Artikel

Khadija Evans, Ex-Katholikin, USA


(teil 1 von 2)


Mein Name ist Khadija Evans und dies ist die Geschichte darüber, wie mein


Ehemann und ich dazu gekommen sind, den Islam anzunehmen.


Ich kann mich daran erinnern, dass ich in der Küche des Hauses gestanden


habe, wo ich gewohnt hatte, als ich erst 7 oder 8 Jahre alt gewesen bin und ich


blickte zur Tür, die nach draußen führte. Ich betete zu einem Gott, von dem ich


mir nicht sicher war, ob er existierte, und ich flehte Ihn an, sich mir zu zeigen,


wenn Er wirklich da wäre. Doch nichts geschah.


Ich erinnere mich daran, dass ich 9 oder 10 Jahre gewesen bin und einen Brief


an Gott geschrieben und ihn im Heizkörper meines Schlafzimmers versteckt habe,


denn ich dachte, wenn Gott tatsächlich existiert, dann würde Er kommen, ihn


holen und meine Gebete erhören. Doch am nächsten Tag war der Brief immer


noch da.


Ich hatte mich immer schwer damit getan, die Existenz Gottes zu akzeptieren


und die Glaubensgrundlagen zu verstehen, die die christliche Kirchen


lehrten. Auch wenn meine Eltern nicht besonders religiös waren und nur selten


zur Kirche gingen, dachten sie es sei das beste, dass meine beiden Brüder und ich


dorthin gehen. Es wurde uns gestattet, unsere Religion auszuwählen, als wir noch


sehr jung waren. Ich denke, ich war 6 oder 7, und meine Brüder waren 1 und 2


Jahre älter als ich. Ich suchte mir eine Methodistenkirche aus, aus keinem anderen


Grund, als dass sie nur ein paar Blöcke von unserem Haus entfernt war, und meine


Brüder wählten eine Lutherkirche, die auch nahe war, aber ich hatte sie nicht


ausgesucht.


Ich ging zur Kirche, bis ich 13 Jahre alt war. Als ich 11 war, wurde ich getauft


und konfirmiert. Ich stimmte der Taufe und der Konfirmation zu, weil alle Kinder


mit 11 konfirmiert wurden, und wenn sie noch nicht getauft waren, wurde dies


gleichzeitig getan. Sogar da wusste ich, dass die Zweifel, die ich über Gott und


die christlichen Lehren hatte, Dinge waren, die ich am besten für mich selbst


behalten sollte.


Als ich13 war, zog meine Familie in eine andere Stadt, in der es keine Kirchen


gab, die man zu Fuß hätte erreichen können und meine Eltern waren nicht bereit,


früh aufzustehen, um uns Kinder zur Kirche zu fahren, daher stoppte unsere


religiöse Erziehung bis ich 15 war und meine Mutter plötzlich zur Religion


fand. Sie fing an, zu einer Assembly of God Church zu gehen, gelegentlich zog


sie meinen Vater mit. Ich ging freiwillig mit. Für mich hatte bereits eine Suche


nach Gott begonnen, die nicht enden sollte, bis ich 42 Jahre alt war.


Ich erinnere mich daran, “wieder geboren” worden zu sein. Verfangen in der


Inbrunst der Hölle und Verdammnis, von denen der Priester bei der Assembly of


God Church sprach, war ich von der Religion fasziniert, dachte, ich hätte „Ihn“


schließlich gefunden. Wie wenig ich wusste, aber die Faszination war kurzlebig,


als ich wieder anfing zu zweifeln und keine Antworten auf meine Fragen bekam.


Als ich 17 war, traf ich die Tochter eines baptistischen Priesterassistenten und


fing an, zu ihrer Kirche zu gehen. Mein Vater hatte mich seit ich 6 Jahre alt war,


sexuell missbraucht und ich erzählte dem Priesterassistenten davon. Er überredete


meine Eltern, mich bei ihm und seiner Familie in einer Art „privater


Pflegefamilie“ leben zu lassen. Mein Vater zahlte ihm $100 pro Woche. Meine


Eltern kamen auch für kurze Zeit in seine Kirche, bis der Priester von der Kanzel


bekannt gab, dass mein Vater ein Kinderschänder sei. Vor diesem Tag jedoch


sind meine Mutter, mein Vater und ich in der Kirche getauft worden.


