DIE VERTREIBUNG ADAMS UND SEINER FRAU AUS DEM
PARADIES
Dadurch, dass der Teufel sich weigerte, sich vor Adam niederzuwerfen,
besiegelte er sein eigenes Schicksal. Er sagte zu Allah, dass er die
Kinder Adams täuschen und sie mit sich in die üble Wohnstätte der
Hölle nehmen wird. Allah sagt uns hierüber:
(Und als dein Herr zu den Engeln sagte: „Ich bin dabei, ein
menschliches Wesen aus trockenem Ton, aus fauligem schwarzen
Schlamm zu erschaffen. Wenn Ich es zurechtgeformt und ihm von
Meinem Geist eingehaucht habe, dann fallt und werft euch vor ihm
nieder.“ Da warfen sich die Engel alle zusammen nieder, außer
Iblis; er weigerte sich, mit denen zu sein, die sich niederwerfen. Er
sagte: „O lblis, was ist mit dir, daß du nicht mit denen bist, die sich
niederwerfen?“ Er sagte: „Ich kann mich unmöglich vor einem
menschlichen Wesen niederwerfen, das Du aus trockenem Ton, aus
fauligem schwarzen Schlamm erschaffen hast.“ Er sagte: „Dann geh
aus ihm hinaus, denn du bist der Steinigung würdig. Und auf dir
liegt der Fluch bis zum Tag des Gerichts.“ Er sagte: „Mein Herr, so
gewähre mir Aufschub bis zu dem Tag, da sie auferweckt werden.“
Er sagte: „Gewiß, du gehörst zu denjenigen, denen Aufschub
gewährt wird bis zum Tag der (wohl)bekannten Zeit.“ Er sagte:
25 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
„Mein Herr, darum, daß Du mich in Verirrung hast fallen lassen,
werde ich ihnen ganz gewiß auf der Erde (das Böse) ausschmücken
und sie ganz gewiß allesamt in Verirrung fallen lassen, außer Deinen
Dienern, den auserlesenen unter ihnen.“) (Qur´an 15:28-40)
Die Feindschaft zwischen Adam und Iblis begann mit seiner Erschaffung.
Er lauerte ihm auf und versuchte ihn mit allen Mitteln dazu zu bringen,
den Befehlen Allahs ungehorsam zu sein. Als er bemerkte, dass Allah
ihm verboten hatte, von einem bestimmten Baum zu essen, überredete
er sowohl Adam, als auch seine Frau, davon zu essen. So wurden sie aus
dem Paradies vertrieben. Beide bereuten dies und waren betrübt über ihre
Tat, woraufhin Allah ihre Reue annahm. Allah, der Hocherhabene, sagt:
(Und als Wir zu den Engeln sagten: „Werft euch vor Adam nieder.“
Da warfen sie sich nieder, außer Iblis. Er weigerte sich. Da sagten Wir:
„O Adam, dieser (da) ist dir und deiner Gattin gewiß ein Feind. Daß
er euch beide ja nicht aus dem (Paradies)garten vertreibt! Sonst wirst
du unglücklich sein. Gewiß, es ist dir gewährt, daß du darin weder
hungerst noch nackt bist, und daß du darin weder dürstest noch
Sonnenhitze erleidest.“ Aber da flüsterte ihm der Satan ein und sagte:
„O Adam, soll ich dich auf den Baum der Ewigkeit hinweisen und auf
eine Herrschaft, die nicht vergeht?“ Aber da flüsterte ihm der Satan
ein und sagte: „O Adam, soll ich dich auf den Baum der Ewigkeit
hinweisen und auf eine Herrschaft, die nicht vergeht?“ So aßen sie
beide davon, und da zeigte sich ihnen ihre Blöße offenkundig, und sie
begannen, Blätter des (Paradies)gartens auf sich zusammenzuheften.
So widersetzte Adam sich seinem Herrn, und da fiel er in Verirrung.
Hierauf erwählte ihn sein Herr, und so wandte Er Sich ihm Reue-
Annehmend zu und leitete (ihn) recht. Er sagte: „Geht alle fort von
ihm. Einige von euch seien des anderen Feind. Doch wenn dann von
Mir Rechtleitung zu euch kommt, dann wird derjenige, der Meiner
Rechtleitung folgt, nicht irregehen und nicht unglücklich sein. Wer
sich aber von Meiner Ermahnung abwendet, der wird ein beengtes
Leben fuhren, und Wir werden ihn am Tag der Auferstehung blind
JESUS (`ISA) (FRIEDE SEI MIT IHM) IM QUR`AN 26
(zu den anderen) versammeln.) (Qur´an 20:116-124)
(Er ist) der Schöpfer der Himmel und der erde in hrer schönsten
Form. Und wenn Er eine Angelegenheit bestimmt, so sagt Er zu ihr
nur: „Sei!“ uns so ist sie.) (Qur´an 13:38)
Nachdem der Teufel aus der himmlischen Wohnstätte verbannt wurde und
Adam wegen seines Ungehorsams seinem Herrn gegenüber ebenfalls aus
dem Paradies vertrieben worden war, waren die Nachkommen Adams
Allah gehorsam und dienten Ihm allein. Nach zehn Generationen fingen
die Menschen in dieser Hinsicht an zu schwanken und kamen vom
rechten Weg ab. Danach sandte Allah Propheten und Gesandten zu den
Menschen, um sie auf den Weg Allahs zu führen. Der erste Gesandte,
den Allah nach Adam sandte, war Noah. Während seiner Zeit stellte der
Polytheismus eine Lebensnorm dar. Allah, der Hocherhabene, sagt:
(Noah sagte: „Mein Herr, sie haben sich mir widersetzt und sind
jemandem gefolgt, dem sein Besitz und seine Kinder nur den Verlust
mehren. Und sie haben ungeheure Ränke geschmiedet. Und sie
haben gesagt: .Verlaßt doch nicht eure Götter; verlaßt doch nicht
Wadd, noch Suwa“, noch Yagut,Ya´uq und Nasr.´ Sie haben ja viele
in die Irre geführt. So lasse die Ungerechten nur noch tiefer in die
Irre gehen.“) (Qur´an 71:21-24)
Die besten der Propheten und Gesandten sind die fünf bekannten Ulul
`Azm (das sind die Propheten, die sich bei der Vermittlung der Botschaft
Allahs mit Entschlossenheit besonders anstrengten), diese sind:
DER PROPHET NOAH:
Er ist der erste Gesandte, welcher von Allah entsandt wurde, nachdem
sein Volk angefangen hatte, den Polytheismus zu praktizieren. Ihr Zustand
verschlechterte sich zunehmend, und sie vergaßen die Grundlagen ihres
27 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
Glaubens, die sie von ihren Vorfahren, welche das Glaubensbekenntnis des
Islams bestätigten, übernommen hatten. Allah, der Hocherhabene, sagt:
(Wir sandten ja Noah zu seinem Volk: „Warne dein Volk, bevor
schmerzhafte Strafe über sie kommt.“) (Qur´an 71:1)
Sie beteten fünf Götzen namens Wadd, Suwa, Yagut, Ya`uq und Nasr an.
