. Auch ist
es verboten, den Verletzten den Gnadenschuss zu geben, die Toten
zu verstümmeln, Tiere zu töten, Häuser zu zerstören, Wasser oder
Brunnen zu beschmutzen, diejenigen, die die Flucht vom Schlachtfeld
ergriffen haben, zu verfolgen. Dies waren die Anweisungen des
Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen
schenken) und seiner Nachfolger (der Kalifen) an ihre Kriegsführer.
Und diese großzügige und gutmütige Kriegspolitik spiegelt sich in
den Taten des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm
Wohlergehen schenken) wieder, als er Makkah eingenommen hatte.
Dabei handelte es sich um diejenigen, die ihn ausgestoßen und seine
Gefährten getötet hatten und die ihn töten wollten; er sagte zu ihnen:
„Wer sich im Haus von abu Sufian aufhält, ist sicher und wird
verschont, und wer seine Türen schließt, ist sicher, und wer die
Waffen niederlegt, ist sicher.“ (Muslim)
Auch seine Kalifen (Nachfolger) befolgten diese gutmütige
Kriegspolitik. So sagte abu Bakr (möge Allah Wohlgefallen an ihm
haben), der erste Kalif, zu seinen Kriegsführern, die er entsandte:
„Stellt euch auf, ich habe zehn Dinge zu verkünden, so hört mir zu
und merkt euch meine Worte: Betrügt nicht, übertreibt nicht, verratet
nicht, verstümmelt nicht, tötet keine Kinder, tötet keine Älteren
und keine Frauen, macht keine Palmen unfruchtbar und brennt sie
nicht nieder, schneidet keinen fruchtbaren Baum ab, schlachtet keine
Ziege und keine Kuh und kein Schaf, außer zum Verzehr, und ihr
werdet Leuten begegnen, die sich in ihrer Gebetsstätte der Anbetung
gewidmet haben, lasst sie und ihre Gebetsstätte in Frieden.“
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass die Rechte und die
Menschlichkeit der feindlichen Geiseln respektiert werden. So ist es
verboten, sie zu foltern, ihnen Leid zuzufügen, sie zu demütigen, zu
terrorisieren, sie zu verstümmeln oder ihre Geduld zu strapazieren,
85 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
indem ihnen das Essen und Trinken bis zum Tod verwehrt wird. Es
ist vorgeschrieben, sie gutmütig zu behandeln und ihnen Gutes zu
tun. So sagt Allah, der Hocherhabene:
(Und sie geben – obwohl man sie liebt – Speise zu essen einem
Armen, einer Waisen und einem Gefangenen: Wir speisen euch
nur um Allahs Angesicht willen. Wir wollen von euch weder
Belohnung noch Dank.)(Qur`an 76:8-9)
Die Anhänger des Islam beeilten sich, diese Anweisungen in die
Tat umzusetzen. So sagte abu ‘Uzair ibn ‘Umair, der Bruder von
Mus’ab ibn ‘Umair: „Ich war bei (der Schlacht von) badr einer der
Geiseln, da sagte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und
ihm Wohlergehen schenken):
„Seid gut zu den Geiseln!“
Und ich war in einer Gruppe von den Ansar (jene Leute, zu
denen der Prophet geflohen war), sie brachten ihr Abendessen
und aßen Datteln und gaben mir Brot, gemäß dem, was ihnen der
Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen
schenken) befohlen hatte.“ (al-Mu’jam al-Saghir)
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört die Nachsicht mit den
Geiseln dergestalt, dass sie ohne eine Gegenleistung freigelassen
werden; oder mit Gegenleistung, etwa gegen Lösegeld oder eine
muslimische Geisel, je nachdem, was dem Allgemeinwohl dient,
gemäß dem Vers:
(Wenn ihr sie schließlich schwer niedergeschlagen habt, dann legt
(ihnen) die Fesseln fest an. Danach (lasst sie) als Wohltat frei oder
gegen Lösegeld, bis der Krieg seine Lasten ablegt.)(Qur`an 47:4)
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass die Gutmütigkeit
im Umgang mit den Menschen des Landes, das eingenommen wurde,
empfohlen wird. So befahl der Prophet (möge Allah ihn in Ehren
halten und ihm Wohlergehen schenken) die Kopten gut zu behandelt,
indem er sagte:
TOLERANZ UND NACHSICHT IM ISLAM 86
„Wenn ihr Ägypten einnehmt, behandelt die Kopten gut, denn
sie haben Obhut und Verwandtschaft.“
Es ist nicht das Ziel, die Würde der besiegten Völker zu missbrauchen,
ihr Vermögen zu plündern oder wegzunehmen, ihre Ehre zu
entwürdigen, ihre Häuser zu zerstören oder sich zu rächen, sondern das
Ziel ist die Verbesserung, das Gute zu gebieten und das Verwerfliche
zu verbieten und Gerechtigkeit walten zu lassen. Die Muslime haben
die Anweisungen ihres Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und
ihm Wohlergehen schenken) befolgt und sind ihnen nachgekommen.