Eines Tages nachdem ich den Tag mit meinen Eltern verbracht hatte, kam ich


in das Haus meiner Pflegefamilie zurück, um das Haus leer


vorzufinden. Gereinigt. Nicht ein Möbelstück. Wir fanden heraus, dass der


Priester von der Kirche Geld veruntreut hatte, daher hatten er und seine Familie in


aller Eile die Stadt verlassen. Ich kehrte in das Haus meiner Eltern und zum


Missbrauch zurück


Als Ergebnis dessen, was der Priester getan hatte, ging das bisschen Glauben,


das ich an Gott hatte, gänzlich verloren, und ich wurde Atheist. Für die nächsten


25 Jahre war ich zwischen Agnostizismus und Atheismus hin und her gerissen.


Als ich 26 war, ging ich für 3 Monate zur Rights of Initiation for Catholic


Adults und wurde dann in der römisch-katholischen Kirche getauft und


konfirmiert. Mit wurde gestattet, ein ganzes Jahr lang an den Kursen


teilzunehmen, denn ich hatte bis 3 Monate vor der Messe der Heiligen Jungfrau,


an der die Konfirmation für Erwachsene stattfand, die Kirche nicht angerufen, um


über das Konvertieren zu fragen.


Ich war der katholischen Religion mit derselben Philosophie beigetreten, die


ich einst bei den anonymen Alkoholikern gehört hatte: „Bring deinen Körper, dein


Verstand wird folgen.” Ich glaubte nicht wirklich an Gott oder an die


wesentlichen Lehren der katholischen Kirche, aber ich wollte so sehr an eine


höhere Macht als mich selbst glauben, dass ich treu 7 Tage in der Woche zur


Messe ging, in der Hoffnung, dass ich irgendwie anfangen würde zu


glauben. Aber nach mehreren Monaten wurde mir klar, dass dies nicht geschehen


würde, und meine Teilnahme an der Messe reduzierte sich auf einmal


wöchentlich, dann einmal im Monat, mit 30 traf ich den Mann, der heute mein


Ehemann ist, und da er kein Katholik war, hörte ich ganz damit auf, zur Messe zu


gehen.


Ich hatte vor meinem Ehemann nie jemandem davon erzählt, dass ich nicht an


Gott glaube. Ich denke, er hat mich zuerst nicht ernst genommen. Ich glaube


nicht, dass er jemals einen Atheist gekannt hat. Aber er konnte nicht verstehen,


warum ich zur Kirche ging, wenn ich doch nicht an Gott glaubte.


Mein Ehemann ist 29 Jahre älter als ich. Wir hatten diese letzen 10 Jahre eine


wundervolle Ehe. Als wir uns zuerst trafen, wollte ich verzweifelt glauben, und er


machte mir immer wieder das Versprechen: „Wenn ich in den Himmel komme“ ,


dann würde er Gott bitten, mir die Kraft zum glauben zu geben, und wenn es


irgendwie möglich wäre, . würde er mir ein Zeichen geben, eines das ich nicht


meiner Einbildung zuschreiben könnte, damit ich mit Sicherheit wissen würde,


dass es wirklich einen Gott gibt.


Als ich 32 Jahre alt war, lebten wir im ländlichen Alabama. Ich entwickelte


Ulzerationen an beiden Cornea und wurde so gut wie blind. Aufgrund einer


Schädigung nach einer Infektion in dem Gewebe, an dem gespendete


Augenhornhäute haften müssten, konnte ich keinen Augenchirurgen finden, der


glaubte, dass transplantierte Cornea nicht abgestoßen würden.


Ich war noch immer auf der Suche nach Gott. Ich suchte Hoffnung auf etwas


besseres, als was diese Welt anzubieten hatte. Irgendeinen Beweis für die Chance


auf eine Existenz nach dem Tod. Irgendeine Art, sie zu erlangen.


Als Teenager habe ich Pat Robertson auf dem 700 Club angesehen und als


junge Erwachsene habe ich treu dem Fernseh-Evangelisten Rev. Jimmy Swaggert


zugehört. In meinen 30ern habe ich Programme auf Trinity Broadcasting Network


gesehen. Die ganze Zeit hoffte ich, das seiner der Priester etwas sagen würde,


dass etwas in meinem Kopf klick machen würde, und ich schließlich wissen


würde: „Ja, es gibt wirklich einen Gott!“ Keiner von ihnen sagte jemals etwas, das


diese Verbindung hervorrief, obwohl einige Dinge sagten, die mich sogar noch


mehr verwirrten.


