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umkehrt, der wird Allah keinerlei Schaden zufügen.


Aber Allah wird (es) den Dankbaren vergelten.


(Qur´an 3:144)


Als Umar diesen Vers hörte, blieb er still; denn er () war


jemand, der sich an das Buch Allahs hielt. Der Gesandte


Allahs () war damals 63 Jahre alt, er lebte 40 Jahre in Makkah


vor der Offenbarung und blieb nach der ersten Offenbarung


noch 13 Jahre in Makkah, um die Menschen zum


Monotheismus aufzurufen und um ihnen seine Botschaft zu


übermitteln. Nach dieser Zeitspanne wanderte er nach Al-


Madina aus und lebte weitere 10 Jahre dort, wobei er weitere


Offenbarungen (Wahi) erhielt, bis der Qur´an in seiner


vollkommenen Form herabgesandt worden war und die


islamischen Anordnungen der Schari'a vollendet waren.


Dr. Gustav Lebon4 sagt in seinem Buch Arabische Kultur:


"Wenn man den Wert der Männer anhand ihrer Taten messen


würde, dann ist Muhammad () einer der großartigsten


Männer, den die Geschichte kennt. Die westlichen Forscher


haben Muhammad () stets als gerecht beschrieben, obwohl


der Religions-Fanatismus das Verständnis (den Einblick)


vieler Historiker verblendet hatte und sie seine


Vorzüglichkeiten nicht anerkennen wollten."


4Französischer Arzt und Historiker, der sich mit der orientalischen Kultur


befasst hat; entnommen aus dem Buch ‚Aussagen über den Islam‛, von Dr.


Imad Ad-Din Khalil, Seite 135.


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Die Beschreibung des Gesandten Allahs ()


Hind Ibn Abi Halah Al-Tamimi war für seine detaillierten


Beschreibungen über den Propheten () bekannt. Er sagte:


"Der Gesandte Allahs () war ein eleganter Mann. Sein


Gesicht strahlte wie der Vollmond. Er hatte eine mäßige


Körpergröße, nicht sehr lang und nicht sehr kurz. Sein Haar


bedeckte seinen ganzen Kopf. Sein Haar war glatt. Wenn es


lang war, scheitelte er es, ansonsten überschritt es in der Länge


gewöhnlich seine Ohrläppchen nicht.


Seine Hautfarbe war hell glänzend. Seine Stirn war breit.


Seine Augenbrauen waren natürlich gewölbt und gepflegt;


obwohl sie dicht waren, berührten sie sich nicht. Er hatte eine


Ader zwischen den Augenbrauen, die anschwoll, wenn er sich


in einem verärgerten Zustand befand. Seine Nase war glatt


und hatte einen speziellen Glanz. Wenn man sie näher


betrachtete, dachte man, dass seine Nasenspitze etwas


gehoben ist. Er hatte einen dichten Bart und glatte Wangen.


Sein Mund war ein wenig groß. Er hatte einen Schnurrbart.


Seine Zähne waren getrennt voneinander. Sein Hals war (so


schön) wie der einer Puppe und die Farbe neigte zu weiß, wie


Silber. Er war mittlerer Statur und sehr robust (stark). Sein


Bauch und seine Brust hatten das gleiche Ausmaß. Seine Brust


und seine Schultern waren breit. Er hatte riesige Schenkel.


Seine Hautfarbe neigte zu weiß.


Er hatte fortlaufende Behaarung vom Hals bis zum Nabel. Er


hatte keine Haare auf den Brustwarzen und dem Bauch. Seine


Arme, seine Schultern und seine Oberbrust waren behaart.


Seine Unterarme waren etwas lang. Seine Handfläche war


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ausgedehnt groß. Seine Hände und seine Füße waren kräftig


gebaut. Seine oberen und unteren Gliedmaßen waren frei


beweglich. Seine Fersen waren sehr ausgeprägt. Seine Füße


waren so glatt, dass sich das Wasser nicht darauf absetzen


konnte.


Er hatte die Gangart eines kräftigen Mannes, der sich


energisch fortbewegte. Seine Schritte waren gleichmäßig. Er


ging ruhig, wie wenn er einen Hügel hinabsteigen würde.


Immer wenn er sich umdrehte, drehte er seinen ganzen


Körper mit (anstatt nur seinen Kopf zu drehen). Er senkte


immer seinen Blick. Er schaute mehr hinunter auf den Boden


als hoch in den Himmel.


Oft schaute er Dinge nur kurz an (anstatt sie anzustarren). Er


grüsste andere bevor sie ihn grüßten.‛ Ein Mann sagte zu


Hind, dem Überlieferer: ‘Bitte beschreibe seine Sprechweise.’


Hind sagte: ‚Der Prophet () wirkte die meiste Zeit betrübt


und dies in fortwährend. Meistens dachte er nach. Man sah


ihn nie völlig erholt. Er sprach nie, wenn es keinen Grund zum


Sprechen gab. Er redete nie für lange Zeit hintereinander. Er


sprach sehr deutlich und bedeutungsvoll, und er machte nur


präzise und exakte Aussagen. Seine Aussagen waren so


eindeutig, dass niemand Worte davon weglassen oder


hinzufügen konnte. Er war sehr freundlich und sorgfältig. Es


kam nie vor, dass er (gedanklich) abwesend war.


Es kam nie vor, dass er andere Personen beleidigte. Er


respektierte und ehrte die Gnade Allahs zu jeder Zeit, auch


wenn es sich um die geringste Gnade handelte. Er kritisierte


die Gnade Allahs nie, auch wenn sie in den Augen von


manchen sehr gering und bedeutungslos war. Er kritisierte nie


etwas, das er kostete und lobte es auch nicht.


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Er ließ sich bei wörtlichen Auseinandersetzungen nie aus


der Fassung bringen. Wenn ein Recht missbraucht oder gegen


es verstoßen wurde, verärgerte ihn dies total, so dass es


schwer war, ihn wieder zu erkennen. Und er pflegte in diesem


Zustand zu verweilen, bis dieses Recht seinen rechtmäßigen


Platz fand. Er wurde nie aus persönlichen Gründen verärgert.


Wenn er auf etwas deutete, so tat er dies mit der ganzen


Hand und hielt seine Hand stets unten, wenn er über etwas


sprach. Der Prophet () umfasste mit seiner rechten


Handfläche leicht seinen linken Daumen, während er sprach.


Er drehte sein Gesicht weg, wenn er verärgert war; jedoch


senkte er seinen Blick, wenn er zufrieden und glücklich war.


Hauptsächlich bestand sein Lachen nur aus einem Lächeln.


Wann immer er seinen Mund beim Lachen öffnete, leuchteten


seine Zähne wie Perlen.‛


Der Überlieferer sagte: ‚Für einige Zeit hielt ich diese


Information vor al-Husain geheim. Dann später erzählte ich


ihm darüber.‛ Er war schneller als ich und fragte seinen Vater


über das Eintreten des Gesandten Allahs (), die Art wie er


sich beim Verlassen verhielt, die Beschreibung, etc. Er überließ


nichts den Vermutungen. Al-Husain sagte: ‚Ich habe meinen


Vater darüber befragt, wie er () seine Zeit zu verbringen


pflegte, wenn er sich zu Hause befand. Was er () tat und wie


er seine Zeit aufteilte.‛ Er entgegnete: ‚Er () teilte seine Zeit,


wenn er zu Hause war, in drei Abschnitte – einen Abschnitt


für den Willen Allahs, den anderen für seine Familie und den


dritten teilte er zwischen sich, und den bedürftigen Menschen


auf. Er bevorzugte es, Zeit mit den Menschen entsprechend


ihrem Zustand und ihren Bedürfnissen zu verbringen, was


dementsprechend variierte. Er konzentrierte sich vorerst auf


die nützlichen und wichtigsten Punkte. Oft sagte er


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denjenigen, die seine Sitzungen besuchten, dass sie die


