Muhammad, der Gesandte
Allahs, Friede sei auf ihm
محمد رسول الله صلى الله عليه وسلم
von
Dr.Abdul Rahman Al-Sheha
Zweite Ausgabe
Übersetzt von:
Ahmed Ateia
Revidiert und überarbeitet von:
Eine Gruppe von Übersetzern
Mikail Troppenz
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1) Wer ist der Gesandte Muhammad ()?
- Seine Abstammung
2) Geburt und Aufwachsen des Propheten
3) Die Beschreibung des Gesandten Allahs ()
4) Einige seiner Charaktereigenschaften und Wesensarten
5) Einige seiner Anstandsregeln
6) Faire Aussagen
7) Seine Ehefrauen ()
8) Einige überlieferte Beweise über seine Botschaft und
sein Prophetentum ()
- Aus dem edlen Qur'an
- Aus der reinen Sunna des Propheten ()
- Aus den vorigen Himmlischen Büchern
9) Verständliche Beweise für die Wahrhaftigkeit seiner ()
Botschaft
10) Was das Bezeugnis erfordert, dass Muhammad () der
Gesandte Allahs ist
11) Schlusswort
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Die Muslime sprechen bei der Erwähnung von Allah (), dem
Propheten Muhammad (), allen anderen Propheten(), den
Engeln () und den rechtschaffenen Gefährten () des
Propheten Muhammad besondere Segenswünsche. Diese
stehen in diesem Buch auf arabisch hinter dem Namen und
bedeuten folgendes:
ALLAH: Subhaanahu wa ta´ala. Er ist frei von
Unvollkommenheit, der Allerhöchste.
der Prophet Muhammad: salla-llahu ´alaihi wa
salam. Allahs Lob und Frieden auf ihm.
bei der Erwähnung aller Engel und Propheten: ´alaihi
salaam. Friede sei mit ihm.
Gefährte des Propheten Muhammad: radia-llahu
´anhu. Allahs Wohlgefallen auf ihm.
Gefährten des Propheten Muhammad: radia-llahu
´anhum Allahs Wohlgefallen auf ihnen
رب (Rabb) Manche bevorzugen es, den Ausdruck „Rabb“ als
„Herr“ zu übersetzen. Angesichts der Tatsache, dass es sich beim
Letzteren um einen biblischen Ausdruck handelt, der sich angeblich
auf den Diener Allahs, den Propheten Jesus, bezieht und da das Wort
„Herr“, welches auf Meister, Führer, Besitzer oder Herrscher
begrenzt ist, niemals den vollständigen Sinn des Ausdrucks „Rabb“
wiedergeben kann, wäre es vielleicht besser, das arabische Wort
beizubehalten. Im anderen Sinne bedeutet der Ausdruck „Rabb“
nämlich auch: der Schöpfer, der Gestalter, der Ernährer, der Einzige,
von Dem die Möglichkeit der Existenz aller Geschöpfe abhängt, und
der Einzige, Der Leben gibt und den Tod veranlasst.
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دين (Diin) Das Wort, das als Religion übersetzt wird, ist Diin,
das im Arabischen gewöhnlich auf eine Lebensweise hinweist, welche
sowohl das private als auch öffentliche Leben umfasst. Es beinhaltet
alle Handlungen des Gottesdienstes, politische Verfahrensweisen
und ein detailliertes Gesetz für das Verhalten.
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‚Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen‛
‚Alles Lob gebührt Allah, wir loben Ihn, rufen Ihn um Hilfe
und bitten Ihn um Vergebung. Wir suchen Zuflucht bei Ihm
vor unserem eigenen Übel und vor unseren schlechten
Taten. Wen Allah rechtleitet, der kann nicht von einem
anderen irregeführt werden; und wen Allah irreführt, der
kann nicht von einem anderen rechtgeleitet werden. Und ich
bezeuge, dass niemand das Recht hat, angebetet zu werden,
außer Allah, Der keinen Partner hat; und ich bezeuge, dass
Muhammad Sein Diener und Gesandter ist. Friede sei auf
ihm und seiner Familie und seinenGefährten bis zum
Jüngsten Tag‛
Vorwort
Wenn wir über Muhammad, den Gesandten Allahs (),
sprechen, dann sprechen wir von der höchsten (großartigsten)
Persönlichkeit, welche die alte und moderne Geschichte je
kennen gelernt hat. Diese Aussage kommt nicht aus der Leere.
Denn wer die Geschichte des Gesandten gelesen hat und
dessen moralischen Eigenschaften erkennt und sich möglichst
von seiner religiösen Zugehörigkeit und seinen persönlichen
Vorstellungen befreit, wird genau das bestätigen, was wir
über ihn () behaupten. Und auch gerecht denkende
Nichtmuslime haben dies bereits bezeugt. In der Zeitschrift
„Licht des Islam“1 hat Professor Hasan Aly (Möge Allah ihm
gnädig sein) folgendes gesagt:
1Ar-Risala al-Muhammadia thaman Muhadharat fis-Sirat an-Nabawiyah wa
risalatul-Islam (Die Botschaft Muhammads, acht Vorlesungen von der
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"Einer meiner Freunde von den Brahmah sagte: ‘Ich
betrachte den Gesandten () des Islam als den größten
(bedeutendsten) und vollkommensten Mann der Welt.’"
Darauf fragte ihn Prof. Hasan Aly, wodurch der Gesandte ()
des Islam der großartigste und vollkommenste Mann der Welt
sei. Hierauf antwortete er: "Denn ich sehe an dem Gesandten
des Islam andere Eigenschaften, vornehme Charaktereigenschaften
und viele andere Verhaltensweisen gleichzeitig, die
ich bei keinem anderen Menschen der Weltgeschichte
kennengelernt habe."
Er () war ein König, der mit den Ländern, die unter seiner
Herrschaft waren, machte, was er wollte und trotzdem ein
bescheidener Mensch. Er betrachtete es so, dass er nichts von
all den Dingen besaß, sondern dass alles in Allahs Hand ist.
Und man sah ihn in einem gewaltigen Reichtum, den die
schönen Kamele beladen mit Schätzen, von überall her in
seine Stadt brachten. Trotzdem blieb er bescheiden, und
selten wurde bei ihm zu Hause Essen gekocht; es kam sogar
oft vor, dass er hungerte. Man sieht ihn als einen großartigen
Führer, der seine Soldaten führte, die man an den Fingern
abzählen konnte. Mit mangelhafter Ausrüstung kämpften sie
gegen Tausende von Feinden, welche über vollständige
Kriegsausrüstungen verfügten, und sie schlugen sie trotz
allem mit einem großartigen Sieg. Und wir sehen ihn, wie er
den Frieden liebte. Er bevorzugte es, Friedensverträge mit den
Feinden zu schließen und die Friedensbedingungen mit einem
beruhigten Herzen und einer starker Persönlichkeit zu
unterschreiben. Dabei standen Tausende von seinen
Anhängern voller Mut und Eifer für diese Religion an seiner
Seite und besaßen zugleich barmherzige und weiche Herzen.