Und der beste Beweis dafür ist der Umgang des Gefährten ‘Umar ibn
al-Khattab (möge Allah Wohlgefallen an ihm haben) gegenüber den
Bewohnern von Jerusalem, als er die Stadt einnahm. Da sagte er:
„Mit dem Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen,
folgendes gewährt der Diener Allahs, ‘Umar ibn al-Khattab, der
Kalif, den Bewohnern Jerusalems an Sicherheiten: Sicherheit
ihrer Person, ihres Vermögens, ihrer Kirchen und Kreuze.
Sie werden nicht gezwungen, ihre Religion zu wechseln und
niemandem von ihnen wird Übel zugefügt.“
Hat denn die Geschichte solchen Adel, derartige Gerechtigkeit und
Nachsicht von einem Sieger gegenüber einem Besiegten jemals
erlebt? Obwohl er (möge Allah Wohlgefallen an ihm haben) doch in
der Lage gewesen wäre, ihnen vorzuschreiben, was auch immer er
gewollt hätte. Aber so ist die Gerechtigkeit und die Gutmütigkeit. Das
ist ebenfalls der Beweis dafür, dass der Krieg im Islam menschlich ist
und keine weltlichen Vorteile bezweckt.
DIE TOLERANZ UND NACHSICHT UND TOLERANZ UND
NACHSICHT DES ISLAM IM HINBLICK AUF DIE VERGEBUNG
DER SÜNDEN:
Die Menschen machen ständig und viele Fehler und begehen Sünden
zwischen sich und ihrem Herrn und untereinander. Das ist auch worüber
uns der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen
schenken) mitteilt, indem er sagte:
87 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
„Jeder Mensch ein ist Sünder und die besten Sünder sind jene, die
ständig um Vergebung bitten.“
Denn der Mensch ist nicht unfehlbar und damit nicht vor der Begehung
der Sünde verschont, so ist die Natur des Menschen. Der Prophet (möge
Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte:
„Bei dem, in dessen Händen meine Seele liegt, wenn ihr nicht
sündigt, dann wird Allah euch auslöschen und neue Menschen
bringen, die Sünden begehen und um Vergebung bitten und denen
Allah anschließend vergibt.“
Und diese Sünden, die der Mensch begeht, stützen sich auf einen
alten Kampf und eine vorherige Androhung vom Teufel, um ihn (den
Menschen) zu verführen und in die Irre zu leiten. So berichtet uns
Allah, der Hocherhabene, über die Verführung des Teufels gegen den
Menschen:
(Er sagte: „Mein Herr, darum, dass Du mich in Verirrung hast
fallen lassen, werde ich ihnen ganz gewiss auf der Erde (das Böse)
ausschmücken und sie ganz gewiss allesamt in Verirrung fallen
lassen.) (Qur`an 15:39)
So gehört zur Toleranz und Nachsicht des Islam in diesem Bereich
Folgendes:
Zur Toleranz und Nachsicht des Islam gehört, dass Allah die Sünden
vergibt, egal wie oft diese wiederholt werden. So berichtet Abu Sa’id
al-Khudri, dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm
Wohlergehen schenken) sagte:
„Iblis (der Teufel) sagt: „O Gott, ich werde die Menschen solange
verführen, solange ihre Seelen in ihren Körpern sind.“ Er (der
Prophet) sagte: „So sagt Allah, der Hocherhabene: „Ich werde
ihnen vergeben, solange sie um Vergebung bitten.“ (musnad Ahmad)
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass das Tor zur
Vergebung für den Muslim jederzeit und in jeder Situation geöffnet
ist. So sagt Allah, der Hocherhabene:
TOLERANZ UND NACHSICHT IM ISLAM 88
(Wer aber bereut, nachdem er Unrecht getan hat, und es wieder
gutmacht, so nimmt Allah seine Reue gewiss an. Allah ist
Allvergebend und Barmherzig.) (Qur`an 5:39)
Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen
schenken) sagte auch:
„Allah streckt Seine Hand in der Nacht aus, damit derjenige,
der am Tag gesündigt hat, um Vergebung bittet; und Er streckt
Seine Hand am Tag aus, damit derjenige, der in der Nacht
gesündigt hat, um Vergebung bittet; bis die Sonne vom Westen
her aufgeht.“ (Muslim)
Außer in bestimmten Situationen wird das Tor zur Vergebung
geschlossen, die Allah, der Hocherhabene, im Qur’an deutlich
gemacht hat:
(Die Annahme der Reue obliegt Allah nur für diejenigen, die in
Unwissenheit Böses tun und hierauf beizeiten bereuen. Deren
Reue nimmt Allah an. Und Allah ist Allwissend und Allweise.