Allah, der Hocherhabene, erwähnt ihre Namen im Qur`an:
(Und sie haben gesagt: Verlaßt doch nicht eure Götter; verlaßt doch
nicht Wadd, noch Suwa“, noch Yagut,Ya´uq und Nasr.´) (Qur´an 71:23)
Der Prophet Noah war sehr fromm und ehrlich. Er bewies beim Aufruf
seines Volkes zum rechten Weg viel Geduld und benutzte dafür viele
verschiedene Methoden. Allah, der Hocherhabene, sagt:
(Er sagte: „Mein Herr, ich habe mein Volk bei Nacht und bei Tag
aufgerufen. Aber mein Rufen hat sie nur in ihrer Flucht bestärkt.
Gewiß, jedesmal, wenn ich sie aufrief, damit Du ihnen vergibst, steckten
sie ihre Finger in ihre Ohren, überdeckten sich mit ihren Gewändern,
verharrten (im Irrtum) und verhielten sich sehr hochmütig. Hierauf
richtete ich an sie den Ruf dann öffentlich. Hierauf sprach ich zu
ihnen offen und ganz im geheimen. Ich sagte: Bittet euren Herrn um
Vergebung -Er ist ja Allvergebend-) (Qur´an 71:5-10)
Allen seinen Bemühungen zum Trotz wendete sich sein Volk von ihm ab
und lehnte die Botschaft ab. Nur einige Leute aus seinem Volk folgten
seinem Aufruf; die Ungläubigen unter seinem Volk beharrten jedoch
weiterhin auf ihrem Unglauben und ihren Bosheiten. Deshalb ließ Allah
keinen einzigen Tropfen Regen auf sie nieder. Noah sagte ihnen, dass
wenn sie an die Botschaft glauben, Allah ihnen Regen senden wird,
woraufhin sie glaubten, aber sehr bald wieder von ihrem Glauben
abkehrten. Nachdem Noah viele Jahre lang sein Volk zum Glauben
aufgerufen hatte, seine Leute sich jedoch querstellten, bat er schließlich
Allah, den Hocherhabenen, mit folgenden Worten:
(Und Noah sagte: „Mein Herr, lasse auf der Erde von den
Ungläubigen nicht einen einzigen Bewohner. Denn, gewiß, wenn Du
sie (leben) läßt, führen sie Deine Diener in die Irre und zeugen nur
JESUS (`ISA) (FRIEDE SEI MIT IHM) IM QUR`AN 28
Sittenlose und sehr beharrliche Ungläubige.) (Qur´an 71:26-27)
Allah antwortete auf seine Bittgebete und befahl ihm, eine Arche zu
bauen. Noah war ein geschickter Schreiner und die Gläubigen aus seinem
Volk halfen ihm beim Bau. Sobald die Arche vollendet war, befahl
Allah Seinem Propheten Noah, von jeder Tierart ein Paar (männlich
und weiblich) mit auf die Arche zu nehmen. Sodann befahl Allah den
Himmeln, Regen zu gießen und der Erde, das Wasser freizugeben.
Allah, der Hocherhabene, sagt:
(Vor ihnen (schon) bezichtigte das Volk Noahs (ihren Gesandten)
der Lüge. Sie bezichtigten Unseren Diener der Lüge und sagten:
„Ein Besessener.“ Und er wurde (von ihnen) gescholten. Da rief er
seinen Herrn an: „Ich bin überwältigt, so leiste Du (mir) Hilfe.“
Da öffneten Wir die Tore des Himmels mit niederströmendem
Wasser und ließen aus der Erde Quellen hervorströmen; so traf
das Wasser zu einer bereits festgesetzten Angelegenheit zusammen.
Und Wir trugen ihn auf einem Schiff aus Planken und Nägeln, das
vor Unseren Augen dahinfuhr: (Dies) als Lohn für jemanden, der
immer verleugnet worden war. Und Wir ließen es ja als Zeichen
zurück. Gibt es aber jemanden, der bedenkt?) (Qur´an 54:9-15)
Der Prophet Noah hatte drei Nachkommen. Saam, Vater der Araber und
Perser, Haam, Vater der afrikanischen sowie europäischen Völker, und
Yaafith, Vater der asiatischen Völker.
DER PROPHET ABRAHAM:
Er ist bekannt als Khalil ar-Rahman (der Freund des Barmherzigen).
Sein ältester Sohn war der Prophet Ismael und sein zweiter Sohn war
Isaak. Aus ihrer Nachkommenschaft besteht die Mehrheit der Propheten
und Gesandten. Allah, der Hocherhabene, sagt:
((Alles) Lob gehört Allah, Der mir trotz meines hohen Alters Ismael
29 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
und Isaak geschenkt hat! Gewiß, mein Herr ist wahrlich der Erhörer
des Gebets.) (Qur´an 14:39)
Allah erwählte ihn, um Seine Botschaft zu überbringen. Er lebte in einer
Gesellschaft von Polytheisten, die Götzendiener waren und die Sterne
anbeteten. Allah, der Hocherhabene, sagt:
(Und als Abraham zu seinem Vater Azar sagte: „Nimmst du (denn)
Götzenbilder zu Göttern? Gewiß, ich sehe dich und dein Volk in
deutlichem Irrtum.“ Und so zeigten Wir Abraham das Reich der
Himmel und der Erde, - und damit er zu den Überzeugten gehöre.
