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JESUS (`ISA) (FRIEDE SEI MIT IHM) IM QUR`AN 44


der Hocherhabene, sagt:


(Und (gedenkt,) als Wir euch vor den Leuten Pharaos retteten, als


sie euch eine böse Qual auferlegten, indem sie eure Söhne allesamt


töteten und (nur) eure Frauen am Leben ließen. Darin war für euch


eine gewaltige Prüfung von eurem Herrn.) (Qur´an 7:141)


Sodann segnete Allah sie, indem Er den Propheten Moses zu ihnen


sandte und ihre Lage veränderte sich vom Schlechten zum Guten. Allah,


der Hocherhabene, sagt:


(Und Wir gaben dem Volk, das unterdrückt worden war, zum Erbe


die östlichen und die westlichen (Gegenden) des Landes, das Wir


gesegnet haben. Und das schönste Wort deines Herrn erfüllte sich


an den Kindern Isra´ils dafür, daß sie standhaft waren. Und Wir


zerstörten, was Fir´aun und sein Volk zu machen und was sie zu


errichten pflegten.) (Qur´an 7:137)


Als die Kinder Israels anfingen, vom Wege Allahs abzuweichen, sandte


Allah ihnen den Propheten Jesus, der sie auf den Geraden Weg zurück


führen sollte. Allah, der Hocherhabene, sagt:


(Und Wir ließen auf ihren Spuren Jesus, den Sohn Marias, folgen,


das zu bestätigen, was von der Tora vor ihm (offenbart) war; und Wir


gaben ihm das Evangelium, in dem Rechtleitung und Licht sind, und


das zu bestätigen, was von der Tora vor ihm (offenbart) war, und als


Rechtleitung und Ermahnung für die Gottesfürchtigen.)(Qur´an 5:46)


Der Prophet Jesus übernahm die Führung und rief die Kinder Israels dazu


auf, an die Einzigartigkeit Allahs zu glauben, nur Ihm zu dienen und sich


an die Gebote des Evangeliums zu halten. Allah, der Hocherhabene, sagt:


(Und als Jesus mit den klaren Beweisen kam, sagte er: „Ich


komme ja zu euch mit der Weisheit, und um euch einiges von dem


klarzumachen, worüber ihr uneinig seid. So fürchtet Allah und


gehorcht mir. Gewiß, Allah ist ja mein Herr und euer Herr; so dient


Ihm. Das ist ein gerader Weg.“) (Qur´an 43:63-64)


45 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA


Als der Prophet Jesus sah, dass sie ungläubig geworden waren, die


Wahrheit abwiesen und auf ihren Unglauben beharrten, sprach er zu


denjenigen unter seinem Volk, die gläubig waren; dies waren zwölf


Personen, welche als seine Jünger (die Apostel) bekannt sind. Sie


entsprachen den Anforderungen des Propheten Jesus und versprachen


ihm ihre Unterstützung. Allah, der Hocherhabene, sagt:


(Als Jesus aber ihren Unglauben wahrnahm, sagte er: „Wer sind


meine Helfer (auf dem Weg hin) zu Allah?“ Die Jünger sagten:


„Wir sind Allahs Helfer. Wir glauben an Allah, und bezeuge, daß


wir (Ihm) ergeben sind! Unser Herr, wir glauben an das, was Du


(als Offenbarung) herabgesandt hast, und folgen dem Gesandten.


So schreibe uns auf unter die Zeugnis Ablegenden!“)(Qur´an 3:52-53)


DIE BESCHREIBUNG DES PROPHETEN JESUS


Der Qur`an gibt uns eine Beschreibung des Propheten Jesus, möge Allah


ihn loben. Diese Beschreibung umfasst einige seiner Verhaltensweisen


und die Art seiner Botschaft. Allah erwähnt, dass Er Jesus beschützte.


Er, der Hocherhabene, sagt:


(Und Wir gaben bereits Moses die Schrift und ließen nach ihm die


Gesandten folgen. Und Wir gaben Jesus, dem Sohn Marias, die


klaren Beweise und stärkten ihn mit dem Heiligen Geist. War es


nicht (so), daß jedesmal, wenn euch (Juden) ein Gesandter etwas


überbrachte, was euren Neigungen nicht entsprach, ihr euch


hochmütig verhieltet, indem ihr eine Gruppe (der Gesandten) der


Lüge bezichtigtet und eine (andere) Gruppe tötetet?) (Qur´an 2:87)


Allah beschreibt Jesus auch als ein perfektes Beispiel in Bezug auf


ein volles Vertrauen und Aufrichtigkeit gegenüber Allah. Muslime


glauben daran, dass der Prophet Jesus gegen Ende der Zeit auf die Erde


hinabkommen wird. Allah, der Hocherhabene, sagt:


(Und als der Sohn Marias als Beispiel angeführt wurde, da brach


dein Volk sogleich in Geschrei aus. Und sie sagten: „Sind unsere


Götter besser oder er?“ Sie führten ihn dir nur zum Streiten an.


Nein! Vielmehr sind sie streitsüchtige Leute. Er ist nur ein Diener,


JESUS (`ISA) (FRIEDE SEI MIT IHM) IM QUR`AN 46


dem Wir Gunst erwiesen und den Wir zu einem Beispiel für die


Kinder Israels gemacht haben. Und wenn Wir wollten, könnten


Wir euch wahrlich zu Engeln machen, die zu Statthaltern auf der


Erde würden. Und er ist wahrlich Wissen von der Stunde (des


Gerichts)´. So hegt ja keinen Zweifel an ihr und folgt mir. Das ist


ein gerader Weg.)(Qur´an 43:57-61)


PHYSISCHE EIGENSCHAFTEN DES PROPHETEN


JESUS


Bezugnehmend auf seine körperlichen Eigenschaften und Merkmale,


beschreibt ihn der Prophet Muhammad ( ) mit folgenden Worten:


„Es gab zwischen mir und dem Propheten Jesus keinen anderen


Propheten. Er wird gegen Ende der Zeit auf die Erde hinabkommen.


Falls ihr ihn sehen solltet, so ist dies seine Beschreibung: Er ist ein


Mensch von durchschnittlicher Größe, weder dick, noch dünn und


hat eine rötlich-weiße Hautfarbe.“


Der Prophet Muhammad ( ) sagte:


„Die Propheten sind Brüder von verschiedenen Müttern. Sie


haben alle den gleichen Glauben, jedoch unterscheiden sich die


Einzelheiten ihrer Gesetze. Es gibt keinen Propheten zwischen


dem Propheten Jesus und mir. Er wird das Kreuz brechen, das


Schwein töten und die Kopfsteuer abschaffen. Er wird alle unter


einem Glauben vereinen und allein der Islam wird während seiner


Herrschaft die Oberhand gewinnen. Während seiner Regierungszeit


wird der Anti-Christ getötet und es werden Ruhe und Sicherheit in


die Länder einkehren, bis die Tiere harmonisch und friedvoll Seite


an Seite miteinander leben werden. Kinder werden mit Schlangen


spielen, ohne dass diese ihnen schaden. Er wird unter den Muslimen


regieren, so lange Allah will, danach wird er sterben und die Muslime


werden ihn beerdigen.“ (Ahmed)


Der Prophet Muhammad ( ) sagte:


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„Ich sah Jesus, Moses und Abraham. Jesus hatte eine rosige


Hautfarbe und einen breiten Brustkorb.“ (Buchari)


Der Prophet erklärte eindeutig, dass der Glaube einer Person so lange


nicht vollständig ist, bis er daran glaubt, dass Jesus ein Gesandter Allahs


ist und man erst dadurch ein glückseliges Leben in der himmlisches


Wohnstätte erreichen kann.