Nicht aber ist die Annahme der Reue für diejenigen, die böse
Taten begehen, bis dass, wenn sich bei einem von ihnen der
Tod einstellt, er sagt: „Jetzt bereue ich“, und auch nicht für
diejenigen, die als Ungläubige sterben.) (Qur`an 4:17-18)
Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen
schenken) hat dies durch seinen Ausspruch verdeutlicht, in dem er
sagte:
„Allah, der Hocherhabene, nimmt die Bitte um Vergebung Seines
Dieners an, solange dieser nicht stirbt.“ (at-Tirmidhi)
Und durch seinen Ausspruch:
„Wer um Vergebung bittet, bevor die Sonne vom Westen her
aufgeht, dem vergibt Allah.“ (Muslim)
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass der Islam die Bitte
um Vergebung einfach gestaltet hat, ohne Mittler, ohne Bedrängnis
oder Erschwernis. Der Mensch hebt einfach seine Hände, bekennt
89 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
sich vor seinem Gott schuldig und bittet Ihn um Vergebung und um
Verzeihung. So sagt Allah, der Hocherhabene:
(Und wer etwas Böses tut oder sich selbst Unrecht zufügt und
hierauf Allah um Vergebung bittet, wird Allah Allvergebend und
Barmherzig finden.) (Qur`an 4:110)
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass die Sünden, die
der bereuende Sündige begangen hat, wenn er in seiner Reue ehrlich
ist und sich vorgenommen hat, diese nie zu wiederholen, gegen gute
Taten eingetauscht werden. So sagt Allah, der Hocherhabene:
(Und diejenigen, die neben Allah keinen anderen Gott anrufen
und nicht die Seele töten, die Allah (zu töten) verboten hat, außer
aus einem rechtmäßigen Grund, und die keine Unzucht begehen.
– Wer das tut, hat die Folge der Sünde zu erleiden; die Strafe
wird ihm am Tag der Auferstehung vervielfacht, und ewig wird er
darin in Schmach bleiben, außer demjenigen, der bereut, glaubt
und rechtschaffene Werke tut; jenen wird Allah ihre bösen Taten
gegen gute eintauschen; und Allah ist stets Allvergebend und
Barmherzig.) (Qur`an 25:68-70)
Die islamische Scharia spricht den Verstand des Sündigen an und
behandelt seine verwirrte und ratlose Verfassung, durch die Öffnung
des Weges der Vergebung, um sich von der Sünde zu entfernen. Denn
Allah, der Hocherhabene, lässt niemanden an Seiner Barmherzigkeit
und Vergebung verzweifeln, ganz gleich wie groß die Sünde ist, Er sagt:
(Sag: O Meine Diener, die ihr gegen euch selbst maßlos gewesen
seid, verliert nicht die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit.
Gewiss, Allah vergibt die Sünden alle. Er ist ja der Allvergebende
und Barmherzige.)(Qur`an 39:53)
Was jedoch die Rechte der Menschen untereinander angeht, so muss
man ihnen ihre Rechte wieder geben und sie für das, was man ihnen
angetan hat, um Verzeihung bitten.
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass der Islam die
gute Absicht belohnt, auch wenn keine tatsächliche Tat erfolgt. Es
TOLERANZ UND NACHSICHT IM ISLAM 90
geht sogar so weit, dass der Muslim dafür belohnt wird, wenn er
eine Sünde beabsichtigt, sie jedoch aus Angst und Furcht vor Allah
nicht begeht. Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm
Wohlergehen schenken) sagte:
„Allah, der Hocherhabene, sagt: „Wenn Mein Diener vorhat
eine schlechte Tat zu begehen, dann schreibt sie nicht nieder, bis
er sie begeht. Wenn er sie begeht, dann schreibt sie ihm gleich.
Und wenn er sie Meinetwegen unterlässt, dann schreibt ihm eine
Hasana (Belohnung) nieder. Wenn er eine gute Tat beabsichtigt
und er sie nicht verrichtet, dann schreibt ihm eine Hasana
(Belohnung) nieder. Wenn er sie verrichtet, schreibt ihm 10
Hasanat (Belohnungen) bis das 700fache nieder.“(Buchari)
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass die Sünden des
Muslims die Barmherzigkeit Allahs nicht verschleiern, sondern
sie bringen den Muslim dazu, sich mehr Sünden zu wünschen,
wenn ihm sein Buch vorgehalten wird, aufgrund dessen, was er an
Barmherzigkeit und Vergebung Allahs sieht. Der Prophet (möge
Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte:
„Ich weiß, wer als Letzter in das Paradies gelangt und als
Letzter aus der Hölle hinausgeht. Es ist ein Mann, der am Tag
der Auferstehung gebracht wird, dann wird gerufen: „Legt ihm
seine kleinen Sünden vor und löscht die großen Sünden.“ Dann
werden ihm seine kleinen Sünden vorgetragen. Es wird gesagt:
„Du hast an dem Tag das getan und das getan, und das, und das,
und an dem Tag das und das und das.“ Und er sagt: „Ja“ und
kann nichts davon leugnen, dabei fürchtet er, dass ihm seine
großen Taten vorgetragen werden. So wird ihm gesagt: „Für
jede Sünde bekommst du eine Hasana.“ Dann sagt er: „O Allah,
ich habe Dinge begangen, die ich hier nicht sehe.“
Da sah ich den Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm
Wohlergehen schenken) lächeln, bis seine Backenzähne sichtbar wurden.
