90
Er () behauptete nicht, dass er eine Stellung über den
Menschen hat. Deshalb lehnte er () es total ab, dass er
von den Menschen verherrlicht wurde. Anas Ibn Malik ()
sagte:
‚Ihnen war keine Person lieber als der Gesandte (). Und
wenn sie ihn kommen () sahen, standen sie nicht auf,
weil sie wussten, wie verhasst ihm dies war.‛
(Sunan Al-Tirmidhi,Hadith Nr.2754)
W. Irving24 sagte über ihn (): "Trotz seiner militärischen
Siege und Eroberungen wuchs in ihm kein Hochmut
(Arroganz), denn er kämpfte nur für den Islam und nicht für
einen persönlichen Nutzen. Sogar in der Zeit seines höchsten
Ruhms bewahrte der Gesandte Allahs () seine Einfachheit
und Bescheidenheit (Demut) und hasste es, dass wenn er
einen Raum betrat, in dem eine Gruppe von Menschen saß
und sich erhoben oder ihn auf übertriebene Art begrüßten.
Und auch wenn er danach strebte, einen großen Staat zu
gründen, war dieser ein islamischer Staat, in dem er mit
Gerechtigkeit herrschte und nie an eine Herrschaft dachte, die
vererbt werden konnte."
Es wurden einige Qur´an-Verse (Ajat) offenbart, in denen
der Gesandte Allahs () wegen einer Handlung oder
Situation kritisiert und zurechtgewiesen wird, zum
Beispiel bei folgender Begebenheit. Allah () sagt:
O Prophet, warum verbietest du, was Allah dir
erlaubt hat, indem du danach trachtest, die
Zufriedenheit deiner Gattinnen zu erlangen? Und
Allah ist Allvergebend und Barmherzig. (Qur´an 66:1)
24 Ein Amerikanischer Orientalist, entnommen aus dem Buch “Aussagen über
den Islam“ von Dr. Imad Khalil, S.95-96.
91
Denn er () verbot sich, wegen einer seiner Gattinnen,
Honig zu essen. Deshalb kam der Verweis von seinem Herrn
ر ب) ( (Rabb).
- Und die Aussage Allahs ():
Allah verzeiht dir! Warum hast du ihnen erlaubt
(,zurückzubleiben), bevor sich dir diejenigen klar
gezeigt haben, die wahrhaftig sind, und du die
Lügner kennst? (Qur´an 9:43)
Allah rügte ihn () in diesem Vers, weil er die falsche
Entschuldigung der Frevler, die nicht an der Schlacht von
Tabuk teilgenommen hatten, annahm und ihnen verzieh, ohne
ihre Aussagen auf Richtigkeit zu prüfen.
- Und die Aussage Allahs ():
Es steht keinem Propheten zu, Gefangene zu haben,
bis er (den Feind überall) im Land schwer
niedergekämpft hat. Ihr wollt Glücksgüter des
Diesseitigen, aber Allah will das Jenseits. Allah ist
Allmächtig und Allweise. (Qur´an 8:67)
- Und die Aussage Allahs ():
Es ist gar nicht deine Angelegenheit, ob Er ihre
Reue annimmt oder sie straft, denn sie sind ja
Ungerechte. (Qur´an 3:128)
- Und die Aussage Allahs ():
Er (der Prophet Muhammad ()) blickte düster und
kehrte sich ab, weil der Blinde zu ihm kam.
(Qur´an 80:1-2)
Wenn er () also ein Betrüger gewesen wäre (Allah
bewahre!), gäbe es im Qur`an keine solchen Aussagen, in
denen der Prophet () von Allah für sein Verhalten getadelt
wird.
92
Lightner25 sagt in seinem Buch: "Einmal offenbarte Allah dem
Gesandten () eine strenge Offenbarung, um ihn dadurch auf
sein Verhalten aufmerksam zu machen. Denn er () wendete
sein Gesicht von einem armen und blinden Mann ab, um mit
einem reichen und mächtigen Mann zu reden. Und dies
wurde ihm mit dieser Offenbarung verdeutlicht. Wenn es
wirklich so wäre (Allah bewahre!), dass Muhammad ein
Betrüger gewesen ist, wie manche Christen behaupten, so
hätte es diese Offenbarung nicht gegeben."
Und ein definitiver Beweis für die Wahrhaftigkeit seiner
() Botschaft ist die Aussage Allahs in Sūra Al-Masad
(Qur´an 111:1-5). Hier geht es um das endgültige Urteil,
dass der Onkel des Gesandten Allahs (), Abu Lahab, ins
Höllenfeuer eingehen wird. Diese Sūra Al-Masad wurde
am Anfang seines Aufrufs zum Islam offenbart. Wenn er
() also ein Betrüger gewesen wäre (Allah bewahre!), hätte
es im Qur`an keine solchen endgültigen Aussagen
gegeben; denn vielleicht wäre sein Onkel ja Muslim
geworden!?
Dr.Gary Miller26 sagte: "Der Prophet () hatte beispielsweise
einen Onkel namens Abu Lahab. Dieser Mann hasste den
Islam in solch einem Ausmaß, dass er den Propheten () stets
25 Ein englischer Forscher, der mehrere Doktortitel in Theologie und
Philosophie hat, entnommen aus dem Buch “Ausagen über den Islam“ von Dr.
Imad Khalil.