Als die Nacht über ihn hereinbrach, sah er einen Himmelskörper. Er
sagte: „Das ist mein Herr.“ Als er aber unterging, sagte er: „Ich liebe
nicht diejenigen, die untergehen´.“ Als er dann den Mond aufgehen
sah, sagte er: „Das ist mein Herr.“ Als er aber unterging, sagte er:
„Wenn mein Herr mich nicht rechtleitet, werde ich ganz gewiß zum
irregehenden Volk gehören.“ Als er dann die Sonne aufgehen sah,
sagte er: „Das ist mein Herr. Das ist größer.“ Als sie aber unterging,
sagte er: „O mein Volk, ich sage mich ja von dem los, was ihr (Ihm)
beigesellt. Ich wende mein Gesicht Dem zu, Der die Himmel und die
Erde erschaffen hat, als Anhänger des rechten Glaubens, und ich
gehöre nicht zu den Götzendienern.) (Qur´an 6:74-79)
Er war nicht glücklich über das, was sein Volk zu praktizieren pflegte. Er
fühlte, dass es einen Gott geben musste, der größer als all die Götzen ist,
die sein Volk verehrten. Diese Götzen hatten weder die Macht Nutzen
zu bringen, noch zu schaden. Oft versuchte Abraham seinem Volk mit
logischen Argumenten klarzumachen, weshalb diese Götzen keinerlei
Verehrung verdienten. Er sagte, wie Allah uns berichtet:
(Und verlies ihnen die Kunde von Abraham. Als er zu seinem Vater
und seinem Volk sagte: „Wem dient ihr?“ Sie sagten: „Wir dienen
Götzen, und so geben wir uns dauernd ihrer Andacht hin.“ Er sagte:
„Hören sie euch, wenn ihr sie anruft? Oder nützen sie euch, oder
schaden?“ Sie sagten: „Nein! Vielmehr fanden wir (bereits) unsere
Väter desgleichen tun.“ Er sagte: „Was meint ihr wohl zu dem, was
JESUS (`ISA) (FRIEDE SEI MIT IHM) IM QUR`AN 30
ihr zu verehren pflegt, ihr und eure Vorväter? Gewiß, sie sind mir
(alle) Feinde, außer dem Herrn der Weltenbewohner, Der mich
erschaffen hat und mich (nun) rechtleitet, und Der mir zu essen
und zu trinken gibt und Der, wenn ich krank bin, mich heilt, und
Der mich sterben läßt und hierauf wieder lebendig macht, und von
Dem ich erhoffe, daß Er mir am Tag des Gerichts meine Verfehlung
vergeben wird. Mein Herr, schenke mir Urteil(skraft), und nimm
mich unter die Rechtschaffenen auf.) (Qur´an 26:69-83)
Der Prophet Abraham rief sein Volk weiterhin zum Weg Allahs auf,
damit sie an die Einzigartigkeit Allahs glauben und von allem, was sie
außer Ihm anbeten, ablassen. Sein Volk wies seine Botschaft jedoch
zurück und versuchte ihn sogar zu töten, aber er wurde von Allah davor
bewahrt. Allah berichtet uns darüber mit folgenden Worten:
(Er sagte: „Dient ihr denn anstatt Allahs dem, was euch nichts nützt
und nicht schadet? Pfui über euch und über das, dem ihr anstatt
Allahs dient! Begreift ihr denn nicht?“ Sie sagten: „Verbrennt ihn
und helft euren Göttern, wenn ihr etwas tun wollt.“ Wir sagten: „O
Feuer, sei Kühlung und Unversehrtheit für Abraham.“ Sie wollten
gegen ihn mit einer List vorgehen. Da machten Wir sie zu den
größten Verlierern.) (Qur´an 21:66-70)
Nach fortdauernder Verkündigung der Botschaft, befahl Allah dem
Propheten Abraham, seine Frau Hagar und ihren gemeinsamen Sohn
Ismael nach Makkah zu bringen. Dort gab Allah ihm die Anweisung, die
Kabah zu errichten. Zu den Nachkommen des Propheten Ismael gehört
der letzte Prophet Allahs, Muhammad, der zur gesamten Menschheit
entsandt wurde. Allah, der Hocherhabene, sagt:
(Und (gedenkt,) als Abraham sagte: „Mein Herr, mache dies zu einer
sicheren Ortschaft und versorge ihre Bewohner mit Früchten, wer
von ihnen an Allah und den Jüngsten Tag glaubt!“ Er (Allah) sagte:
„Wer aber ungläubig ist, den lasse Ich ein wenig genießen, hierauf
zwinge Ich ihn in die Strafe des (Höllen)feuers - ein schlimmer
31 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
Ausgang!“ Und (gedenkt,) als Abraham die Grundmauern des
Hauses errichtete, zusammen mit Ismael, (da beteten sie): „Unser
Herr, nimm (es) von uns an. Du bist ja der Allhörende und
Allwissende. Unser Herr, mache uns Dir ergeben und von unserer
Nachkommenschaft eine Dir ergebene Gemeinschaft. Und zeige
uns unsere Riten, und nimm unsere Reue an. Du bist ja der Reue-
Annehmende und Barmherzige. Unser Herr, schicke zu ihnen
einen Gesandten von ihnen, der ihnen Deine Worte verliest und
sie das Buch und die Weisheit lehrt und sie läutert. Du bist ja der
Allmächtige und Allweise.“) (Qur´an 2:126-129)
DER PROPHET MOSES:
Er ist derjenige, zu dem Allah gesprochen hat. Allah, der Hocherhabene, sagt:
(Als nun Moses zu Unserer festgesetzten Zeit kam und sein Herr
zu ihm sprach, sagte er: „Mein Herr, zeige (Dich) mir, daß ich Dich
anschaue!“ Er sagte: „Du wirst Mich nicht sehen. Aber schau den
Berg an! Wenn er fest an seiner Stelle bleibt, dann wirst du Mich
sehen.“ Als nun sein Herr dem Berg offenbar erschien, ließ Er ihn
in sich zusammensinken, und Moses fiel bewußtlos nieder´. Als er
dann (wieder) zu sich kam, sagte er: „Preis sei Dir! Ich wende mich
in Reue Dir zu, und ich bin der erste der Gläubigen.“) (Qur´an 7:143)
Moses ist der meisterwähnte Prophet im Qur`an, da er an 129 Stellen
im Qur`an genannt wird. Allah unterstützte Moses mit zwei Wundern;
das erste war sein Stock, das Er in eine Schlange verwandelte. Und das
zweite Wunder war seine Hand, deren Farbe Allah in eine schön getönte