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass Allah geduldig
und nachsichtig mit denjenigen ist, die ungehorsam sind und nicht an
91 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
Ihn glauben. Denn Allah, der Hocherhabene, sagt:
(Und wenn Allah die Menschen für das belangen wollte, was
sie verdient haben, würde Er auf ihrer Oberfläche kein Tier
übriglassen. Aber Er stellt sie auf eine festgesetzte Frist zurück.
Und wenn dann ihre Frist kommt (–, so wird Er sie belangen),
denn gewiss, Allah sieht Seine Diener wohl.) (Qur`an 35:45)
DIE GUTMÜTIGKEIT DES ISLAM UND DIE ABZUBÜSSENDEN
TATEN:
Zur Gutmütigkeit, Toleranz und Nachsicht des Islam zählt, dass Er
einige religiöse Anbetungshandlungen zusätzlich zu deren Belohnung,
sie auch zur Sühne für Sünden gemacht hat; aus Barmherzigkeit von
Allah für Seine Diener und als Ruhe für ihre Seelen und als Befreiung
von ihren Sünden. Zu diesen Verrichtungen gehören folgende:
Zur Toleranz und Nachsicht des Islam gehört, dass er die
verpflichtenden religiösen Anbetungshandlungen neben der
Belohnung, die man für die Verrichtung bekommt, zu einer Sühne
von Sünden gemacht hat. Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren
halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte:
„Das Gebet zum Gebet, und das Freitagsgebet zum Freitagsgebet,
und Ramadan zum Ramadan, sind Sühne, solange die großen
Sünden gemieden werden.“
Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen
schenken) sagte auch:
„Lasst der ‘Umra (eine ‘Umra) und der Pilgerreise (eine Pilgerreise)
folgen, denn sie verbannen die Armut und die Sünden, so, wie der
Blasebalg die Schlacken vom Eisen, Gold und Silber beseitigt.
Und es gibt für die segenreiche, nach Vorschrift durchgeführte
Pilgerreise keine andere Belohnung als das Paradies.“
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass die Vermeidung
der großen Sünden ein Grund für die Vergebung der kleinen Sünden
ist. So sagt Allah, der Hocherhabene:
TOLERANZ UND NACHSICHT IM ISLAM 92
(Wenn ihr die schwerwiegenden (Dinge) meidet, die euch verboten
sind, tilgen Wir euch eure bösen Taten und gewähren euch auf eine
ehrenvolle Weise Eingang (in den Paradiesgarten).) (Qur`an 4:31)
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass die Entrichtung des
Grußes und das Händeschütteln unter den Muslimen Sühne für ihre
Sünden sind. So berichtet Huthaifa, dass der Prophet (möge Allah ihn
in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) gesagt hat:
„Wenn der Muslim einem anderen Muslim begegnet, und der
eine dem anderen die Hand gibt, dann fallen die Sünden von
ihnen, wie die Blätter von Bäumen.“
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass die Dinge die
den Menschen zustoßen, wie etwa Krankheiten, Probleme und
Trauer, ebenfalls Dinge sind, mit denen Allah die Sünden vergibt.
So berichtete abu Sa’id al-Khudri (möge Allah Wohlgefallen an ihm
haben), dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm
Wohlergehen schenken) sagte:
„Was auch immer den Muslim an Mühsal, Kummer, Besorgnis,
Leiden oder Sorgen trifft, damit vergibt ihm Allah seine Sünden.“
Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen
schenken) sagte auch:
„Welches Übel auch immer den Muslim trifft, damit vergibt ihm
Allah seine Sünden, auch der Stachel, der ihn sticht.“
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass er die Waschung
ebenfalls zu einer Sühne von Sünden gemacht hat. So berichtete
abu Sa’id al-Khudri (möge Allah Wohlgefallen an ihm haben), dass
der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen
schenken) gesagt hat:
„Soll ich euch nicht verraten, womit Allah die Sünden vergibt
und die Hasana mehrt?“ Sie sagten: „Ja bitte, o Prophet Allahs.“
Er sagte: „Das Vollenden des Wudhu (ritelle Gebetswaschung)
in harten Situationen (etwa bei Kälte) und das Abwarten der
Gebete nach dem Gebet. Wer von euch aus seinem Haus geht
93 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
und mit dem Vorbeter das Gebet verrichtet und danach auf das
nächste Gebet wartet, für den sagen die Engel: O Allah vergib
ihm, O Allah erbarme Dich seiner.“
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass er die einfachen
Taten, wie das Gedenken Allahs, der wohltätigen Spende in Allahs
Namen gleichgesetzt hat, womit der Muslim seine Sünden tilgen
kann. So berichtete abu Huraira (möge Allah Wohlgefallen an ihm
