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Verbrechen und Strafe im Islam


(teil 1 von 5): Einführung


Sicherheit und Stabilität sind menschliche Grundbedürfnisse, die nicht


weniger wichtig sind, als Nahrung und Kleidung. Ohne Sicherheit und


Stabilität ist ein Mensch nicht in der Lage, sein tägliches Leben bestreiten, von


neuen Ideen oder der Entwicklung eines höheren Grades an Zivilisation ganz


abgesehen.


Der Mensch war sich des Bedürfnisses an Sicherheit seit dem Beginn


seines Lebens auf der Erde bewußt, und er hat diesem Bewußtsein immer


wieder Ausdruck verliehen. Mit der Bildung und Entwicklung der


menschlichen Gesellschaft hat er dieses und andere Bedürfnisse durch die


Etablierung eines Staates und der Aufstellung von Gesetzen zum Ausdruck


gebracht. Dies wurde zustande gebracht, um die allgemeine Sicherheit zu


festigen, Streitigkeiten und Konflikte beizulegen, die die Gesellschaft


bedrohen, und Bedrohungen der Sicherheit von außen durch andere Nationen


entgegenzuwirken. Die Entwicklung dieser von Menschen gemachten Gesetze


erreichte erst in den letzten wenigen Jahrhunderten eine Vervollständigung als


Ergebnis eines langwiedrigen Prozesses von Versuch und Irrtum.


Im Gegensatz dazu wurde das Gesetz des Islam Muhammad, Gottes Segen


und Frieden seien auf ihm, in seiner vollkommenen Form als Teil von Gottes


letzter Botschaft an die Menschheit herabgesandt. Das islamische Gesetz legt


auf diese Dinge den größten Wert und stellt ein vollständiges Gesetzsystem zur


Verfügung. Es berücksichtigt, dass sich die Umstände in der Gesellschaft


verändern können, ebenso wie die Beständigkeit und Standhaftigkeit der


menschlichen Natur. Dementsprechend enthält es verständliche Prinzipien und


allgemeine Regeln, die geeignet sind, mit sämtlichen Problemen und


Umständen, die das Leben irgendwann oder irgendwo mit sich bringen könnte,


zurecht zu kommen. Gleicherweise hat es unveränderliche Strafen für


bestimmter Verbrechen festgelegt, die von veränderten Bedingungen und


Umständen nicht beeinflusst werden. Auf diese Weise werden im Islamischen


Gesetz Stabilität, Flexibilität und Festigkeit kombiniert.


Von welchem Angelpunkt aus nähert sich der Islam der


Verbrechensbekämpfung? Welches sind die Prinzipien, auf denen der


Islamische Strafkodex basiert? Welche unterscheidenden Merkmale besitzt


dieser Kodex? Welche sind die Maßnahmen, die er anwendet, um Verbrechen


zu bekämpfen? Welcher Art sind die Strafen, die im Islam existieren? Welche


sind die Ziele, die hinter ihrer Erlassung stehen? Dieses sind die Fragen, um


die es auf den folgenden Seiten geht.


Der Islamische Ansatz der Verbrechensbekämpfung


Das allererste Ziel einer jeden islamischen gesetzlichen Bestimmung ist,


das Wohlergehen der Menschheit dieser Welt zu sichern und das nächste, eine


rechtschaffene Gesellschaft zu bilden. Dies ist eine Gesellschaft, die Gott


anbetet und auf der Erde blüht, eine die die Kräfte der Natur nutzt, um eine


Zivilisation aufzubauen, in der jeder Mensch in einem Klima des Friedens, der


Gerechtigkeit und der Sicherheit leben kann. Dies ist eine Zivilisation, die


einer Person gestattet, alle spirituellen, intellektuellen und materiellen


Bedürfnisse zu stillen und jeden Aspekt seines Daseins zu kultivieren. Dieses


allerhöchste Ziel wird im Qur´an an mehreren Stellen erwähnt. Gott sagt:


“Wahrlich, Wir schickten Unsere Gesandten mit klaren


Beweisen und sandten mit ihnen das Buch und die


Waagschale herab, auf dass die Menschen Gerechtigkeit


üben mögen. Und Wir schufen das Eisen, worin (Kraft zu)


gewaltigem Krieg wie auch zu vielerlei Nutzen für die


Menschheit ist...” (Quran 57:25)


Und Er sagt:


“…Gott will es euch leicht – Er will es euch nicht schwer


machen…” (Quran 2:185)


Und Er sagt:


“Gott will euch die Wege derer klar machen, die vor euch


waren, und euch dahin leiten und Sich in Gnade zu euch


kehren. Und Gott ist Allwissend, Allweise. Und Gott will


Sich in Gnade zu euch kehren; und diejenigen aber, die


den niederen Gelüsten folgen, wollen, dass ihr (vom


rechten Weg) völlig abweicht. Gott will eure Bürde


erleichtern; denn der Mensch ist schwach erschaffen.”