Der Prophet Muhammad ( ) sagte:


„Wer bezeugt, dass kein Gott da ist außer Allah, und dass Er keinen


Partner hat, und dass Muhammad Sein Diener und Gesandter ist, und


dass Jesus der Diener Allahs und Sein Gesandter und Sein Wort ist,


das Er Maryam (Maria) entboten hat, und bezeugt, dass das Paradies


wahr ist und das Höllenfeuer wahr ist, den lässt Allah ins Paradies


eingehen, auch wenn er keine einzige gute Tat verrichtet hat.“


Daran zu glauben, dass Jesus der Gesandte Allahs ist, vermehrt den


Lohn des Gläubigen.


Der Prophet Muhammad ( ) sagte:


„Wer immer daran glaubt, dass Jesus, der Sohn Marias, ein Prophet


und Gesandter Allah ist und dann auch an mich glaubt, wird doppelt


belohnt.“ (Buchari)


JESUS UND DER ANTI-CHRIST


Der Prophet Muhammad verdeutlichte uns, dass die Rückkehr des


Propheten Jesus zur Erde, eines der letzten Zeichen für den Tag


des Gerichts ist. Der Beweis dafür ist aus den Worten Allahs, des


Hocherhabenen, zu entnehmen:


(Und als der Sohn Marias als Beispiel angeführt wurde, da brach


dein Volk sogleich in Geschrei aus. Und sie sagten: „Sind unsere


Götter besser oder er?“ Sie führten ihn dir nur zum Streiten an.


Nein! Vielmehr sind sie streitsüchtige Leute. Er ist nur ein Diener,


dem Wir Gunst erwiesen und den Wir zu einem Beispiel für die


Kinder Israels gemacht haben. Und wenn Wir wollten, könnten Wir


euch wahrlich zu Engeln machen, die zu Statthaltern auf der Erde


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würden. Und er ist wahrlich Wissen (Erkennungszeichen) von der


Stunde (des Gerichts)´. So hegt ja keinen Zweifel an ihr und folgt


mir. Das ist ein gerader Weg.) (Qur´an 43:57-61)


Aufgrund der Großartigkeit des Propheten Jesus, wird er derjenige sein,


der den Anti-Christ tötet. Zu Zeiten großer Bedrängnis, wird er die


Botschaft des Islams verbreiten. Während dieser Zeit wird das Gute als


schlecht und das Schlechte als gut angesehen. Der Prophet ( ) sagte:


„O ihr Menschen, von der Zeit der Erschaffung Adams, bis die


Stunde kommt, gibt es keine gewaltigere Versuchung als den


Dadschal (Anti-Christ). Jeder Prophet warnte sein Volk vor dieser


Versuchung. Ich bin der letzte der Propheten und ihr seid die


letzte der Nationen, und er wird ohne Zweifel erscheinen, wenn die


Zeit kommt. Wenn er kommt, während ich noch unter euch bin,


so werde ich jeden Muslim verteidigen. Wenn er jedoch nach mir


kommt, so wird sich jeder Muslim selbst verteidigen müssen. Der


Dadschal wird in einem Land im Osten hervorgehen, das Chorasan


heisst. Dieser Ort liegt zwischen Syrien und Irak. Er wird in den


Osten und Westen gehen und wo immer er hingeht, Probleme


verursachen. O Diener Allahs, o Menschen, seid standhaft. Ich


werde ihn beschreiben, wie es noch kein Prophet getan hat. Er


wird behaupten, euer Gott zu sein; ihr werdet euren Herrn jedoch


nicht in dieser Welt sehen. Er ist einäugig und eurer Herr ist jedoch


nicht einäugig. Zwischen seinen Augen steht „Ungläubiger“. Jeder


Gläubige wird fähig sein dies zu lesen, egal ob er des Lesens kundig


ist oder nicht. Er wird die Hölle und das Paradies mit sich haben,


aber sein Paradies wird die Hölle sein und seine Hölle das Paradies.


Wer immer damit geprüft wird, soll Allah anflehen und die ersten


Verse der Sura Al-Kahf (18. Sura des Qur`an) rezitieren.


Teil seiner Fitna wird sein, dass er zu einem Beduinen kommen und


ihm sagen wird: ‚Was meinst du, wenn ich deinen Vater und deine


Mutter zum Leben erwecke, würdest du bezeugen, dass ich dein


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Herr bin?‘ Er wird sagen: „Ja“. Dann werden sich zwei Teufel in


der Gestalt seines Vaters und seiner Mutter zeigen und ihm sagen:


„O mein Sohn folge ihm, er ist dein Herr.“


Er wird eine Person töten, indem er sie mit dem Schwert in zwei


teilt. Dieser junge Mann, der in zwei geteilt wird, wird einer der


besten Leute jener Zeit sein. Er wird aus Medina gehen, vor den


Dadschal treten und ihm sagen: „Ich bezeuge, dass du der Dadschal


bist, von dem uns Allahs Prophet r erzählt hat.“ Dadschal wird dann


zu seinen Leuten sagen: „Was meint ihr, wenn ich diesen Mann


töte und ihn dann wieder zum Leben erwecken werde. Werdet ihr


danach zweifeln?“ Sie werden sagen: „Nein“. Dann wird er ihn töten


und ihn wieder zum Leben erwecken. Dann wird er (der gläubige


Mann) sagen, „Bei Allah, ich war mir nie sicherer darüber, was du


bist, als heute.“


Er wird zu einigen Leuten kommen und sie rufen, und sie werden


ihm antworten und ihm glauben. Dann wird er dem Himmel


befehlen, den Regen zu senden, der Erde die üppige Vegetation


hervorzubringen, und deren Vieh wird ihnen abends zurückkehren


mit vollen Höckern, und deren Euter werden voller Milch sein,


und deren Seiten werden gedehnt sein (werden satt sein). Dann


wird er zu anderen Leuten kommen, sie rufen, aber sie werden ihn


abweisen. Dann wird er sie verlassen und sie werden schrecklichen


Hunger erleiden und keine Güter werden in deren Besitz bleiben.


Er wird in jede Ecke dieser Welt gehen, ausgenommen Makkah und


Medinah. An jedem Tor (-eingang) werden Engel mit Schwertern


stehen, die die Stadt verteidigen. Während er außerhalb wartet,


wird Medinah sehr stark beben, sodass alle Heuchler hervorgehen


und hinausgehen, um ihn zu treffen. Medinah wird mit dem


Willen Allahs gereinigt. Es wurde gesagt: „Wo werden an diesem


Tag die Araber sein?“ Er sagte, dass sie wenig an der Anzahl sein


und einen frommen Imam (Anführer) haben werden. Während er


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sich zur Verrichtung des Morgengebetes vorbereitet, wird Jesus


herabkommen, worauf der Imam zurücktreten wird, damit Jesus


die Gemeinde im Gebet führt, jedoch wird er es ablehnen und der


Imam wird das Gebet führen. Nach der Verrichtung des Gebetes


wird Jesus verlangen, dass man das Tor öffnet, wohinter sich der


Dadschal, mit 70 000 seiner Anhänger, befinden wird. Sie werden


alle getötet und Jesus wird als weiser und gerechter Herrscher


regieren. Er wird das Schwein töten, das Kreuz brechen und mit


den Gesetzen des Islams regieren.“


WUNDER DES PROPHETEN JESUS


Zeitweise lehnen Menschen die Wahrhaftigkeit eines Propheten ab und


wollen nicht glauben, bis sie ein greifbares Wunder erleben. Aufgrund


dessen entsandte Allah Seine Propheten und Gesandten mit Wundern.