haben), dass einige arme Leute zum Propheten (möge Allah ihn in
Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) gingen und ihm sagten:
„O Prophet, die Wohlhabenden sind uns mit ihren hohen Stufen
im Paradies und dem ewigen Wohlstand voraus. Sie beten wie
wir und fasten wie wir. Und sie haben viel Geld, womit sie die
Pilgerreise und die ‘Umra verrichten können und damit kämpfen
und spenden.“ Da sagte er zu ihnen: „Soll ich euch nicht etwas
verraten, womit ihr, wenn ihr danach handelt, diejenigen einholt,
die euch überholt hatten, und euch keiner danach einholen kann
und ihr besser seid als diejenigen, die um euch leben, außer
derjenige, der genauso viel getan hat? Sagt: subhanallah und alhamdu
lillah und Allahu akbar nach jedem Gebet 33mal.“
Wir waren uns nicht einig, so meinten einige: „Wir sollen subhanallah
33mal, al-hamdu lillah 33mal und Allahu akbar 34mal sagen.“ So
ging ich zum Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm
Wohlergehen schenken) zurück und fragte ihn. Er sagte:
„Sag subhanallah und al-hamdu lillah und Allahu akbar jeweils
33mal.“
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass das viele
Verrichten von guten Werken die Sünden tilgt und sie löscht. So
berichtet Mu’ath, dass er gesagt hat: „O Prophet, gib mir einen
Rat!“ Er sagte:
„Fürchte Allah, wo immer du auch bist!“ Er sagte: „Gib mir noch
einen!“ Er sagte: „Lasse der schlechten Tat eine gute folgen!“ Er
sagte: „Gib mir noch einen!“ Er sagte: „Behandle die Menschen
gutmütig.“ (Ahmad)
TOLERANZ UND NACHSICHT IM ISLAM 94
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass die Verrichtung
der Pflichten Sühne für die kleinen Sünden sind. So wurde authentisch
überliefert, dass abu Umama (möge Allah Wohlgefallen an ihm
haben) berichtet, dass ein Mann zum Propheten (möge Allah ihn in
Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) kam und sagte:
„O Prophet, ich habe eine Untat begangen, so entlaste mich
davon!“ Er fragte ihn: „Hast du, bevor du hergekommen bist,
die Gebetswaschung gemacht?“ Er sagte: „Ja.“ Er fragte weiter:
„Hast du mit uns gebetet, als wir gebetet haben?“ Er antwortete:
„Ja.“ Dann sagte er: „Geh, Allah hat dir vergeben.“
DIE TOLERANZ UND NACHSICHT DES ISLAM UND DIE
SÜHNEN DER SÜNDEN:
Zur Toleranz und Nachsicht des Islam gehört, dass er seinen Anhängern
die Sühne geboten hat, wenn diese die Rechte Allahs und die Rechte
der Menschen gebrochen haben, damit diese (Sühne) ein Grund für die
Vergebung der begangenen Sünde ist. Diese Sühnen heben das Gefühl
der Schuld auf, damit der Mensch nicht aufgrund der begangenen Taten in
ewigen Schuldgefühlen und psychischer Sorge lebt. Es folgen nun einige
Facetten der Toleranz, Nachsicht und Gutmütigkeit in diesem Bereich:
Zur Toleranz und Nachsicht des Islam im Bereich des nicht
beabsichtigten Tötens gehört, dass er dafür eine Sühne festgelegt hat,
die Allah deutlich macht. So sagt Er, der Hocherhabene:
(Es steht keinem Gläubigen zu, einen (anderen) Gläubigen zu
töten, es sei denn aus Versehen. Und wer einen Gläubigen aus
Versehen tötet, (der hat) einen gläubigen Sklaven (zu) befreien
und ein Blutgeld an seine Angehörigen aus(zu)händigen, es sei
denn, sie erlassen (es ihm) als Almosen. Wenn er (der Getötete)
zu einem euch feindlichen Volk gehörte und gläubig war, dann
(gilt es,) einen gläubigen Sklaven (zu) befreien. Und wenn er
zu einem Volk gehörte, zwischen dem und euch ein Abkommen
besteht, dann (gilt es,) ein Blutgeld an seine Angehörigen aus(zu)
95 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
händigen und einen gläubigen Sklaven (zu) befreien. Wer aber
keine (Möglichkeit) findet, (der hat) zwei aufeinanderfolgende
Monate (zu) fasten – als eine Reueannahme von Allah. Und Allah
ist Allwissend und Allweise.) (Qur`an 4:92)
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass er für den
Rückenschwur eine Sühne vorgesehen hat. So sagt Allah, der
Hocherhabene:
(Diejenigen, die sich von ihren Frauen durch den Rückenschwur
trennen und hierauf dann doch zu dem zurückkehren, was sie
gesagt haben, (sollen) einen Sklaven befreien, bevor sie beide
einander berühren. Damit werdet ihr ja ermahnt. Und Allah ist
dessen, was ihr tut, Kundig.) (Qur`an 58:3)
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass er für denjenigen,
der seinen Eid bricht (fälschlicherweise Schwörenden) ebenfalls eine