(Quran 4:26-28)


Und Er sagt:


“Wahrlich, Gott gebietet, gerecht (zu handeln),


uneigennützig Gutes zu tun und freigiebig gegenüber den


Verwandten zu sein; und Er verbietet, was schändlich und


abscheulich und gewalttätig ist...” (Quran 16:90)


Da die islamische Gesetzgebung darauf zielt, das Wohlergehen der


Menschen zu erreichen, können sie alle auf universelle Grundprinzipien


zurückverfolgt werden, die notwendig sind, damit das menschliche Wohl


gesichert werden kann. Diese universellen Prinzipien sind:


1. Der Schutz des Lebens.


2. Der Schutz der Religion.


3. Der Schutz des Verstandes.


4. Der Schutz der Abstammung.


5. Der Schutz des Eigentums.


Das Islamische Strafsystem hat zum Ziel, diese fünf universellen


Bedürfnisse zu erfüllen. Um das Leben zu schützen, schreibt das Gesetz die


Vergeltung vor. Um die Religion zu schützen, schreibt es die Strafe für


Apostasie vor. Um den Verstand zu schützen, schreibt es die Strafe für


Trinken vor. Um die Abstammung zu schützen, schreibt es die Strafe für


Unzucht vor . Um das Eigentum zu schützen, schreibt es die Strafe für


Diebstahl vor. Um alle zu schützen, schreibt es die Strafe für Straßenraub vor.


Daher sollte uns klar werden, dass die Verbrechen, für die der Islam feste


Strafen vorgeschrieben hat, folgende sind:


1. Übertretungen gegen Leben (Mord oder Körperverletzung).


2. Übertretungen gegen Eigentum (Diebstahl).


3. Übertretungen gegen Abstammung (Unzucht und fälschliche


Beschuldigung des Ehebruchs).


4. Übertretungen gegen den Verstand (Rauschmittel benutzen).


5. Übertretungen gegen die Religion (Apostasie).


6. Übertretungen gegen alle diese Grundbedürfnisse (Straßenraub ).


(teil 2 von 5): Formen der Strafe im Islam


Unterscheidende Merkmale


des islamischen


Strafrechts


Nach den zuvor erwähnten


Prinzipien ist, wenn islamisches


Gesetz und zeitgenössisches Gesetz


aufeinandertreffen, dem Islamische


Gesetz der Vorrang zu geben. Das


islamische Strafwesen hat


einzigartige Werte und


unterscheidene Merkmale, davon sind folgende die wichtigsten:


1. Die innerliche Anregung des Moralbewußtseins des Menschen ergänzt


völlig die äußerliche Kontolle. Dies kommt aufgrund der Tatsache


zustande, dass das sich Islamische Gesetz, wenn es mit gesellschaftlichen


Problemen wie Verbrechen umgeht, nicht nur auf äußerliche


Abschreckungsmittel verläßt. Es konzentriert sich vielmehr auf innerliche


Abschreckung, betont das menschliche Gewissen. Es ist bestrebt, dieses


Gewissen in einer Person von der Kindheit an zu entwickeln, damit sie mit


dem edelsten Moralcharakter groß werden kann.


Es verspricht Erfolg und Erlösung für diejenigen, die rechtschaffen


arbeiten und warnt die Übeltäter vor einem schlimmen Schicksal. Auf


diese Weise erregt es Emotionen, bringt den Verbrecher dazu, seine


Abwege aufzugeben, indem es ihn mit dem Glauben an Gott inspiriert, mit


der Hoffnung auf die göttliche Gnade und der Furcht vor der Strafe Gottes,


dem Festhalten an sittlichen Werten, Nächstenliebe und dem Verlangen,


anderen Gutes zu tun und sich davor zurückzuhalten, sie zu verletzen und


ihnen zu schaden.