Man sieht, wie er sich mit der ganzen arabischen Halbinsel
beschäftigte, und sich um seine Familienmitglieder, bestehend
aus Frauen und Kindern, und ebenso um die armen und
bedürftigen Muslime kümmerte. Er beschäftigte sich mit den
Menschen, die ihren Schöpfer vergessen hatten und versuchte,
sie auf den Weg der Rechtleitung zu bringen. Im Allgemeinen
war er ein Mensch, der sich mit der ganzen Menschheit
Lebensgeschichte des Propheten und der Botschaft des Islam) von As-Sayyid
Sulaiman An-Nadawi (S. 114-115).
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beschäftigte und trotzdem Allah diente und mit weitem
Abstand von den weltlichen Dingen regelmäßig seine
Gottesdienste verrichtete.
Er war im Diesseits anwesend und gleichzeitig nicht da,
denn sein Herz hing nur an Allah. Er hat niemals Rache aus
persönlichen Motiven genommen und stets Bittgebete für
seine Feinde gesprochen, damit Allah sie rechtleiten möge. Er
hat den Feinden Allahs, die Allah bekämpfen, nie vergeben.
Und er warnte diejenigen, die den Weg Allahs verlassen
hatten, rief sie zur Rechtleitung auf und versprach ihnen das
Höllenfeuer und ihre Strafe. Ihn selbst sah man dagegen sehr
jenseitsbezogen als einen Diener Gottes, der in der Nacht
aufstand, Gottesdienste verrichtete und Allahs jederzeit
gedachte. Er war auch wie ein tapferer Soldat, der mit dem
Schwert für die Sache Allahs kämpfte. Und man sieht ihn in
dem Moment, wo man sich vorstellt, dass er ein siegreicher
Eroberer ist, als klugen Gesandten und sündlosen Propheten.
Er lag auf einer Matte aus Palmenfasern, sein Kopfkissen war
mit Heu gefüllt, obwohl wir von ihm denken, dass er der
Sultan oder der König von Arabien ist; dabei jedoch war seine
Familie sehr bescheiden, sogar bedürftig. All dies, obwohl der
Reichtum aus jeder Ecke der Arabischen Halbinsel im Hof
seiner Moschee lagerte.
Als seine Tochter Fatima einmal zu ihm kam und jammerte,
dass ihr vom Wassertragen und von der Betätigung des
Mühlsteins die Hände anschwollen, lehrte er sie die
Lobpreisungen Allahs, welche ihr Erleichterung verschafften,
obgleich er dabei war, Kriegsbeute an die Muslime zu
verteilen, unter der sich auch Sklaven befanden.
Eines Tages kam sein Gefährte Umar Ibn Al-Chattab (),
schaute sich im Zimmer des Gesandten um und fand nur eine
Matte aus Palmfasern, auf welcher der Gesandte lag; und
alles, was sich im Haus befand, war eine Saa` (ein altes
Hohlmaß, das etwa 3 kg beträgt) Gerste und ein an einem Pfeil
hängender Wasserbehälter (aus Schafsleder); das war alles,
was der Gesandte besaß, als sich die Hälfte der Arabischen
Halbinsel unter seiner Herrschaft befand. Als Umar dies sah,
kamen ihm die Tränen. Da fragte ihn der Gesandte Allahs ():
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‚Warum weinst du Umar?‛ Er sagte: ‚Wie kann ich nicht
weinen, wo doch der Kaiser und Kisra das Leben und ihre
Annehmlichkeiten genießen und der Gesandte Allahs ()
nur das besitzt, was ich sehe?" Dann sagte der Gesandte
(): ‚O Umar bist du nicht damit zufrieden, dass dies der
Anteil des Kaisers und Kisras von den Gaben des Lebens
ist und wir dafür das Jenseits nur für uns allein
bekommen?‛
Und als der Gesandte sich mit seinen Streitkräften Makkah
näherte, um die Stadt zu erobern, stand Abu Sufyan neben Al-
Abbas, dem Onkel des Gesandten (), und sie schauten den
muslimischen Mudschahidien (Glaubenskämpfern) zu, wie sie
mit ihren vielen Fahnen ´gen Makkah kamen. Damals hatte
Abu Sufyan den Islam noch nicht angenommen; hier
bewunderte er dies und bekam Angst, weil sie einer Flut
glichen, die sich Makkah näherte. Da sagte er zu seinem
Gefährten: ‚O Abbas, dein Neffe ist zu einem großartigen
König geworden.‛ Darauf antwortete ihm Abbas wie folgt,
weil er es aus der Sicht des Glaubens betrachtete: ‚Das hat
nichts mit Königtum zu tun, das ist ein Prophetentum und
eine Botschaft."
Eines Tages war ‘Adyy Al-Taaiy, Sohn des berühmten
Hatim Al- Dhaї´i, welcher für seine vorbildliche
Großzügigkeit und Zuneigung zu den Bedürftigen bekannt
war, in einer Sitzung bei dem Gesandten Allahs () zugegen,
als er noch Christ war. Als er sah, wie die Gefährten dem
Gesandten Ehre und Hochachtung erwiesen und jeder mit
seinem Schwert ausgerüstet, bereit für die Verteidigung
dastand, fing er an, sich darüber Gedanken zu machen, ob es
sich nun um die Sache eines Propheten oder um die Sache
eines Herrschers handelte. Und er fragte sich selbst: `Ist dieser
(der Gesandte) ein König von den Königen oder ein Prophet
von den Propheten Allahs?` Im selben Augenblick schritt eine
sehr arme Frau aus Al-Madina auf den Gesandten Allahs ()
zu und sagte: ‚O Gesandter Allahs, ich möchte dir etwas
Vertrauliches sagen.‛ Da sagte dieser (): ‚Schau dir eine
Ecke, die du willst aus, draußen in der Stadt Madina, wo ich
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dir zur Verfügung sein soll.‛ Dann stand er auf, ging mit ihr
und erledigte ihr Anliegen. Als ´Adyy Al-Taaiy diese
Bescheidenheit des Gesandten sah, der zwischen seinen
Gefährten wie ein König wirkte, wurde die Dunkelheit des
Zweifels hinweggefegt und die Wahrheit klar: und er war sich
sicher, dass es sich um die Botschaft Allahs handelte. Darauf
nahm er sein eigenes Kreuz ab und entschloß sich, mit den
Gefährten des Propheten in das Licht des Islam zu gehen.
Wir zitieren hier die Aussagen einiger Orientalisten2 über
den Propheten Muhammad (). Wir als Muslime, die ohnehin
an sein Prophetentum und seine Botschaft glauben, bräuchten
sie nicht zu erwähnen, wir wurden aber aus zwei Gründen
dazu veranlasst:
1- Erster Grund: Wir zitieren die Aussagen der Orientalisten,
damit die Muslime, die den Islam nur dem Namen nach
kennen, dazu bewegt werden, dieses Buch zu lesen. Damit sie
kennen lernen, was Nichtmuslime über den Propheten
Muhammad sagen und schreiben; über den Menschen, den sie
sich als Vorbild nehmen und dem sie folgen sollten, es aber
bislang unterlassen haben. Und wir hoffen, dass dieses Buch
jenen Muslimen die Rückkehr zu ihrer Religion leicht macht.