Allah, der Hocherhabene, sagt:


(Und Wir haben ja bereits Gesandte vor dir gesandt und ihnen


Gattinnen und Nachkommenschaft gegeben. Kein Gesandter kann


ein Zeichen bringen außer mit Allahs Erlaubnis. Jede Frist hat eine


Vorbestimmung.) (Qur´an 13:38)


Jedem Prophet wurden Wunder gegeben, die vom jeweiligen Volk


verstanden werden konnten und welche sie betrafen. Die Leute des


Propheten Moses waren für ihre Beherrschung der Zauberei sehr


bekannt. So half Allah dem Propheten Moses mit Wundern, die sein


Volk verstehen konnte; sein Stock verwandelte sich auf wundersame


Weise in eine Schlange. Allah, der Hocherhabene, sagt:


(Und die Zauberer kamen zu Pharao. Sie sagten: „Wir bekommen


doch sicher Lohn, wenn wir es sind, die siegen?“ Er sagte: „Ja. Und ihr


werdet fürwahr zu den Nahegestellten gehören.“ Sie sagten: „O Moses,


entweder wirfst du oder wir sind es, die (zuerst) werfen.“ Er sagte:


„Werft (ihr zuerst)!“ Als sie nun warfen, bezauberten sie die Augen


der Menschen und flößten ihnen Furcht ein, und sie brachten einen


gewaltigen Zauber vor. Und Wir gaben Moses ein: „Wirf deinen Stock


hin!“ Da verschlang er sogleich, was sie vortäuschten. So bestätigte sich


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die Wahrheit, und zunichte wurde das, was sie taten. Sie wurden dort


besiegt und kehrten gering geachtet zurück. Und die Zauberer warfen


sich ehrerbietig nieder. Sie sagten: „Wir glauben an den Herrn der


Weltenbewohner, den Herrn von Moses und Aaron.“) (Qur´an 7:113-122)


Die Leute des Propheten Jesus waren sehr bekannt für ihre Kenntnisse


in der Medizin. Er bekam Unterstützung mit Wundern, die sein Volk


verstehen konnte. Er sprach zu den Menschen, als er ein Neugeborenes


war. Er formte einen Vogel aus Ton und mit der Erlaubnis Allahs wurde


dieser lebendig. Er heilte Leprakranke und befreite Blinde von ihren


Beschwerden. Und durch den Willen Allahs, machte er sogar Tote


wieder lebendig. Allah, der Hocherhabene, sagt:


(Wenn Allah sagt: „O Jesus, Sohn Marias, gedenke Meiner


Gunst an dir und an deiner Mutter, als Ich dich mit dem Heiligen


Geist stärkte, so daß du in der Wiege zu den Menschen sprachst


und im Mannesalter; und als Ich dich die Schrift, die Weisheit,


die Tora und das Evangelium lehrte; und als du aus Lehm


mit Meiner Erlaubnis (etwas) schufst, (was so aussah) wie die


Gestalt eines Vogels, und ihr dann einhauchtest, und sie da ein


(wirklicher) Vogel wurde mit Meiner Erlaubnis; und (als) du den


Blindgeborenen und den Weißgefleckten mit Meiner Erlaubnis


heiltest und Tote mit Meiner Erlaubnis (aus den Gräbern)


herauskommen ließest; und als Ich die Kinder Israels von dir


zurückhielt, als du mit den klaren Beweisen zu ihnen kamst,


worauf diejenigen von ihnen, die ungläubig waren, sagten: ,Das


ist nichts als deutliche Zauberei´.“) (Qur´an 5:110)


Ein weiteres Wunder des Propheten Jesus war das Festmahl. Seine


Jünger fragten ihn nach einem himmlischen Mahl, damit ihre Herzen


Ruhe finden mögen. So bat Jesus Allah darum, und es wurde ihm


gewährt. Allah, der Hocherhabene, sagt:


(Als die Jünger sagten: „O Jesus, Sohn Marias, kann dein Herr zu


uns einen Tisch (mit Speisen) vom Himmel herabsenden?“ Er sagte:


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„Fürchtet Allah, wenn ihr gläubig seid!“ Sie sagten: „Wir wollen von


ihm essen und, daß unsere Herzen Ruhe finden und, daß wir wissen,


daß du zu uns tatsächlich die Wahrheit gesprochen hast und, daß wir zu


denen gehören, die darüber Zeugnis ablegen (können).“) (Qur´an 5:112-113)


PROPHET JESUS UND SEINE ABLEHNUNG DES


POLYTHEISMUS (Schirk)


Der Qur`an erwähnt, dass Jesus, wie alle Propheten und Gesandten, von


Allah gesandt wurde. Er bestätigte den Glauben an die Einzigartigkeit


Allahs. Allah, der Hocherhabene, sagt:


(Und als Jesus mit den klaren Beweisen kam, sagte er: „Ich


komme ja zu euch mit der Weisheit, und um euch einiges von dem


klarzumachen, worüber ihr uneinig seid. So fürchtet Allah und


gehorcht mir.) (Qur´an 43:63)


Der Qur`an stellt klar, dass Jesus die Menschen niemals dazu aufgerufen


hat, ihn anzubeten. Allah, der Hocherhabene, sagt:


(Und wenn Allah sagt: „O Jesus, Sohn Marias, bist du es, der zu den


Menschen gesagt hat: ,Nehmt mich und meine Mutter außer Allah


zu Göttern!´?“, wird er sagen: „Preis sei Dir! Es steht mir nicht zu,


etwas zu sagen, wozu ich kein Recht habe. Wenn ich es (tatsächlich


doch) gesagt hätte, dann wüßtest Du es bestimmt. Du weißt, was


in mir vorgeht, aber ich weiß nicht, was in Dir vorgeht. Du bist ja


der Allwisser der verborgenen Dinge. Ich habe ihnen nur gesagt,


was Du mir befohlen hast (, nämlich): ,Dient Allah, meinem und


eurem Herrn! Und ich war über sie Zeuge, solange ich unter ihnen


weilte. Seitdem Du mich abberufen hast, bist Du der Wächter über


sie. Du bist über alles Zeuge. Wenn Du sie strafst, so sind sie Deine


Diener, und wenn Du ihnen vergibst, so bist Du ja der Allmächtige


und Allweise.“) (Qur´an 5:116-118)


DIE FROHE BOTSCHAFT DES PROPHETEN JESUS ÜBER


DAS KOMMEN DES PROPHETEN MUHAMMAD


Die Botschaft aller Propheten stimmte in den Grundsätzen des Glaubens


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überein. Allah, der Hocherhabene, sagt:


(Und als Allah mit den Propheten ein Abkommen traf: Was immer


Ich euch an Büchern und Weisheit gebracht habe -, und danach ist zu


euch ein Gesandter gekommen, das bestätigend, was euch (bereits)


vorliegt, an den müßt ihr ganz gewiß glauben und dem müßt ihr


ganz gewiß helfen. Er sagte: „Erklärt ihr euch einverstanden und


nehmt ihr unter dieser (Bedingung) Meine Bürde an?“ Sie sagten:


„Wir erklären uns einverstanden.“ Er sagte: „So bezeugt es, und


Ich gehöre mit euch zu den Zeugnis Ablegenden.“ Wer sich aber


nach diesem abkehrt, so sind jene die Frevler.) (Qur´an 3:81-82)