26 War der größte Rufer zum Christentum in Kanada; hat seine
Konvertierung zum Islam veröffentlicht und wurde als der größte Rufer
zum Islam in Kanada bekannt. Er war einer der fleißigsten Missionare für
die christliche Religion und besitzt daher sehr viel Wissen über die heilige
Bibel.
93
verfolgte und es sich zur Aufgabe machte, ihn () als Lügner
darzustellen. Wenn Abu Lahab sah, dass der Prophet () mit
Fremden sprach, wartete er, bis sie sich trennten und ging
dann zu den Fremden und fragte sie: ‚Was hat Muhammad
euch gesagt? Wenn er euch «Weiss» gesagt hat, so ist es
schwarz. Wenn er euch «Nacht» gesagt hat, so ist es Tag.‛ Er
sagte absichtlich immer genau das Gegenteil von dem, was er
von Muhammad () und den Muslimen gehört hatte. Wie
auch immer, zehn Jahre bevor Abu Lahab starb, wurde eine
kleine Sura des Qur`an über ihn offenbart. In dieser Sura (Al-
Masad) wird deutlich festgestellt, dass er in das Höllenfeuer
eingehen wird. In anderen Worten versichert dieser Vers, dass
er niemals Muslim werden wird und deshalb für immer
verurteilt sein wird. Zehn Jahre lang hatte Abu Lahab nichts
anderes zu tun, als zu sagen: „Ich habe gehört, dass
Muhammad () offenbart wurde, dass ich mich nie ändern
werde - dass ich niemals Muslim werde und in das
Höllenfeuer eingehen werde. Nun gut, ich will jetzt Muslim
werden. Wie findet ihr das? Ist Muhammad ehrlich in dem,
was er sagt oder nicht? Was denkt ihr nun über eure göttliche
Offenbarung?‛ Aber Abu Lahab tat es nie. Und ausserdem
entspricht dieses Verhalten genau der Art, die man von ihm
erwartete, da er immer versuchte, den Islam für unrichtig zu
erklären. Im Wesentlichen sagte Muhammad (): „Du hasst
mich und du willst mich vernichten? Hier, sprich diese Worte,
und ich bin am Ende. Nur zu, sprich sie!‚ Aber Abu Lahab
sprach sie nie aus. Zehn Jahre lang! Und in dieser ganzen Zeit
akzeptierte er den Islam nie oder zeigte keinerlei Zuneigung
für die islamische Sache. Zehn Jahre lang hatte er die
Gelegenheit, den Islam in einer einzigen Minute zu zerstören.
Jedoch sind diese Worte nicht die Worte Muhammads,
sondern eine Offenbarung von Dem, Der das Verborgene
kennt und weiss, dass Abu Lahab nie Muslim werden wird.
94
Wie war es möglich, dass Muhammad () sich sicher war,
dass Abu Lahab die qur`anische Offenbarung erfüllen wird,
wenn er () nicht wirklich der Gesandte Allahs war? Wie war
es möglich, dass er () so selbstsicher war und jemandem
zehn Jahre gab, um seine Behauptung des Prophetentums als
Lüge zu bezeichnen? Dass jemand so eine gefährliche
Herausforderung in die Welt setzt, kann nur eine Bedeutung
haben: und zwar, dass es sich hier um eine göttliche
Offenbarung handelt."
Im edlen Qur´an wird in einer Ajah der Name Ahmad statt
Muhammad erwähnt. Allah () sagt:
Und als Isā ’bnu Maryam (Jesus der Sohn Marias),
sagte: ‚O Kinder Isrā’īl (Israel), gewiss, ich bin
Allahs Gesandter an euch, das bestätigend, was von
der Thora vor mir (offenbart) war, und einen
Gesandten verkündend, der nach mir kommen wird:
sein Name ist Ahmad (d.h. Der Hochgelobte). Als er
nun mit den klaren Beweisen zu ihnen kam, sagten
sie: ‚Das ist deutliche Zauberei.‛ (Qur´an 61:6)
Wenn er () ein Betrüger gewesen wäre (Allah bewahre!),
gäbe es diesen Namen im Qur´an nicht.
Dass seine Religion () (Diin, siehe vorne) bis zum
heutigen Tag besteht. Trotz relativ wenig Unterstützung
durch ihre Anhänger, sei es aus menschlicher oder
finanzieller Hinsicht, und obwohl sich auf der Gegenseite
die Feinde des Islam mit allen Mitteln, Methoden,
finanzieller und personeller Unterstützung anstrengen, um
den Islam zu bekämpfen und die Menschen davon
fernzuhalten. Und trotz alledem nehmen tagtäglich viele
Menschen den Islam als ihre Religion an. Und dies nur,
95
weil der Herr die Bewahrung dieser Religion versprochen
hat. Allah () sagt:
Gewiss, Wir sind es, die Wir die Ermahnung
offenbart haben, und Wir werden wahrlich ihr Hüter
sein. (Qur´an 15:9)
Th. Carlyle27, der englische Autor, sagte über den Propheten
Muhammad (): "Habt ihr jemals gesehen, dass ein verlogener
Mann eine Wunder-Religion hervorbringen kann? Er könnte
nicht einmal ein Haus aus Lehm bauen!