2- Zweiter Grund: Wir zitieren die Aussagen der Orientalisten,
damit Nichtmuslime mehr über diesen Propheten und
die Wahrheit lesen und kennen lernen; und zwar aus den
Mündern ihrer Glaubensbrüder, deren Sprache sie sprechen.
Wir hoffen, dass sie die Rechtleitung zum Islam erhalten und
sich ernsthaft bemühen, diese großartige Religion kennen zu
lernen. Und meine Bitte an diese Menschen ist, dass sie nicht
2 Obwohl die Orientalisten verschiedene Ziele durch ihre Forschungen über
den Islam verfolgen: manche von ihnen studieren den Islam, um nach der
wahren Religion zu suchen; und den meisten von diesen hat Allah Erfolg
verliehen. Sie verwenden ihre Studien, um den Islam kennenzulernen und
zu befolgen und um danach die wahren und klaren Informationen an
andere weiterzugeben. Andere studieren den Islam, um etwas zu suchen
und womit sie ihn bekämpfen können. Aber sie vergessen, dass der Islam
die Religion Gottes und daher vollkommen ist, und sie versuchen ihm
dadurch zu schaden, dass sie ihre eigenen Missverständnisse und Lügen
über ihn verbreiten. Aber diese Bemühungen lässt Allah fehlschlagen.
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mit dem Verstand anderer denken mögen, sondern ihren
eigenen Verstand dazu benutzen und sich von ihren religiösen
Empfindungen und gedanklichen Vorurteilen möglichst
befreien, damit sie auf die Art und Weise derjenigen lesen
können, die das Rechte erkennen und erreichen wollen.
Geschrieben von:
Abdur Rahman Al-Sheha
Box. 59565 - Ar-Riyadh 11535
E-Mail: alsheha2@gmail.com
www.islamland.org
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Wer ist der Gesandte Muhammad ()?
- Seine Abstammung:
Er ist Abul-Qasim (Vater von Qasim = arabischer Beiname)
Muhammad, Sohn von Abdullah Ibn Abd Al-Muttalib Ibn
Haschim, der zum arabischen Stamm der Quraiš gehörte und
dessen Abstammung bis zu Kedar (arab. Adnan), dem Sohn
Ismaels, dem Sohn des Propheten Abraham zurückreicht.
Muhammads Mutter ist Ãmina Bint Wahb (Tochter von
Wahb), deren Genealogie ebenfalls bis zu Adnan, dem Sohn
Ismaels, reicht. Der Prophet () sagt diesbezüglich:
‚Allah hat Kinana unter den Kindern Ismaels
ausgezeichnet, Quraiš unter den Kindern Kinana, unter
Quraiš Bani Haschim und dann hat er mich unter den
Kindern von Bani Haschim ausgezeichnet.‛
(Sahih Muslim, Hadith Nr.2276)
Durch diese Genealogie ist er der beste der Erdbewohner
und von edelster Abstammung. Dies haben auch seine Feinde
bestätigt. Beispielsweise war Abu Sufyan einer derer, die dem
Gesandten besonders feindlich gesonnen waren. Er wurde
zum Kaiser (Heraklios) von Rom gerufen, als er noch
Götzendiener (Muschrik) war. Der Kaiser befragte ihn über die
Abstammung des Gesandten ().
„Abu Sufyan sagte: Er (Muhammad ()) ist unter uns von
edler Abstammung. Der Kaiser (Heraklios) sagte:
Genauso sind die Gesandten. Diese werden gewöhnlich
aus den edlen Völkern auserwählt.‛
(Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.2782)
Von Abdullah Ibn Abbas (Allahs Wohlgefallen auf ihnen
beiden) wird berichtet, dass der Gesandte Allahs () an den
Kaiser schrieb, um ihn zum Islam aufzurufen. Abu Sufyan
berichtete: ‚Während ich mich auf dem Gebiet von Syrien
aufhielt, kam ein Bote mit einem Schreiben vom Propheten
(), das an den Kaiser Heraklios gerichtet war. Als der Kaiser
Heraklios im Kampf gegen die Perser den Sieg errungen hatte,
war er Allah so dankbar, dass er zu Fuß von Hims (Syrien)
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nach Iliaa gegangen ist. Es handelte sich um das Schreiben,
das Duhayy Al-Kalbyy zum Gouverneur von Busra trug, der
es wiederum an den Kaiser Heraklios weiterbringen ließ.
Als das Schreiben des Gesandten Allahs () beim Kaiser
Heraklios eintraf, fragte der Kaiser Heraklios, nachdem er das
Schreiben gelesen hatte: «Gibt es in dieser Gegend jemanden,
der zu den Leuten dieses Mannes (Muhammad ()) gehört,
der behauptet, er sei ein Prophet?» Die Leute sagten: «Ja!»
Daraufhin wurde ich mit einigen Leuten aus dem Stamm
Quraiš gerufen; anschließend traten wir beim Kaiser Heraklios
ein. Er ließ uns vor sich sitzen und sagte zu uns: «Wer von
euch steht in der verwandtschaftlichen Linie diesem Mann am
nächsten, der behauptet, ein Prophet zu sein?» Ich sagte:
‚Ich!‛ Da ließen sie mich vor ihm sitzen und meine Begleiter
hinter mir. Er ließ seinen Dolmetscher zu sich kommen und
sagte zu ihm: «Sage ihnen, dass ich ihm Fragen über diesen
Mann stellen will, der behauptet, ein Prophet zu sein. Wenn er
mir nicht die Wahrheit sagt, so handelt es sich um eine Lüge!
Ich schwöre bei Allah, hätte ich nicht befürchtet, dass mich die
Menschen (, die die Ehrlichkeit Muhammads kennen,) der
Lüge bezichtigen würden, so hätte ich bestimmt gelogen.
Der Kaiser Heraklios sagte zu seinem Dolmetscher: «Frage
ihn: Wie ist seine Abstammung unter euch?» Ich antwortete:
«Er (Muhammad) ist unter uns von edler Abstammung.» Der
Kaiser Heraklios fragte: «War einer seiner Vorväter ein
König?» Ich sagte: «Nein!» Der Kaiser Heraklios fragte weiter:
«Habt ihr ihn der Lüge bezichtigt, bevor er das sagte, was er
verkündet hat?» Ich sagte: «Nein!» Der Kaiser Heraklios
fragte: «Folgt ihm die Elite der Menschen oder folgen ihm die
Schwachen?» Ich sagte: «Ihm folgen doch die Schwachen!»
Der Kaiser Heraklios fragte: «Nimmt deren Zahl zu oder ab?»
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Ich sagte: «Nein! Sie nimmt doch ständig zu.» Der Kaiser
Heraklios fragte: «Trat einer von ihnen von seinem Glauben
zurück, nachdem er diesen angenommen hatte, auf Grund der
Unzufriedenheit mit ihm?» Ich sagte: «Nein!» Der Kaiser
Heraklios fragte: «Habt ihr ihn bekämpft und hat er euch
bekämpft?» Ich sagte: «Ja!» Der Kaiser Heraklios fragte: «Wie
war sein Kampf gegen euch und euer Kampf gegen ihn?» Ich
sagte: «Der Kampferfolg war wechselhaft: Wir gewannen eine
Runde, und die andere gewann er.» Der Kaiser Heraklios
fragte: «Bricht er seine Abmachung mit euch?» Ich sagte:
«Nein! Wir wissen aber nicht, was er zurzeit macht.» Ich
schwöre bei Allah, dass ich kein Wort mehr hinzufügen
konnte als dieses. Der Kaiser Heraklios fragte: «Hat jemand
vor ihm eine solche Behauptung gemacht? Ich sagte: «Nein!»