2. Es hat einen ausgeglichenen Überblick, was die Verbindung zwischen dem


Einzelnen und der Gesellschaft angeht. Dies wird deutlich an der


Tatsache, dass während das göttliche Gesetz die Gesellschaft beschützt,


indem es Strafen und vorbeugende Maßnahmen gegen Verbrechen


einsetzt, so läßt es auch nicht zum Wohle der Gesellschaft den Einzelnen


beiseite. Ganz im Gegenteil, seine Priorität ist, den Einzelnen zu schützen,


seine Freiheit und seine Rechte. Es liefert jede Sicherheitsvorkehrung, um


einer Person keine Entschuldigung zu geben, zu verbrecherischen Mitteln


greifen zu müssen. Es straft nicht, ohne zuvor für den Einzelnen eine


Situation zu schaffen, die zu einem wertvollen und glücklichen Leben


führt.


Formen der Strafe im Islam


Das Islamische Gesetz ist auf zwei einander ergänzenden Grundprinzipien


aufgebaut, mit denen es die Probleme des Lebens bekämpft und Lösungen für


sie liefert. Diese Prinzipien sind: die Stabilität und die Beständigkeit seiner


grundsätzlichen Lehren einerseits und die Dynamik seiner untergeordneten


Verfügungen andererseits.


Für die unveränderlichen Aspekte des Lebens bringt das Islamische Gesetz


feste Statuten. Für die dynamischen Aspekte des Lebens, die durch


gesellschaftliche Entwicklung, erweiterte Horizonte und Fortschritte im Wissen


beeinflusst werden, kommt das Islamische Gesetz mit allgemeine Prinzipien


und universellen Regeln, die auf zahlreiche unterschiedliche Weisen und einer


Vielzahl von Umständen angewendet werden können.


Wenn wir diese Prinzipien auf das Strafsystem anwenden, finden wir


heraus, dass das Islamische Gesetz mit deutlichen Texten gekommen ist, die


feste Strafen für solche Verbrechen vorschreibt, von denen keine Gesellschaft


frei ist, Verbrechen, die in ihrer Art nicht variieren, denn sie sind verbunden


mit den konstanten und unveränderlichen Faktoren der menschlichen Natur.


Das Islamische Gesetz stellt sich anderen Verbrechen entgegen, indem es


das allgemeine Prinzip aufstellt, das ihr Verbot entschieden anzeigt, die


Entscheidung über die Strafe der korrekten politischen Autorität in der


Gesellschaft jedoch überläßt. Die politische Autorität kann dann die


besonderen Umstände des Verbrechens in betracht ziehen und die effektivste


Weise bestimmen, wie die Gesellschaft vor Schaden geschützt werden kann.


Im Einklang mit diesem Prinzip gibt es im islamischen Gesetz drei Arten von


Strafen:


1. Vorgeschriebene Strafen,


2. Vergeltung,


3. Strafen nach freiem Ermessen.


(teil 3 von 5): ‘Huduud’-Vorgeschriebene Strafen


1. Vorgeschriebene Strafen


Verbrechen, die unter diese Kategorie fallen, können als gesetzlich


verbotene Taten definiert werden, die Gott zwangsläufig mit dem Mittel


festgelegter, vorbestimmter Strafen verhindern will, deren Durchführung als


das Recht Gottes betrachtet wird.


Diese Strafen haben bestimmter Besonderheiten, die sie von anderen


unterscheiden. Folgende gehören dazu:


1. Diese Strafen können weder verstärkt noch gemindert werden.


2. Diese Strafen können weder von einem Richter, von der politischen


Obrigkeit noch von dem Opfer fallengelassen werden, nachdem die damit


verbundenen Verbrechen vor die Regierungsstelle gebracht wurden. Bevor


diese Verbrechen vor den Staat gebracht werden, könnte es dem Opfer


möglich sein, dem Verbrecher zu verzeihen, wenn der entstandene


Schaden nur persönlich war.


3. Diese Strafen sind das ´Recht Gottes´, das bedeutet, das gesetzliche Recht,


das hier beteiligt ist, ist allgemeiner Natur, wobei das breite Wohl der


Gesellschaft im Vordergrund steht.


Folgende Verbrechen fallen unter die Gerichtsbarkeit der feststehenden


Strafen:


1. Diebstahl


Diebstahl wird definiert als heimliches entwenden des Eigentums einer


anderen Person von einem sicheren Ort in der Absicht, es in Besitz zu nehmen.


2. Straßenraub


Straßenraub wird als Tätigkeit einer Einzelperson oder einer Gruppe von


Individuen definiert, die mit ihrer Stärke auf einem öffentlichen


Durchfahrtsweg andere an der Passage hindern, in der Absicht, den Besitz der


Durchreisenden an sich zu nehmen oder ihnen anderenfalls körperlichen


Schaden zuzufügen.