Abwesenden informieren sollen und ihm () die Bedürfnisse


derer vorbringen sollen, welche ihre Bedürfnisse dem


Propheten nicht selber vorlegen konnten. Meistens sagte er zu


ihnen: ‘Jemand, der die Angelegenheit einer Person vorlegt,


welche selber nicht dazu imstande ist, diese seine Sache selbst


an die zuständige Stelle zu richten, dessen Füße wird Allah,


der Allmächtige, am Tag des Gerichts festigen.’ Die Menschen,


die zu ihm () eintraten, wendeten sich nur mit derartigen


Angelegenheiten an ihn. Er () bot ihnen auch etwas zum


Essen an.‛


Al-Husain sagte weiter: ‚Ich befragte meinen Vater über die


Art, wie sich der Gesandte Allahs () außerhalb des Hauses


verhielt. Er sagte: ‚Er () hütete seine Zunge und bot den


Menschen nur gute und nützliche Anregungen, brachte sie


zusammen und trug nie dazu bei, dass sie sich spalteten. Er


erwies den ehrbaren Personen in jeder Lage Ehre und betraute


sich mit deren Angelegenheiten. Er warnte die Menschen vor


dem Übel und schützte sich vor deren Schlechtigkeiten


genauso, obwohl er () sich die Missbilligung nie anmerken


ließ. Er informierte sich über diejenigen, welche Wert auf das


Gute legten und Schlechtigkeiten verhinderten. Er war in all


seinen Angelegenheiten gemäßigt. Er war nie nachlässig oder


verschwendete seine Zeit nicht umsonst, weil er auch


befürchtete, dass die Menschen das gleiche machen könnten,


wenn er sich so verhält. Er war auf jede Sache vorbereitet. Er


vernachlässigte nie irgendwelche Rechte und verzieh es nie,


wenn es andere taten. Die Menschen, die ihm am nächsten


saßen, waren die besten unter den Leuten. Der beste Gefährte


ist aus seiner Sicht derjenige, der den besten Ratschlag und die


beste Anregung bietet, während derjenige, der aus seiner Sicht


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den besten Status hat, derjenige ist, der das beste Beileid zeigt


und die anderen unterstützt.‛


Al-Husain sagte: ‘Ich habe meinen Vater darüber befragt,


wie die Art des Gesandten Allahs () während seiner


Sitzungen war.’ Er sagte: ‚Der Gesandte Allahs () hielt sich


nie an einem Ort auf, ohne Allahs zu gedenken. Er bestimmte


nie einen bestimmten Ort für eine bestimmte Person.


Tatsächlich verbot er den Menschen dies zu tun. Er setzte sich


dorthin, wo er Platz zum Sitzen fand. Er befahl den anderen,


sich auch so zu verhalten, wenn sie einen Platz betraten und


sich zu den dort Sitzenden gesellen wollten. Er fühlte sich


wohl, wenn er seine Zeit und Aufmerksamkeit unter all seinen


Gefährten verbrachte, die bei ihm saßen. Wer bei ihm saß,


hatte das Gefühl, dass niemand dem Propheten wichtiger war


als er. Wenn jemand den Propheten etwas fragte, wendete er


() sich nicht eher von dem Fragenden ab, bis dieser es von


sich aus tat. Und wenn jemand den Propheten um einen


Gefallen bat, schickte er () ihn nicht mit leeren Händen


zurück, andernfalls sprach er () ihm gut zu (in Situationen,


wie bei Entschuldigungen, wenn er den Wunsch desjenigen


nicht erfüllen konnte). Er hatte ein offenes Herz und eine


offene Meinung. Dadurch wirkte er wie ein guter, freundlicher


und achtsamer Vater für jeden, und alle Menschen waren in


seiner Gegenwart gleich. Sein Treffpunkt war ein Platz für


Beharrlichkeit, Schüchternheit, Geduld und höchstes


Vertrauen. Niemand traute sich, etwas Schlechtes über jemand


anderen zu sagen. Diejenigen, die an den Sitzungen des


Propheten () teilnahmen, waren gleichwertig. Die Menschen,


die sich an den Sitzungen des Gesandten Allahs ()


beteiligten, unterschieden sich voneinander nur auf Grund


ihrer Güte, Frömmigkeit, Rechtschaffenheit und Gottesfurcht.


Sie gingen bescheiden miteinander um. Sie respektierten die


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Älteren und waren barmherzig zu den Jüngeren. Sie zogen


diejenigen, die sich in äußerster Not befanden, sich selber vor.


Sie respektierten und ehrten den Fremden.‛


Al-Husain sagte: ‘Ich habe meinen Vater darüber befragt,


wie sich der Prophet während seiner Sitzungen den


Anwesenden gegenüber verhielt.’ Er antwortete: ‚Der


Gesandte Allahs () war stets entgegenkommend. Er war


überlegen in seiner Freundlichkeit und in seiner Bedächtigkeit.


Er war nie hart und grob. Er erhob nie seine Stimme in der


Öffentlichkeit oder machte Gebrauch von anstößiger Rede. Er


hat nie jemanden verleumdet. Er lobte nie jemanden auf


übertriebene Art. Er strengte sich für Dinge, die er für sich


selbst erreichen wollte, nicht besonders an. Er enttäuschte nie


jemanden. Er mied drei Dinge – Auseinandersetzung, zu


vieles Reden und das Einmischen in Dinge, die für ihn keine


Wichtigkeit hatten. Außer diesen vermied er noch drei andere


Dinge – er sprach nie schlecht über jemanden, er machte sich


nie lustig über jemanden, und er hat nie nach den Fehlern von


jemandem gesucht, um diesen in Anwesenheit von anderen zu


kritisieren. Er sprach nur über Dinge, von denen er hoffte,


dafür von Allah belohnt zu werden. Wann immer er ()


redete, schauten seine anwesenden Gefährten auf den Boden


(aus Respekt und Aufmerksamkeit), als wenn Vögel auf ihren


Köpfen säßen (und sie Angst hätten, die Vögel zu


erschrecken). Wenn der Gesandte Allahs () mit dem


Sprechen aufhörte, sprachen seine Gefährten. Nie stritten sie


in seiner Anwesenheit. Wann immer einer seiner ()


Gefährten redete, hörte ihm der Rest aufmerksam zu, bis er


seine Aussage beendete. Nur führende Gefährten sprachen in


Gegenwart des Gesandten Allahs (). Der Gesandte Allahs


() lächelte über Dinge, über die seine Gefährten lachten, und


ebenso zeigte er () sich verwundert über Dinge, über die sich


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seine Gefährten wunderten. Der Gesandte Allahs () wies


extreme Geduld beim Zuhören auf, um einen Fremden, der


einen schwierigen Akzent oder Dialekt hatte, zu verstehen. Er


() stellte dem Sprechenden keine Fragen, bis dieser seine


Aussage beendete. Tatsächlich wies der Gesandte Allahs ()


seine Gefährten dazu an, den Personen zu helfen, die um Hilfe


baten. Er () nahm kein Lob und keine Belohnung von einer


Person an, ohne dieser auch eine Gunst zu erweisen. Nie


unterbrach er einen Sprechenden, bis dieser seine Aussage


beendete und von selbst aufhörte oder diese Person aufstand,


um wegzugehen.‛


Al-Husain sagte: ‘Ich befragte meinen Vater über das


Schweigen des Gesandten Allahs ().’ Er kommentierte:


‚Beim Gesandten Allahs () waren vier Formen der Stille zu


beobachten – wenn er () Ausdauer zeigte, wenn er Wache


hielt und vorsichtig war, wenn er Respekt erwies und wenn er


überlegte und nachdachte. Zur Erweisung von Respekt und


Überlegung demonstrierte er () auch Ruhe, wenn er sich die


Angelegenheiten der Menschen anhörte. Seine Meditation


bestand aus dem Zustand des Nachdenkens über die


beständigen Dinge im Jenseits. Er verband Geduld mit


Ausdauer. Er wurde wegen weltlicher Angelegenheiten nie


verärgert. Er war beim Ausüben von guten Taten überaus


sorgfältig, um ein gutes Beispiel für alle Menschen zu sein. Er


lehnte alle schlechten Taten und Aussagen ab, als Anordnung


für die Menschen, damit sie ihm () in diesen Dingen


nacheiferten. Er () nahm jede Mühe auf sich, um etwas Gutes


zu tun und vertrat die geeignetste und rücksichtsvollste


Meinung als Anordnung, um seiner Gemeinschaft die besten


Sitten und Taten, für beide Welten, zu bieten.‛


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Einige seiner () Charaktereigenschaften


und Wesensarten


1. Verstand: Der Gesandte () verfügte über eine Reife


(Vollkommenheit) des Verstandes. Es gibt niemanden in


der Geschichte der Menschheit, der mit solch einer


Perfektion gesegnet war. Qadhi Aiad berichtete: ‚Man


kann am Gesandten Allahs () sein ganzes Leben und


seine Laufbahn hindurch überaus kluge Verhaltensweisen


erkennen. Wer seine Biographie, seine Aussagen und sein


Brauchtum, seine wirksamen und sinnvollen Aussprüche


(Hadithe) und seine Worte der Weisheit liest und dazu


seine () Tugenden und Merkmale untersucht, wird dies


bezeugen. Ähnlich ist es, wenn man die erstklassigen


Kenntnisse des Propheten () beachtet, die er () über die


Alten Schriften und das Evangelium oder die Bibel und


andere frühere göttliche Schriften oder über die


Aussprüche der Weisheit von früheren Weisen besaß; so


wird man auch seine eindrucksvolle Denkweise bestätigen.


Ferner führt sein () umfangreiches, bedeutendes Wissen


über frühere Völker, Aussagen früherer Menschen und die


Grundsätze früherer Kaiser, Könige und Herrscher auch


dazu, dass man zugeben muss, dass der Gesandte Allahs


() über eine eindrucksvolle Weisheit verfügte. Außerdem


kann man seine () außerordentliche Weisheit anhand


seiner äußerst feinen, einfühlsamen, angemessenen,


gerechten und nützlichen rechtmäßigen Anordnungen für


die Menschen feststellen, sowie bei der Festlegung der


besten Regeln bezüglich der Sitten und Verhaltensweisen.


Der weiteren kann man den großartigen Verstand des


Gesandten Allahs () erkennen, wenn man die


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verschiedenen Wissenschaften bedenkt, die er () uns


brachte, wie Gottesdienst, Heilkunde, Mathematik, Gesetze


der Erbschaft, Abstammung und andere. Darüber hinaus


gab er () all dies an die Menschheit weiter, während er


() ein schriftunkundiger Mann war. Er () hat nie eine


Schule besucht; nie hat er bei einem Gelehrten oder Lehrer


gesessen. Er war () ein schriftunkundiger Prophet, der


von all diesem Wissen keine Kenntnis besaß, bis Allah der


Allmächtige ihm seine Brust öffnete und ihm seinen


Auftrag verkündete. Er () war gelehrt von Ihm (Allah).


Die verschiedenartigen Lehren und das Wissen des


Gesandten Allahs () sind entscheidende Beweise für die


Wunder der Allmacht Allahs, des Allmächtigen und Seine


uneingeschränkte Fähigkeit das zu tun, was Ihm gefällt.‛


(Buch: Al-Shifa bi Ta`rif Huquq Al Mustafa)


2. Das Trachten nach der Zufriedenheit Allahs/sich opfern,


indem man Lohn von Allah im Jenseits erwartet (Ihtisab):


Der Gesandte () war der Gebieter der Genügsamen. Er


hat beim Aufruf zu seiner Botschaft viele Bosheiten und


Beschimpfungen ertragen, war aber geduldig und erfüllt


von der Hoffnung, von Allah dafür belohnt zu werden.


Von Abdullah Ibn Masud () wird berichtet:


‚Ich erinnere mich, als ob ich den Propheten () noch


heute vor mir sähe, als er von einem Propheten berichtete,


der von seinen eigenen Leuten so geschlagen wurde, dass


er blutete, alsdann sich das Blut von seinem Gesicht


wischte und sagte: O Allah mein Gott, vergib es meinen


Leuten; denn sie sind unwissend.‛


(Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.3290)


Und Gandab Ibn Sufyyan () berichtete:


‚Der Gesandte Allahs () beteiligte sich an einer


Schlacht, in der sein Finger (verletzt wurde und) blutete.


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Er sagte daraufhin: ‚Du bist nichts anderes als ein Finger,


der blutet, und das, was mich (an Leid) traf, ist Allah


gewidmet.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.2648)


3. Aufrichtigkeit: Der Gesandte () war in allen Angelegenheiten


aufrichtig, wie Allah es ihm befohlen hat. Allah ()


sagt:


Sag: Gewiss, mein Gebet und mein (Schlacht)opfer


(meine Kulthandlung), mein Leben und mein


Sterben gehören Allah, dem Herrn ( ر ب (Rabb) der


Weltenbewohner (aller Welten). Er hat keinen


Teilhaber. Dies ist mir befohlen worden, und ich bin


der erste der (Ihm) Ergebenen. (Qur´an 6:162-163)


4. Vornehme Charaktereigenschaften: Als seine Frau


’Aischa (Allahs Wohlgefallen auf ihr), Mutter der Gläubigen,


über seine Eigenschaften befragt wurde, sagte sie:


‘Die moralische Vorgehensweise des Propheten ()


entsprach dem Qur’an.’ Er unterwarf sich den Anordnungen


des Qur´ans, setzte alle seine Befehle um und verinnerlichte


alle Vorzüge des Qur`an. Er unterließ alle Schandtaten, seien


es verborgene oder offensichtliche. Kein Wunder, denn er ()


ist derjenige, der von sich sagt:


‚Allah entsandte mich, um die Tugenden und die


Wohltaten zu vervollkommnen.‛ (Sahih Al-Bukhari)


Und Allah () beschreibt ihn, indem Er sagt:


Und du bist wahrlich von großartiger Wesensart.


(Qur´an 68:4)


Anas Ibn Malik (), der zehn Jahre lang, Tag und Nacht, im


Lande und auf Reisen im Dienste des Gesandten Allahs ()


war, lernte ihn unter verschiedenen Umständen und Situationen


kennen und sagte:


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‚Der Gesandte () war der beste Mensch mit den


vornehmsten Charaktereigenschaften.‛


(Sahih Muslim, Hadith Nr.2310)


Und er sagte auch:


‚Der Prophet () war weder der Mensch, der herumschimpfte,


noch der Mensch, der unzüchtige Redensarten


verwendete noch der Mensch, der herumfluchte. Wenn er


aber einem von uns etwas vorhalten wollte, sagte er: ‘Was


ist los mit ihm? Taribat Ğabīnuh (=Seine Stirn wird


staubig sein)!‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.5684)


5. Gutes Benehmen: Sahl Ibn Saad () erzählte:


‚Dass man dem Gesandten Allahs () etwas zu trinken


brachte, und er trank, während rechts von ihm ein Junge


saß und links ältere (Männer). Da fragte er den Jungen:


‚Erlaubst du mir, an diese (älteren Männer)


weiterzugeben?‛ Der Junge sagte: ‚Nein, bei Allah, o


Gesandter Allahs, ich werde niemandem gegenüber


darauf verzichten, (etwas aus deiner Hand


entgegenzunehmen). So gab es also der Gesandte Allahs


() ihm in die Hand.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.2319)