Denn wenn er kein Wissen über die Eigenschaften des Kalks,
des Gipses, des Erdbodens und Ähnlichem besitzt, so wird
das, was er baut, kein Haus, sondern ein Häufchen Schutt und
ein Hügel aus einer Mischung von Baumaterial. Und die
Säulen dieses Hauses würden es nicht über mehr als 12
Jahrhunderte tragen können, in welchem 200 Millionen Seelen
wohnen. Eher würden die Säulen dieses Hauses einbrechen,
und dadurch würde alles zusammenstürzen, als hätte es nie
existiert. Und ich weiß, dass der Mensch sich in allen
Angelegenheiten den Naturgesetzen unterordnen soll; denn
andernfalls wird sich die Natur weigern, ihm sein Verlangen
zu erfüllen. Diese Ungläubigen haben gelogen. Auch wenn sie
ihre Lüge so schön ausgeschmückt haben und sich selbst
vorgemacht haben, dass ihre Lüge Wahrheit ist. Es ist
tatsächlich ein Unglück, dass die Völker und Länder durch
diese Irrlehre getäuscht werden. Denn der Qur´an ist die erste
Quelle für die islamische Religion, bewahrt und geschützt
durch den Segen Allahs ():
27Entnommen aus dem Buch “Ausagen über den Islam“ von Dr. Imad Khalil
S.123.
96
Gewiss, Wir sind es, die Wir die Ermahnung
offenbart haben, und Wir werden wahrlich ihr Hüter
sein. (Qur´an 15:9)
Denn der Qur´an wurde von Allah () bewahrt; sowohl
schriftlich in den Büchern als auch in den Herzen der
Menschen; Generation nach Generation. Denn ihn zu lernen
und weiter zu lehren ist eine Sache, nach der die Muslime mit
Eifer streben, um den Lohn (Ajr) Allahs () zu erlangen. Denn
der Gesandte Allahs () machte in diesbezüglich folgende
Aussage:
‚Der beste unter euch ist derjenige, der den Qur`an lernt
und lehrt.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 4739)
Allah () hat ihn vor menschlichen Eingriffen, vor der
Änderung seines Umfanges geschützt, die ihn größer oder
kleiner machen könnten, als er ist. Er () hat ihn auch vor
Verfälschung bewahrt, so dass er der Menscheit bis zum Ende
dieser Welt zur Verfügung steht.
Es wurden viele Versuche unternommen, dem Qur´an etwas
hinzuzufügen oder etwas wegzulassen oder manche seiner
Buchstaben zu ändern. Aber all diese Versuche scheiterten,
weil das Original von der Fälschung sehr leicht zu
unterscheiden ist und man sehr schnell herausfinden kann,
wenn es sich nicht um den edlen Qur´an handelt.
Was die reine prophetische Sunnah anbelangt, so ist sie die
zweite Quelle der islamischen Religion. Sie wurde von
ehrlichen und gerechten Männern aufbewahrt, die sich der
Sunnah und den Hadithen des Gesandten Allahs ()
gewidmet haben. Sie haben die richtigen Hadithe festgestellt
und die schwachen Hadithe ausgesondert.
97
In seinem Buch „Studie über die ersten Hundert‚ sagte
Michael Hart28:
"Muhammad () gründete und verbreitete eine der
großartigsten Religionen auf der Erde. Und er wurde einer der
größten weltlichen politischen Führer29. Denn zu seiner Zeit
und auch noch heutzuage, ungefähr 13 Jahrhunderte nach
seinem Tod war, ist seine Wirkung noch immer sehr stark und
gewaltig."
Die Wahrhaftigkeit der Prinzipien, die der Gesandte ()
eingeführt hat, ihre Richtigkeit und Gültigkeit für jede Zeit
und jeden Ort, sowie die guten und gesegneten Ergebnisse
ihrer Umsetzungen bezeugen, dass das, womit er
gekommen ist, eine Offenbarung (Wahi) von Allah () ist.
Gibt es irgendeinen Einwand dagegen, dass er () ein
Prophet Allahs () ist und vor ihm viele andere Propheten
und Gesandte gesandt wurden? Wenn es hierzu keine
begründeten Einwände gibt, ob vom Verstand her oder
von den Rechten her, warum wird dann geleugnet, dass
seine Botschaft und sein Prophetentum an alle Menschen
gerichtet ist und die vorherigen Botschaften der
vorangegangenen Propheten werden angenommen?!
Alle Gesetze und Systeme, mit denen der Islam durch
Muhammad () kam, wie in den Bereichen
zwischenmenschliche Beziehungen, Kriege, Heirat,
Wirtschaft, Politik, gottesdienstliche Handlungen usw.,
28 Ein Amerikaner, der mehrere Doktortitel der Astronomie der Universität
Brenson besitzt und einer der bekanntesten Wissenschafter in Physik.
Entnommen aus dem Buch “Aussagen über den Islam“ von Dr. Imad Khalil.
29 Und wir sagen, dass es keinen Mann gibt, der der Beschreibung von Muhammad
() nahe kommt, denn der Prophet Muhammad () ist der großartigste von allen.
98
sind Beweise für die Menschheit, die unfähig ist etwas
Ähnliches zustande zu bringen. Wie kann es möglich sein,
dass ein Mann, der weder lesen noch schreiben kann, ein
so umfangreiches System, das alle Angelegenheiten des
diesseitigen Lebens umfasst, zusammenstellt? Zeigt dies
nicht die Wahrhaftigkeit seiner Botschaft und seines
Prophetentums und dass er () nicht nach seinem
eigenen Belieben redet?