3. Hurerei und Ehebruch


Dies ist definiert für jeden Fall, in dem ein Mann Geschlechtsverkehr mit


einer Frau hat, die ihm nicht erlaubt ist. Jede Beziehung zwischen einem Mann


und einer Frau, die keinen Geschlechtsverkehr beinhaltet, fällt nicht unter diese


Kategorie und diese festgelegte Strafe.


4. Falsche Beschuldigung


Dies ist definiert für die fälschliche Beschuldigung einer anständigen,


unschuldigen Person, sie habe Hurerei oder Ehebruch begangen. Es beinhaltet


ebenfalls das Verleugnen der Abstammung einer Person von seinem Vater (was


den Anschein erweckt, dass seine Eltern Hurerei oder Ehebruch begangen


hätten). Fälschliche Beschuldigung beinhaltet jegliche Behauptung der Hurerei


oder des Ehebruchs, die nicht von Beweisen, die das islamische Gesetz


akzeptiert, unterstützt wird.


5. Trinken


Eines der wichtigsten Ziele des Islam ist das Wohlergehen des Menschen


und das Vermeiden dessen, was ihm schadet. Aus diesem Grunde „gebietet er


gute Dinge und verbietet Schädliche“. So schützt der Islam das Leben der


Menschen genauso wie die Fähigkeiten ihres Verstandes, ihren Besitz und


ihren Ruf. Das Verbot von Wein und die Strafe für das Trinken gehören zu den


Gesetzen, die Fürsorge des Islam in diesen Angelegenheiten deutlich zeigen,


denn Wein kann alle diese Grundbedürfnisse zerstören, er besitzt das Potential,


Leben, Reichtum, Verstand, Ruf und Religion zu zerstören.


Gott sagt:


“O ihr, die ihr glaubt! Berauschendes, Glückspiel,


Opfersteine und Lospfeile sind ein Greuel, das Werk des


Satans. O meidet sie, auf dass ihr erfolgreich seid. Satan


will durch das Berauschende und das Losspiel nur


Feindschaft und Hass zwischen euch auslösen, um euch


vom Gedenken Gottes und vom Gebet abzuhalten. Werdet


ihr euch denn abhalten lassen?” (Quran 5:90-91)


6. Apostasie


Apostasie ist dadurch definiert, dass ein Muslim eine Aussage macht oder


eine Tat begeht, die ihn aus dem Islam hinausbringt. Die Strafe, die in der


Sunna dafür vorgeschrieben ist, ist Hinrichtung und sie kam als Heilmittel für


ein Problem, das in der Zeit des Propheten existiert hatte. Dieses Problem


bestand darin, dass eine Gruppe von Menschen öffentlich zusammen den Islam


angenommen hatte und ihn dann zusammen wieder verließ, um Zweifel und


Unsicherheit in den Herzen der Gläubigen hervorzurufen. Der Qur´an berichtet


uns folgendermaßen von diesem Ereignis:


“Und da sagte eine Gruppe von den Leuten der Schrift:


´Glaubt bei Tagesanbruch an das, was zu den Gläubigen


herabgesandt wurde, und leugnet es ab bei seinem Ende;


vielleicht werden sie umkehren.” (Quran 3:72)


Daher wurde die vorgeschriebene Strafe für Apostasie eingeführt, damit die


Apostasie nicht weiter als Mittel verwendet werden konnte, um Zweifel am


Islam zu schüren.


Zur gleichen Zeit wird dem Abtrünnigen Zeit gelassen, zum Bereuen,


damit, wenn er nur ein Mißverständnis oder Zweifel an einer bestimmten Sache


hat, dieser Zweifel aus dem Weg geräumt und ihm die Wahrheit erklärt werden


kann. Er wird drei Tage lang aufgefordert zu bereuen.


(teil 5 von 5): Ziele des islamischen Strafsystems


Die Ziele des islamischen Strafsystems


Das islamische Strafsystem hat zahlreiche Ziele, die wichtigsten davon sind


folgende:


Das Erste Ziel: Der Islam strebt danach, die Gesellschaft vor Schaden


durch Verbrechen zu beschützen. Es ist allgemein bekannt, dass, wenn


Verbrechen nicht mit strengen Bestrafungen geahndet werden, große Gefahr


für die Gesellschaft besteht. Der Islam ist bemüht, soziale Stabilität und


Sicherheit zu verbreiten und das Leben in der Gesellschaft sicher und friedlich


zu machen. Er hat diesen Gesichtspunkt zu eine Ebene der Handlung gemacht,


indem er Gesetze zur Vorschrift machte, die vor Verbrechen abschrecken.