Farbe umwandelte. Diese Wunder wurden Moses gewährt, damit er den
Pharao davon überzeugen konnte, dass er sich im Irrtum befindet und
damit der Pharao den Islam annimmt. Allah, der Hocherhabene, sagt:
JESUS (`ISA) (FRIEDE SEI MIT IHM) IM QUR`AN 32
(Moses sagte: „O Pharao, gewiß, ich bin ein Gesandter vom Herrn
der Weltenbewohner, bestrebt´, über Allah nur die Wahrheit zu
sagen. Ich bin doch mit einem klaren Beweis von eurem Herrn zu
euch gekommen. So lasse die Kinder Israels mit mir gehen!“ Er
sagte: „Wenn du mit einem Zeichen gekommen bist, dann bringe es
her, wenn du zu den Wahrhaftigen gehörst.“ Er warf seinen Stock
hin, und sogleich war er eine deutliche Schlange. Und er zog seine
Hand heraus, da war sie weiß für die Betrachter.) (Qur´an 7:104-108)
Allah sandte ihn zum Pharao Ägyptens und seinen Leuten, um sie
zum Glauben an die Einheit Allahs aufzurufen und um alle falschen
Götter, die sie unrechtmäßig verehren, nichtig zu erklären. Allah, der
Hocherhabene, sagt:
(Und Pharao sagte: „O ihr führende Schar, keinen anderen Gott
weiß ich für euch als mich (selbst). So entfache mir, o Haman, einen
Brand auf Lehm, und mache mir einen Hochbau, auf daß ich zum
Gott Moses emporsteige. Ich glaube fürwahr, daß er zu den Lügnern
gehört.“) (Qur´an 28:38)
Moses lud den Pharao mit Weisheit und schönen Worten dazu ein, an die
Einzigartigkeit Allahs zu glauben. Aber Pharao widersetzte sich und rief
alle Zauberer jener Zeit zusammen, damit sie Moses besiegen. Moses
jedoch besiegte sie allesamt. Sein Stock verwandelte sich, durch den
Willen Allahs, in eine Schlange und verschlang alle Stöcke und Stäbe
der Zauberer, welche sie geworfen hatten. Allah berichtet uns von dieser
Geschichte:
(Die führende Schar aus dem Volk Pharaos sagte: „Dieser ist fürwahr
ein kenntnisreicher Zauberer, der euch aus eurem Land vertreiben
will. Was befehlt ihr nun?“ Sie sagten: „Stelle ihn und seinen Bruder
zurück, und sende in die Städte (Boten), die (die Leute) versammeln,
damit sie dir jeden kenntnisreichen Zauberer herbeibringen.“ Und
die Zauberer kamen zu Pharao. Sie sagten: „Wir bekommen doch
sicher Lohn, wenn wir es sind, die siegen?“ Er sagte: „Ja. Und ihr
werdet fürwahr zu den Nahegestellten gehören.“ Sie sagten: „O
33 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
Moses, entweder wirfst du oder wir sind es, die (zuerst) werfen.“ Er
sagte: „Werft (ihr zuerst)!“ Als sie nun warfen, bezauberten sie die
Augen der Menschen und flößten ihnen Furcht ein, und sie brachten
einen gewaltigen Zauber vor. Und Wir gaben Moses ein: „Wirf
deinen Stock hin!“ Da verschlang er sogleich, was sie vortäuschten.
So bestätigte sich die Wahrheit, und zunichte wurde das, was sie
taten. Sie wurden dort besiegt und kehrten gering geachtet zurück.
Und die Zauberer warfen sich ehrerbietig nieder.) (Qur´an 7:109-120)
Der Pharao und sein Volk glaubten nicht an die Botschaft Allahs,
weshalb Er sie mit einer Reihe von Ereignissen bestrafte. Allah sandte
ihnen Überschwemmungen, Heuschrecken, Läuse, Frösche und das
Blut, als Zeichen von Ihm. Sie jedoch weigerten sich und bestanden auf
ihren Unglauben. Jede Strafe wurde durch den Segen der Bittgebete des
Propheten Moses aufgehoben. Aber kurze Zeit nach Aufhebung jeder
Strafe machten sie kehrt und beharrten energisch auf ihren Unglauben.
Allah sagt hierüber:
(Und sie sagten: „Welches Zeichen du uns auch vorbringen magst,
um uns damit zu bezaubern, so werden wir dir nicht glauben.“ Da
sandten Wir über sie die Überschwemmung, die Heuschrecken,
die Läuse, die Frösche und das Blut als einzeln vorgebrachte
Zeichen. Aber sie verhielten sich hochmütig und waren ein Volk von
Übeltätern. Als nun die unheilvolle Strafe sie überfiel, sagten sie:
„O Moses, rufe für uns deinen Herrn an auf Grund Seines Bundes
mit dir. Wenn du die unheilvolle Strafe hinwegnimmst, werden
wir dir ganz gewiß glauben und die Kinder Israels ganz gewiß mit
dir wegschicken.“ Als Wir dann die unheilvolle Strafe von ihnen
hinwegnahmen auf eine Frist, die sie erreichen sollten, brachen sie
sogleich (ihr Wort).) (Qur´an 7:132-135)
Nach alledem befahl Allah dem Propheten Moses, seine Leute zu
nehmen und im Schutze der Nacht Ägypten zu verlassen, damit sie
ihren Glauben frei ausüben können. Sobald der Pharao bermerkte, dass
sie weggegangen waren, verfolgte er sie mit seinem Heer. Als Moses
JESUS (`ISA) (FRIEDE SEI MIT IHM) IM QUR`AN 34
und sein Volk das Meer erreicht hatten, fingen die Kinder Israels an zu
sagen: „Der Pharao wird uns einholen!“ Moses, der völliges Vertrauen
in Allah hatte, schlug mit seinem Stock auf das Meer, und es teilte sich
in Pfade auf, sodaß die Menschen das Meer durchqueren konnten. Auf
diese Weise rettete Allah Moses und sein Volk und vernichtete den
Pharao im Ozean. Allah, der Hocherhabene, sagt:
(Als die beiden Heere einander sahen, sagten die Gefährten Moses:
„Wir werden fürwahr eingeholt.“ Er sagte: „Keineswegs! Denn mit mir
ist mein Herr; Er wird mich leiten.“ Da gaben Wir Moses ein: „Schlag
mit deinem Stock auf das Meer.“ Und Wir ließen die anderen dort nahe
herankommen. Und Wir ließen die anderen dort nahe herankommen.