Während der ersten 10 Tage, als ich so gut wie blind geworden bin, habe ich


wieder verschiedene Kirchen besucht, wieder Baptisten, wieder Assembly of God,


Nicht-Konfessionelle, Church of God, Mormonen und ich studierte sogar


Wicca. Aber immer verlor ich nach ein paar Monaten das Interesse. Dinge, die


die Religionen lehrten, summierten sich einfach nicht. Es gab noch so viele


Dinge, die fehlten zum glauben. Die Dinge hatten keinen anderen Beweis außer


dem Glauben. Ich konnte nicht an etwas glauben, wenn der einzige Beweis aus


ein paar Worten in einem Buch bestand, dessen größter Teil keinen Sinn ergab.


Ich erinnere mich an eine Nacht, als ich etwa 35 Jahre alt war, ich lag im Bett


und betete zu Gott, von Dem ich mir immer noch nicht sicher war, ob Er existierte,


und ich bat Ihn, wenn Er wirklich existiere, mir jemanden zu schicken, der mir


helfen könne zu glauben. Aber ich fand keinen.


Im Alter von 36 erhielt ich eine Bibel in Blindenschrift und begann darin zu


lesen, wieder einmal darauf hoffend, einen Beweis für die Existenz Gottes zu


finden. Aber da die Bibel so schwer zu verstehen ist, mit so vielem, das nicht


wirklich erklärbar ist, verlor ich bald nach einigen Büchern das


Interesse. Ungefähr zu jener Zeit, gab ich meine Suche auf, obwohl ich immer


noch Gott finden wollte. Ich war völlig enttäuscht von Religion.


Am 11.September 2001 saß ich an meinem Computer. Es war vor 9 Uhr am


Morgen und wie gewöhnlich lief der Fernseher, der auf meiner rechten Seite war,


im Hintergrund. Ich hörte den Ton, der den Zuschauern die Ankündigung einer


wichtigen Nachricht vermittelte. Ich hielt inne und wandte mich zum


Fernseher. Ein Reporter fing an zu sprechen, und es wurde einer der Türme des


World Trade Centers im Hintergrund gezeigt. Er sagte, es habe sich ein Unfall


ereignet. Ein kleines Flugzeug hatte einen der Türme des World Trade Center


getroffen. Ich bin zwar so gut wie blind, aber ich konnte noch gut genug sehen,


um zu wissen, dass es kein kleines Flugzeug gewesen sein konnte, dass den Turm


getroffen hatte. Das Loch war riesig. Und ich konnte mir nicht vorstellen, dass es


möglich war, so etwas Großes aus Versehen zu Treffen.


Als ich schaute, flog ein anderes Flugzeug in den anderen Turm. Ich konnte


das Flugzeug selbst nicht sehen, es war zu klein für mich, auch bei den


Wiederholungen, als ich mein Gesicht praktisch an den Bildschirm gedrückt hatte,


aber ich sah einen Feuerball, der in einiger Entfernung vom Gebäude explodierte.


Ich sprang auf und rannte ins Schlafzimmer und sagte meinem Ehemann, er


soll sich beeilen, weil Terroristen mit Flugzeugen gegen die Gebäude des World


Trade Centers flogen! Er sprang sofort aus dem Bett und kam ins Wohnzimmer,


setzte sich in seinen Sessel und fing an zu schauen. Es war ungefähr 9 Uhr am


Morgen.


Nachdem noch etwas Zeit vergangen war, kündigten sie an, dass ein Flugzeug


ins Pentagon geflogen sei und eine andere entführte Maschine sei in Pennsylvania


zerschellt. Ich fragte mich, wo das alles enden sollte? Und was in der Welt vor


sich ging???


An einer Stelle sagte der Reporter, es sehe so aus, als wenn „Schutt“ von den


Gebäuden regnete. Mein Ehemann sagte, es seien Menschen, die


springen. Etwas, das er nie wieder vergessen konnte. Ich war dafür dankbar, dass


mein Sehvermögen zu schlecht war, um zu erkennen, was wie „Schutt“ aussah.


Der Reporter sagte, ein Teil des ersten Turmes war von Gebäude


weggefallen. Er sprach mit einer irgendwie zögerlichen Stimme. Jetzt frage ich


mich, ob er sich unsicher war, was er sah. Denn später fanden wir heraus, dass


nicht ein Teil des Gebäudes weggebrochen war. Das Gebäude war komplett


zusammengebrochen.