Sühne vorsieht. So sagt Allah, der Hocherhabene:
(Allah wird euch nicht für etwas Unbedachtes in euren Eiden
belangen. Jedoch wird Er euch für das belangen, was ihr mit euren
Eiden fest abmacht (und dieses dann nicht einhaltet). Die Sühne
dafür besteht in der Speisung von zehn Armen in dem Maß, wie
ihr eure Angehörigen im Durchschnitt speist, oder ihrer Bekleidung
oder der Befreiung eines Sklaven. Wer aber keine (Möglichkeit)
findet, (der hat) drei Tage (zu) fasten. Das ist die Sühne für eure
Eide, wenn ihr schwört. Und erfüllt eure Eide. So macht Allah euch
Seine Zeichen klar, auf dass ihr dankbar sein möget!) (Qur`an 5:89)
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass die Sühne
entfällt, wenn man nicht in der Lage ist sie zu erfüllen. Und der
beste Beweis dafür ist die Geschichte des Gefährten, der zum
Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen
schenken) ging und sagte: „O Prophet, ich habe den Beischlaf mit
meiner Frau vollzogen, während ich fastete (Pflichtfasten im Monat
Ramadan).“ Da fragte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten
und ihm Wohlergehen schenken):
TOLERANZ UND NACHSICHT IM ISLAM 96
„Kannst du jemanden freilassen (hast du einen Sklaven, den
du freilassen kannst?)“ Er sagte: „Nein.“ Er sagte: „Kannst du
zwei Monate durchgehend fasten?“ Er sagte: „Nein.“ Er sagte:
„Kannst du 60 Armen Speise geben?“ Er sagte: „Nein.“
Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen
schenken) verweilte etwas und brachte dann einen Stengel Datteln
mit und sagte:
„Wo war der Fragende?“ Er sagte: „Hier.“ Der Prophet (möge
Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte:
„Nimm das und spende es!“ Der Mann sagte: „Einem Ärmeren
als mich? Bei Allah es gibt keinen ärmeren als mich und meine
Familie.“ Da lächelte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten
und ihm Wohlergehen schenken) bis seine Eckzähne sichtbar
wurden und sagte: „Ernähre damit deine Familie!“(Buchari)
DIE TOLERANZ UND NACHSICHT DES ISLAM UND DER
FORTBESTAND DER HASANAT:
Zur Toleranz und Nachsicht des Islam gehört, dass der Muslim für
gute Werke belohnt wird, die er selbst nicht verrichtet hat, sondern
dadurch, dass er andere darauf hingewiesen hat, gute Werke zu
tun. So sagte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm
Wohlergehen schenken):
„Wer zu Gutem ruft, der wird so belohnt wie der, der ihm
darin folgte (das Gute zu tun), ohne dass ihnen etwas von ihrer
Belohnung gemindert wird. Und wer zu Schlechtem ruft, der
bekommt dieselbe schlechte Tat, die diejenigen, die ihn darin
befolgt haben, bekommen, ohne dass ihnen davon gemindert
wird.“ (Muslim)
Das ist es, was den Muslim darauf bedacht macht, seine Umgebung
zu verbessern, indem er Gutes verrichtet und zu Gutem aufruft und
das Schlechte bekämpft und davor warnt, und indem er das Schlechte
nicht fördert und nicht verbreitet, damit sein Buch der Taten frei
97 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
bleibt von Sünden. Damit verbessert er sich und die anderen.
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass die gute
Erziehung und die Verbreitung und das Weitergeben von Wissen
in der Gesellschaft eine Tat ist, die dem Menschen während seines
Lebens und nach seinem Tod zugutekommt. So sagte der Prophet
(möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken):
„Wenn der Mensch stirbt, hören seine Taten auf, bis auf drei:
Eine fortbestehende Spende, nützliches Wissen oder ein/e Sohn/
Tochter, der/die für ihn Bittgebete spricht.“ (Muslim)
DIE TOLERANZ UND NACHSICHT DES ISLAM UND DIE
BEGIERDEN DES MENSCHEN:
Zur Toleranz und Nachsicht des Islam gehört, dass er die Begierden und Bräuche
zu Taten umtauscht, für die man belohnt wird, wenn man die entsprechende
Absicht hat. Es folgen einige Seiten dieser Toleranz und Nachsicht:
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass das Stillen der
Begierde und das Befriedigen der Bedürfnisse auf dem Weg des
Erlaubten (halal) mit dem Ehepartner, begleitet von der Absicht,
sich und seinen Ehepartner zu schützen und davor zu bewahren,
Verbotenes oder Verwerfliches zu begehen, belohnt wird. So
berichtet abu Thar (möge Allah Wohlgefallen an ihm haben), dass
einige Leute zum Propheten gingen und sagten: „O Prophet die
Wohlhabenden sind uns mit ihren hohen Stufen im Paradies und
dem ewigen Wohlstand voraus. Sie beten wie wir und fasten wie wir.