Der Prophet Jesus verlangte von seinen Anhängern, an den kommenden


Gesandten, den Propheten Muhammad, zu glauben. Allah, der


Hocherhabene, sagt:


(O Kinder lsraels, gedenkt Meiner Gunst, die Ich euch erwiesen


habe! Und haltet euren Bund Mir gegenüber, so will Ich Meinen


Bund euch gegenüber halten! Und vor Mir (allein) sollt ihr Ehrfurcht


haben. Und glaubt an das, was Ich (als Offenbarung) hinabgesandt


habe, das zu bestätigen, was euch bereits vorliegt. Und seid nicht


die ersten, die es verleugnen. Und verkauft Meine Zeichen nicht


für einen geringen Preis. Und Mich allein sollt ihr fürchten. Und


verdeckt nicht das Wahre durch das Falsche, und verschweigt nicht


die Wahrheit, wo ihr doch wißt!) (Qur´an 2:40-42)


Jesus war einer der Propheten, der zu der langen Reihe der Propheten


gehört, welche zu den Kindern Israels gesandt wurden. In der Bibel ist


festgehalten, dass er folgendes sagte:


(Ich bin nicht gesandt denn nur zu den verlorenen Schafen von dem


Hause Israel.) (Matthäus 15:24)


Wenn Jesus seine Jünger auf dem Wege Allahs aussandte, wies er sie an:


(Gehet nicht auf der Heiden Straße und ziehet nicht in der Samariter


Städte, sondern gehet hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause


Israel.) (Matthäus 10:5-6)


JESUS (`ISA) (FRIEDE SEI MIT IHM) IM QUR`AN 54


Es kam während der Amtszeit Jesu´ nicht vor, dass er einen Heiden


bekehrte. Jedoch ist in der Tat verzeichnet, dass er eine Nicht-Jüdin


dafür rügte, dass sie ihn um seine Hilfe bat und verglich sie mit einem


Hund. (Matthäus 15:22-28 und Markus 7:25-30)


Jesus selbst war Jude und seine Jünger waren Juden. Sowohl seine


Botschaft, als auch die seiner Jünger waren an die Juden gerichtet. An


dieser Stelle wundert man sich und fragt sich, was das bedeuten mag.


Denn die meisten, die Jesus als ihren „persönlichen Erlöser“ ansehen,


sind Heiden und gehören nicht zu den verlorenen Schafen des Hauses


Israel, zu welchen er gesandt wurde.


Aus dieser Passage wird uns auch deutlich, dass Jesus nicht an die


gesamte Menschheit gesandt wurde. Allah, der Hocherhabene, sagt:


(Und als Jesus, der Sohn Marias, sagte: „O Kinder Israels, gewiß,


ich bin Allahs Gesandter an euch, das bestätigend, was von der Tora


vor mir (offenbart) war, und einen Gesandten verkündend, der


nach mir kommen wird: sein Name ist Ahmad´.“ Als er nun mit


den klaren Beweisen zu ihnen kam, sagten sie: „Das ist deutliche


Zauberei.“) (Qur´an 61:6)


STANDPUNKT DER RABBINER UND PRIESTER


BEZÜGLICH DEM PROPHETEN MUHAMMAD ( )


Die Priester und Rabbiner, welche von der Botschaft des Propheten


Muhammd gehört hatten, wussten, dass es die Wahrheit war. Einzelheiten


aus dem Leben des Propheten Muhammad wurden in vorherigen


Schriften bereits erwähnt. Allah, der Hocherhabene, sagt:


(die dem Gesandten, dem schriftunkundigen Propheten, folgen, den


sie bei sich in der Tora und im Evangelium aufgeschrieben finden.


Er gebietet ihnen das Rechte und verbietet ihnen das Verwerfliche,


er erlaubt ihnen die guten Dinge und verbietet ihnen die schlechten,


und er nimmt ihnen ihre Bürde und die Fesseln ab, die auf ihnen


lagen. Diejenigen nun, die an ihn glauben, ihm beistehen, ihm helfen


und dem Licht, das mit ihm herabgesandt worden ist, folgen, das


55 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA


sind diejenigen, denen es wohl ergeht.“) (Qur´an 7:157)


Safiyah, die Tochter des edlen Juden Ka`b, sagte: „Mein Vater und mein


Onkel, Abu Yasir, gingen den Gesandten Allahs besuchen und kehrten


gegen Ende des Tages erschöpft und ermüdet zurück. Ich versuchte, sie


aufzumuntern, jedoch beachteten sie mich nicht. Ich hörte, wie mein


Onkel meinen Vater fragte: „Ist er es?“ Ich hörte ihn sagen: „Bei dem


Herrn von Moses, er ist es!“ Mein Onkel fragte ihn dann: „Was sollen


wir tun?“ Er sagte: „Ich werde bis zum Tode sein Feind sein!“


Viele akzeptierten die Botschaft des Islam und einer von ihnen war auch


der Kaiser von Äthiopien, Negus. Er war Christ und hatte sehr viel Wissen


über die Schriften. Er wusste, dass nach Jesus ein Prophet kommen


würde. Umm Salamah sagte: „Als wir in Äthiopien angekommen waren,


hieß uns der Herrscher Negus willkommen und war sehr freundlich zu


uns. Er sicherte uns Schutz zu und gab uns die Freiheit, Allah allein


anzubeten. Es wurde uns in keiner Weise Schaden zugefügt.“


Die Quraisch konnten es nicht dulden, dass die Muslime einen sicheren


Zufluchtsort in Abessinien (Äthiopien) gefunden hatten und sandten


deshalb zwei Boten, um die Auslieferung der Muslime zu verlangen.


Diese waren `Amr bin Al-`As und Abdullah bin Abi Rabi`a - bevor


sie den Islam angenommen hatten. Sie hatten wertvolle Geschenke


für den König und seine Geistlichen mitgenommen, und es war ihnen


gelungen, einige Hofleute auf ihre Seite zu gewinnen. Die heidnischen


Gesandten behaupteten, dass die muslimischen Flüchtlinge aus


Abessinien ausgewiesen und ihnen übergeben werden müssten, mit der


Begründung, dass sie die Religion ihrer Vorväter verlassen haben und


ihr Führer eine Religion predige, die sich von ihrer Religion und der des


Königs unterscheide.


Der Kaiser ließ die Muslime an den Hof kommen und bat sie, die


Lehren ihrer Religion zu erklären. Die muslimischen Emigranten hatten


sich vorgenommen, die ganze Wahrheit zu sagen, ohne Rücksicht


auf eventuelle Folgen zu nehmen. Ja`far bin Abi Talib stand auf und


JESUS (`ISA) (FRIEDE SEI MIT IHM) IM QUR`AN 56


sagte folgende Worte zum Kaiser: „O Kaiser, wir waren in die Tiefe


der Unwissenheit und Barbarei gestürzt; wir beteten Götzen an, lebten


unkeusch, pflegten Aas zu essen und auf schlechteste Art und Weise


miteinander zu reden. Wir missachteten die respektvolle Beziehung


zueinander und ließen unsere Pflichten der Gastfreundschaft und


Nachbarschaft ausser Acht. Wir kannten keine Gesetze, ausser die des


Starken. So erhöhte Allah aus unsere Mitte einen Mann, über dessen


Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit und Reinheit wir sehr wohl Bescheid wussten.