Ein weiblicher Reporter weinte und ein männlicher Reporter streichelte


sie. Ich weinte auch. Und mein Ehemann streichelte mich.


(Teil 2 von 2)


Noch Wochen später fing ich ohne erkennbaren Grund an zu weinen. Ich fuhr


im Bus und musste meinen Kopf zum Fenster wenden und so tun, als blickte ich


aus dem Fenster, damit die anderen Fahrgäste die Tränen nicht sahen, die aus


meinen Auge rannen.


Wenn wir in einem Restaurant waren, musste ich meine Serviette benutzen,


um meine Tränen zu betupften, die aus meinen Augen quollen, bevor die anderen


Gäste sie bemerkten und sich wunderten, was ich für ein Problem habe.


Ich war damals Christin und ich sorgte mich. Und ich war am Boden zerstört,


ich konnte nicht verstehen, wie eine Religion derartige Gewalt unterstützen


konnte, wie die Medien davon sprachen, dass es der Islam tat. Es ergab einfach


keinen Sinn. Da entschloss ich mich, es selbst herauszufinden. Auf die eine oder


die andere Art, ich wollte die Wahrheit wissen.


Aufgrund meiner teilweisen Blindheit war ich auf Informationen aus dem


Internet angewiesen. Bücher über den Islam in Blindenschrift oder einem


Tintendruck, der groß genug für mich zum Lesen war, zu finden, war


unmöglich. Ich war in der Lage, einen Computer zu benutzen, denn ich hatte eine


Vergrößerungs-Software installiert, so dass ich die Schriftart auf dem Bildschirm


zu einer Größe vergrößern konnte, so dass ich sie lesen konnte.


Ich suchte und fing an, über den Islam zu lesen. Ich konsultierte Websites, die


die Grundlagen des Islam vermittelten und ich nahm an e-Gruppen von


muslimischen Frauen teil, wo ich Fragen stellen konnte und Antworten erhielt, um


meine Nachforschungen weiter zu untermauern.


Ich bin immer skeptisch gewesen. Es war mir immer schwer gefallen, etwas


zu glauben, das ich nicht verstand. Ich war nie eine gewesen, die etwas einfach


glaubte, weil irgendjemand mir sagte, dass es so sei. Ich musste es auch mit


meinem Verstand und mit meinem Herzen wissen.


Während ich den Islam studierte, lernte ich, dass der Gott, den die Muslime


anbeteten, derselbe Gott war, wie der der Christen und Juden. Der Gott Abrahams


und Moses. Ich fand heraus, dass der Islam den Hass auf Nicht-Muslime weder


fördert noch duldet, und er duldet auch nicht die Tötung unschuldiger Menschen.


Als ich den Islam studierte, fand ich die Antworten, die uns die Medien nicht


erzählten und mir wurde klar, dass der Islam die wahre Religion


ist Alhamdulillah! Ich las eine Menge überzeugender Beweise, aber die Dinge, die


mir bewiesen haben, dass es einen Gott gibt und dass der Islam die wahre Religion


ist und dass der Qur´an das Wort Gottes ist, waren die, die im Qur´an selbst


stehen. Die Dinge, die wissenschaftlicher Natur sind. Dinge, die von


Wissenschaftlern erst in den letzten 100 Jahren entdeckt worden sind. Der


Einzige, der diese vor 1400 Jahren gewusst haben konnte, war Gott.


Beispielsweise war ich auf einer Website, die über einige der


wissenschaftlichen Beweise im Qur´an berichtete. Einer dieser Verse des Qur´an


spricht über den Tod unseres eigenen Sonnensystems.


Al-Rahman 37-38 “Und wenn der Himmel sich spaltet und so geworden ist


wie eine Rose, gleich rotem Leder. Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr


beide da leugnen? An jenem Tage werden weder Menschen noch Ginn nach ihren


Sünden befragt. Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen?”


Da gab es einen Link, der zur NASA Website führte[1].


Als ich auf den Link klickte, hatte ich keine Vorstellung davon, was mich auf


der nächsten Seite erwartete, aber es raubte mir den Atem. Tränen traten in meine


Augen. Ich wusste – wenn noch irgendwelche Zweifel übrig waren – ich wusste


in diesem Augenblick, dass der Islam die wahre Religion Gottes ist. Mash’Allah!