Und sie haben viel Geld, womit sie die Pilgerreise und die Umra
verrichten können und damit spenden.“ Da sagte der Prophet (möge
Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken):
„Hat euch denn nicht Allah gegeben, womit ihr spenden könnt?
Für jedes Subhanallah bekommt ihr den Lohn einer Sadaqa
(Spende), für jedes Allahu akbar, für jedes al-hamdu lillah, für
jedes la ilaha illa Allah, für jedes Gute gebieten und Verwerfliche
verbieten bekommt ihr den Lohn einer Sadaqa, auch für den
TOLERANZ UND NACHSICHT IM ISLAM 98
Beischlaf mit eurer Ehefrau.“ Sie sagten: „O Prophet, wenn
unsereiner seine Bedürfnisse befriedigt, wird er dafür belohnt?“
Er sagte: „Wie ist es, wenn es in Sünde geschieht, wird er dafür
bestraft? Entsprechend wird er dafür belohnt, wenn er es auf
dem erlaubten Weg tut.“ (Muslim)
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam gehört, dass die erlaubten
alltäglichen Belange zu guten Taten getauscht werden, wenn die
Absicht rein und aufrichtig ist. So wird aus dem Essen und Trinken
eine gottesdienstliche Handlung, die belohnt wird, wenn damit die
Gesundheit und die Kraft des Körpers gewahrt wird, um erlaubte
Arbeit verrichten zu können und um damit den von Allah auferlegten
Pflichten nachzukommen. Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren
halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte:
„Wenn der Mann für seine Familie sorgt und den Lohn dafür bei
Allah erhofft, bekommt er hierfür den Lohn einer Sadaqa.“ (Buchari)
Sogar jede Tat, die der Muslim verrichtet und dabei die aufrichtige
Absicht hat, zählt für ihn als Sadaqa. Der Prophet (möge Allah ihn in
Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte:
„Jeder Muslim hat eine Sadaqa zu geben.“ Sie sagten: „O Prophet,
was ist, wenn man nichts (zum Spenden) findet?“ Er sagte: „So
soll er etwas tun, womit er sich selbst nutzt und spendet.“ Sie
sagten: „Was ist, wenn man nichts findet?“ Er sagte: „So soll
er dem Hilfebedürftigen helfen.“ Sie sagten: „Was ist, wenn
er niemanden findet?“ Er sagte: „So soll er Gutes tun und das
Schlechte meiden, das ist für ihn eine Sadaqa.“
DIE TOLERANZ UND NACHSICHT DES ISLAM IM BEREICH
der Erziehung:
Die im Islam herrschende Erziehungsmethode ist eine der Gutmütigkeit,
Sanftheit und Nachsichtigkeit, sie ist fern von Rüge und Abschreckung.
Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen
schenken) sagte: „Allah hat mich nicht kompromisslos und engstirnig,
99 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
sondern vereinfachend und beibringend, lehrend entsandt.“ (Muslim)
So gehört zur Gutmütigkeit des Islam in diesem Bereich, die Art
und Weise des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm
Wohlergehen schenken), der auf seine Vorliebe für das Gute, die
Gutmütigkeit und Nachgiebigkeit in der Methode für die Belehrung
hinwies, die er bei einem jungen Mann angewendet hat, um ihn von
der Unzucht abzuhalten. So kam ein junger Mann zum Propheten
(möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken)
und bat ihn um Erlaubnis, Unzucht zu begehen. Da sagte der Prophet
(möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken):
„Akzeptierst du es für deine Mutter?“ Er sagte: „Bei Allah,
nein.“ Er sagte: „So akzeptieren es die Leute nicht für ihre
Mütter. Akzeptierst du es für deine Tochter?“ Er sagte: „Bei
Allah, nein.“ Er sagte: „So tun es die Leute auch nicht für ihre
Töchter. Akzeptierst du es für deine Schwester?“ Er sagte:
„Bei Allah, nein.“ Er sagte: „So akzeptieren es die Leute auch
nicht für ihre Schwestern. Akzeptierst du es für deine Tante
(väterlicherseits)?“ Er sagte: „Bei Allah, nein.“ Er sagte: „So tun
es die Menschen auch nicht für ihre Tanten. Akzeptierst du es
für deine Tante (mütterlicherseits)?“ Er sagte: „Bei Allah, nein.“
Da legte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm
Wohlergehen schenken) seine Hand auf ihn und sagte: „O Allah,
vergib ihm seine Sünde, reinige sein Herz und hüte seine Scham.“
Zur Toleranz und Nachsicht im Islam im Bereich der Erziehung
gehört auch, dass die Methode der Einfachheit und Erleichterung
benutzt wird. Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm
Wohlergehen schenken) hat diese Methode als Vorbild für seine
Anhänger bei dem Geschehnis mit dem Beduinen demonstriert, der
in die Moschee ging und sich hinstellte und urinierte. Da riefen die
Gefährten: „Nicht, nicht!“ Doch der Prophet (möge Allah ihn in
Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Setzt ihn nicht
unter Druck!“ Dann rief er ihn zu sich und sagte:
TOLERANZ UND NACHSICHT IM ISLAM 100
„Die Moscheen sind nicht für so etwas da, sondern für das
Rezitieren des Qur’an und das Gedenken Allahs.“
Dann ordnete der Prophet an, dass man über die Urinstelle Wasser gießen
solle. Durch diese Gutmütigkeit, Toleranz und Nachsicht hat der Prophet jenen
jungen Mann nicht bestraft oder beschimpft, obwohl er Unzucht begehen
wollte, was zu den größten Sünden im Islam gehört. Auch hat er nicht den
unwissenden Beduinen beschimpft, der in der Moschee des Propheten (möge
Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), einem der besten
Orte überhaupt, uriniert hat. All das, um zu zeigen, welche Methodik im
Umgang mit den Menschen und in der Erziehung angewandt werden soll.