Der Kaiser Heraklios fragte: «Was befiehlt er euch?» Ich
sagte zu ihm: «Er ruft uns dazu auf, nur dem Einzigen Gott
Allah zu dienen und Ihm nichts beizugesellen, und er
verbietet uns, das anzubeten, was unsere Vorfahren angebetet
haben; er befiehlt uns, das Gebet zu verrichten, Zakah (Sadaqa
=Almosen) zu entrichten, die Keuschheit (Enthaltsamkeit), das
Pflegen der Verwandtschaftsbande, das Erfüllen von
gegebenen Versprechungen und das Aushändigen des
Treuhandguts.»
Nachdem ich dies gesagt hatte, wandte sich der Kaiser
Heraklios seinem Dolmetscher zu und sagte: «Sage ihm: «Ich
habe dich über seine Abstammung unter euch gefragt, und du
gabst an, dass er unter euch von edler Abstammung ist.
Genauso sind die Gesandten: Diese werden gewöhnlich aus
den edlen Völkern auserwählt. Ich fragte dich auch, ob es
unter seinen Vorvätern einen König gab, und du hast dies
verneint. Wäre unter seinen Vorvätern ein König gewesen, so
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würde ich annehmen, dass er ein Mann wäre, der für die
Rückgewinnung des Königreiches seiner Vorväter kämpfen
wolle. Ich fragte dich nach seinen Anhängern, ob sie die Elite
oder die Schwachen sind, und du sagtest, dass ihm die
Schwachen folgen. Diese sind doch stets die Anhänger der
Gesandten. Ich fragte dich, ob ihr ihn der Lüge bezichtigt habt,
bevor er sagte, was er behauptete, und du hast dies verneint.
Ich hielt es nicht für möglich, dass er die Lüge vor den
Menschen unterlässt, um eine Lüge gegen Allah zu erdichten.
Ich fragte dich, ob jemand von seinen Anhängern von seinem
Glauben zurücktrat, nachdem er diesen angenommen hatte,
weil er mit ihm nicht zufrieden war, und du hast dies auch
verneint. Dies ist doch üblich für den Glauben, wenn er sich
mit der Herzensfreude eines Menschen einnistet. Ich fragte
dich, ob die Zahl seiner Anhänger zunimmt oder abnimmt,
und du gabst an, dass diese zunimmt. Dies ist doch der Fall
beim Glauben; denn dieser nimmt ständig zu, bis er sein Ziel
erreicht. Ich fragte dich ferner, ob ihr ihn bekämpft habt, und
du gabst an, dass der Kampf zwischen euch wechselhaft war
und dass ihr eine Runde gewonnen habt, und die andere
gewann er. Genau dies ist der Fall bei den Gesandten: Sie
werden zunächst geprüft; das Endziel aber ist auf ihrer Seite.
Ich fragte dich, ob er seine Abmachung mit euch bricht, und
du gabst an, dass er dies nicht tue. Es ist genauso mit den
Gesandten: Sie brechen ihre Abmachung nicht. Ich fragte dich,
ob jemand vor ihm eine solche Behauptung machte, und du
hast dies verneint. Ich sagte zu mir: ´Hätte es vor ihm einen
gegeben, der so etwas behauptet hätte, so hätte ich
angenommen, dass er es ihm nachmacht!´» Der Kaiser
Heraklios sagte: «Wenn das, was du über ihn sagst, die
Wahrheit ist, so ist er ein Prophet. Ich wusste schon vorher,
dass noch ein Prophet kommt, nahm aber nicht an, dass er von
euch hervorgeht. Wenn ich wüsste, dass ich ihm Folge leisten
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könnte, so würde ich mich gern auf den langen Weg zu ihm
machen. Wenn ich mich bei ihm befände, so würde ich seine
Füße waschen. Wahrlich, sein Machtbereich wird den Boden
erreichen, den ich hier unter meinen Füssen habe.» Danach
ließ er das Schreiben des Gesandten Allahs () vorbringen
und verlesen. Darin stand folgendes:
‚Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Dieses Schreiben ist von Muhammad, dem Gesandten
Allahs, an Heraklios, Herrscher des (Ost-)römischen
Imperiums! Der Friede sei auf demjenigen, der der
Rechtleitung folgt. Sodann: Ich rufe dich auf, den Weg des
Islam zu befolgen. Werde Muslim, so rettest du dich, und
wenn du Muslim geworden bist, so wird Allah deinen
Lohn verdoppeln. Wendest du dich aber davon ab, so trägst
du die Sünde doppelt. Sowohl wegen deiner Führerschaft,
als auch wegen deiner Untergebenen.‛
(Es folgte dann im Schreiben ein Zitat aus den Qur`an)
Sag: O Leute der Schrift, kommt her zu einem
zwischen uns und euch gleichen Wort: dass wir
niemandem dienen, außer Allah und Ihm nichts
beigesellen und sich nicht die einen von uns die
anderen zu Herren außer Allah nehmen. Doch wenn
sie sich abkehren, dann sagt: Bezeugt, dass wir
(Allah) ergeben (Muslime) sind. (Qur´an 3:64)
Als die Verlesung des Schreibens zu Ende ging, wurden
Stimmen laut, und es gab viel Gerede. Da wurde der Befehl
erteilt, dass wir hinausgehen sollten. Als wir draußen waren,
sagte ich zu meinen Gefährten: «Es scheint mir, dass die Sache
soweit geht, dass der König der Byzantiner Furcht davor
empfindet.» Ich war davon überzeugt, dass die Sache mit dem
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Gesandten Allahs () doch eines Tages durchkommt, bis Allah
mir den Islam in mein Herz eingab.‛
(Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.2782)
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Geburt und Aufwachsen des Propheten ()
Er wurde im Jahre 571 n. Chr. in der Stadt Mekka geboren,
welche als religiöses Zentrum der arabischen Halbinsel galt.
Denn in Mekka befindet sich das Heiligtum (die Kaaba), das
Abraham und sein Sohn Ismael (Allahs Friede auf ihnen beiden)
gebaut hatten. Die Araber pflegten zur Kaaba zu pilgern und
sie zu umrunden. Sein Vater verstarb vor seiner Geburt und
ein paar Jahre darauf starb seine Mutter. So lebte er als Waise
unter der Obhut seines Großvaters Abdul Muttalib. Nachdem
auch sein Großvater gestorben war, übernahm sein Onkel Abu
Talib seine Obhut. Sein Stamm und die anderen Stämme um
sie herum beteten Götzen aus Holz, Stein oder Gold an, die
um die Kaaba herum aufgestellt waren. Und sie glaubten, dass
diese Götzen ihnen nutzen oder auch schaden konnten.