Die Seite zu dem Link zeigte mir etwas, das aussah wie eine rote Rose. Es


war die “Cat’s Eye Nebula.” Das war ein explodierender Stern in einer


Entfernung von 3000 Lichtjahren. Er war mit dem Hubble Space Teleskop


fotografiert worden. Wissenschaftler sagen, dass dasselbe Schicksal unser


Sonnensystem erwartet. Für Muslime weist es auf die “Rose Nebula” hin. Er


wurde vor 1400 Jahren im Qur´an beschrieben. Die Menschen damals konnten


unmöglich darüber Bescheid gewusst haben. Nur Gott konnte es gewusst haben.


Am 12.September 2002, dem Tag meines Geburtstags, haben Wissenschaftler


unter Verwendung des Hubble Space Teleskops einen zweiten Rose Nebula


gefunden. Ein Geschenk Gottes für die ganze Menschheit. Dieses Mal haben die


Wissenschaftler sie mit ihrem richtigen Namen genannt: “The Rose Nebula.”[2]


Nachdem ich sowohl mit meinem Kopf als auch mit meinem Herzen den Islam


als wahre Religion akzeptiert hatte, wusste ich, dass ich bereits Muslim war und


das einzige, was mir jetzt noch übrig blieb, war meinen Glauben zu verkünden.


Ich schaute im Internet nach Moscheen in meiner Gemeinde. Bei einer in der


Nachbarstadt rief ich an und erzählte der Person, die antwortete, dass ich zum


Islam konvertieren wolle und ich fragte wann ich meine Schahada


(Glaubensbekenntnis) aussprechen könne. Er antwortete, ich solle am Samstag


um 4 Uhr am Nachmittag kommen, wenn auch der Imam dort sein würde. Ich


sagte ihm, dass ich überall mit dem Bus hinfahre und ob das auch nicht zu spät


werden würde, und ob ich vielleicht eher kommen könnte? Er sagte, ich solle mir


keine Sorgen machen, irgendjemand würde mich nach Hause fahren. Ich kam wie


verabredet an und so wie Gott es vorgeschrieben hat, begann ich mein neues


Leben. Mascha’Allah!


Seitdem ist mir deutlich klar geworden, dass an jenem Tag das großartigste


Ereignis in meinem Leben stattgefunden hat. Ich hatte immer gedacht, dass das


wunderbarste, was mir je passiert ist, der Tag gewesen sei, an dem ich meinen


Ehemann geheiratet habe. Aber nun wusste ich, dass es nicht so war. Der


wichtigste Tag meines Lebens war der Tag, an dem ich


meine Schahadaausgesprochen und den Islam als die Lebensweise Gottes


akzeptiert habe, den Er für mich beabsichtigte. Es war der Tag, an dem ich


anerkannt habe, dass der Islam der Weg der Erlösung ist, der Weg zum Himmel


und ich die Wahl getroffen habe, ihn zu praktizieren.


Ich kann nicht sagen, dass mein Konvertieren zum Islam meinen Ehemann


begeistert hat. Er glaubte, was die Medien über Muslime und die Religion


sagten. Es gefiel ihm nicht, wenn ich mehrere Abende in der Woche zur Masjid


[Moschee] fuhr und ihn allein ließ, so dass er sich langweilte. Eines Abends


nachdem er damit fertig war, sich darüber zu beschweren, dass ich alleine zur


Masjid ging, setzte ich mich wenige Fuß von ihm entfernt hin und sagte ruhig zu


ihm: „Ich werde niemals von dir verlangen, eine Religion zu praktizieren, an die


du nicht glaubst. Ich liebe dich zu sehr, um zu versuchen dich zu zwingen. Aber


ich möchte, dass du über den Islam lernst, damit du zumindest verstehst, was das


ist, das ich glaube.“ Dann stand ich auf und ging ins Schlafzimmer, um mich


fertig anzuziehen, um zur Masjid zu gehen. Ich küsste ihn zum Abschied und


ging.


Als ich nach Hause zurückkehrte, hatte sich sein ganzes Verhalten


geändert. Er war strahlend und fröhlich. An diesem Abend, bevor er schlafen


ging, fing er an, über die wunderbare Religion des Islam zu lernen.