Ein weiterer Beweis ist auch, dass er () seinen Aufruf
zum Islam erst im Alter von 40 Jahren begonnen hat, als
die Blüte seiner Jugend und Kraft schon der
Vergangenheit angehörten und sich statt dessen die Zeit
des Alters, der Ruhe und Bequemlichkeit angesagt hatten.
In seinem Buch „Die Helden“ schrieb Theodor Carlyle30
über den Propheten (): "Was die Aussagen mancher
Leute zunichte macht, und zwar dass Muhammad () bei
der Überbringung seiner Botschaft nicht aufrichtig war, ist,
dass er in der Blütezeit seiner Jugend ein ruhiges und
angenehmes Leben mit seiner Frau Chadīğa (Allahs
Wohlgefallen auf ihr) führte und nicht versucht hat Lärm
und Wirbel zu machen, um sich Berühmtheit, Reichtum
und Macht anzueignen. Erst nachdem seine jugendlichen
Jahre vergangen waren und das Alter angefangen hatte
fing der Vulkan an in ihm () zu explodieren, wodurch
eine großartige Sache in die Welt gebracht werden sollte."
30 Entnommen aus dem Buch “Aussagen über den Islam“ von Dr. Imad Khalil
S. 124.
99
R. Landau31 schreibt in seinem Buch „Der Islam und die
Araber“: "Die Aufgabe Muhammads () war sehr groß. Sie war
nicht eine Aufgabe eines Betrügers, der sich aus persönlichen
Beweggründen handelt (so beschreiben manche westlichen
Autoren den Gesandten () und werfen ihm dies vor). Der
Erfolg, den er () sich erhoffte, war kein persönlicher Erfolg.
Die Ehrlichkeit, die Muhammad () während seiner Botschaft
und beim Aufruf zum Islam bewies und die vollkommene
Überzeugung, mit welcher seine Gefährten hinter ihm standen
und die Prüfung der nachfolgenden Generationen machen es
unmöglich, dass Muhammad () auch nur des geringsten
absichtlichen Betrugs angeklagt werden kann."
Die Geschichte kennt keine absichtliche religiöse
Verfälschung, die lange Zeit standgehalten hat. Und der Islam
besteht nicht nur mehr als 1300 Jahre, sondern er gewinnt
jedes Jahr neue Anhänger. Und die Seiten der Geschichte
bieten uns kein einziges Beispiel von einem Betrüger, dessen
Botschaft es vorzog, ein Kaiserreich von vielen Kaiserreichen
der Welt aufzustellen oder eine Kultur von den Kulturen des
höchsten Adels.
31 Englischer Kritiker und Professor für Islamwissenschaften und Nordafrika im
amerikanischen Zentrum für Studien über Asien in San Franzisco (1953).
Entnommen aus dem Buch “Aussagen über den Islam“ von Dr. Imad Khalil.
100
Die Bezeugung , dass Muhammad () der Gesandte
Allahs ist, erfordert:
1. den Glauben an seine Botschaft und ihre
Allgemeingültigkeit für die ganze Menschheit; denn sie ist
nicht auf ein bestimmtes Volk oder für eine bestimmte Zeit
begrenzt. Sondern sie ist Glaube und Praxis, Gesetz und
Handlung, Religion und Staat im vollständigen Sinne des
Wortes und nicht begrenzt auf ein bestimmtes Volk oder
für eine bestimmte Zeitspanne; bis die Stunde anbricht.
Allah () sagt:
Segensreich ist Derjenige, Der Seinem Diener die
Unterscheidung offenbart hat, damit er für die
Weltenbewohner ein Warner sei. (Qur´an 25:1)
Und Allah () sagt:
Gewiss, Wir haben dich mit der Wahrheit gesandt
als Frohboten und als Warner. (Qur´an 2:119)
Und im Gegensatz hierzu stehen die vorherigen Propheten,
deren Botschaften gezielt für ihre Völker während ihrer Zeit
waren; denn Isā (Jesus) () sagte: ‚Ich bin zu den verlorenen
Schafen des Hauses Isrā’īl (Israel) gesandt worden.‛
(Evangelium des Matthäus 24:15)
2. den Glauben an seine () Unfehlbarkeit (Sündenlosigkeit)
bezüglich dem, was er von Allah () berichtete. Hierzu die
Aussage Allahs ():
Und er redet nicht aus (eigener) Neigung.
(Qur´an 53:3)
101
Aber in allen anderen Angelegenheiten war er () ein Mensch,
der versucht hat, diese selbst zu erledigen. Der Gesandte
Allahs () sagte:
‚Ich bin nur ein Mensch und zu mir kommen von euch
Streitparteien. Es mag sein, dass manche unter euch für
deren Anliegen im Wort gewandter sind als die anderen,
und somit gebe ich ein Urteil ab, das dem entspricht, was
ich gehört habe. Zu wessen Gunsten ich dann etwas von
dem Recht seines Bruders gebe, der soll es nicht
annehmen; denn ich gebe ihm damit nichts anderes als
ein Stück Glut aus dem Höllenfeuer.‛
(Sahih Muslim, Hadith Nr. 1713)
3. den Glauben, dass seine Entsendung eine Barmherzigkeit
für die gesamte Menschheit ist. Allah () sagt:
Und Wir haben dich nur als Barmherzigkeit für die
Weltenbewohner gesandt. (Qur´an 21:107)
Und wahrlich Allah () hat die Wahrheit gesprochen, denn
er () ist eine Barmherzigkeit, mit allem was dieses Wort an
Bedeutung in sich birgt. Denn er hat die Diener von der
Verehrung anderer Diener befreit und sie dazu gebracht, dass
sie den Herrn (Rabb) der Diener (Geschöpfe) verehren und
führte von der Tyrannei der Religionen zur Gerechtigkeit des
Islam und von der Enge des Diesseits zur Weite des Jenseits.