Er rief uns dazu auf, an die Einzigartigkeit Allahs zu glauben und Ihm


nichts beizugesellen. Er verbot uns den Götzendienst und befahl uns die


Wahrheit zu sprechen, anvertrautes Gut zurückzugeben, barmherzig zu


sein und die Rechte der Nachbarn, Freunde und Verwandten aufrecht zu


erhalten. Er verbot uns, schlecht über Frauen zu sprechen oder Waisen


zu bestehlen. Er befahl uns, alle Schlechtigkeiten zu unterlassen, Gebete


zu verrichten, Armen und Bedürftigen Almosen zu geben und das Fasten


einzuhalten. Wir haben an ihn geglaubt und seine Lehren und Gebote,


Allah zu verehren, ohne Ihm etwas beizugesellen, akzeptiert. Wir


haben das erlaubt, was Er erlaubt und das verboten, was Er verbietet.


Aus diesem Grund haben sich unsere Leute gegen uns gestellt und uns


verfolgt, um uns davon abzubringen, Allah anzubeten und uns dazu zu


bringen, wieder Götzen anzubeten und andere Abscheulichkeiten zu


verüben. Sie haben uns gefoltert und uns Schaden zugefügt, weshalb


wir in euer Land gekommen sind, um geschützt zu sein.


Der Kaiser war von diesen Worten sehr beeindruckt und verlangte von


den Muslimen, etwas von den Offenbarungen Allahs zu rezitieren. Ja`far


rezitierte die Anfangsverse der Sura Maryam (19. Sura des Qur`an). In


dieser Sura spricht Allah über die Geburt Jesu´ ( ).


Hierauf sammelten sich in den Augen des Kaisers und der Bischöfe


Tränen. Der Kaiser Negus rief: „Es scheint, dass diese Worte und jene, die


Jesus offenbart wurden, Strahlen von Licht sind, die aus derselben Quelle


stammen.“ Er wandte sich an die Boten von den Quraisch und sagte:


„Ich werde sie euch nicht ausliefern! Es steht ihnen frei, hier in meinem


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Königreich zu leben und ihren Glauben auszuüben, wie es ihnen gefällt.“


Am nächsten Tag gingen die Boten zum Kaiser und sagten, dass


Muhammad ( ) und seine Anhänger behaupten, dass Jesus nicht der


Sohn Gottes sei. So wurden die Muslime erneut an den Hof gerufen und


befragt, was ihr Glaube sie über Jesus lehrt. Ja`far stand wieder auf und


antwortete: „Wir sagen über Jesus das, was uns unser Prophet ( ) gelehrt


hat und zwar, dass er ein Diener Allahs sowie Sein Gesandter ist und auf


den Befehl Allahs erschaffen wurde.“ Der Kaiser sagte sodann: „Wir


glauben das Gleiche! Ihr und euer Prophet möget gesegnet sein.“ Einige


der Minister waren verärgert, woraufhin der Kaiser zu ihnen sagte: „Ihr


mögt euch ärgern, so sehr ihr wollt, aber Jesus ist nicht mehr als das,


was Ja`far über ihn gesagt hat.“ Danach sicherte er den Muslimen vollen


Schutz zu. Er gab die Geschenke, die er von den Quraisch erhalten hatte,


zurück. Die Muslime lebten für einige Jahre in Abessinien, bis sie nach


Medinah zurückkehrten. (Ibn Hischam 1/334-338)


Ein weiteres anregendes Ereignis fand zwischen Händlern der Quraisch


und Heraklios, dem Kaiser von Rom, statt.


Abdullah bin Abbas, der Neffe des Propheten, berichtete, dass der


Gesandte Allahs ( ) einen Brief an Heraklios geschrieben hatte, worin


er ihn zum Islam einlud. Diesen Brief sandte er mit seinem Gefährten


Dihya Al-Kalbyy, der diesen dem Gouverneur von Busra aushändigte,


damit er ihn Heraklios übergebe.


Nachdem Heraklios den Brief des Gesandten Allahs erhalten und gelesen


hatte, sagte er: „Sucht mir jemanden von seinen Leuten (Araber vom


Stamm Quraisch), falls jemand von ihnen vorhanden ist, damit ich ihn


über den Gesandten Allahs befragen kann!“ Zu dieser Zeit befand sich


Abu Sufyan bin Harb mit einigen Männern der Quraisch als Kaufleute


in der Gegend von Syrien, als gerade Waffenstillstand zwischen dem


Gesandten Allahs und den Heiden der Quraisch geschlossen worden


war. Abu Sufyan sagte: „Der Bote des Kaisers Heraklios fand uns im


Gebiet von Syrien auf und nahm mich zusammen mit meinen Gefährten


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mit nach Ilia, wo wir dem Kaiser vorgeführt wurden. Er saß in seinem


königlichen Hof mit einer Krone auf dem Haupt umgeben von älteren


byzantinischen Würdenträgern. Er sagte zu seinem Dolmetscher: „Frage


sie, wer unter ihnen eine enge Verbindung zu dem Mann hat, der von


sich behauptet, ein Prophet zu sein.“


Abu Sufyan fügte hinzu, „Ich sagte, dass ich sein nächster Verwandter


bin.“ Er fragte: „In welcher verwandtschaftlichen Beziehung stehst du


zu ihm?“ Ich antwortete ihm: „Er ist mein Kousin.“ Und es gab ausser


mir keinen anderen in der Karawane, der vom Stamm Abd Manaf


war. Heraklios sagte: „Lass ihn näher treten.“ Er ordnete an, dass


meine Gefährten direkt hinter mir stehen sollten und sagte zu seinem


Dolmetscher: „Sag seinen Gefährten, dass ich ihn über den Mann, der


von sich behauptet, ein Prophet zu sein, befragen werde. Wenn er lügt,


sollen sie ihm sofort widersprechen.“


Abu Sufyan fügte hinzu: „Bei Allah, wäre es keine Schande gewesen,


dass meine Gefährten mich als Lügner ansehen, hätte ich ihm nicht


die Wahrheit gesagt, als er mich befragte. Jedoch empfand ich es als


beschämend, von meinen Gefährten als Lügner bezeichnet zu werden


und erzählte deshalb die Wahrheit.“


Er sagte dann zu seinem Dolmetscher: „Wie ist seine Abstammung unter


euch?“ Ich sagte: „Er ist unter uns von edler Abstammung.“ Heraklios


fragte: „Hat jemand unter euch jemals dasselbe von sich behauptet, bevor


er es tat?“ Ich sagte: „Nein!“ Er fragte weiter: „Habt ihr ihn jemals der


Lüge bezichtigt, bevor er das sagte, was er verkündet hat?“ Ich sagte:


„Nein!“ Heraklios fragte: „War einer seiner Vorfahren ein König?“ Ich


antwortete: „Nein!“ Er fragte: „Folgt ihm die Elite der Menschen oder


folgen ihm die Schwachen?“ Ich sagte: „Ihm folgen die Schwachen!“ Er


sagte: „Nimmt ihre Anzahl täglich zu oder ab?“ Ich sagte: „Ihre Anzahl


nimmt ständig zu.“ Er sagte: „Trat einer von ihnen aus Unzufriedenheit


von seinem Glauben zurück, nachdem er diesen angenommen hatte?“


Ich sagte: „Nein!“ Heraklios fragte: „Brach er seine Abmachungen?“


Ich sagte: „Nein, jedoch befinden wir uns zur Zeit im Waffenstillstand


59 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA


mit ihm und befürchten, dass er uns hintergeht.“


Abu Sufyan fügte hinzu: „Außer dem letzten Satz, konnte ich überhaupt


nichts gegen ihn sagen.“ Dann fragte Heraklios: „Hattet ihr jemals


einen Kampf mit ihm?“ Ich antwortete: „Ja!“ Er fragte: „Wie endete


euer Kampf gegen ihn?“ Ich sagte: „Der Kampferfolg war wechselhaft:


Wir gewannen eine Runde und die andere gewann er.“ Er fragte: „Was


befiehlt er euch?“ Ich sagte: „Er sagt uns, dass wir Allah allein anbeten


sollen und Ihm nichts beigesellen sollen, er verlangt, dass wir von allem,


was unsere Vorväter anzubeten pflegten, ablassen sollen. Er weist uns


an, das Gebet zu verrichten, Almosen zu geben, keusch zu sein, unsere


Versprechen einzuhalten und das uns anvertraute Gut zurückzugeben.“


Nachdem ich das gesagt hatte, wandte sich Heraklios an seinen


Dolmetscher und sagte: „Sag ihm: Ich habe dich über seine Abstammung


gefragt und du gabst an, dass er von edler Abstammung ist. Genauso


sind die Gesandten. Sie werden gewöhnlich aus den Edlen ihrer Völker


auserwählt. Ich fragte dich, ob vor ihm jemand dasselbe behauptet hatte,


was er verkündete, was du verneint hast. Hättest du meine Frage mit


„Ja“ beantwortet, würde ich denken, dass er jemandem nachmacht, der


vorher auch solches behauptet hatte. Ich fragte dich, ob ihr ihn der Lüge


bezichtigt habt, bevor er diese Behauptungen machte, und du hast dies


verneint. Ich hielt es nicht für möglich, dass er die Lüge vor den Menschen


unterlässt, um eine Lüge gegen Allah zu erdichten. Ich fragte dich auch,


ob es unter seinen Vorvätern einen König gab, was du auch verneint


hast. Hätte es unter seinen Vorvätern einen König gegeben, so würde


ich annehmen, dass er ein Mann ist, der für die Rückgewinnung des


Königreiches seiner Vorväter kämpfen will. Ich fragte dich nach seinen


Anhängern, ob sie die Elite oder die Schwachen sind, und du sagtest,


dass ihm die Schwachen folgen. Diese sind doch stets die Anhänger


der Gesandten. Ich fragte dich, ob seine Anhänger ab- oder zunehmen,


woraufhin du sagtest, dass sie zunehmen. Wahrlich, das ist das Ergebnis


eines wahren Glaubens, bis er vollkommen ist (in jeder Hinsicht). Ich


fragte dich, ob jemand von seinen Anhängern aus Unzufriedenheit von


JESUS (`ISA) (FRIEDE SEI MIT IHM) IM QUR`AN 60


seinem Glauben zurücktrat, nachdem er diesen angenommen hatte, und


du hast dies auch verneint. Dies ist doch üblich für den wahren Glauben,


wenn er sich mit der Herzensfreude eines Menschen einnistet. Niemand


wäre unzufrieden damit. Ich fragte dich, ob er seine Abmachung mit


euch bricht und du gabst an, dass er dies nicht tut. Es ist genauso mit den


Gesandten: Sie brechen ihre Abmachungen nicht. Ich fragte dich ferner,


ob ihr ihn bekämpft habt, und du gabst an, dass der Kampf zwischen


euch wechselhaft war, und dass ihr eine Runde gewonnen habt und die


andere gewann er. Dies ist genau der Fall mit den Gesandten: Sie werden


zunächst geprüft, das Endziel aber ist auf ihrer Seite. Dann fragte ich


dich, was er euch befiehlt, woraufhin du sagtest, dass er euch befiehlt,


Allah allein anzubeten, ohne Ihm etwas beizugesellen, das Anbeten


von alledem zu unterlassen, was eure Vorväter anzubeten pflegten,


Gebete zu verrichten, die Wahrheit zu sprechen, keusch zu sein, eure


Abmachungen einzuhalten und das euch anvertraute Gut zurückzugeben.


Dies sind wahrlich Merkmale eines Propheten, von dem ich wusste (aus


den vorigen Schriften), dass er erscheinen wird, doch wusste ich nicht,


dass er von euch sein würde. Wenn das, was du gesagt hast, wahr ist, so


wird er sehr bald den Boden einnehmen, der sich unter meinen Füßen


befindet. Wenn ich wüsste, dass ich ihn auf jeden Fall erreichen könnte,


würde ich mich sofort auf den Weg machen, um ihn zu treffen. Und


wenn ich mit ihm wäre, würde ich ihm sicherlich die Füße waschen.“


Abu Sufyan fügte hinzu: „Danach ließ er das Schreiben des Gesandten


Allahs ( ) vorbringen und verlesen. Es beinhaltete folgendes:


»Ich beginne im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!


Dieses Schreiben ist von Muhammad, dem Diener Allahs und Seinem


Gesandten, an Heraklios, den Herrscher von Byzanz. Der Friede sei


auf demjenigen, der der Rechtleitung folgt. Ich lade dich zum Islam


ein (dich Allah zu unterwerfen). Akzeptiere den Islam, so wirst du


geschützt sein; akzeptiere den Islam, so wird Allah deinen Lohn


verdoppeln. Wenn du jedoch diese Einladung zum Islam ablehnst, so


bist du verantwortlich für die Irreführung deiner Untergebenen (deinem


61 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA


Volk).« (Sag: O Leute der Schrift, kommt her zu einem zwischen uns


und euch gleichen Wort: daß wir niemandem dienen außer Allah und


Ihm nichts beigesellen und sich nicht die einen von uns die anderen


zu Herren außer Allah nehmen. Doch wenn sie sich abkehren, dann


sagt: Bezeugt, daß wir (Allah) ergeben sind.) (Qur´an 3:64)


Abu Sufyan fügte hinzu: „Als Heraklios seine Ansprache beendet


hatte, wurden Stimmen laut, und es gab viel Gerede zwischen den


byzantinischen Würdenträgern, die sich um den Kaiser herum befanden.


Es war so laut, dass ich nicht verstehen konnte, was sie sagten. Da


wurde der Befehl erteilt, dass wir hinausgehen sollten. Als wir draußen


mit meinen Gefährten allein waren, sagte ich zu ihnen: Wahrlich, die


Angelegenheit von Ibn Abi Kabschah (damit war der Prophet gemeint)


hat an Macht gewonnen. Sogar der König der Römer fürchtet ihn.“


Abu Sufyan fügte hinzu: „Bei Allah, ich wurde mir immer sicherer,


dass seine Religion siegreich sein würde, bis ich letztendlich den Islam


akzeptierte.“ (Buchari)


Der Prophet Muhammad ( ) lud die Christen von Najran ein, den


Islam anzunehmen. Die Christen berieten sich untereinander und


beschlossen eine Gruppe ihrer Gelehrten zu senden, um den Prophten


zu treffen; diese waren Abdul Masih Aaquib, Saiyed und Abdul Haris.


Als sie Medinah erreicht hatten, wechselten sie ihre Kleidungen, die sie


während ihrer Reise getragen hatten. Sie kleideten sich mit seidenen


Gewändern, beschmückten sich mit goldenen Ringen und gingen, um


den Propheten ( ) zu begrüßen. Jeder von ihnen begrüßte den Propheten


gewohnheitsgemäß, aber der Prophet Allahs reagierte nicht und wendete


sein Gesicht von ihnen ab. Sie verließen die Moschee und gingen auf die


Gefährten Othman und Abdurrahman bin Auf zu und beschwerten sich:


„Euer Gesandte schrieb uns und lud uns ein, doch als wir gingen, um ihn


zu sehen, schenkte er uns keine Beachtung. Was werdet ihr uns raten?