Und Wir retteten Moses und diejenigen, die mit ihm waren, allesamt.
Hierauf ließen Wir die anderen ertrinken.) (Qur´an 26:61-66)
Dann sagt Allah, der Hocherhabene:
(Und Wir ließen die Kinder Israels das Meer durchschreiten. Da
verfolgten sie Pharao und seine Heerscharen in Auflehnung und
Übertretung, bis daß, als er vom Ertrinken erfaßt wurde, er sagte:
„Ich glaube, daß es keinen Gott gibt außer dem, an den die Kinder
Israels glauben. Und ich gehöre (nun) zu den (Allah) Ergebenen.“
„Aber jetzt erst! Wo du dich doch zuvor widersetztest und zu
den Unheilstiftern gehörtest? Heute wollen Wir dich mit deinem
Leib erretten´, damit du für diejenigen, die nach dir kommen,
ein Zeichen seiest.“ Und viele von den Menschen sind gegenüber
Unseren Zeichen wahrlich unachtsam.) (Qur´an 10:90-92)
DER PROPHET MUHAMMAD ( )
Der Prophet Muhammad ( ) ist der letzte der Propheten und Gesandten.
Allah sandte ihn an die gesamte Menschheit. Er gehört zu der Familie
Ismaels, dem Sohn Abrahams. Er kam einige Monate nach dem Tod
35 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
seines Vaters in Makkah zur Welt. Seine Mutter starb, als er noch ein Kind
war, und er kam deshalb in die Obhut seines Großvaters Abdul-Muttalib
und später in die seines Onkels Abu Talib. Der Prophet Muhammad war
ein Hirte und hütete in Makkah eine Schafherde. Er war sehr bekannt
für seine Vertrauenswürdigkeit und man wusste von ihm, dass er nie
in seinem Leben gelogen hatte. Die Menschen in Makkah nannten ihn
„der Ehrliche“ und „der Vertrauenswürdige“. Wann immer jemand auf
Reisen ging, vertrauten sie ihm ihre Wertsachen an.
Als er das Alter von 40 Jahren erreicht hatte, sandte Allah den Engel
Gabriel zu ihm, um ihn zum Propheten und Gesandten für die ganze
Menschheit zu berufen. Er verbrachte 13 Jahre in Makkah, während
dieser lud er die Menschen auf den Weg Allahs ein und wanderte später
nach Medinah aus. Die Menschen in Medinah unterstützten seinen
Aufruf und nahmen in Scharen den Islam an.
Er starb im Alter von 63 Jahren. Danach verbreiteten seine Anhänger die
Botschaft des Islam auf der ganzen Welt und bis heute nehmen weltweit
viele Menschen den Islam an.
JESUS, DER GESANDTE ALLAHS
DIE SIPPE IMRANS
Nach dem Propheten Noah ( ) entsandte Allah fortdauernd Propheten
und Gesandte. Allah, der Hocherhabene, sagt:
(Muhammad ist nicht der Vater irgend jemandes von euren
Männern, sondern Allahs Gesandter und das Siegel der Propheten.
Und Allah weiß über alles Bescheid.) (Qur´an 33:40)
Der Prophet Jesus ( ), welcher der letzte Prophet der Kinder Israels war,
nimmt in den Herzen der Muslime einen besonderen Platz ein. Er informierte
sein Volk über die Ankunft des Gesandten Muhammad ( ) und wird im
JESUS (`ISA) (FRIEDE SEI MIT IHM) IM QUR`AN 36
Qur`an 25 mal erwähnt. Allah übermittelt uns im Qur`an einige Originalverse,
die Er Jesus offenbart hatte. Außerdem erwähnt Allah Einzelheiten über das
Leben Marias, der Mutter Jesu´. Ihr wird hohes Ansehen zugesprochen, und
sie gilt als rein und keusch. Allah, der Hocherhabene, sagt:
(Gewiß, Allah hat Adam und Noah und die Sippe Abrahams und
die Sippe ´Imrans vor den (anderen) Weltenbewohnern auserwählt,
eine der anderen Nachkommenschaft. Und Allah ist Allhörend und
Allwissend.) (Qur´an 3:33-34)
MARIA, MÖGE ALLAH SIE LOBEN
Allah lobte Maria, die Tochter Imrans, die Mutter des Propheten
Jesus. Allah beschreibt Maria als rein, keusch und fromm. Er, der
Hocherhabene, sagt:
(Und (auch von) Maria, ´Imrans Tochter, die ihre Scham unter
Schutz stellte, worauf Wir in sie von Unserem Geist einhauchten.
Und sie hielt die Worte ihres Herrn und Seine Bücher für wahr und
gehörte zu den (Allah) demütig Ergebenen.) (Qur´an 66:12)
Der Qur`an verdeutlicht, dass Maria das Ergebnis eines Bittgebetes ist,
welches ihre Mutter machte. Allah, der Hocherhabene, sagt:
(Als ´Imrans Frau sagte: „Mein Herr, ich gelobe Dir, was in meinem
Mutterleib ist, für Deinen Dienst freigestellt. So nimm (es) von mir
an! Du bist ja der Allhörende und Allwissende.“) (Qur´an 3:35)
Dieses Bittgebet war die indirekte Ursache, dass Allah sie und ihre
Nachkommenschaft vor dem Satan beschützte. Allah sorgte für Maria
und umgab sie mit Seinem Segen. Allah sagt:
(Als sie sie dann zur Welt gebracht hatte, sagte sie: „Mein Herr, ich
habe ein Mädchen zur Welt gebracht.“ Und Allah wußte sehr wohl, was
sie zur Welt gebracht hatte, und der Knabe ist nicht wie das Mädchen.