SCHLUSSWORT
Durch das Lesen dieses Buches sind dir sicherlich die (Für-) Sorge des
Islam für die Toleranz und Nachsicht und Gutmütigkeit und die Einladung
der Menschen zu guten Manieren und der Aufruf zur Sanftmütigkeit
deutlich geworden. War es nicht der Prophet (möge Allah ihn in Ehren
halten und ihm Wohlergehen schenken), der gesagt hat:
„Ignoriere von den guten Taten nichts, und sei es das Begegnen
deines Bruders mit einem fröhlichen Gesicht.“
Auch sagte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm
Wohlergehen schenken):
„Wünsche den Menschen das, was du dir auch wünschst.“
Durch die Einladung zum Islam wird auch erkennbar, dass man sich nicht
in die Angelegenheiten der anderen einmischen darf. Denn der Prophet
(möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte:
„Zur Vollkommenheit des Glaubens gehört es, dass man sich nicht
in die Angelegenheiten einmischt, die einen nichts angehen!“
Das ist ein Aufruf, den Menschen Nutzen zu bringen und ihnen Freude
zu bereiten. So sagte doch der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten
101 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
und ihm Wohlergehen schenken) sagte:
„Die Menschen, die Allah am liebsten sind, sind diejenigen, die
den Menschen am meisten nützen und die Taten, die bei Allah am
liebsten sind, ist Freude, die man einem Muslim bereitet oder eine
Last, die man ihm abnimmt, oder eine Schuld, die man ihm begleicht,
oder zu Essen zu geben. Es ist mir lieber, meinem Bruder in seiner
Angelegenheit zu helfen, als in dieser Moschee in Medina einen
Monat lang I‘tikaf (sich in die Moschee zur Verrichtung religiöser
Anbetungshandlungen zurückziehen) zu machen. Und wer seinen
Zorn unterdrückt, dem deckt Allah seine Fehlerhaftigkeit. Und
wer seinen Zorn unterdrückt, obwohl man überlegen ist und seinen
Zorn in die Tat umsetzen kann, dem füllt Allah sein Herz mit
Hoffnung am Tage der Auferstehung. Und wer einem Bruder hilft,
eine Angelegenheit zu lösen, dem festigt Allah seine Füße an dem
Tag, an dem die Füße wanken.“
Diese Worte sind nicht die Worte von Menschen, sondern Worte aus
islamischen Texten der Scharia, aus dem Qur’an und der Sunna. Eine
derartige Religion mit einer derartigen Methodik! Wäre es nicht angebracht,
sie zu befolgen und zu unterstützen? Oder wenigstens sie nicht zu bekämpfen,
sondern ihr die Möglichkeit zu bieten, zu wachsen und sich zu verbreiten,
damit die Welt an ihrem Nutzen der Toleranz und Nachsicht und Einfachheit
in Freude teilhaben kann? Glücklich ist derjenige, dem es gelingt, einer
solchen Religion anzugehören, damit er diese Toleranz und Nachsicht und
diese Einfachheit genießt. Zu den Gründen, aus denen viele Nicht-Muslime
vom Islam abgeschreckt sind, gehört sicherlich, was sie an abscheulichem
Verhalten und beschämendem Umgang von Menschen sehen, die sich als
Muslime ausgeben, sich jedoch voll und ganz vom Islam distanzieren. Diese
Leute sind sogar weit davon entfernt, zum Islam zu gehören. So hoffe ich
doch, dass diese abscheulichen Verhaltensweisen mancher Muslime keinen
Hindernis für das nähere und richtige Kennenlernen dieser großartigen
Religion darstellen. Dabei ist es wichtig, dass die Informationen, die man
erlangt, aus zuverlässigen Quellen kommen.
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TOLERANZ UND NACHSICHT IM ISLAM 104
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TOLERANZ UND
NACHSICHT IM ISLAM