Sollen wir umkehren oder auf eine andere Gelegenheit warten?“ Othman


und Abdurrahman verstanden die Situation nicht und brachten sie deshalb


zu Ali, der sie dazu anwies, ihre seidenen Gewänder und Goldringe


JESUS (`ISA) (FRIEDE SEI MIT IHM) IM QUR`AN 62


abzulegen und ihre priesterlichen Gewänder anzuziehen. So würde der


Prophet ( ) sie bestimmt gerne empfangen. Daraufhin zogen sich die


christlichen Delegierten bescheidene Kleidung an und stellten sich dem


Propheten vor, der ihre Begrüßungen beantwortete und sagte: „Bei Allah,


als sie das erste Mal zu mir kamen, war der Satan in ihrer Begleitung.“


Danach predigte der Prophet ihnen und forderte sie auf, den Islam


anzunehmen. Sie fragten: „Was ist deine Meinung über Jesus Christus?“


Der Prophet ( ) sagte: „Ruht euch heute aus und ihr werdet auf all


eure Fragen Antworten bekommen.“ Der Prophet ( ) erwartete eine


Offenbarung hinsichtlich dieser Angelegenheit und am nächsten Tag


wurden ihm die Verse 59-60 der dritten Sura offenbart.


(Gewiß, das Gleichnis Jesus´ ist bei Allah wie das Gleichnis Adams.


Er erschuf ihn aus Erde. Hierauf sagte Er zu ihm: „Sei!“ und da war


er. (Das ist) die Wahrheit von deinem Herrn; gehöre daher nicht zu


den Zweiflern!) (Qur´an 3:59-60)


Am nächsten Tag, als die Christen zum Propheten ( ) gekommen waren,


las er ihnen die Verse vor, die ihm offenbart worden waren. Trotz dem,


was sie gehört hatten, weigerten sie sich, die Wahrheit zu akzeptieren;


weshalb der 61. Vers derselben Sura offenbart wurde.


(Wer nun mit dir darüber streitet, nach dem, was dir an Wissen


zugekommen ist, so sag (zu denen): „Kommt her! Laßt uns unsere


Söhne und eure Söhne, unsere Frauen und eure Frauen, uns selbst


und euch selbst zusammenrufen und hierauf flehen und so den


Fluch Allahs über die Lügner kommen lassen!“) (Qur´an 3:61)


Damit forderte der Prophet ( ) sie zur „Mubahala“ auf, was bedeutet,


dass der Fluch auf der Partei sein soll, die lügt. Die christliche Delegation


beriet sich untereinander und gab schließlich bekannt, dass sie mit der


Aufforderung einverstanden waren. Ganz früh am nächsten Morgen,


sandte der Prophet ( ) Salman Al-Farisi an einen offenen Platz, der


für das historische Ereignis außerhalb der Stadt festgelegt war. Als die


Christen von Najran den Propheten ( ) sahen, waren sie voller Ehrfurcht


63 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA


und gebannt. Abdul Haris, der größte Gelehrte unter ihnen, wandte sich


mit folgenden Worten an seine Leute:


„Wahrlich, ich sehe ein göttliches Licht auf den Gesichtern unserer


Gegner. Wenn sie Allah darum flehen würden, die Berge von ihren


Stellen zu versetzten, würde es passieren. Wehe euch, macht nicht


weiter mit diesem Fluch, denn sonst werdet ihr vernichtet und die


gesamte Nation der Christen wird dem Untergang erlegen sein!“


Hierauf sagte der Prophet ( ): „Bei Allah, hätten die Christen von


Najran die Mubahala in die Tat umgesetzt, wären sie zerstört


worden!“


DIE MERKMALE DER ANHÄNGER DES PROPHETEN


JESUS


Allah, der Hocherhabene, beschreibt sie im Qur`an mit folgenden


Worten:


(Hierauf ließen Wir auf ihren Spuren Unsere Gesandten folgen;


und Wir ließen Jesus, den Sohn Marias, folgen und gaben ihm das


Evangelium. Und Wir setzten in die Herzen derjenigen, die ihm folgten,


Mitleid und Barmherzigkeit, und (auch) Mönchtum, das sie erfanden


- Wir haben es ihnen nicht vorgeschrieben -, (dies) nur im Trachten


nach Allahs Wohlgefallen. Sie beachteten es jedoch nicht, wie es ihm


zusteht. Und so gaben Wir denjenigen von ihnen, die glaubten, ihren


Lohn. Aber viele von ihnen waren Frevler.) (Qur´an 57:27)


Allah beschreibt die wahren Nachfolger Jesu´ als solche, die zu denen


gehören, die sich beeilen, die Wahrheit zu akzeptieren und diese mit


ganzem Herzen befolgen. Sie arbeiten daran, die wahre Botschaft Jesu´


zu verbreiten. Allah hat den Muslimen befohlen, diesem Beispiel zu


folgen und wie die Anhänger Jesu´ zu sein. Er, der Hocherhabene, sagt:


(O die ihr glaubt, seid Allahs Helfer, so wie Jesus, der Sohn Marias,


zu den Jüngern sagte: „Wer sind meine Helfer (auf dem Weg) zu


Allah (hin)?“ Die Jünger sagten: „Wir sind Allahs Helfer.“ So


glaubte ein Teil von den Kindern Israels, während ein (anderer) Teil


JESUS (`ISA) (FRIEDE SEI MIT IHM) IM QUR`AN 64


ungläubig war. Da stärkten Wir diejenigen, die glaubten, gegen ihre


Feinde, und so bekamen sie die Oberhand.) (Qur´an 61:14)


Allah beschreibt sie auch als Menschen, die den Muslimen am nächsten


sind. Er, der Hocherhabene, sagt:


(Du wirst ganz gewiß finden, daß diejenigen Menschen, die den


Gläubigen am heftigsten Feindschaft zeigen, die Juden und


diejenigen sind, die (Allah etwas) beigesellen. Und du wirst ganz


gewiß finden, daß diejenigen, die den Gläubigen in Freundschaft


am nächsten stehen, die sind, die sagen: „Wir sind Christen.“ Dies,


weil es unter ihnen Priester und Mönche gibt und weil sie sich


nicht hochmütig verhalten. Wenn sie hören, was zum Gesandten


(als Offenbarung) herabgesandt worden ist, siehst du ihre Augen


von Tränen überfließen wegen dessen, was sie (darin) als Wahrheit


erkannt haben. Sie sagen: „Unser Herr, wir glauben. Schreibe uns


unter den Zeugnis Ablegenden auf.) (Qur´an 5:82-83)


DAS AUFSTEIGEN DES PROPHETEN JESUS IN DEN


HIMMEL


Muslime glauben, dass der Prophet Jesus weder getötet, noch gekreuzigt


wurde, sondern durch den Willen Allahs in den Himmel empor gestiegen


ist. Allah, der Hocherhabene, sagt:


(Und Wir gaben bereits Moses die Schrift und ließen nach ihm die


Gesandten folgen. Und Wir gaben Jesus, dem Sohn Marias, die


klaren Beweise und stärkten ihn mit dem Heiligen Geist. War es


nicht (so), daß jedesmal, wenn euch (Juden) ein Gesandter etwas


überbrachte, was euren Neigungen nicht entsprach, ihr euch


hochmütig verhieltet, indem ihr eine Gruppe (der Gesandten) der


Lüge bezichtigtet und eine (andere) Gruppe tötetet?) (Qur´an 2:87)


Allah, der Hocherhabene, sagt auch:


((Verflucht sind sie) dafür, daß sie ihr Abkommen brachen und


Allahs Zeichen verleugneten und (daß sie) die Propheten zu Unrecht


töteten und (daß sie) sagten: „Unsere Herzen sind verhüllt.“ - Nein!