„Ich habe sie Maria (Maryam) genannt, und ich stelle sie und ihre
Nachkommenschaft unter Deinen Schutz vor dem gesteinigten Satan.“
Da nahm ihr Herr sie auf gütigste Art an und ließ sie auf schöne Weise
heranwachsen und gab sie Zacharias zur Betreuung. Jedesmal, wenn
Zacharias zu ihr in die Zelle trat, fand er bei ihr Versorgung. Er sagte:
37 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
„O Maria, woher hast du das?“ Sie sagte: „Es kommt von Allah; Allah
versorgt, wen Er will, ohne zu berechnen.“ ) (Qur´an 3:36-37)
Maria war sehr fromm in ihren Anbetungshandlungen zu Allah. Sie war
die beste Frau ihrer Generation. Der Prophet ( ) sagte:
„Es gibt vier Frauen, die den Status der Perfektion erreicht haben.“
Er erwähnte Maria, die Mutter Jesu, als eine von ihnen. Allah, der
Hocherhabene, sagt:
(Und als die Engel sagten: „O Maria, Allah hat dich auserwählt
und dich rein gemacht und dich auserwählt vor den Frauen der
(anderen) Weltenbewohner! O Maria, sei deinem Herrn demütig
ergeben, wirf dich nieder und verbeuge dich zusammen mit den sich
Verbeugenden.“) (Qur´an 3:42-43)
Allah offenbarte eine ganze Sura im Qur`an, die ihren Namen trägt. Es
ist die 19. Sura des Qur`an. Es ist die einzige Sura, die den Namen einer
Frau trägt und in ihr lobt Allah Maria. Ein Lob ähnlicher Art kann in
keiner der vorigen heiligen Schriften gefunden werden.
DER PROPHET JESUS ( )
Allah gab Maryam die gute Nachricht über den Propheten Jesus ( ).
Allah, der Hocherhabene, sagt:
(Als die Engel sagten: „O Maria, Allah verkündet dir ein Wort von Ihm,
dessen Name al-Masih ´Isa (Jesus), der Sohn Marias ist, angesehen
im Diesseits und Jenseits und einer der (Allah) Nahegestellten. Und
er wird in der Wiege zu den Menschen sprechen und im Mannesalter
und einer der Rechtschaffenen sein.“ Sie sagte: „Mein Herr, wie sollte
ich ein Kind haben, wo mich (doch) kein menschliches Wesen berührt
hat?“ Er (, der Engel,) sagte: „So (wird es sein); Allah erschafft, was
Er will. Wenn Er eine Angelegenheit bestimmt, so sagt Er zu ihr nur:
JESUS (`ISA) (FRIEDE SEI MIT IHM) IM QUR`AN 38
,Sei! und so ist sie. Und Er wird ihn die Schrift, die Weisheit, die Tora
und das Evangelium lehren.) (Qur´an 3:45-48)
SEINE GEBURT
Die Geburt des Propheten Jesus war ein Wunder. Auch wenn der
Prophet Jesus von einer Jungfrau geboren wurde, ist er keiner Anbetung
würdig. Hätte er wegen seiner wunderlichen Geburt jegliche Anbetung
verdient, so hätte der Prophet Adam mehr Anrecht auf Anbetung gehabt
als er, denn er wurde ohne Mutter und ohne Vater geschaffen. Allah, der
Hocherhabene, sagt:
(Gewiß, das Gleichnis Jesus ist bei Allah wie das Gleichnis Adams.
Er erschuf ihn aus Erde. Hierauf sagte Er zu ihm: „Sei!“ und da war
er. (Das ist) die Wahrheit von deinem Herrn; gehöre daher nicht zu
den Zweiflern! Wer nun mit dir darüber streitet, nach dem, was dir
an Wissen zugekommen ist, so sag (zu denen): „Kommt her! Laßt
uns unsere Söhne und eure Söhne, unsere Frauen und eure Frauen,
uns selbst und euch selbst zusammenrufen und hierauf flehen und
so den Fluch Allahs über die Lügner kommen lassen!“ Gewiß, dies
sind die wahren Geschichten. Und keinen Gott gibt es außer Allah.