Muhammad () führte ein ehrliches Leben. Keine Lügen,
keinen Betrug, keine Untreue hat man je von ihm berichtet,
sondern er war unter den Menschen mit dem Zunamen Al-
Amin (der Treue, Ehrliche) bekannt. Die Mekkaner pflegten
ihre Waren und Güter bei ihm zu hinterlassen und
anzuvertrauen, wenn sie auf Reisen gingen. Er war unter
ihnen als der wahrhaftige Mann bekannt. Er hat sein Leben in
bester moralischer Verhaltensweise geführt, die sich durch
gutes Sprechen und gutes Tun, durch wahres und begabtes
Reden, durch Liebe zu den Menschen ausgewiesen hat. Er war
so gutaussehend, dass das Auge nicht genug davon bekam,
ihn anzuschauen. Er verfügte über ein schönes Aussehen und
einen schönen Charakter, mit allem, was diese Worte an Bedeutungen
in sich verbergen. So sagt Allah () der Erhabene
über ihn:
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Und du bist wahrlich von großartiger Wesensart.
(Qur´an 68:4)
In seinem Buch ‚Die Helden‛ schrieb Theodor Carlyle3 über
den Propheten (): "Man hat an Muhammad () von seiner
Kindheit an beobachten können, dass er ein denkender Junge
war. Und seine Gefährten nannten ihn Al-Amin (der Treue,
der Ehrliche). Die Ehrlichkeit spiegelte sich in seinen Taten,
Aussagen und Gedanken wieder. Seine Gefährten haben
bemerkt, dass in den Worten Muhammads () eine
wirkungsvolle Weisheit steckte, wenn er redete. Er war ein
Mensch, der sehr wenig redete, wenn es keinen Grund zum
Reden gab. Doch wenn er redete, dann handelte es sich nur
um sehr vernünftiges Gerede."
Sein ganzes Leben hindurch sehen wir ihn als einen Mann
mit festen Prinzipien, strenger Entschlossenheit (festem
Willen), Weitsichtigkeit, Großzügigkeit, Wohltätigkeit und
jemanden, der erbarmungsvoll (gnädig), fromm
(gottesfürchtig), unabhängig, freundlich und sehr ernst ist.
Und dazu ist er ein sehr bescheidener, milder und
humorvoller Mensch. Im Allgemeinen hat sein Gesicht ein
wunderschönes, aus dem ehrlichen Herzen kommendes,
strahlendes Lächeln gezeigt. Er war scharfsinnig (klug) mit
einem anständigen Herzen und einer großartigen natürlichen
Veranlagung. Er wurde in keiner Schule ausgebildet, und es
hat ihn kein Lehrer erzogen; denn er hat dies nicht benötigt.
Und er erledigte seine ihm aufgetragene Aufgabe in diesem
Leben allein, inmitten der Wüste. Er war gern allein, deshalb
hielt er () sich die langen Nächte hindurch allein in Ghar
Hira’a (der Höhle Hira’a) auf und entfernte sich von den
Dingen, die sein Volk gewöhnlich machte: wie Alkohol
trinken, sich vor Götzenfiguren niederwerfen, für sie opfern
oder in ihrem Namen schwören. Er hütete für sein Volk
Schafe. Der Gesandte Allahs () sagte:
3 Theodor Carlyle war ein englischer Schriftsteller (1795-1881); entnommen
aus dem Buch ‚Aussagen über den Islam‛, von Dr. Imad Ad-Din Khalil, Seite
124.
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‚Allah entsandte keinen Propheten, der nicht Schafe
gehütet hätte.‛ Die Gefährten des Propheten fragten: ‚Du
auch?‛ Und er antwortete: ‚Ja! Ich hütete sie gewöhnlich
gegen Lohn für die Leute von Makkah.‛
(Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.2143)
Allah sandte ihm die erste Offenbarung (Wahi) im Alter von
40 Jahren vom Himmel herab, als er in der Höhle Hira’a
betete. Von ’Aischa (Allahs Wohlgefallen auf ihr), Mutter der
Gläubigen, wird berichtet:
‚Das erste, mit dem der Gesandte Allahs (), die
Offenbarung begann, war das wahrhaftige Traumgesicht
während des Schlafes; er hatte keinen Traum gesehen,
der sich nicht wie das Morgenlicht bewahrheitet hat.
Danach wurde ihm (von Allah) die Einsamkeit lieb
gemacht. Dazu wählte er die Berghöhle Hirā, in die er
sich gewöhnlich für mehrere Nächte zurückzog und in
der er Allahs Nähe suchte – eine Art Gottesverehrung.
Anschließend begab er sich zu seiner Familie und
kümmerte sich um die Versorgung für die nächste Runde;
er kehrte dann abermals zu Chadīğa zurück, um abermals
eine ähnliche Versorgung vorzubereiten. (Und dies ging
so weiter,) bis die Wahrheit zu ihm kam, während er sich
in der Berghöhle von Hirā aufhielt: Dort kam der Engel
zu ihm und sagte: „Lies!‚ Darauf sagte er: „Ich kann nicht
lesen.‚ (Der Prophet () berichtete davon, indem) er sagte:
„Da ergriff er mich und drückte mich bis zu meiner
Erschöpfung, ließ mich dann los und sagte erneut: „Lies!‚
Ich sagte (wieder): „Ich kann nicht lesen.‚ Da ergriff er
mich und drückte mich zum zweiten Male bis zur
Erschöpfung, ließ mich dann los und sagte: „Lies!‚ Ich
sagte: „Ich kann nicht lesen.‚ Dann ergriff er mich und
drückte mich zum dritten Male, alsdann ließ er mich los
und sagte:
‚Lies im Namen deines Herrn ( ر ب (Rabb), Der erschaffen
hat, den Menschen erschaffen hat aus einem Anhängsel
(Gerinnsel). Lies und dein Herr ist der Edelste
(Allgütige).‛
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Mit diesem (Vers) kehrte der Gesandte Allahs (), mit
einem bebenden Herzen zurück. Dann trat er bei (seiner
Frau) Chadīğa Bint Huwailid (Allah Wohlgefallen auf ihr),
ein und sagte: „Hüllt mich ein (Zammilouni)! Hüllt mich
ein!‚ Sie hüllten ihn ein, bis die Furcht von ihm abließ.