6. Die Liebe zur Stiftung von Frieden (Versöhnung): Sahl Ibn


Saad () berichtete:


‚Die Leute von Qubā verwickelten sich so sehr in eine


Schlägerei, dass sie sich gegenseitig mit Steinen


bewarfen. Als der Gesandte Allahs () davon erfuhr,


sagte er: ‘Lasst uns zu ihnen gehen und zwischen ihnen


schlichten’.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.2547)


7. Das Rechte gebieten und das Verwerfliche verbieten:


Abu Sa'id Al-Hudri (Allahs Wohlgefallen auf ihnen beiden), hat


gesagt: Ich hörte Allahs Gesandten () sagen:


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‚Wer von euch etwas zu Verabscheuendes sieht, soll es


mit seiner Hand verändern, und wenn er dies nicht


vermag, so soll er es mit seiner Zunge verändern, und


wenn er (selbst) das nicht vermag, dann mit seinem


Herzen, und dies ist das Mindeste an Glauben.‛


(Sahih Muslim)


Von Abdullah Ibn Abbas (Allahs Wohlgefallen auf ihnen beiden)


wird berichtet: Eines Tages sah der Gesandte Allahs () einen


Mann, der einen goldenen Ring am Finger trug. Der Prophet


nahm den Ring von seinem Finger und warf ihn weg, wobei er


sagte:


‚Wer auch immer ein Stück glühender Kohle auf seine


Hand legen will, der lege sie darauf.‛ Nachdem der


Prophet () gegangen war, wurde der Mann aufgefordert,


den Ring aufzuheben und ihn auf andere Weise zu


verwenden. Daraufhin sagte er: ‚Bei Allah: Nun, da der


Prophet () diesen Ring weggeworfen hat, werde ich ihn


niemals aufheben.‛ (Sahih Muslim, Hadith Nr.2090)


8. Liebe zur Reinheit: Von Al-Muhağer Ibn Qunfidh () wird


berichtet:


‚Ich kam zum Propheten (), während er die Notdurft


verrichtete und grüßte ihn, worauf er erst antwortete, als


er die Gebetswaschung beendet hatte. Dann entschuldigte


er sich bei mir und sagte: ‚Wahrlich ich


verabscheute es, Allah () in unreinem Zustand zu


erwähnen.‛ (Sahih Ibn Khusaimah, Hadith Nr.206)


9. Hüten der Zunge: Von Abdullah Ibn ‘Aufa () wird


berichtet:


‚Der Gesandte Allahs () war oft mit dem Gedenken


Allahs beschäftigt, sprach wenig, verlängerte seine


Gebete, verkürzte seine Ansprache vor dem Freitagsgebet


und zögerte nicht (war nicht zu stolz, um) mit Witwen


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oder Bedürftigen zu gehen, um ihre Angelegenheiten zu


erledigen.‛ (Sahih Ibn Hibban, Hadith Nr.6423)


10. Vermehren der gottesdienstlichen Handlungen: ’Aischa,


(Allahs Wohlgefallen auf ihr) Mutter der Gläubigen, erzählte,


dass der Prophet () in der Nacht im Stehen zu beten


pflegte, bis seine Füße Risse bekamen. Da sagte sie zu ihm:


‚Warum tust du dies, o Gesandter Allahs (), obwohl


Allah dir alle deine vergangenen und zukünftigen Fehler


vergeben hat?‛ Daraufhin sagte er: ‚Darf ich denn nicht


ein dankerfüllter Diener sein?‛(Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.4557)


11. Güte und Milde: Von Abu Huraira () wird berichtet:


‚Tufail Ibn ‘Amr ad-Dausyy und seine Leute kamen zum


Propheten () und sagten: ‚O Gesandter Allahs, der


Stamm Daus ist wahrlich in Ungehorsam verfallen und


verhält sich nur ablehnend, so richte zu Allah ein


Bittgebet gegen ihn!‛ Jemand sagte: ‚Nieder mit den


Daus!‛ und der Prophet sagte (dagegen): ‚O Allah, führe


die Daus zum rechten Weg und bringe sie zu uns


zurück!‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.2779)


12. Schöne Erscheinung: Al-Baraa Ibn Azeb () sagte:


‚Der Gesandte Allahs (), hatte eine durchschnittliche


Körpergröße und breite Schultern. Er trug sein Haar bis


zu den Ohrläppchen. Ich sah ihn in einem roten Gewand,


und ich hatte nie zuvor ein schöneres gesehen.‛


(Sahih Ibn Hibban, Hadith Nr.3358)


13. Entsagen dieser Welt (Diesseits): Von Abdullah Ibn


Masud () wird berichtet, dass der Gesandte Allahs ()


eines Tages auf einer Palmfasermatte schlief, und als er


erwachte, waren die Abdrücke der Matte auf seinem


Körper sichtbar. Wir sagten: ‚O Gesandter Allahs (),


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dürfen wir dir eine weiche Matratze geben?‛ Der Gesandte


Allahs () antwortete:


‚Was habe ich mit dieser Welt zu schaffen? Im Diesseits


bin ich nur wie ein Durchreisender, der im Schatten eines


Baumes rastet und ihn wieder verlässt, nachdem er etwas


geruht hat.‛ (Sunan Al-Tirmidhi, Hadith Nr.2377)


Und von Amr Ibn Al-Harith () wird berichtet:


‚Als der Prophet () verschied, hinterließ er keinen Dinar


oder Dirham, keinen Sklaven oder Sklavin oder sonst


etwas, außer seinem weißen Maultier, das er zu reiten


pflegte, seiner Waffe und einem Land, das er vorher zur


wohltätigen Stiftung (Sadaqa-Almosen) gemacht hatte.‛


(Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.2588)


14. Nächstenliebe: Von Sahl Ibn Saad () wird berichtet:


‚Eine Frau kam mit einer Burda. Wisst ihr, was eine


Burda ist? Sie ist ein Gewand, das an seinem Stoffrand


eine gewebte Borte hat. Die Frau sagte: ‚O Gesandter


Allahs, ich habe diese selbst mit meiner Hand gewebt


und möchte dich damit bekleiden.‛ Der Gesandte Allahs


() nahm ihr Geschenk an, da er die Burda benötigte. Der


Gesandte Allahs () kam dann (etwas später) mit diesem


Gewand angezogen heraus. Ein Mann unter den


Anwesenden befühlte es und sagte: ‚O Gesandter Allahs


(), bekleidest du mich damit?‛ Der Gesandte Allahs ()


sagte zu ihm: ‚Ja.‚ Und er saß dann in der Versammlung,


so lange es Allah wollte. Anschließend verließ der


Prophet den Platz und ließ ihm diese Burda


zusammengelegt zuschicken. Die Leute sagten zu dem


Mann: ‚Du hast damit keine gute Sache getan; denn du


fragtest ihn, ob er sie dir gibt, während du wusstest, dass


er niemals die Bitte eines Menschen ablehnt!‛ Der Mann


erwiderte: ‚Ich schwöre bei Allah, dass ich ihn danach


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gefragt habe, damit ich diese als Leichentuch (Kafan) für


mich verwenden kann, wenn ich sterbe.‛ Und sie ist auch


später sein Leichentuch geworden.‛


(Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.1987)


15. Feste Überzeugung und Gottvertrauen: Abu Bakr Al


Siddiq () berichtete:


‚Ich sah die Füße der Ungläubigen (Muschrikien) über


unseren Köpfen. Ich sagte zum Propheten, als ich (mit


ihm) in der Berghöhle war: ‚Wenn einer von ihnen unter


seine Füße blicken würde, würde er uns sehen!" Er


erwiderte: ‚Was hältst du, o Abu Bakr, von zwei


(Menschen), bei denen Allah ein Dritter ist?‛ (Sahih Muslim)