4. den entscheidenden Glauben daran, dass er der letzte der
Propheten, ihr Siegel und ihr Bester ist und dass nach ihm
kein Prophet und kein Gesandter mehr kommen wird.
Allah () sagt:
Muhammad ist nicht der Vater irgendjemandes von
euren Männern, sondern Allahs Gesandter und das Siegel
der Propheten. Und Allah weiß über alles Bescheid.
(Qur´an 33:40)
102
Und der Gesandte Allahs () sagte:
‚Ich wurde anderen Propheten mit sechs Punkten
vorgezogen. Mir wurden Wörter gegeben, die knapp
sind, aber weite Bedeutungen ausdrücken. Mein Sieg
über den Feind wurde durch Schrecken gemacht. Die
Kriegsbeute ist mir erlaubt. Die Erde wurde mir rein und
als Gebetsstätte gemacht. Ich bin an die Menschheit
allesamt entsandt worden, und die Reihe der Propheten
ist mit mir abgeschlossen.‛ (Sahih Muslim , Hadith Nr.523)
5. den entscheidenden Glauben daran, dass die Religion
durch ihn () vollkommen und vollendet wurde und dass
keine Möglichkeit besteht, von ihr etwas zu verringern
oder ihr etwas hinzuzusetzen. Allah () sagt:
Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und
Meine Gunst an euch vollendet, und Ich bin mit dem
Islam als Religion für euch zufrieden. (Qur´an 5:3)
Dies ist deutlich zu erkennen, und es ist bemerkenswert, wie
der Islam als Religion alle Angelegenheiten des Lebens, der
Politik, der Wirtschaft, der Gesellschaft und der Moral
umfasst. Der Islam ist eine Religion und ein Staat im vollen
Sinne. Der englische Denker Kwelem32 schreibt in seinem
Buch „Der Islamische Glaube“ (Seite 119-120): "Die Vorschriften
des Qur´ans sind nicht begrenzt auf das Religiöse und
Sittliche, sondern es sind die allgemeinen Gesetze für die
islamische Welt, und er ist ein vollkommenes Gesetz für den
zivilen, geschäftlichen, militärischen, juristischen und
strafrechtlichen Bereich. Denn er ist ein religiöses Gesetz, um
dessen Achse alle religiösen und diesseitsbezogenen
32 Entnommen aus dem Buch “Aussagen über den Islam“ von Dr. Imad Khalil.
103
Angelegenheiten gesteuert werden; von der Aufbewahrung
der Seele bis zur Gesundheit des Körpers, und von den
Rechten der Menschen insgesamt bis hin zu den Rechten jeder
einzelnen Person. Vom Nutzen des einzelnen Menschen bis
hin zur allgemeinen gesellschaftlichen Nutzung.
Von der Tugend (Vortrefflichkeit) bis hin zum Vergehen
(Sünde/Verbrechen), und von der Vergeltung im Diesseits bis
hin zur Vergeltung im Jenseits. Damit unterscheidet sich der
Qur´an enorm von den heiligen christlichen Büchern, die
keine religiösen ursprünglichen Vorschriften enthalten,
sondern zumeist aus zusammengepflückten Geschichten,
Märchen und einem Durcheinander bezüglich des
Gottesdienstes bestehen. Ihr Inhalt basiert nicht auf Vernunft
und hat keinen Einfluss."
6. den entscheidenden Glauben daran, dass der Gesandte ()
die Botschaft Allahs verkündete, das ihm Anvertraute
(Amanah) ausgehändigt und seiner Ummah (Gemeinschaft)
aufrichtigen Rat gegeben hat. Er hat das Gute befohlen und
vor dem Bösen gewarnt. Am Tage der
Abschiedspilgerfahrt sagte der Gesandte Allahs ():
‚Habe ich die Botschaft erfüllt?‚ Sie sagten: „Ja.‚ Er ()
sagte: „O Allah bezeuge es!‛
(Buchari und Muslim: Muttafaqun Alaih)
7. den Glauben daran, dass die Schari'a (die Gebote, Rechte
und Pflichten), auf ihn herabgesandt wurde und sie von
Allah angenommen werden wird. Niemand darf eine
andere Schari'a annehmen, und Allah wird keine andere
außer ihr annehmen. Und Allah wird mit den Menschen
gemäß dieser Schari`a abrechnen. Denn Allah () sagt:
104
Wer aber als Religion etwas anders als den Islam (die
Ergebung in Allahs Willen) begehrt, so wird es von ihm
nicht angenommen werden, und im Jenseits wird er zu
den Verlierern gehören. (Qur´an 3:85)
8. ihm () zu gehorchen. Denn Allah () sagt:
Wer Allah und dem Gesandten gehorcht, die werden mit
denjenigen von den Propheten, den Wahrheitsliebenden,
den Märtyrern und den Rechtschaffenen zusammensein,
denen Allah Gunst erwiesen hat. Welch gute Gefährten
jene sind! (Qur´an 4:69)
Der Gehorsam ihm gegenüber erfolgt durch das Befolgen
seiner Befehle und die Meidung dessen, was er verboten hat.
