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Warum wenden sich Frauen zum Islam


Die Stellung von Frauen in der Gesellschaft ist weder ein neues Thema noch


ein völlig geregeltes, und wenn der Islam erwähnt wird, weckt für viele der


Begriff ´muslimische Frauen´ Bilder von erschöpften Müttern, die an den Herd


gefesselt sind, unterdrückte ´Opfer´ durch ein Leben in Indoktrination, wild


darauf, verwestlicht zu werden und so weiter. Andere machen sich große Mühe


dabei, zu erklären, warum das Hijab (das islamische Kopftuch) ein Hindernis ist,


den Verstand benebelt und dass weibliche Konvertierte entweder einer


Gehirnwäsche unterzogen werden oder sie seien dumm oder Verräterinnen ihres


Geschlechts. Ich weise solche Anschuldigungen zurück und stelle ihnen folgende


Frage: warum gibt es so viele Frauen, die in diese sogenannten ´zivilisierten´


Gesellschaften Europas und Amerikas hinein geboren werden und darin


aufgewachsen sind, die freiwillig ihre ´Freiheit´ und ´Unabhängigkeit´ aufgeben,


um eine Religion anzunehmen, die sie angeblich unterdrückt und von der weithin


angenommen wird, nachteilig für sie zu sein?


Als eine christliche zum Islam konvertierte, kann ich nur meine eigenen


Erfahrungen und Gründe für das Ablehnen der ´Freiheit´ präsentieren, die Frauen


behaupten in dieser Gesellschaft zu besitzen, zugunsten der einzigen Religion, die


die Frauen wirklich befreit, indem sie uns einen Status und eine Position gewährt,


die im Vergleich zu ihren nicht-muslimischen Gegenstücken völlig einzigartig


sind.


Bevor ich zum Islam gekommen bin, hatte ich starke feministische Tendenzen


und erkannte, wo es um Frauen ging, viel schleppend ging, aber ohne dass man es


auf einer sozialen Karte festmachen konnte. Das Problem ging weiter: neue


´Frauenthemen´ erschienen, ohne dass die voran gegangenen zufriedenstellend


gelöst worden waren. Wie viele Frauen, die meinen Hintergrund teilten, habe ich


den Islam als sexistische Religion bezeichnet, diskriminierend, unterdrückend und


den Männern größere Privilegien zuerkennend. Dies alles kommt von einer


Person, die den Islam nicht kennt, einer die durch Unwissenheit verblendet wurde


und die diese absichtlich verdrehte Definition vom Islam akzeptiert hat.


Allerdings war ich trotz meiner Kritik am Islam in meinem Inneren mit


meinem eigenen Status als Frau in dieser Gesellschaft nicht zufrieden. Es schien


mir, als definiere die Gesellschaft solche Begriffe wie ´Freiheit´ und dann wurden


diese Definitionen von den Frauen akzeptiert, ohne auch nur einen Versuch zu


unternehmen, die in Frage zu stellen oder zu anzufechten. Dies war ein deutlicher


Widerspruch was den Frauen in der Theorie erzählt wurde und was tatsächlich in


der Praxis geschieht.


Je mehr ich darüber nachdachte, desto größer fühlte ich die Leere in meinem


Inneren. Langsam erreichte ich ein Stadium, in dem meine Unzufriedenheit mit


meinem Status als Frau in dieser Gesellschaft in Wirklichkeit meine


Unzufriedenheit mit der Gesellschaft selbst wiederspiegelte. Alles schien sich


zurück zu entwickeln, außer den Behauptungen, dass die 90er ein Jahrzehnt des


Erfolgs und des Reichtums werden würden. Irgendetwas Lebensnotwendiges


schien in meinem Leben zu fehlen und nichts füllte dieses Vakuum aus. Ein


Christ zu sein, nutzte mir nichts, und ich fing an, die Richtigkeit Gottes nur einmal


in der Woche zu gedenken, in Frage zu stellen – Sonntags! Wie viele andere


Christen auch war ich enttäuscht von der Heuchelei in der Kirche, und ich war


zunehmend unglücklich mit der Trinität und der Vergöttlichung von


Jesus. Schließlich begann ich, den Islam zu betrachten. Zuerst interessierte ich


mich nur für die Dinge, die sich mit Frauen befassten. Ich war überrascht. Was


ich las und lernte, brachte mir eine Menge über mich selbst als Frau bei, und auch


worin die wirkliche Unterdrückung der Frau besteht: in jedem anderen System und


jeder anderen Lebensweise außer dem Islam. Muslimischen Frauen stehen in


jedem Aspekt der Religion ihre Rechte zu, mit klarer Definition von ihrer Rolle in


der Gesellschaft – wie den Männern auch – ohne Ungerechtigkeit gegen einen von


ihnen. Wie Allah sagt:


“Diejenigen aber, die handeln, wie es recht ist sei es Mann


oder Frau und dabei gläubig sind, werden ins Paradies


eingehen und nicht im geringsten Unrecht erleiden.” (Quran


4:124)


So haben sich meine Vorurteile über den wahren Status von Frauen im Islam


geändert, nun forschte ich weiter. Ich wolle die Sache finden, die dieses Vakuum


in meinem Leben ausfüllen würde. Meine Aufmerksamkeit richtete sich auf die


Glaubensgrundlagen und die Praktiken im Islam. Nur durch die Ermittlung dieser


Grundlagen wusste ich, wohin ich mich wenden musste und was zu bevorzugen


ist. Dies sind oft Bereiche, die wenig Aufmerksamkeit oder Kontroversität in


dieser Gesellschaft erfahren und als ich den islamischen Glauben studierte, wurde


klar, warum dies der Fall ist: so prägnante, fehlerlose und völlig umfassende


Einzelheiten sind nirgendwo sonst zu finden.



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