Mein Ehemann begann, mit mir zur Masjid zu gehen. Während ich mit den


Frauen lernte, sprach er mit einem Mann und stellte ihm Fragen. Zu Hause las er


Dinge im Internet und Bücher, die er in der Masjid ausgeliehen hatte. Wir


diskutierten über die unterschiedlichen Dinge, die er lernte, und wenn ein Reporter


im Fernsehen die neuesten Lügen oder Mythen über den Islam erzählte, machte


ich ihn darauf aufmerksam und erklärte ihm die Wahrheit.


Als der Tag kam, an dem er mir einige Aspekte des Islam erklärte, die zu


praktizieren sind, in einer “weiß schon alles” Stimme, als wäre es eine Tatsache,


etwas, das ich selbst nicht gewusst hatte, bat ich ihn, mir zu erklären: “Woher


weißt du das??“ und er antwortete: „Weil es im Qur´an steht!!” Ich war


erstaunt! Er glaubte! Alhamdulillah! Er wusste, dass der Islam wahr


ist! Mascha’Allah! Wenn es im Qur´an steht, ist es wahr, was ihn


betrifft. Sechsunddreißig Tage nachdem ich öffentlich meinen Glauben an Gott


und Seinen Gesandten, den Propheten Muhammad, Allahs Segen sei auf ihm,


bekundet hatte, bekundete mein Ehemann den seinen. Mascha’Allah! Wir hatten


eine islamische Heirat am selben Abend. Ich weinte, als mein Ehemann


seine Schahada aussprach. Ich wusste, wir würden für die Ewigkeit zusammen


bleiben!


Einen Monat zuvor hatte mich ein Mann in der Moschee gefragt, wie ich die


Chancen einschätze, dass mein Ehemann konvertieren würde. Ich wollte nicht,


dass sich dieser Mann sich Hoffnungen macht oder mehr erwartete, als ich liefern


konnte, also habe ich unverblümt gesagt: „Null. Ich kann mir nicht vorstellen, dass


jemand seinen Glauben so drastisch ändern wird, nachdem er 70 Jahre lang etwas


anderes geglaubt hat.“ Aber 14 Tage vor seinem 71.Geburtstag nahm er den Islam


als Religion und Lebensweise an. Alhamdulillah!


In der muslimischen Gemeinde haben wir eine andere Familie gefunden. Wir


haben die Freundschaft, Liebe und Akzeptanz gefunden, die die christlichen


Religionen lehrten die wir zu verschiedenen Zeiten unseres Lebens praktiziert


haben, doch haben wir sie nie unter den Mitgliedern der Kirchen, zu denen wir


gegangen sind, gefühlt.


Die meisten der Muslime in unserer Gegend sind Immigranten, aber wir haben


keine Intoleranz Amerikanern gegenüber erfahren, seien es Muslime oder


nicht. Wir wurden alle in der Familie des Islam willkommen geheißen, las wir


zum ersten mal in die Masjid gekommen waren. Wir haben uns immer


willkommen und akzeptiert gefühlt.


Seit wir den Islam angenommen haben, haben wir eine Richtung und einen


Sinn für unser Leben gefunden. Wir haben die Bedeutung unserer Existenz


herausgefunden. Uns ist deutlich klar geworden, dass wir tatsächlich nur kurze


Zeit hier verbringen und dass das was danach kommt, weit besser ist als die


flüchtigen Freuden die uns diese Welt zu bieten hat.


Ich habe eine gewisse Sicherheit bezüglich des Lebens nach dem Tod


gefunden, die ich nie zuvor gekannt hatte. Wir haben beide begonnen, die


Probleme, die uns zuvor riesig zu sein schienen, als Gelegenheiten zum Wachsen


zu sehen. Wir danken Gott für das, was wir haben, genauso wie für das, was wir


nicht haben.


Heute sind wir Muslime. Wir sind immer noch betroffen vom 11.9. Ich weine


noch immer, wenn ich an die Ereignisse jenen Tages denke. Mein Ehemann


erinnert sich immer noch an die Menschen, die von den Gebäuden gesprungen


sind. Wir wünschten uns, wir könnten sagen, wir hätten “gehört” dass das WTC


angegriffen worden ist. Aber wir haben gesehen, wie es passierte, und es war das


verheerendste, das in unseren Leben geschehen ist. Aber aus der Tragödie wurde


ein Sieg. Vom Tod kam das Wissen, dass es für uns ein Leben nach dem Tod


geben wird. Und wir werden es gemeinsam verbringen.


Footnotes:


[1] (http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap991031.html)


[2] (http://www.cnn.com/2002/TECH/space/09/12/hubble.rose/)



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