Denn Allah () sagt:
Was nun der Gesandte euch gibt, das nehmt; und was er
euch untersagt, dessen enthaltet euch. Und fürchtet Allah.
Gewiss, Allah ist streng im Bestrafen. (Qur´an 59:7)
Und Allah () erwähnt im Qur`an, was es zur Folge hat,
wenn man sich dem Gesandten Allahs () widersetzt. Allah
() sagt:
Wer sich aber Allah und Seinen Gesandten widersetzt
und Seine Grenzen überschreitet, den lässt Er in ein Feuer
eingehen, ewig darin zu bleiben; und für ihn gibt es
schmachvolle Strafe. (Qur´an 4:14)
9. mit seinem () Urteil zufrieden zu sein und das absolute
Meiden von Protesten oder Einsprüchen gegenüber dem,
was in der Schari'a (die Gebote, Rechte und Pflichten)
vorgeschrieben ist. Allah () sagt:
Aber nein, bei deinem Herrn! Sie glauben nicht eher, bis
sie dich über das richten lassen, was zwischen ihnen
umstritten ist, und hierauf in sich selbst keine Bedrängnis
105
finden durch das, was du entschieden hast, und sich in
voller Ergebung fügen. (Qur´an 4:65)
Man muss auch seine Schari'a (die Gebote, Rechte und
Pflichten) allen anderen Geboten, Standrechten, Systemen und
Gesetzen vorziehen. Denn Allah () sagt:
Begehren sie etwa das Urteil der Unwissenheit? Wer kann
denn besser walten als Allah für Leute, die (in ihrem
Glauben) überzeugt sind? (Qur´an 5:50)
10. seiner Sunnah () zu folgen. Denn Allah () sagt:
Sag: Wenn ihr Allah liebt, dann folgt mir. So liebt euch
Allah und vergibt euch eure Sünden. Allah ist
Allvergebend und Barmherzig. (Qur´an 3:31)
Seinen Überlieferungen (Spuren) folgen und den Propheten
() als bestes Vorbild nehmen. Denn Allah () sagt:
Ihr habt ja im Gesandten Allahs ein schönes Vorbild,
(und zwar) für einen jeden, der auf Allah und den
Jüngsten Tag hofft und Allahs viel gedenkt.
(Qur´an 33:21)
Um dem Gesandten Allahs () folgen zu können, muss man
seine Geschichte (Sira) kennen und studieren. Somit kann man
ihn als Vorbild nehmen. Zain Al-Abedin sagte: "Aly Ibn Al-
Hussein Ibn Aly Ibn Abi Taleb (Allahs Wohlgefallen auf allen) sagte:
‚Wir haben Maghasi (die Geschichte) des Gesandten ()
gelehrt so wie wir die Sūra (Quran-Kapitel) gelehrt
haben.‛ (Der Anfang und das Ende von Ibn Kathier)
11. ihm die Stellung zu geben, die Allah für ihn bestimmt hat.
Keine Übertreibung und auch keine Nachlässigkeit ihm
gegenüber. Denn der Gesandte Allahs () sagte:
106
‚Erhöht mich nicht mehr, als es mir zusteht. Denn Allah
hat mich als Diener geschaffen, bevor Er mich zum
Propheten machte.‛ (Al-Tabarani)
12. Segenswünsche für ihn () auszusprechen, wenn man ihn
() erwähnt. Denn Allah () sagt:
Gewiss, Allah und Seine Engel sprechen den Segen über
den Propheten. O die ihr glaubt, sprecht den Segen über
ihn und grüßt ihn mit gehörigem Gruß. (Qur´an 33:56)
Und seine Aussage ():
‚Geizig ist der Mensch, der für mich nicht um die
Segnung Allahs bittet, wenn ich in dessen Gegenwart
erwähnt werde.‛ (Überliefert von Al-Tirmidhi)
13. ihn () zu lieben und zu respektieren und ihn in der Liebe
allen anderen Geschöpfen vorziehen, weil er, nach Allah,
den Vorrang besitzt, um die Menschen zur wahren
Religion zu leiten. Zu der Religion, durch welche man die
Glücklichkeit im Diesseits und im Jenseits erreicht, wenn
man sie annimmt. Denn Allah () sagt:
Sag: Wenn eure Väter, eure Söhne, eure Brüder, eure
Gattinnen und eure Sippenmitglieder, Besitz, den ihr
erworben habt, Handel, dessen Niedergang ihr fürchtet,
und Wohnungen, an denen ihr Gefallen findet, euch
lieber sind als Allah und Sein Gesandter und das
Abmühen (Ğihad) auf Seinem Weg, dann wartet ab, bis
Allah mit Seiner Anordnung kommt! Allah leitet das
Volk der Frevler nicht recht. (Qur´an 9:24)
Und der Gesandte Allahs () machte deutlich, wie sich die
Liebe, die man ihm gegenüber empfindet, auswirkt.