65 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA


Vielmehr hat Allah sie für ihren Unglauben versiegelt; darum


glauben sie nur wenig, und daß sie ungläubig waren und gegen


Maria gewaltige Verleumdung aussprachen, und dafür, daß sie


sagten: „Gewiß, wir haben al-Masih Jesus, den Sohn Marias, den


Gesandten Allahs getötet.“ - Aber sie haben ihn weder getötet noch


gekreuzigt, sondern es erschien ihnen so. Und diejenigen, die sich


darüber uneinig sind, befinden sich wahrlich im Zweifel darüber.


Sie haben kein Wissen darüber, außer daß sie Mutmaßungen folgen.


Und sie haben ihn mit Gewißheit nicht getötet. Nein! Vielmehr hat


Allah ihn zu Sich erhoben. Allah ist Allmächtig und Allweise. Es


gibt keinen unter den Leuten der Schrift, der nicht noch vor dessen


Tod ganz gewiß an ihn glauben wird. Und am Tag der Auferstehung


wird er über sie Zeuge sein.) (Qur´an 4:155-159)


Ibn Abbas sagte: „Nachdem Allah bestimmt hatte, dass Jesus in den


Himmel emporsteigen sollte, kamen seine zwölf Jünger zu ihm nach


Hause. Sie sahen, dass Wasser von seinem Kopf tropfte. Jesus fragte sie:


„Wer von euch wäre bereit, von Allah in meine Gestalt umgewandelt


und anstatt meiner getötet zu werden, wofür er dann den Lohn der


Himmlischen Wohnstätte erhält?“ Der Jüngste aus der Gruppe meldete


sich freiwillig, jedoch wies Jesus ihn an, sich zurückzuhalten. Als er


sich jedoch abermals dazu bereit erklärte, wählte Jesus ihn. Er erschien


als Jesus und der Prophet Jesus stieg in den Himmel empor. Die Leute


kamen und nahmen denjenigen fest, der wie Jesus aussah und töteten


ihn, indem sie ihn kreuzigten. Allah, der Hocherhabene, sagt:


(Und sie schmiedeten Ränke, und (auch) Allah schmiedete Ränke;


und Allah ist der beste Ränkeschmied. Als Allah sagte: „O Jesus,


Ich werde dich (nunmehr) abberufen und dich zu Mir emporheben


und dich von denen, die ungläubig sind, reinigen und diejenigen, die


dir folgen, bis zum Tag der Auferstehung über diejenigen stellen, die


ungläubig sind. Hierauf wird eure Rückkehr zu Mir sein, und dann


werde Ich zwischen euch richten über das, worüber ihr uneinig


zu sein pflegtet. Was nun diejenigen angeht, die ungläubig sind,


so werde Ich sie im Diesseits und im Jenseits mit strenger Strafe


JESUS (`ISA) (FRIEDE SEI MIT IHM) IM QUR`AN 66


strafen; und sie werden keine Helfer haben. Was aber jene angeht,


die glauben und rechtschaffene Werke tun, so wird Er ihnen ihren


Lohn in vollem Maß zukommen lassen. Und Allah liebt nicht die


Ungerechten.“) (Qur´an 3:54-57)


Später behaupteten die Christen, dass Jesus getötet wurde, um für die


Sünden der Menschheit zu sühnen. Wir Muslime glauben jedoch, dass


jeder Mensch für seine eigenen Taten bei Allah Rechenschaft ablegen


wird. Niemand trägt die Sünden einer anderen Person.


DAS HERABKOMMEN DES PROPHETEN JESUS


Muslime glauben, dass der Prophet Jesus gegen Ende der Zeit auf


die Erde zurückkommen wird. Er wird während einer Zeitspanne


zurückkehren, wo Ignoranz weit verbreitet und die Menschen sehr weit


entfernt vom Glauben sein werden. Der Prophet Jesus wird ein gerechter


Herrscher sein, der mit den Gesetzen des Islam regiert.


SCHLUSSWORT


Es gab eine große Menge Auseinandersetzungen über den Propheten


Jesus. Einige verachteten ihn und beschrieben ihn auf die schlimmste


Art; andere widerum lobten ihn zu übermäßig und beteten ihn an.


Allah leitete die Muslime zu dem mäßigen Weg. Wir erkennen die


Großartigkeit dieses Propheten Allahs an. Wir lieben, respektieren und


verehren ihn, aber beten ihn nicht an. Er ist in der Tat ein großartiger


Gesandter Allahs, jedoch ist er nur ein Diener Allahs, der keinerlei


Ansprüche auf Göttlichkeit hat. Dies finden wir bekräftigt im Qur`an und


in den prophetischen Überlieferungen. Jesus ist nicht, wie die Christen


behaupten, der Sohn Gottes oder ein Teil der Dreifaltigkeit. Er ist einfach


ein Gesandter Allahs, der zu seinem Volk gesandt wurde, um diesem die


Botschaft des Glaubens an die Einzigartigkeit Allahs zu vermitteln.


67 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA


Allah hat uns mit Vernunft und Verstand gesegnet. So müssen wir diese


dazu benutzen, um zu erkennen, wer der Anbetung würdig ist und wer nicht.


Zum Schluß strecken wir unsere Hände zu den Leuten der Schrift und


bitten sie darum, ihre eigenen Bücher mit Verstand zu lesen, Fragen


zu stellen und das Wissen sowie die Wahrheit zu suchen. Allah, der


Hocherhabene, sagt:


(Viele von den Leuten der Schrift möchten euch, nachdem ihr den


Glauben (angenommen) habt, wieder zu Ungläubigen machen,


aus Mißgunst von sich selbst aus, nachdem ihnen die Wahrheit


klargeworden ist. Doch verzeiht und seid nachsichtig, bis Allah mit


Seiner Anordnung kommt! Allah hat zu allem die Macht.) (Qur´an 2:109)


Juden und Christen wurde die frohe Botschaft über das Kommen eines


Propheten gegeben. Sie dachten, dass er von den Kindern Israels sein


würde. Als er jedoch aus der Reihe der anderen kam, glaubten sie nicht


an ihn. Allah, der Hocherhabene, sagt:


(Und als von Allah ein Buch zu ihnen kam, das bestätigend, was


ihnen bereits vorlag - und zuvor hatten sie um einen entscheidenden


Sieg über diejenigen, die ungläubig waren, angerufen -, als nun das


zu ihnen kam, was sie kannten, verleugneten sie es. Darum Allahs


Fluch über die Ungläubigen!) (Qur´an 2:89)


Ich hoffe, dass dieses Büchlein als ein „Augenöffner“ für Sie dient und


als Auslöser für Ihre Reise auf der Suche nach der Wahrheit. Das Schöne


an der Wahrheit ist, dass man sobald man sie gefunden hat und sich


fest an sie klammert, von Ruhe und Frieden umgeben wird. Allah, der


Hocherhabene, sagt:


((Es sind) diejenigen, die glauben und deren Herzen im Gedenken


Allahs Ruhe finden. Sicherlich, im Gedenken Allahs finden die


Herzen Ruhe!) (Qur´an 13:28)



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