Allah - Er ist wahrlich der Allmächtige und Allweise. Doch wenn
sie sich abkehren, so weiß Allah sehr wohl über die Unheilstifter
Bescheid.)(Qur´an 3:59-63)
Allah erschuf und formte Jesus genauso, wie Er es mit Seiner gesamten
Schöpfung tat und erwähnt die gesamte Tortur der Geburt Jesu im
Qur`an mit folgenden Worten:
(Und gedenke im Buch Marias, als sie sich von ihren Angehörigen
an einen östlichen Ort zurückzog. Sie nahm sich einen Vorhang vor
ihnen. Da sandten Wir Unseren Geist zu ihr. Er stellte sich ihr als
wohlgestaltetes menschliches Wesen dar. Sie sagte: „Ich suche beim
Allerbarmer Schutz vor dir, wenn du gottesfürchtig bist.“ Er sagte:
„Ich bin nur der Gesandte deines Herrn, um dir einen lauteren
Jungen zu schenken.“ Sie sagte: „Wie soll mir ein Junge gegeben
werden, wo mich doch kein menschliches Wesen berührt hat und
39 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
ich keine Hure bin.“ Er sagte: „So wird es sein. Dein Herr sagt: ,Das
ist Mir ein leichtes, und damit Wir ihn zu einem Zeichen für die
Menschen und zu einer Barmherzigkeit von Uns machen´. Und es
ist eine beschlossene Angelegenheit.“ So empfing sie ihn und zog
sich mit ihm zu einem fernen Ort zurück. Die Wehen ließen sie zum
Palmenstamm gehen. Sie sagte: „O wäre ich doch zuvor gestorben
und ganz und gar in Vergessenheit geraten!“ Da rief er ihr von
unten her zu: „Sei nicht traurig; dein Herr hat ja unter dir ein
Bächlein geschaffen. Und schüttle zu dir den Palmenstamm, so läßt
er frische, reife Datteln auf dich herabfallen. So iß und trink und
sei frohen Mutes´. Und wenn du nun jemanden von den Menschen
sehen solltest, dann sag: Ich habe dem Allerbarmer Fasten gelobt,
so werde ich heute mit keinem Menschenwesen sprechen.“ Dann
kam sie mit ihm zu ihrem Volk, ihn (mit sich) tragend. Sie sagten:
„O Maria, du hast da ja etwas Unerhörtes begangen. O Schwester
Haruns, dein Vater war doch kein sündiger Mann, noch war deine
Mutter eine Hure.“ Da zeigte sie auf ihn. Sie sagten: „Wie können
wir mit jemandem sprechen, der noch ein Kind in der Wiege ist?“
Er sagte: „Ich bin wahrlich Allahs Diener; Er hat mir die Schrift
gegeben und mich zu einem Propheten gemacht. Und gesegnet hat
Er mich gemacht, wo immer ich bin, und angeordnet hat Er mir,
das Gebet (zu verrichten) und die Abgabe (zu entrichten), solange
ich lebe, und gütig gegen meine Mutter zu sein. Und Er hat mich
weder gewalttätig noch unglücklich gemacht. Und der Friede sei
auf mir am Tag, da ich geboren wurde, und am Tag, da ich sterbe,
und am Tag da ich wieder zum Leben auferweckt werde.“ Das ist
Jesus, der Sohn Marias: (Es ist) das Wort der Wahrheit, woran sie
zweifeln. Es steht Allah nicht an, Sich ein Kind zu nehmen. Preis
sei Ihm! Wenn Er eine Angelegenheit bestimmt, so sagt Er dazu
nur: ,Sei!´, und so ist es.) (Qur´an 19:16-35)
Und Allah, der Hocherhabene, sagt:
(Und (auch) diejenige, die ihre Scham unter Schutz stellte´. Da
JESUS (`ISA) (FRIEDE SEI MIT IHM) IM QUR`AN 40
hauchten Wir ihr von Unserem Geist ein und machten sie und ihren
Sohn zu einem Zeichen für die Weltenbewohner.) (Qur´an 21:91)
DIE MENSCHLICHE NATUR DES PROPHETEN JESUS
Der Qur`an drückt deutlich aus, dass Jesus ein von Allah auserwählter
Mensch war, der die Botschaft des Glaubens an die Einzigartigkeit
Allahs an sein Volk vermitteln sollte. Allah, der Hocherhabene, sagt:
(Al-Masih, der Sohn Marias, war doch nur ein Gesandter, vor dem
bereits Gesandte vorüber gegangen waren. Und seine Mutter war
sehr wahrheitsliebend; sie (beide) pflegten Speise zu essen. Schau,
wie Wir ihnen die Zeichen klar machen, und schau, wie sie sich
abwendig machen lassen!) (Qur´an 5:75)
Es ziemt Allah nicht, eine Frau oder Kinder zu haben. Zu behaupten,
dass Er ein Kind hat, ist in der Tat eine große Sünde. Allah, der
Hocherhabene, sagt:
(Und sie sagen: „Der Allerbarmer hat Sich Kinder genommen.“ Ihr
habt ja eine abscheuliche Sache begangen. Beinahe brechen davon die
Himmel auseinander, und (beinahe) spaltet sich die Erde, und (beinahe)
stürzen die Berge in Trümmern zusammen, daß sie dem Allerbarmer
Kinder zuschreiben. Es ziemt dem Allerbarmer nicht, Sich Kinder
zu nehmen. Niemand in den Himmeln und auf der Erde wird zum
Allerbarmer anders denn als Diener kommen (können).) (Qur´an 19:88-93)
Ein Kind ist das Ergebnis des Geschlechtsaktes zweier Personen. Nichts
ist wie Allah; es gibt nichts Seinesgleichen und Er hat keine Partner.
Allah, der Hocherhabene, sagt:
(Sag: Er ist Allah, ein Einer, Allah, der Überlegene. Er hat nicht
gezeugt und ist nicht gezeugt worden, und niemand ist Ihm jemals
gleich.) (Qur´an 112:1-4)
Über Jahrhunderte hinweg haben die Menschen behauptet, dass Allah
ein Kind habe. Die Polytheisten unter den Arabern behaupteten, dass
Allah Sich von den Dämonen eine Frau genommen hat und die Engel
Seine Töchter sind. Allah, der Hocherhabene, sagt:
(Frage sie doch nach ihrer Meinung: Gehören deinem Herrn etwa
41 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
die Töchter und ihnen die Söhne? Oder haben Wir die Engel als
weibliche Wesen erschaffen, während sie anwesend waren? Dabei
ist es fürwahr aus ihrer ungeheuren Lügenhaftigkeit, daß sie sagen:
„Allah hat gezeugt.“ Wahrlich, sie sind Lügner. Hat Er die Töchter
vor den Söhnen auserwählt? Was ist mit euch? Wie urteilt ihr?
Bedenkt ihr denn nicht? Oder habt ihr eine deutliche Ermächtigung?
Bringt doch eure Schrift bei, wenn ihr wahrhaftig seid. Und sie
stellen zwischen Ihm und den Ginn eine Verwandtschaft her. Aber
die Ginn wissen ja, daß sie bestimmt vorgeführt werden. Preis sei
Allah! (Und Erhaben ist Er) über das, was sie (Ihm) zuschreiben -,
außer Allahs auserlesenen Dienern.) (Qur´an 37:149-160)
Juden und Christen machten ähnliche Behauptungen. Allah, der
Hocherhabene, sagt:
(Die Juden sagen: „´Uzair ist Allahs Sohn“, und die Christen sagen:
„Al-Masih ist Allahs Sohn.“ Das sind ihre Worte aus ihren (eigenen)
Mündern. Sie führen ähnliche Worte wie diejenigen, die zuvor
ungläubig waren. Allah bekämpfe sie! Wie sie sich (doch) abwendig
machen lassen! Sie haben ihre Gelehrten und ihre Mönche zu
Herren genommen außer Allah, sowie al-Masih ibn Maryam, wo
ihnen doch nur befohlen worden ist, einem einzigen Gott zu dienen.