16. Zuneigung und Zärtlichkeit: Abi Qatadah () sagte:


‚Der Gesandte Allahs () betete, während er (das Kind)


Umāma, Tochter der Zainab, Tochter des Gesandten


Allahs (), trug<: Wenn er sich niederwarf, legte er sie


hin, und wenn er wieder aufstand, trug er sie wieder.‛


(Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.5650)


17. Erleichterung: Anas () berichtete, dass der Gesandte


Allahs () sagte:


‚Wahrlich, ich stehe im Gebet mit der Absicht, dieses zu


verlängern, dennoch kommt es vor, dass ich das Weinen


eines Kindes höre und daraufhin mein Gebet kürzer


fasse, um seiner Mutter jegliche Härte zu ersparen.‛


(Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.677)


18. Frömmigkeit und Gottesfurcht: Von Abu Huraira ()


wird berichtet, dass der Gesandte Allahs () sagte:


‚Der Prophet () ging an einer Dattel vorbei, die auf dem


Weg lag, und sagte: ‚Wenn ich keine Bedenken hätte,


dass diese Dattel zum Almosen gehört, hätte ich sie


gegessen.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.2300)


19. Großzügigkeit: Anas Ibn Malik () sagte:


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‚Es gab niemanden, der als Muslim den Gesandten


Allahs () um etwas bat und von diesem nichts bekam.


Einst kam ein Mann zu ihm, und er () gab ihm so viele


Schafe, wie zwischen zwei Hügeln Platz fanden. Da


kehrte der Mann zu seinem Stamm zurück und sagte:


‚Leute! Werdet Muslime, denn Muhammad () gibt


wirklich jedem (etwas), so dass man die Armut nicht zu


fürchten braucht!‛ (Sahih Muslim, Hadith Nr.2312)


20. Die Liebe zur Hilfsbereitschaft: Von ’Aischa, (Allahs


Wohlgefallen auf ihr) Mutter der Gläubigen, wird berichtet,


dass sie auf die Frage, ‘Was hat der Gesandte Allahs ()


normalerweise getan, wenn er zu Hause war?’, folgendes


antwortete:


‚Er war stets damit beschäftigt, den Bewohnern seines


Hauses zu dienen (und zu helfen), und wenn die Zeit


zum Gebet kam, ging er deswegen hinaus.‛


(Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.644)


Und von Al-Bara’a Ibn ‘Azib () wird berichtet:


‚Ich habe den Gesandten Allahs () am Tag der


Grabenschlacht (Al-Khandaq) gesehen, wie er den Sand


trug und das Haar seiner Brust total davon bedeckt war.


Und er war ein sehr behaarter Mann. Und dabei trug er


das Gedicht von Ibn Rawaha mit erhobener Stimme vor.‛


O Allah, ohne Dich wären wir nie rechtgeleitet


und hätten nie Almosen gegeben und nicht gebetet.


Wir bitten Dich, die Stille auf uns herabzusenden.


Und befestige unsere Füße, wenn wir auf die Feinde treffen.


Denn die Feinde lehnten sich gegen uns auf.


Wenn die Feinde uns in Versuchung bringen wollen,


so weigern wir uns


(Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.2870)


47


21. Die Ehrlichkeit: Von ’Aischa, (Allahs Wohlgefallen auf ihr)


Mutter der Gläubigen, wird berichtet:


‚Dem Gesandten Allahs () war keine


Charaktereigenschaft widerwärtiger als das Lügen. Wenn


jemand dem Propheten eine Lüge erzählte, bedrückte ihn


() dies so lange, bis er () wusste, dass diese Person


deshalb Reue geübt hatte.‛ (Sunan Al-Termedhi, Hadith Nr.1973)


Sogar seine Feinde bestätigten seine Ehrlichkeit. Zum


Beispiel sagte Abu Jahl, der Mensch, der die größte


Feindschaft gegenüber dem Gesandten Allahs () zeigte, eines


Tages zum Gesandten: ‘O Muhammad, ich sage nicht, dass du


ein Lügner bist, aber ich leugne das, wozu du aufrufst und


das, womit du gesandt wurdest. Daraufhin hat Allah ()


folgendes herabgesandt:


Wir wissen wohl, dass dich das, was sie sagen, in der Tat


traurig macht. Aber nicht dich bezichtigten sie (in


Wirklichkeit) der Lüge, sondern die Zeichen Allahs


verleugnen die(se) Ungerechten. (Qur´an 6:33)


22. Verehrung der Gebote Allahs (): ’Aischa, (Allahs


Wohlgefallen auf ihr), Mutter der Gläubigen, erzählte:


‚Immer wenn der Gesandte Allahs () zwischen zwei


Alternativen wählen konnte, entschied er sich für die


leichtere, solange es keine Sünde war. Wenn es jedoch


eine Sünde war, so war er derjenige, der sich davon am


weitesten entfernt hielt. Der Gesandte Allahs ()


trachtete auch niemals nach Rache für eine persönliche


Angelegenheit, außer wenn ein Befehl Allahs missachtet


wurde, und in einem solchen Fall strebte er nach


Vergeltung um Allahs willen.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.6404)


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23. Freundliches Erscheinen (Heiterkeit): Von Abdullah Ibn


Al-Hareth wird berichtet:


‚Ich habe niemanden gesehen, der mehr lächelte als der


Gesandte Allahs ().‛ (Sunan Al-Tirmidhi, Hadith Nr.3641)


24. Das Anvertraute und Gewissenhaftigkeit (Treue): Seine


() Treue war einmalig, obwohl die Bewohner von


Makkah sich gegen ihn feindlich verhielten und seine


Anhänger unterdrückten, als er anfing, den Aufruf zum


Islam offenkundig zu verbreiten. Und trotz der


Feindschaft, die zwischen Muhammad () und den


Mekkanern herrschte, haben sie ihm ihre Güter anvertraut


(Depositum). Er () verhielt sich in dieser Angelegenheit


solange treu, bis sie ihn () gezwungen haben, nach Al-


Madina auszuwandern, nachdem er von ihnen so viel


Böses erlebt hatte. Der Gesandte () bat seinen Vetter Aly


Ibn Abi Taleb (), drei Tage in Makkah zu bleiben, um die


anvertrauten Güter, die der Gesandte verwahrt hatte, ihren


Besitzern auszuhändigen. (Erzählung von Ibn Hischam)


Seine () Treue bestätigte sich auch in dem Friedensvertrag


von Al-Hudaibiah, welcher zwischen dem Gesandten und den


Quraiš geschlossen wurde. Dieser Vertrag enthielt u.a., dass,


wenn jemand von den Mekkanern Zuflucht bei Muhammad


sucht (um Muslim zu werden), er zurück an die Quraiš


geschickt werden sollte; und wenn ein Muslim zu den Quraiš


geht, dieser nicht zurückgeschickt werden sollte.