Hierauf erzählte und berichtete er Chadīğa von dem
Ereignis: „Ich bangte um mein Leben.‚ Darauf sagte
Chadīğa: „Niemals wirst du bei Allah eine Schande
erleben; denn du bist wahrlich derjenige, der die
Verwandtschaftsbande pflegt, dem Schwachen hilft, dem
Mittellosen gibt, den Gast freundlich aufnimmt und dem
Notleidenden unter die Arme greift.‚ Chadīğa verließ
dann mit ihm das Haus und ging zu dem Sohn ihres
Onkels, Waraqa Ibn Naifal Ibn Asad Ibn Abdul-l-Uzza,
der in der Ğāhiliyya zum Christentum übergetreten war;
er beherrschte die hebräische Sprache und pflegte –
solange es Allah wollte - in hebräischer Sprache aus dem
Evangelium abzuschreiben; er war ein Greis, der später
erblindet ist. Chadīğa sagte zu ihm: „O Sohn meines
Onkels, höre von dem Sohn deines Bruders, was er sagt!‚
Waraqa sagte dann zu ihm: „O Sohn meines Bruders, was
bringst du mit?‚ Hier berichtete ihm der Gesandte Allahs
(), was er gesehen hatte. Da sagte Waraqa zu ihm: „Das
ist die Botschaft, wie sie Allah auch Mūsā (Mose)
offenbarte. Ich wünsche mir, ich wäre jung genug, um
solange am Leben zu bleiben, um zu erleben, wenn dich
deine Leute vertreiben!‚ Darauf sagte der Gesandte
Allahs (): „Werden sie mich wirklich vertreiben?‚
Waraqa erwiderte: „Ja! Kein Mensch war mit Ähnlichem
gekommen, wie du es gebracht hast, ohne dass er
angefeindet wurde. Wenn ich an diesem deinem Tag noch
am Leben bin, werde ich dich mit aller Kraft
unterstützen.‚ Es dauerte aber nicht mehr lange, da starb
Waraqa, und der Empfang von weiteren Offenbarungen
erlebte für eine Weile einen Stillstand.‛ (Sahih Al-Bukhari,
Hadith Nr.3)
Damit war diese Sura der Anfang der Zeichen seines
Prophetentums. Danach offenbarte Allah () folgende Worte:
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O du Zugedeckter, stehe auf und warne; und
deinen Herrn ( ر ب (Rabb), Den preise als den
Größten, und deine Gewänder, die reinige, und die
(Unreinheit des) Götzen(dienstes), die meide.
(Qur´an 74:1-5)
Nach dieser Sura begann die Botschaft und der Aufruf zum
Islam; denn nach der Offenbarung dieser Verse begann der
Prophet, sein Volk, also die Bewohner von Mekka, öffentlich
zum Islam einzuladen.
Dabei traf er auf Hartnäckigkeit seitens der Menschen. Sie
lehnten seinen Aufruf ab, denn der Aufruf befremdete sie.
Diese Botschaft umfasst nämlich nahezu alle Lebensbereiche,
ob religiös, politisch, wirtschaftlich oder gesellschaftlich, und
sie beschränkt sich nicht nur auf den Monotheismus, der die
Einzigartigkeit Allahs betont, sowie die Notwendigkeit Allah
zu gehorchen und Ihn anzubeten. Sie gebot, neben Allah keine
andere Götter bzw. Götzen anzubeten. Desweiteren verbot der
Islam ihnen die Quellen ihrer Reichtümer und den Genuss des
Heidentums (Ğahiliyya), indem er den Wucher, Zins, Unzucht,
Glücksspiel und den Genuss von alkoholischen Getränken
verboten hat, und er beraubte sie des Stolzes auf ihre
Vorfahren. Er rief sie zur Gerechtigkeit zwischen allen
Menschen auf - ohne Unterschied, außer in der Gottesfurcht.
Und wie konnte der Stamm Quraiš sich damit zufrieden
geben?! Wo sie doch die Herren der Araber waren! Wie
konnte es zwischen ihnen und den Sklaven keinen
Unterschied geben? Es blieb nicht dabei, dass sie seinen
Aufruf ablehnten, sondern sie beschimpften, beleidigten und
verfluchten ihn. Sie machten ihm die verschiedensten
Vorwürfe und bezichtigten ihn der Lüge, des Wahnsinns und
der Zauberei. Sie gingen sogar so weit, dass sie ihm
körperlichen Schaden zufügten. Von Abdullah Ibn Masud ()
wird berichtet:
‚Als der Gesandte Allahs () bei der Kaaba betete,
saß eine Gruppe vom Stamm Quraiš dort. Einer von
ihnen sagte: „Kann jemand den dreckigen, blutigen
und verschmutzten Darm eines Kamels besorgen,
damit wir ihn ihm (dem Propheten) zwischen seine
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Schultern legen, wenn er völlig erschöpft ist?‚ Ein
Elender unter ihnen stand auf und bot an, das zu
tun. Nachdem er es getan hatte, genossen sie alle den
lächerlichen Anblick und lachten bis zum Umfallen.
Jemand ging zu Fatimah (Allahs Wohlgefallen auf ihr),
die damals noch ein kleines Mädchen war. Fatimah
kam ihrem Vater hastig zur Hilfe, welcher sich noch
immer in der gleichen Gebetsposition befand.
Fatimah entfernte den dreckigen Kameldarm vom
Rücken ihres Vaters, drehte sich um zu den
Quraišiten, schrie sie an und verfluchte sie.‛
(Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.498)
Und von Munieb Al-Azdi wird berichtet:
‚Ich habe den Gesandten Allahs () in der
vorislamischen Zeit der Unwissenheit (Ğahiliyya) sagen
hören: "O ihr Menschen sagt: La Ilaha Illa Allah (Es gibt
keinen Gott außer Allah), so werdet ihr Erfolg haben.‛
Manche spuckten in sein Gesicht, manche bewarfen ihn
mit Staub, und manche verfluchten ihn bis zur
Mittagzeit. Dann kam eine Sklavin (Jariah) mit einem
großem Krug (Ba’as), der mit Wasser gefüllt war, und der
Gesandte wusch sich sein Gesicht und seine Hände und
sagte: ‚O Mädchen, habe keine Angst um deinen Vater.
Weder Demütigung noch Armut wird ihn erfassen.‛
(Al-Mugam al-Kabeer, Hadith Nr.805)
Von Urwa Ibn Al-Zubair wird berichtet: "Ich fragte
Abdullah Ibn Amr Ibn Al-As darüber, was das schlimmste
war, was die Götzendiener mit dem Gesandten Allahs ()
gemacht haben. Er sagte:
‚Uqbah Ibn Abi Muait kam gerade, als der Gesandte
Allahs () bei der Kaaba betete, schlang sein Kleid um
den Hals des Propheten und versuchte ihn zu erwürgen.
Abu Bakr () kam dahergeeilt, stieß ihn vom Gesandten
Allahs () weg und sagte: ‚Warum wollt ihr einen Mann
töten, dessen einzige Sünde es ist, dass er sagt: ‘Mein
Herr ( ر ب (Rabb) ist Allah’? Obwohl er euch auch klare
Beweise von eurem Herrn gebracht hat?‛
(Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.3643)
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Dies alles hat den Gesandten Allahs () nicht davon
abhalten können, seinen Aufruf fortzusetzen. Er wandte sich
mit seiner Botschaft an die Stämme, die nach Makkah kamen,
um die Pilgerfahrt zu verrichten. Eine kleine Gruppe von
diesen glaubte an seine Botschaft und folgte seinem Aufruf.
Sie traten zum Islam über. Die aus der Stadt Yathreb (jetziges
Al-Madina) kommenden versprachen ihm ihre Hilfe und ihre
Unterstützung, wenn er zu ihnen nach Yathreb kommen
sollte.