Dieses Ziel wird durch den folgenden Vers zum Ausdruck gebracht, der über


Vergeltung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft spricht:


“In der Wiedervergeltung ist Leben für euch, o ihr, die ihr


einsichtig seid! Vielleicht werdet ihr (Allah) fürchten.“


(Quran 2:179)


Wenn der Mörder oder irgendein anderer Verbrecher das volle Ausmaß der


negativen Konsequenzen für sich selbst kennt, die das Verbrechen für ihn


verursacht, wird er sich tausendmal überlegen, ob er es begeht. Das


Bewußtsein von der Strafe wird den Verbrecher auf zwei Arten vom Begehen


des Verbrechens abbringen. Ein Verbrecher, der schon einmal bestraft worden


war, wird höchstwahrscheinlich nicht noch einmal zu diesem zurückkehren.


Was den Rest der Gesellschaft betrifft, er wird durch das Bewußtsein von den


Auswirkungen des Verbrechens davon zurückgehalten, es zu verüben. Um die


allgemeinen Auswirkungen des Verbrechens bekannt zu machen, hat der Islam


das Prinzip eingeführt, öffentlich anzukündigen, wann die Bestrafung


vollzogen wird. Gott sagt:


“…Und eine Anzahl der Gläubigen soll ihrer Pein


beiwohnen.” (Quran 24:2)


Das zweite Ziel: Der Islam will den Verbrecher bessern. Der Qur´an


erwähnt häufig die Reue in Verbindung mit den Verbrechen, die er aufzählt,


und macht deutlich, dass die Tür zur Reue immer offen steht, wann auch immer


der Übeltäter seine Straftaten aufgibt und sich angemessen verhält. Er hat die


Reue zu einem Mittel bestimmt, das eine feste Strafe unter Umständen


abwenden kann, wie die Strafe für Straßenraub. Gott sagt:


“…Ausgenommen davon sind jene, die bereuen, noch ehe


ihr sie in eurer Gewalt habt. So wisset, dass Gott


Allvergebend, Barmherzig ist.” (Quran 5:34)


Gott sagt bezüglich der Strafe für Ehebruch:


“Wenn sie aber umkehren und sich bessern, dann lasset ab


von ihnen; denn Gott ist Gnädig, Barmherzig.” (Quran


4:16)


Gott sagt nach der Erwähnung der Strafe für falsche Beschuldigung:


“…außer jenen, die es hernach bereuen und sich bessern;


denn wahrlich, Gott ist Allvergebend, Barmherzig.”


Gott sagt nach der Erwähnung der vorgeschriebenen Strafe für Diebstahl:


“Aber wer es bereut nach seiner Freveltat und sich bessert,


von dem wird Gott die Reue annehmen; denn Gott ist


Allvergebend, Barmherzig.” (Quran 5:39)


Dieses Ziel wird häufiger bei den Strafen nach Ermessen beobachtet, bei


denen der Richter verpflichtet ist, die Umstände des Straftäters zu bedenken


und seine Besserung zu sichern.


Das dritte Ziel: Die Strafe ist eine Läuterung für das Verbrechen. Es ist


nicht wünschenswert, einen Verbrecher mild zu behandeln, der die Sicherheit


der Gesellschaft in Gefahr zu bringt. Der Verbrecher sollte seinen gerechten


Lohn erhalten, solange er damit zufrieden ist, den Pfad des Bösen


eingeschlagen zu haben anstelle des Pfades der Rechtschaffenheit. Es ist das


Recht der Gesellschaft, ihre Sicherheit und die ihrer einzelnen Mitglieder zu


schützen. Der Qur´an bestätigt dieses Ziel, wenn er einige der Strafen


erwähnt. Gott sagt:


“Dem Dieb und der Diebin schneidet ihr die Hände ab, als


Vergeltung für das, was sie begangen haben.“ (Quran 5:38)


“Der Lohn derer, die gegen Allah und Seinen Gesandten


Krieg führen und Verderben im Lande zu erregen


trachten, soll sein, dass sie getötet oder gekreuzigt werden


oder dass ihnen Hände und Füße wechselweise


abgeschlagen werden oder dass sie aus dem Lande


vertrieben werden.“ (Quran 5:33)



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