‚Ein Wüstenaraber befragte den Gesandten Allahs ()
nach der Stunde. Der Gesandte () fragte ihn, wie er sich
107
darauf vorbereitet hat. Dieser antwortete: ‚Ich habe mich
nicht darauf vorbereitet mit vielen Gebeten, Fasten und
Sadaqa (Almosen), doch ich liebe Allah und Seinen
Gesandten!‛ Der Prophet sagte: ‚Du wirst mit denen sein,
die du liebst!‛ (Muttafaq Alaih)
Und seine Aussage ():
‚Wer immer die (folgenden) drei Eigenschaften besitzt,
findet die Freude am Glauben: Wenn seine Liebe zu
Allah und Seinem Gesandten stärker ist als seine Liebe
zu allem anderen, wenn seine Liebe zu einem Menschen
nur Allah gewidmet ist, und wenn er den Rückfall zum
Unglauben (Kufr) genauso verabscheut, wie er es
verabscheut, ins Feuer geworfen zu werden.‛
(Überliefert von Muslim)
Die Liebe zu ihm erfordet, dass man auch alle liebt, die den
Gesandten () geliebt haben, wie beispielsweise seine
muslimischen Familienangehörigen (Ahl-ul-Bait) und seine
Gefährten (Allahs Wohlgefallen auf ihnen allen). Und dass man alle
verabscheut, die er () gehasst hat; Loyalität denen gegenüber
hat, die ihm () treu waren und sich mit denen verfeindet, die
seine () Feinde waren, denn der Gesandte () liebte nur für
Allah und hasste nur für Allah.
14. zu seiner Religion und zur Anstrengung zugunsten
Allahs aufzurufen, diese zwischen den Menschen zu
verbreiten und denen zu übermitteln, welche diese
Religion noch nicht erreicht hat; und seine Sunnah
wiederzubeleben (aktivieren). Und dies alles durch
Weisheit und guten Ratschlag, indem man den
Unwissenden lehrt und den Nachlässigen ermahnt. Denn
Allah () sagt:
108
Rufe zum Weg deines Herren mit Weisheit und schöner
Ermahnung, und streite mit ihnen in bester Weise.
Gewiss, dein Herr weiß sehr wohl, wer von Seinem Weg
abirrt, und Er kennt sehr wohl die Rechtgeleiteten.
(Qur´an 16:125)
Und seine Aussage ():
‚Berichtet über mich, sei es auch durch eine einzige
Zeile.‛
15. den Gesandten () und seine Sunnah zu verteidigen. Dies
erreicht man dadurch, dass man alles ablehnt, was ihm ()
persönlich vorgeworfen wird und nicht der Wahrheit
entspricht und dass man sich dafür anstrengt, die
Wahrheit ans Licht zu bringen und es denjenigen zu
erklären, die sie nicht kennen. Man muss seine Sunnah
und seinen Aufruf gegen jeden Zweifel verteidigen und
die Vorwürfe zurückweisen, die die Feinde des Islam der
Sunnah andichten wollen.
16. an der Sunnah des Propheten () festhalten, gemäß seiner
Aussage ():
‚So sei meine Sunnah mit euch und die Sunnah der
rechtgeleiteten Nachfolger. Haltet fest daran. Hütet euch
vor den neuen Dingen, denn jedes neue Ding ist eine
Neuerung und jede Neuerung ein Irregehen, und jedes
Irregehen führt ins Höllenfeuer.‛
(Überliefert von Abu Dawud und Al-Tirmidhi)
109
Schlusswort:
Und wir wollen diese Abhandlung mit der Aussage des
französischen Dichters Alphonse de La Martine33 abschließen,
in welcher er über die Großartigkeit Muhammads () sagte:
„Es kam nie vor, dass ein Mensch, ob freiwillig oder unter
Zwang, mit so einer unvergleichlichen Aufgabe beauftragt
wurde. Denn diese Aufgabe war übermenschlich. Diese
Aufgabe sollte den Aberglauben untergraben, welcher als
Hindernis zwischen dem Menschen und ihrem Schöpfer
stand.
Und diese Aufgabe sollte die Verbindung zwischen Allah
zum Menschen und umgekehrt herstellen. Und damit sollte
der Gedanke an die Göttlichkeit, ihre Richtigkeit und
Heiligkeit zurückkehren, inmitten von einem Durcheinander
von Göttern und Götzen, denen die Menschen Dienst
erwiesen.
Es kam nie vor, dass ein Mensch mit einer Aufgabe, welche
die menschlichen Fähigkeiten überragte, beauftragt wurde,
während ihm so geringe Mittel zur Verfügung standen. Dies
war so, weil er bei der Umsetzung dieser großartigen Aufgabe
ganz auf sich selbst gestellt war. Und dabei half ihm nur eine
kleine Gruppe von gläubigen Männern, aus der unbekannten
Gegend in der großen Wüste, die an ihn und seine Botschaft
glaubten.
Und letztendlich kam es nie vor, dass ein Mensch in der
Geschichte solch eine heftige und dauerhafte Revolution in
der Welt erreichte. Denn weniger als zwei Jahrhunderte nach
der Verkündung des Islams, hat der Islam mit Überzeugung
33 entnommen aus dem Buch „Der Islam und das Christentum“, von Oulfet
Aziz As-Samad
110
(Iman) und Waffen, die Arabische Halbinsel erobert. Von dort
aus befreite er im Namen Allahs folgende Länder und
Königreiche: Persien, Khurasan, alles was zwischen den zwei
Flüssen war (Irak), West-Indien, Syrien, Äthiopien, das ganze
Nord-Afrika, mehrere Inseln des Mittelmeeres, Spanien und
ein Teil von Gaul (Frankreich).
Wenn wir das großartige Ziel, die geringfügigen Mittel und
die erstaunliche Erfüllung bedenken und als drei Maßstäbe für
die menschliche Genialität ansetzen, fragen wir, wer es wagt,
einen Vergleich zwischen einem der großen Männer der
Geschichte und Muhammad () anzustellen?