So schickte er Mus’ab ibn Omair (einen seiner Gefährten)
mit nach Yathreb, um sie in der islamischen Lehre zu
unterweisen. Nach der Unterdrückung und dem Schaden,
welche er und seine Gefährten durch ihr Volk erlitten hatten,
gab Allah, Der Erhabene, ihnen die Erlaubnis zur
Auswanderung (Hidschrah) nach Al-Madina. Er und seine
Gefährten wurden von den Bewohnern Al-Madinas mit einem
sehr schönen Empfang begrüßt. Damit wurde dieser Ort zum
Ausgangspunkt für seinen Aufruf (Dawa) und die Hauptstadt
des islamischen Staates. Der Gesandte Allahs () ließ sich dort
nieder und begann, den Menschen die Qur´an-Rezitation
beizubringen und lehrte sie die islamischen Anordnungen der
Schari'a. Die Bewohner Al-Madinas waren von den
vornehmen und moralischen Charaktereigenschaften des
Gesandten Allahs () beeindruckt; sie schätzten ihn sehr hoch
und liebten ihn sogar mehr als sich selbst. Sie begaben sich mit
Eifer in den Dienst des Gesandten und gaben ihm ihr
Teuerstes. Von da an lebten sie in einer gläubigen und seelisch
gesunden Gesellschaft, voller Zufriedenheit und Fröhlichkeit.
Als Merkmale dieser Gesellschaft waren die feste und tiefste
Zuneigung, Brüderlichkeit und Liebe zwischen den Muslimen
zu erken-nen. Die Mitglieder dieser Gesellschaft mit ihren
Reichen, Armen, Edlen, Einfachen, Schwarzen, Weißen,
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Arabern und Nichtarabern wurden durch diese Religion alle
gleich angesehen. Es gab zwischen ihnen keine Unterschiede,
außer in der Gottesfurcht der Einzelnen. Ein Jahr nach der
Ansiedlung des Gesandten in Al-Madina, begannen die
Zusammenstöße mit den Quraiš aus seinem Volk, die es nicht
mit ansehen konnten, wie der Aufruf zum Islam immer
kräftiger wurde.
Deshalb fand der erste Kampf in der islamischen Geschichte
(Schlacht von Badr) zwischen zwei äußerst verschiedenen
Gegnern statt. Dieser Unterschied erstreckte sich sowohl auf
die Anzahl als auch auf die Ausrüstung der Kämpfer, denn
die Muslime zählten 314 Männer, während ihnen 1000
Kämpfer der Ungläubigen gegenüberstanden. Aber durch die
Unterstützung Allahs () wurden der Gesandten und seine
Gefährten sie zum Sieger dieses Kampfes. Diesem folgten
noch andere Kämpfe zwischen den Muslimen und den
Ungläubigen; und nach 8 Jahren gelang es dem Gesandten mit
Allahs Willen und einer Streitmacht aus 10.000 Kämpfern, die
Stadt Makkah zu erobern. Sie besiegten seinen Stamm und all
jene Menschen, die den Muslimen so großen Schaden
zugefügt hatten: sie hatten sie gefoltert, und sie hatten sie
soweit getrieben, dass sie ihre Heimat, ihre Kinder und ihr
Vermögen zurücklassen mussten. Der Sieg war großartig und
deshalb wurde dieses Jahr als das Jahr des Sieges (Al-Fath)
bezeichnet. Allah () sagt:
Wenn Allahs Hilfe kommt und der Sieg und du die
Menschen in Allahs Religion in Scharen eintreten
siehst, dann lobpreise deinen Herrn ( ر ب (Rabb) und
bitte Ihn um Vergebung; gewiss, Er ist Reue-
Annehmend. (Qur´an 110:1-3)
Dann veranlasste der Gesandte Allahs (), dass sich die
Bewohner von Makkah versammelten und sprach zu ihnen:
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‚Was denkt ihr, was ich mit euch machen werde?‛ Sie
antworteten: ‚Gutes! Du bist ein großzügiger Bruder und
Sohn eines großzügigen Bruders.‛ Dann entgegnete der
Gesandte Allahs (): ‚Geht, ihr seid frei.‛
(SunanAl-Baihaqii,Hadith Nr.18055)
Dieses großzügige Verhalten war ein Grund dafür, dass viele
Bewohner von Makkah den Islam als Religion annahmen.
Danach kehrte der Gesandte Allahs () nach Al-Madina
zurück und nach einiger Zeit machte er sich mit 114.000
Gefährten, die ihm folgten, auf den Weg nach Mekka, um die
Pilger-Riten zu verrichten. Diese Pilgerfahrt ist als Abschieds-
Pilgerfahrt bekannt, weil sie die letzte war, die der Gesandte
Allahs () durchgeführt hatte.
Während seiner Abschiedswallfahrt, im Dhu'l-Hiddscha des
Jahres 10 nach der Hidschra (632 n. Chr.), richtete der Prophet
Muhammad (Allahs Heil und Frieden auf ihm) wiederholt
Worte an seine Gefährten, die in ihrer Gesamtheit als
„Abschiedspredigt“ überliefert werden. Folgendes ist eine
Zusammenstellung der bekanntesten Stellen aus dieser Predigt:
„Hier bin ich, o Allah, hier bin ich. Hier bin ich, Du hast
keinen Mitgott, hier bin ich. Wahrlich, alles Lob und alle
Huld sind Dein und alle Herrschaft, Du hast keinen
Mitgott.
Alles Lob gebührt Allah, Ihn loben wir, und bei Ihm suchen
wir Beistand. Ihn bitten wir um Verzeihung, und zu Ihm
kehren wir reumutig um. Bei Ihm nehmen wir Zuflucht vor
unserem eigenen Übel und vor dem Schlechten unserer Taten.
Wen Allah rechtleitet, für den gibt es keinen, der ihn fehlgehen
lässt, und wen Allah fehlgehen lässt, so gibt es für ihn keinen
Rechtleitenden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer
Allah, Er ist Einzig, und Er hat keinen Mitgott. Sein ist die
Herrschaft und Sein ist das Lob. Er gibt Leben und Er lässt
sterben, und Er hat Macht über alle Dinge. Es gibt keinen Gott
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außer Allah, Er ist Einzig. Er hat Sein Versprechen erfüllt und
Seinem Diener zum Sieg verholfen, und Er allein hat die
Scharen der Feinde zunichte gemacht.
Ihr Menschen! Hört meine Worte, denn ich weiß nicht, ob
ich nach diesem Jahr noch einmal an diesem Ort mit euch
zusammentreffen werde. Fürwahr, euer Herr ist ein Einziger,
und ihr stammt alle von einem Urvater ab. Ein Araber hat
keinen Vorzug vor einem Nichtaraber, und ein Nichtaraber
hat keinen Vorzug vor einem Araber, noch ist ein Weißer
besser als ein Schwarzer oder ein Schwarzer besser als ein
Weißer, außer durch seine Gottesfurcht.
Ihr Menschen! Wahrlich, euer Blut und euer Eigentum sind
unverletzlich bis ihr eurem Herrn begegnet, so, wie dieser Tag
und dieser Monat unverletzlich sind. Bald schon werdet ihr
vor euren Herrn treten und nach euren Taten befragt. Wem
also ein Gut anvertraut wurde, der gebe es dem zurück, der es
ihm anvertraut hat. Und jeglicher Zins ist aufgehoben – nur
eure Grundkapitalien stehen euch zu; handelt nicht unrecht,
und ihr werdet nicht unrecht behandelt.