Es gibt keinen Gott außer Ihm. Preis sei Ihm! (Erhaben ist Er) über
das, was sie (Ihm) beigesellen.) (Qur´an 9:30-31)
Der Qur`an stellt eindeutig fest, dass jeder, der den Glauben vertritt,
dass Jesus Gott sei oder der Sohn Gottes oder Teil einer Trinität ist,
eine Lehre verfolgt, die der Botschaft Jesu´ widerspricht und damit hat
er nicht an seine Botschaft geglaubt. Der Qur`an stellt klar, dass die
Botschaft Jesu´ der Glaube an die Einzigartigkeit Allahs war. Allah, der
Hocherhabene, sagt:
(Fürwahr, ungläubig sind diejenigen, die sagen: „Gewiß, Allah ist
al-Masih, der Sohn Maryams“, wo doch al-Masih (selbst) gesagt
hat: „O Kinder Israels, dient Allah, meinem Herrn und eurem
Herrn!“ Wer Allah (etwas) beigesellt, dem verbietet fürwahr Allah
JESUS (`ISA) (FRIEDE SEI MIT IHM) IM QUR`AN 42
das Paradies, und dessen Zufluchtsort wird das (Höllen)feuer sein.
Die Ungerechten werden keine Helfer haben. Fürwahr, ungläubig
sind diejenigen, die sagen: „Gewiß, Allah ist einer von dreien.“ Es
gibt aber keinen Gott außer dem Einen Einzigen. Wenn sie mit
dem, was sie sagen, nicht aufhören, so wird denjenigen von ihnen,
die ungläubig sind, ganz gewiß schmerzhafte Strafe widerfahren.
Wenden sie sich denn nicht in Reue zu Allah und bitten Ihn um
Vergebung? Allah ist Allvergebend und Barmherzig.) (Qur´an 5:72-74)
Der Qur`an erwähnt viele intellektuelle Beweise, die eindeutig belegen,
dass Allah der Einzige, Anbetungswürdige ist. Er tut alles, wie Er will
und möchte. Es wird auch klargestellt, dass alle Wunder, die Jesus
vollbracht hat, mit dem Willen Allahs zustande kamen. Jesus selbst hatte
nicht die Kraft, sich vor den Beschlüssen Allahs zu schützen. Allah, der
Hocherhabene, sagt:
(Ungläubig sind ja diejenigen, die sagen: „Allah ist ja al-Masih,
der Sohn Marias“. Sag: Wer vermag denn gegen Allah etwas
(auszurichten), wenn Er alMasih, den Sohn Marias, seine Mutter
und all diejenigen, die auf der Erde sind, vernichten will? Allah
gehört die Herrschaft der Himmel und der Erde und dessen, was
dazwischen ist. Er erschafft, was Er will. Und Allah hat zu allem
die Macht.) (Qur´an 5:17)
Allah warnt die Juden und Christen davor, ihre Propheten auf übertriebene
Weise zu rühmen und über sie Dinge zu sagen, wovon sie kein Wissen
haben. Allah, der Hocherhabene, sagt:
(O Leute der Schrift, übertreibt nicht in eurer Religion und sagt
gegen Allah nur die Wahrheit aus! al-Masih Jesus, der Sohn Marias,
ist nur Allahs Gesandter und Sein Wort, das Er Maria entbot,
und Geist von Ihm. Darum glaubt an Allah und Seine Gesandten
und sagt nicht „Drei“. Hört auf (damit), das ist besser für euch!
Allah ist nur ein Einziger Gott. Preis sei Ihm (,und Erhaben ist Er
darüber), daß Er ein Kind haben sollte! Ihm gehört (alles), was
43 DR.ABDUR RAHMÁN AL-SHEHA
in den Himmeln und was auf der Erde ist, und Allah genügt als
Sachwalter. Al-Masih wird es nicht verschmähen, ein Diener Allahs
zu sein, auch nicht die (Allah) nahegestellten Engel. Wer es aber
verschmäht, Ihm zu dienen, und sich hochmütig verhält -, so wird
Er sie alle zu Sich versammeln. Was nun diejenigen angeht, die
glauben und rechtschaffene Werke tun, so wird Er ihnen ihren Lohn
in vollem Maß zukommen lassen und ihnen von Seiner Huld noch
mehr erweisen. Was aber diejenigen angeht, die es verschmähen und
sich hochmütig verhalten, so wird Er sie mit schmerzhafter Strafe
strafen. Und sie werden für sich außer Allah weder Schutzherrn
noch Helfer finden.) (Qur´an 4:171-173)
DAS PROPHETENTUM DES PROPHETEN JESUS
Jeder Muslim glaubt daran, dass alle Propheten und Gesandten ihre
Pflicht, die Botschaft des Glaubens an die Einzigartigkeit Allahs, an ihr
Volk zu vermitteln, erfüllt haben. Ein Muslim muss sie alle lieben und
auch verehren. Allah befiehlt uns sogar, sie alle zu verteidigen. Allah,
der Hocherhabene, sagt:
(Sagt: Wir glauben an Allah und an das, was zu uns (als
Offenbarung) herabgesandt worden ist, und an das, was zu
Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und den Stämmen herabgesandt
wurde, und (an das,) was Moses und Jesus gegeben wurde, und
(an das,) was den Propheten von ihrem Herrn gegeben wurde. Wir
machen keinen Unterschied bei jemandem von ihnen, und wir sind
Ihm ergeben. Wenn sie an das gleiche glauben, woran ihr glaubt,
dann sind sie somit rechtgeleitet. Wenn sie sich jedoch abkehren,
dann befinden sie sich in Widerstreit. Aber gegen sie wird Allah
dir genügen. Er ist der Allhörende und Allwissende. Allahs
Farbgebung - und wessen Farbgebung ist besser als diejenige
Allahs! Und Ihm dienen wir.) (Qur´an 2:136-138)
Vor der Entsendung des Propheten Moses, waren die Kinder Israels
entwürdigt und mussten niedere und harte Arbeiten ausführen. Allah,