Diese großen Männer haben nur die Waffen und die Gesetze
(menschliche Gesetze) erfunden oder Kaiser- bzw. Weltreiche
gegründet. Sie haben lediglich materielle Kolosse erbaut, die
mit der Zeit vor ihren Augen zugrunde gegangen sind.
Aber dieser Mann bewegte nicht nur Heere, Gesetze,
Gesetzgebungen, Kaiserreiche, Völker und Königreiche allein,
sondern er hat Millionen von Menschen mitbewegt, was
damals mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung ausmachte.
Noch mehr: er bewegte Götter, Heiligtümer, Religionen,
Gedanken, Gläubige und Seelen zur Rechtleitung eines
Buches, in dem jeder Vers ein Gesetz anordnet.
Er hat zu einer seelischen Gemeinschaft beigetragen, die aus
vielen unterschiedlichen Völkern, Farben und Sprachen
besteht.
Er hinterließ uns als eine islamische Gemeinschaft, deren nie
vergehende Besonderheit es ist, dass sie den Götzendienst
(Polytheismus) verabscheut und dem einen Gott dient, Den
keine Blicke wahrnehmen können. So haben sich die
Gläubigen (Mu`mineen) durch Muhammad () in der strengen
Verpflichtung ausgezeichnet die falschen Götter abzuweisen
und sich von der Beigesellung Gottes, welche die Himmel
111
verschmutzt, abzuwenden. Das Eintreten von mehr als einem
Drittel der Erdbewohner in seine Religion (Diin) war sein
Wunder oder besser gesagt, es war nicht das Wunder dieses
Mannes, sondern das Wunder des Verstandes.
Denn das Prinzip von der Einzigkeit Gottes (Einzigkeit in
der Verehrung der Göttlichkeit (Tawhied-ul-uluhiyya), zu dem
er aufrief, inmitten einer Welt von den Märchen und
Fabeleien, die durch die Wahrsager, Priester und
Götzendiener fest verankert waren, wirkte wie ein Wunder.
Dieses Prinzip trug, unmittelbar nachdem es von Muhammad
() verkündet wurde, die Fähigkeit mit sich, alle Tempel der
Götzendiener zu zerstören und das Feuer in einem Drittel der
Welt zu entfachen. Sein Leben, seine Gedanken über das
Universum, seine tapfere Revolte gegen den Aberglauben und
den Irrtum in seinem Heimatland, sein Mut die Götzendiener
herauszufordern, seine Standhaftigkeit gegenüber der
Unterdrückung und Schädigung durch die Götzendiener in
den 15 Jahren in Makkah34 und die Geduld gegenüber den
Bosheiten seiner Landsleute, deren Opfer er fast geworden
wäre; all dies hat ihn nicht von seinem Aufruf (Dawah)
ablenken können. Auch sein Kampf gegen die verächtliche
Moral und den falschen Stolz, der in der vorislamischen Zeit
fest verankert war, seine felsenfeste Überzeugung vom Erfolg,
die Bewahrung der Ruhe im Elend, seine Bescheidenheit im
Sieg und sein Ehrgeiz waren nur einer einzigen Idee
gewidmet, ohne Reichtum oder Herrschaft anzustreben.
Seine immerwährenden Gebete, seine spirituelle Verbindung
zu Allah, sein Tod und dazu sein großartiger Sieg nach dem
Tod, das alles sind Zeugnisse dafür, dass Muhammad kein
Betrüger (Allah bewahre!) ist, sondern eine fest verwurzelte
34 Tatsächlich ist der Prophet 13 Jahre lang in Makkah geblieben und hat zum Islam
aufgerufen.
112
Überzeugung (Iman), die sich nicht erschüttern lässt. Er hat
seinen Glaubensauffassungen auf zwei Prinzipien aufgebaut,
und zwar:
1- dass Allah eins ist und
2- dass Allah nicht materiell erfassbar ist.
Durch das erste Prinzip lernen wir Allah kennen, und das
zweite Prinzip verbindet die Erkenntnis mit dem
Verborgenen.
Er war Philosoph, Redner, Gesetzgeber, Kämpfer,
Eroberer, Denker, Prophet, Gründer der Religion des
Verstandes und einer Dienerschaft ohne Statuen (Abbilder)
oder Götzen. Dazu war er ein Führer von 20 irdischen Reichen
(Imperien) und des seelischen Imperiums, welches keine
Grenzen hat.
Das ist Muhammad (). Wenn wir ihn mit allen Maßstäben
messen, mit welchen die Großartigkeit eines Menschen
gemessen werden kann, sollen wir uns fragen, ob es etwas
Bedeutenderes als den Gesandten Muhammad () gibt!
‚Friede sei auf dem Gesandten der Barmherzigkeit für die
Welten, unserem Propheten und Gesandten Muhammad und
dessen Familie und Gefährten und denen, die bis zum
Jüngsten Tag seiner Rechtleitung folgen.‛
و صلى الله وسلم على المبعو ث رحمةً للعالمين رسولنا محمد وعلى آله و صحبه
وسلم ومن اتبع هُداه وسار على نهجه إلى يوم الدين
Möge Allah diese Anstrengung annehmen.
Jeder Erfolg ist von Allah und jeder Fehler ist von mir
und dem Satan.