‚Nachdem der Gesandte Allahs () in Al-Madina


angekommen war, floh ein Mann namens Abu Dschandal


Ibn Suhail Ibn Amr vom Gefängnis in Makkah und kam


zum Propheten nach Al-Madina. Da verlangten ihn die


Ungläubigen vom Gesandten Allahs () zurück, indem


sie auf den zwischen ihnen geschlossenen


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Friedensvertrag hinwiesen. Daraufhin sagte der Gesandte


Allahs () zu Abu Dschandal Ibn Suhail Ibn Amr: ‚O


Aba Dschandal! Habe Geduld und bitte Allah um


Ausdauer. Allah wird dir und all denjenigen, die gläubig


sind, gequält werden und keine Unterstützung haben,


wahrhaftig einen Ausweg zeigen. Wir haben eine


Abmachung mit diesen Leuten (den Mekkanern). Wir


werden diese Abmachung nicht brechen, noch werden


wir sie betrügen. (Sunan Al-Baihaqii, Hadith Nr.18611)


25. Mut und Nicht-Zögern: Aly Ibn Abi Taleb () sagte:


‚Ihr hättet mich am Tage der Schlacht von Badr sehen


sollen. Wir haben Zuflucht beim Gesandten Allahs ()


gesucht, als er () von uns und dem Feind am nächsten


war. An diesem Tag war der Gesandte Allahs () der


mutigste und stärkste von uns.‛


(Musnad Al-Imam Ahmad, Hadith Nr.654)


Sein Mut bewies er auch außerhalb der Kriege. Anas Ibn


Malik () erzählt über ihn: "Der Gesandte Allahs () war der


beste und mutigste Mensch. Eines Nachts wurden die


Bewohner Al-Madinas durch eine laute Stimme erschreckt. Sie


gingen in die Richtung, aus welcher diese Stimme (Schrei)


herkam. Da kam ihnen der Gesandte Allahs () auf einem


sattellosen Pferd, das Abu Talha gehörte, entgegen geritten. Er


hatte sich erkundigt, woher der Schrei rührte und trug sein


Schwert bei sich. Er beruhigte die Menschen:


‚ Ihr braucht euch nicht zu fürchten! Ihr braucht euch


nicht zu fürchten!‚ Wahrlich, wir empfanden den


Gesandten Allahs () wie einen Ozean." (Sahih Al-Bukhari,


Hadith Nr.2751)


Der Prophet () reagierte sofort, egal ob es Nacht war und er


ein ungesatteltes Pferd reiten musste, so wie es eben die


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Situation erforderte. Es gab nämlich keine Zeit zu verlieren. Er


hatte sein Schwert bei sich, falls er es brauchen sollte. Er ()


wartete nicht auf andere, bis sie sich versammelten, um klären


zu können, was der Grund dieser Unruhe mitten in der Nacht


sein könnte, wie es in solchen Situationen sonst eigentlich


üblich wäre.


‚Bei der Schlacht von Uhud beriet sich der Gesandte


Allahs () mit seinen Gefährten, und diese zogen den


Kampf vor. Obwohl der Gesandte anderer Meinung war,


folgte er ihrem Rat. Aber die Gefährten (Möge Allah Sich


ihrer erbarmen) bereuten ihren Entschluss, weil das


Vorhaben des Gesandten anders gewesen war. So sagten


die Ansar: ‚Wir haben den Wunsch des Gesandten


zurückgewiesen.‛ Sie kamen zu ihm und sagten: ‚O


Gesandter Allahs, du sollst diese Angelegenheit


entscheiden.‛ Worauf er sagte: ‚Es steht einem Propheten


nicht zu, seine Rüstung abzulegen, bis er gekämpft hat.‛


(Musnad Al Imam Ahmad, Hadith Nr.14829)


26. Großzügigkeit und Edelmut: von Ibn Abbas () wird


berichtet:


‚Der Gesandte Allahs (), war der Großzügigste unter


allen Menschen, und den Höhepunkt seiner Großzügigkeit


erreichte er im Ramadān, wenn ihm Gabriel (Ğibrīl)


begegnete. Diese Begegnung mit ihm fand in jeder


Ramadān-Nacht statt, denn Gabriel pflegte ihn zu jener


Zeit im Qur’an zu unterweisen. Wahrlich, der Gesandte


Allahs () war mit dem Hergeben von guten Dingen


schneller als der unaufhaltbare Wind.‛


(Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.6)


Und von Abu Dharr () wird berichtet:


‚Eines Tages begleitete ich den Gesandten Allahs () auf


der schwarzen Felsenebene von Medina, als wir vor dem


Berg Uhud ankamen. Er rief mich: ‚O Abu Dharr!‛ Ich


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antwortete: ‚Hier bin ich, dir zu Diensten, o Gesandter


Allahs ()." Er sagte: ‚Wenn ich Gold im Gewicht des


Uhud hätte, würde es mich nicht erfreuen, wenn ich nach


Ablauf von drei Tagen mehr als einen einzigen Dinar


davon behielte, den ich zur Rückzahlung einer Schuld


benötigte. Ich würde alles unter den Dienern Allahs


verteilen, so und so und so, nach rechts und links und


nach hinten.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.2312)


Jaber Ibn Abdullah erzählte,


‚dass der Gesandte Allahs () niemals nein sagte, wenn


er von jemandem um etwas gebeten wurde.‛


(Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.5687)


27. Schüchternheit (Scham): Abi Saied Al-Khudry ()


überlieferte,


‚dass der Gesandte Allahs () gewöhnlich schamhafter


war als eine Jungfrau in ihrem Gemach, so dass man an


seinem Gesicht ablesen konnte, wenn er etwas sah, was


ihm nicht gefiel.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.5751)


Und Abu Ayyub Al-Ansary () überliefert, dass der


Gesandte Allahs () sagte:


‚Vier Merkmale gehören zu den Propheten: Die Scham,


der Duft, der Siwak (zur Mundpflege) und das Heiraten.‛


(Sunan Al-Tirmidhi )


28. Bescheidenheit: Der Gesandte Allahs () war einer der


demütigsten und bescheidensten Menschen, die man sich


vorstellen kann. Und durch seine () ausgeprägte


Bescheidenheit kam es vor, dass derjenige, der die


Moschee betrat, ihn nicht von seinen Gefährten


unterscheiden konnte. Anas Ibn Malik () sagte:


‚Während wir mit dem Gesandten Allahs () in der


Moschee saßen, kam ein Mann auf einem Kamel geritten;


er ließ das Kamel auf dem Boden der Moschee


niederknien, band es an und sprach zu den Anwesenden:


‘Wer von euch ist Muhammad?’ Dies geschah, als der


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Prophet () sich angelehnt unter den Leuten saß. Zu dem


Mann wurde gesagt: ‘Er ist der gutaussehende Mann, der


dort angeleht sitzt!‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.63)


Und dies geschah so, weil man zwischen dem Gesandten


Allahs () und seinen Gefährten bzw. Gästen nicht


unterscheiden konnte. Der Gesandte () war nicht jemand, der


zu hochnäsig oder überheblich war, um mit den Armen,


Bedürftigen und Schwachen zusammen zu sitzen, bis er ihre


Angelegenheiten erledigt hatte. Anas Ibn Malik () sagte:


‚Eine Frau aus Al-Madina kam zum Propheten () und


sagte: ‚O Gesandter Allahs, ich brauche dich.‛ Er ()


sagte: ‚O Mutter von Soundso, suche dir einen der Wege


den du möchtest.‛ Sodann ging er () und beschäftigte


sich mit ihrer Angelegenheit, bis die Sache erledigt war.‛


(Sahih Muslim, Hadith Nr.2326)


29. Barmherzigkeit und liebevolle Fürsorge: Abu Masud Al-


Ansari () berichtete, dass ein Mann zum Propheten ()


kam und sagte:


‚Ich komme nur wegen dem und dem später zum


Morgengebet, weil er das Gebet zu sehr in die Länge


zieht.‛ Nie sah ich den Propheten () in einer Ansprache


so wütend, wie an diesem Tag. Er () sprach: ‚O ihr


Menschen! Unter euch sind solche, die die anderen


abschrecken. Wer von euch das Gebet leitet, soll sich kurz


fassen, denn hinter ihm betet der Ältere und der Jüngere,


und derjenige, der sein Geschäft zu erledigen hat.‛


(Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.670)


Und von Osama Ibn Zaid wird berichtet:


‚Eine der Töchter des Propheten () schickte, als ich mit


Sa’d und Ubayy bei dem Propheten war, einen Boten, der


ihm sagte: ‚Sie (deine Tochter) nimmt an, dass ihr Kind


stirbt, und du sollst zu ihr kommen.‛ Der Prophet () ließ


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ihr den Friedensgruß ausrichten und folgendes sagen:


‚Wahrlich, Allah gehört alles, was Er nimmt und was Er


gibt, und alles ist bei Ihm vorbestimmt! So soll sie in


Erwartung des Lohnes Allahs in Geduld ausharren.‛ Als


sie zu ihm abermals den Boten schickte, er solle bei Allah


doch kommen, stand der Prophet () auf und wir mit ihm


(und begab sich dorthin). Dort wurde der Junge in seinen


Schoß gelegt, während dieser seine letzten Atemzüge von


sich gab. Da liefen die Tränen aus den Augen des


Gesandten (). Sa’d sagte zu ihm: ‚Was ist das, o


Gesandter Allahs?‛ Und der Prophet sagte: ‚Das ist eine


Barmherzigkeit, die Allah in die Herzen einiger Seiner


Diener einlegt, die Er auserwählt hat. Und Allah erbarmt


Sich nur derer von Seinen Dienern, die barmherzig sind.‛


(Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.6942)


30. Verzeihung (Vergebung) und Nachsicht: Anas Ibn Malik


(), berichtete: ‚Ich lief neben dem Gesandten (), als er


ein Gewand aus Nağrān trug, dessen Verzierborte ziemlich


grob war. Da kam ein Wüstenaraber an ihn heran und zog


ihn () so heftig am Gewand, dass ich das Schulterblatt des


Gesandten Allahs () sehen konnte, welches Reibspuren


der Zierborte auf Grund des heftigen Ziehens am Gewand


aufwies. Der Mann sagte:


‚Du, Muhammad, lass mir etwas von dem Geld Allahs


geben, das sich bei dir befindet!‛ Der Gesandte Allahs ()


wandte sich ihm zu und lachte und ließ ihm dann eine


Gabe aushändigen.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.2980)


Und zu den Beispielen seiner Nachsichtigkeit zählt auch der


Hadith von Zaid Ibn Sa’nah. In diesem Hadith geht es um


einen jüdischen Rabbiner, welcher dem Gesandten () ein


Darlehen gegeben hatte. Der Gesandte hatte das Geld von ihm


54


genommen, um die Bedürfnisse einiger vertrauter Menschen


zu erfüllen. Zaid sagte:


‚Zwei oder drei Tage vor Ablauf der Frist ging der


Gesandte () zum Leichenbegräbnis (Ğinãza) eines


Mannes von den Ansar. Bei ihm waren Abu Bakr, Umar


und Uthman und einige seiner Gefährten. Nachdem der


Prophet das Totengebet verrichtet hatte, setzte er () sich


an eine Mauer. Ich packte ihn an seinem Kragen und


schaute ihn mit einem unhöflichen Blick an und sagte: ‚O


Muhammad, gibst du mir mein rechtmäßiges Eigentum


nicht zurück? Denn bei Allah, ich kenne euch, o Söhne


des Abdul Muttalib, nicht als Menschen, die einen


hinhalten und weiß dies durch meinen Umgang mit


euch!!" Er sagte weiter: ‚Ich schaute zu Umar Ibn Al-


Chattab und sah, wie sich die Augen in seinem Gesicht


wie ein runder Planet drehten. Dann richtete er seinen


Blick auf mich und sagte: ‚O Feind Allahs, sagst du zum


Gesandten Allahs (), was ich höre und tust mit ihm, was


ich sehe? Im Namen Dessen, Der ihn mit der Wahrheit


sandte, wenn ich mich nicht zurückhalten würde, so hätte


ich dir den Nacken mit meinem Schwert abgeschlagen.‛


Währenddessen schaute der Gesandte () in Ruhe und


Gelassenheit zu Umar und sagte: ‚Wir benötigen dich für


andere Angelegenheiten als diese, o Umar. Und zwar,


dass du mich zum guten Handeln aufforderst und ihm


Gehorsam befiehlst. O Umar, geh mit ihm und gib ihm


sein Recht und dazu noch 20 Saa` (ein altes Hohlmaß, das


etwa 3 kg beträgt), weil du ihn so grob behandelt hast.‛


Zaid sagte: ‚Umar ging mit mir und gab mir mein Recht


und dazu 20 Saa` Datteln. Ich fragte ihn, was dieser


Überschuss sei. Umar sagte: ‚Der Gesandte Allahs () hat


mir befohlen, dir diesen Überschuss auszuhändigen, weil


ich dich so grob behandelt habe.‛ Ich sagte: ‚Kennst du


55


mich, o Umar?‛ Da sagte Umar: ‚Nein, wer bist du?‛ Ich


sagte: ‚Ich bin Zaid Ibn Sa’nah.‛ Umar sagte: ‚Der


Rabbiner?‛ Ich antwortete: ‚Ja, der Rabbiner.‛ Er fragte:


‚Was hat dich dazu bewegt, den Propheten auf diese Art


anzusprechen und ihn so zu behandeln?‛ Ich sagte: ‚O


Umar, als ich den Gesandten anschaute, erkannte ich an


ihm alle Kennzeichen des Prophetentums, außer zweien,


die ich nicht überprüft habe. Seine Nachsicht überbietet


sein Unwissen. Und je größer sein Unwissen ist, desto


stärker ist seine Nachsicht. Ich habe diese beiden


Kennzeichen überprüft und nehme dich deshalb zum


Zeugen, dass ich Allah als Gott, den Islam als Religion


und Muhammad als Propheten akzeptiere. Und ich


nehme dich als Zeugen dafür, dass die Hälfte meines


Vermögens ein Almosen für die Gemeinschaft


Muhammads ist.‛ Dann sagte Umar: ‚Oder für einen Teil


von ihnen, denn du kannst sie nicht alle damit


versorgen.‛ Dann sagte ich: ‚Oder für einen Teil von


ihnen.‛ So kehrten Umar und Zaid zurück zum


Gesandten Allahs. Und Zaid sagte: ‚Ich bezeuge, dass es


keine Gottheit außer Allah gibt und dass Muhammad


Sein Diener und Gesandter ist.‛ So glaubte er () und


stimmte ihm zu. Und er war zusammen mit dem


Gesandten Allahs () Zeuge von vielen Dingen und fiel


in der Schlacht von Tabuk als Märtyrer. Möge Allah Sich


Zaids erbarmen. (Sahih Ibn Hibban, Hadith Nr.288)


Und ein weiteres sehr bedeutsames Beispiel für seine ()


Verzeihung war sein Verhalten, als er Makkah befreite und


die Bewohner Makkahs bei der Kaaba versammelte, die ihm


so viel Unrecht angetan hatten und der Grund für seine


Auswanderung gewesen waren. Er sagte:


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‚Was denkt ihr, was ich nun mit euch machen werde?‛


Sie sagten: ‚Gutes, edelgesinnter Bruder und Sohn eines


edelgesinnten Bruders.‛ Er sagte: ‚Geht, ihr seid frei.‛


(Sunan Al-Baihaqii, Hadith Nr.18055)


31. Die Geduld: Der Gesandte () war ein Vorbild für die


Geduld. Denn schon vor seinem Aufruf war er geduldig


gegenüber den Taten seines Volkes, ihrem Götzendienst


usw... Und nachdem er begonnen hatte, die Menschen


aufzurufen, blieb er trotz allem, was er von seinem Stamm


in Makkah erlebte, standhaft und Allah ergeben. Danach


verhielt er sich genauso gegenüber den Heuchlern in Al-


Madinah. Und er war ein großes Beispiel für Geduld, wenn


er jemanden verlor, der ihm sehr nahe stand. Seine Frau


Chadīğa (Allahs Wohlgefallen auf ihr), Mutter der Gläubigen


und alle seine Kinder starben zu seinen Lebzeiten, nicht


aber seine Tochter Fatima und sein Onkel Al-Abbas. In all


diesen Situationen blieb er geduldig und Allah ergeben.