Alle Bräuche aus den Tagen der Unwissenheit sind unter
meinen Füßen abgeschafft. Abgeschafft ist auch jegliche
Blutschuld aus der Zeit der Unwissenheit. Die erste
Blutschuld, die ich erlasse, ist die gegenüber (unserem
Angehörigen) ’Amir ibn Rabi’a ibn al-Harith, welcher beim
Stamm Sa’d aufwuchs und durch die Hudhail getötet wurde.
Ebenso ist jeder Zins aus der Zeit der Unwissenheit
abgeschafft. So ist der erste Zinsbetrag, den ich erlasse, der,
welcher (meinem Onkel) ’Abbas ibn ’Abd al-Muttalib zustand,
dadurch ist nun jeder Zins aufgehoben.
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Hört auf meinen Rat und behandelt die Frauen gut, denn sie
sind an euch gebunden und vermögen nichts für sich selbst
(d.h. brauchen euch). Allah hat sie euch ja anvertraut, und mit
ihnen zu verkehren wurde euch durch die Worte Allahs
erlaubt. Begreift also meine Worte, o ihr Menschen, denn ich
habe es euch bereits verkündet. Ihr habt gewisse Rechte
gegenüber euren Frauen, und eure Frauen haben gewisse
Rechte euch gegenüber. Euer Recht ihnen gegenüber ist, dass
sie niemandem erlauben, auf eurem Lager zu sitzen und
niemanden eure Häuser betreten lassen, den ihr nicht m ögt.
Und ihr Recht euch gegenüber ist, dass ihr sie mit Bekleidung
und Speise gut versorgt.
Und ich habe euch etwas hinterlassen, wodurch ihr niemals
mehr fehlgehen werdet, so ihr daran festhaltet: das Buch
Allahs und die Sunna (Überlieferungen) Seines Propheten.
Ihr Menschen, es gibt keinen Propheten nach mir und keine
Umma (Gemeinschaft) nach euch. Dient also eurem Herrn,
verrichtet eure fünf täglichen Gebete, fastet euren Monat
Ramadan, gebt bereitwillig die Zakat-Abgabe aus euren
Vermögensgütern, vollzieht die Wallfahrt zum Hause eures
Herrn, gehorcht denjenigen, die für eure Angelegenheiten
zuständig sind, und ihr werdet in den Paradiesgarten eures
Herrn eingelassen. Das Hinausschieben (eines heiligen
Monats) ist ja eine Steigerung der Glaubensverweigerung,
womit diejenigen fehlgehen, die den Glauben verweigern. Sie
gestatten es ein Jahr und verwehren es ein Jahr, damit sie die
Anzahl übereinstimmend machen mit dem, was Allah heilig
gemacht hat, also gestatten sie, was Allah verwehrt hat (9:37),
und verwehren, was Allah gestattet hat. Die Zeit (d. h. die
Reihenfolge der Monate) ist wieder am gleichen Punkt
angelangt, wie an dem Tag, an dem Allah die Himmel und die
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Erde geschaffen hat. Die Anzahl der Monate bei Allah ist ja
zwölf Monate in der Schrift Allahs, am Tag, als Er die Himmel
und die Erde geschaffen hat. Davon sind vier heilig’ (9:36),
drei aufeinanderfolgende: Dhu'l-Qa’da, Dhu'l-Hiddscha und
Muharram, und der Radschab von Mudar, der zwischen
Dschumada und Scha’ban liegt. Kehrt nach mir nicht als
Fehlgehende zum Irrtum zurück, so dass ihr euch gegenseitig
tötet. Niemand ist für ein Verbrechen verantwortlich, außer
dem, der es begangen hat, selbst. Weder ist das Kind
verantwortlich für das Verbrechen seines Vaters, noch ist der
Vater verantwortlich für das Verbrechen seines Kindes.
Wahrlich, der Satan hat jede Hoffnung verloren, in diesem
euren Land jemals wieder angebetet zu werden, doch ihr
werdet ihm bei solchen Taten gehorchen, die ihr für gering
erachtet, und er wird damit zufrieden sein. So nehmt euch in
Acht vor ihm in eurer Religion.
Ihr Menschen, hört meine Worte und begreift sie! Wisset,
dass jeder Muslim dem anderen Muslim ein Bruder ist und
dass alle Muslime Brüder sind. Keinem ist etwas vom Gut
seines Bruders erlaubt, außer dem, was er ihm aus freien
Stücken gibt, behandelt einander also nicht ungerecht.
Ihr Menschen! Hört und gehorcht, selbst wenn einem
verstümmelten abessinischen Sklaven die Befehlsgewalt über
euch gegeben würde, solange er das Buch Allahs unter euch
umsetzt.
Ihr Menschen! Allah, der Mächtige und Erhabene, hat jedem
sein Recht zugeteilt, deshalb gilt ein Testament zugunsten
eines Erben nicht (, wenn es gegen dieses Recht verstößt).
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So künde der Anwesende dem Abwesenden, denn vielleicht
verkündet es der Anwesende jemandem, der es besser behält
als er. Und ihr werdet über mich befragt werden, was werdet
ihr also sagen?‚
Darauf sagten die Gefährten: „Wir bezeugen, dass Du die
Botschaft verkündet, das Prophetentum erfüllt und
aufrichtigen Rat gegeben hast.‚ Daraufhin hob Allahs
Gesandter (Allahs Heil und Frieden auf ihm) seinen Zeigefinger
gen Himmel, deutete dann auf die Leute und sagte:
„O Allah, sei mein Zeuge! O Allah, sei mein Zeuge! O
Allah, sei mein Zeuge!‚
In jenem Dhu'l-Hiddscha, am Tag von Arafat, sandte Allah, der
Gepriesene und Erhabene, die folgenden Worte herab:
Heute habe Ich für euch eure Religion vollendet,
und Ich habe Meine Gnade an euch erfüllt, und Ich
habe für euch den Islam als Religion auserwählt.
(Qur´an 5:3)
Er () starb dann am Montag, dem 12. Rabi’ul Thani, im
Jahre 11 nach der Hidschrah (Auswanderungs-Jahr), im Alter
von 63 Jahren, nachdem der ganze Qur’an offenbart worden
und die Religion vollkommen war. Er wurde in Al-Madina
begraben. Die Muslime waren von den Tod des Gesandten
Allahs () schockiert. Manche Gefährten, wie Umar Ibn Al-
Chattab (), der seinen Tod nicht wahrhaben wollte, sagte:
‘Wenn ich jemanden höre, der sagt, dass Muhammad
gestorben ist, dem werde ich den Nacken (Kopf) abschlagen.´
Dann stand Abu Bakr () auf und rezitierte die Aussage
Allahs ():
Und Muhammad ist doch nur ein Gesandter, vor
dem schon Gesandte dahingegangen sind. Wenn er
nun stirbt oder getötet wird, werdet ihr (dann) auf
den Fersen umkehren? Und wer auf den Fersen