Anas Ibn Malik () berichtete:


‚Wir traten mit dem Gesandten Allahs () beim Schmied


Abi Saif Al-Qain ein; er war der Gatte der Pflegemutter,


die Ibrahim, den Sohn des Gesandten stillte. Der


Gesandte Allahs () nahm Ibrahim zu sich auf, küsste ihn


und atmete seinen Geruch ein. Später traten wir noch mal


bei ihm ein, als Ibrahim (im Sterben lag und) seine


letzten Atemzüge tat. Da begannen die Tränen des


Gesandten Allahs () zu fließen. Abdul-rahman Ibn `Auf


() sagte dann zu ihm: ‚(Weinst) du auch, o Gesandter


Allahs?‛ Der Prophet erwiderte: ‚O Ibn `Auf, das gehört


zur Barmherzigkeit!‛ Bei einer weiteren Träne fuhr der


Prophet fort: ‚Wahrlich, das Auge tränt, das Herz trauert,


und wir sprechen nur Worte, die unserem Herrn ( ر ب


(Rabb) wohlgefällig sind. O Ibrahim, wir sind wahrlich


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bei deinem Abschied von Traurigkeit erfüllt.‛ (Sahih Al-


Bukhari,Hadith Nr. 1241)


32. Gerechtigkeit und Billigkeit: Der Gesandte () war in


allen seinen Lebensangelegenheiten und in der Umsetzung


der Gesetzgebung Allahs gerecht. Von ’Aischa (Allahs


Wohlgefallen auf ihr), Mutter der Gläubigen, wird berichtet: Die


Leute des Stammes Quraiš waren besorgt wegen einer


Frau aus dem Stamm Maĥzum, die einen Diebstahl


begangen hatte. Sie fragten:


‚Wer kann mit dem Gesandten Allahs () für sie


sprechen?" Einige sagten: ‚Und wer sonst kann es wagen,


an ihn heranzutreten außer Usama Ibn Zaid, dem


Liebling des Gesandten Allahs ()?" Da sprach Usama


mit dem Gesandten Allahs (), der ihm sagte: ‚Legst du


Fürsprache ein im Hinblick auf ein Recht, das nur Allah


zusteht?" Der Prophet () erhob sich dann und hielt eine


Predigt, in der er folgendes sagte: "O ihr Menschen,


wahrlich, diejenigen vor euch gingen deshalb zugrunde,


weil sie, wenn einer der Vornehmen unter ihnen einen


Diebstahl begangen hatte, diesen ungestraft laufen


ließen, und wenn einer der Schwachen unter ihnen einen


Diebstahl begangen hatte, vollzogen sie die Strafe gegen


ihn. Ich schwöre bei Allah! Wenn Fatima, die Tochter


Muhammads, gestohlen hätte, so würde Muhammad ihre


Hand abschneiden.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.3288)


Er () war sogar gerecht, wenn es auf seine Kosten ging. Usaid


Ibn Hudair () sagte:


‚Ein Mann von den Ansar, der für seinen Spaß bekannt


war, redete mit den Menschen und brachte sie zum


Lachen. Der Gesandte () lief an ihm vorbei und stupste


ihn mit einem dünnen Zweig in die Taille. Der Mann


sagte zum Propheten: ‚O Gesandter Allahs! Ich möchte


58


mich rächen!‚ Er () sagte: „Tue das!‚ Der Mann sagte:


„Du trägst ein Hemd, ich jedoch hatte keines an, als du


mich mit dem Zweig gestochen hast!‚ Sofort hob der


Gesandte Allahs () sein Hemd hoch, damit der Mann


ihn auf die gleiche Weise stechen konnte. Der Mann


jedoch umarmte den Propheten sogleich, küsste die Seite


seines Körpers und sagte: ‚Genau das hatte ich


beabsichtigt, o Gesandter Allahs!‛


(Sunan Abou Dawud, Hadith Nr.5224)


33. Furcht vor Allah (): Denn er () war einer der


gottesfürchtigsten und demütigsten Menschen. Abdullah Ibn


Masud () berichtete: "Der Gesandte () sagte zu mir:


‚Lies mir (etwas vom Qur´an) vor!‛ Ich sagte: ‚O


Gesandter Allahs, soll ich dir von dem vorlesen, was dir


selbst offenbart wurde?‛ Er sagte: ‚Ja!‛ Da las ich ihm die


vierte Sura (an-Nisā – Die Frauen) vor und als ich den Vers


Aber wie (wird es sein), wenn Wir von jeder


Gemeinschaft einen Zeugen bringen und dich über diese


da als Zeugen bringen? (Qur´an 4:41)


erreichte, sagte er (): ‚Hör auf zu lesen!‛ Da sah ich, dass


Tränen aus seinen Augen flossen.‛


(Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.4763)


Und von ’Aischa (Allahs Wohlgefallen auf ihr), Mutter der Gläubigen,


wird berichtet:


‚Wenn der Gesandte () dunkle Wolken am Himmel sah,


fing er an, hin und her zu gehen. Er verließ das Haus mit


verändertem Gesichtsausdruck. Doch sobald es regnete,


drückte sein Gesicht wieder Zufriedenheit aus. ’Aischa


sagte dies dem Gesandten (), worauf er antwortete: ‚Wie


kann ich es wissen? Es kann so sein, wie manche Leute


sagten:


Als sie es als ausbreitende Wolke sahen, die auf ihre


Täler zukam< (Qur´an 46:24) (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 3034)


59


34. Bescheidenheit und Genügsamkeit: Umar Ibn Al-Chattab


() berichtete, wie er sich im Zimmer des Gesandten


umsah und nur einen Teppich (Haseer) aus Palmfasern


vorfand, auf welchem der Gesandte lag; und alles was sich


im Haus befand war eine Saa` (ein altes Hohlmaß, das etwa


3 kg beträgt) Getreide und ein an einem Pfeil hängender


Wasserbehälter (aus Schafsleder); das war alles, was der


Gesandte besaß, als sich die Hälfte der Arabischen


Halbinsel unter seiner Herrschaft befand. Als Umar dies


sah, kamen ihm die Tränen. Da fragte ihn der Gesandte


Allahs ():


‚Warum weinst du Umar?‛ Er sagte: ‚Wie kann ich nicht


weinen, wo doch der Kaiser und Kisra das Leben und ihre


Annehmlichkeiten genießen und der Gesandte Allahs ()


nur das besitzt, was ich sehe?" Dann sagte der Gesandte


(): ‚O Umar bist du nicht damit zufrieden, dass dies der


Anteil des Kaisers und Kisras von den Gaben des Lebens


ist und wir dafür das Jenseits nur für uns allein


bekommen?‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 4629)


35. Seine Liebe zum Guten für alle Menschen, sogar für seine


Feinde: Von ’Aischa (Allahs Wohlgefallen auf ihr), Mutter der


Gläubigen, wird berichtet:


‚Ich fragte den Propheten (): ‚Hast du je einen


schwereren Tag erlebt, als den Tag der Schlacht von


Uhud?‛ Er sagte: ‚Ich habe von deinen Leuten viel


Schweres erlebt und das Schwerste geschah am Tag von


Al-‘Aqabah, als ich mit meinem Anliegen an Ibn ‘Abd


Yālail Ibn ‘Abd Kulāl herantrat, und er mir bei dem, was


ich wollte, nicht entgegenkam. Ich ging dann ziellos fort


und war sehr bekümmert. Ich kam erst dann wieder zu


mir, als ich die Gegend von Qarn At-Ta‘ālib erreicht


hatte. Ich hob mein Haupt und sah, dass mir eine Wolke



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