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Was mich dem


Paradies näher bringt





Jotiar Bamarni





www.islamhouse.com








Dieses Buch darf in seiner jeweils neuesten Ausgabe


– die beim Autor (bamarni@gmx.de) angefordert werden kann –


gedruckt, vervielfältigt und übersetzt werden


mit der Auflage, dass keinerlei Änderungen,


Hinzufügungen oder Streichungen im


Text vorgenommen werden.


1. Auflage 2015


Foto, Umschlagsgestaltung


und Typografie: J. Bamarni


3





...was mich dem Paradies näher bringt


Jeder von uns sollte zumindest genau so klug sein wie der


einfache Beduine und sich diese wichtige Frage stellen,


bevor es zu spät ist.


Abu Ayub Al-Ansari berichtete: Ein Beduine


(Wüstenaraber) stellte sich dem Gesandten Allahs in


den Weg, als dieser sich auf einer Reise befand. Er nahm


den Zügel seiner Kamelstute und fragte: O Gesandter


Allahs, oder: O Muhammad, sag mir, was mich dem


Paradies näher bringt und was mich vom Höllenfeuer


entfernt! Der Prophet schwieg, dann sah er seine


Gefährten an und sagte: „Er ist erfolgreich geworden“


oder „Er wurde rechtgeleitet“. Er fragte: „Was hast du


gesagt?“ Der Beduine wiederholte seine Frage.


Der Prophet, Allahs Segen und Frieden auf ihm, sagte:


„Indem du Allah dienst, keinen Schirk begehst, das


Gebet verrichtest, die Zakat (Bedürftigenabgabe)


entrichtest und die Verwandtschaftsbande


aufrechterhältst! (Jetzt) lass die Kamelstute los!“


Muslim 13, Buchari 1396, 5983, Nasai 467


In Bezug auf die Aussage "Er nahm den Zügel seiner (des


Propheten) Kamelstute und fragte..." fällt die


Unhöflichkeit dem Gesandten Allahs gegenüber auf. Man 


4


kann es hier aus der Sicht betrachten, dass dieser Mann


sich in einer Notlage befand, da er sich sorgte, etwas


enorm Wichtiges für sich und sein Leben, ja, und auch


das Jenseits, verpassen zu können, wenn ihm die


Gelegenheit entgehen würde, zu erfahren, was ihn dem


Paradies näher bringt und was ihn vom Höllenfeuer


entfernt! Da hatte er also den Zügel des Kamels vom


Propheten in der Hand und den Retter vor sich. Von den


vergänglichen Schätzen der Dunya wollte er nichts,


sondern kurz und präzise informiert werden, welche


Taten ihn zum Ziel, in die Heimat des Paradieses bringen.


Der Gesandte Allahs dem von Allah, Dschawami’ul


Kalim1


لمِك َال ع َجوام) َkurze und prägnante Worte mit klaren


Bedeutungen) verliehen wurde, fasste das Wichtigste


zusammen, als er sagte:


„Indem du Allah dienst َللا َّدُبُعَ ْت ,"das heißt, Ihn im


Tauhid anbetest und den Glauben an Folgendes hast:


1- Tauhid Ar-Rububiya


Dass Allah Eins ist, sowohl in Seiner Herrschaft als auch


in Seinen Handlungen keine Teilhaber hat. Er erschuf


alles und bedarf niemaden.


2- Tauhid Al-Uluhiya


Dass Er keine Teilhaber in Seiner Anbetung, Verehrung


und Göttlichkeit hat, das heißt, niemand neben Ihm


angebetet und verehrt werden darf.


3- Tauhid Al-Sama´ was Sifat.


1 Dschawami´ul Kalim كم ََِال عَجوام َdieses Wort kommt unter anderem im Hadith 523 vor und dort


wird ausführlicher erläutert.


5


Dass Er Einer/Eins ist, Dem nichts und niemand jemals


gleich ist. Seine Namen und Eigenschaften sind


unvergleichbar.


Mit diesen drei Aspekten erfüllt man die Bedingungen


des Tauhid. Erfüllt man einen einzigen dieser drei


Aspekte nicht, begeht man Schirk.


Weiter sagte der Prophet zu dem Beduinen:


Indem du kein Schirk begehst اًيئْش َهِ ِ


 dasََ...", ل تُ ْشِر ُك ب


heißt, Ihm nichts beigesellst.


Spätestens hier sollten wir wach werden und lernen, was


Schirk ist, denn es ist ein Hindernis zwischen uns und


dem Paradies. So stellen wir uns die Fragen: Womit


verrichten wir unsere Ibada für Allah (d.h., Allah dienen)


und welche Art Ibadat (Pl. von Ibada) gibt es? Wie viele


und welche Arten von Schirk gibt es?


Ibada ist ein Sammelbegriff für alles, was Allah liebt und


womit wir Seine Zufriedenheit erlangen. Es gibt zwei


Sorten der Ibadat:


Ibadat Qalbiya قلبية عباداتmit dem Herzen


 .Ibadat körperlicheِ عبادات بَدَنِيّة Badaniya Ibadat


1. Die Ibadat mit dem Herzen stellen die Basis aller


Ibadat dar und sind die höchsten und wertvollsten. Mit


Ibadat Qalbiya (die mit dem Herzen) misst Allah Seine


Diener ab. Und Allah sagt:





“Euer Herr weiß wohl, was in eurem Innersten ist. Wenn


ihr rechtschaffen seid, so ist Er gewiß für die sich (zu


Ihm) stets Bekehrenden Allvergebend.” (Al-Isra´ 17:25)


6


Der Gesandte Allahs sagt:





"... Im menschlichen Körper ist ein Stück Fleisch, wenn


es gesund ist, ist der ganze Körper gesund, und wenn es


ungesund ist, ist der ganze Körper ungesund. Wahrlich ist


dieses (Stück Fleisch) das Herz.”2


Deswegen sind es die Werke des Herzens, die eine


Person nach oben erheben, auch wenn die körperlichen


Ibadat wenige sind. Zu diesen Ibadat Qalbiya gehören


die Liebe, Inaba3


, Furcht, Hoffnung und das Vertrauen


und sich Verlassen auf Allah (in Arabisch Tawakkul).


2. Ibadat Badaniya, von denen es drei Sorten gibt:


a) ausschließlich finanzielle Ibadat


b) ausschließlich körperliche Ibadat


c) finanzielle und körperliche Ibadat


Zu den ausschließlich finanziellen Ibadat sind wie die


Sadaqa, die Zakat und das Ausgeben auf dem Weg


Allahs.


Zu den ausschließlich körperlichen Ibadat gehören z. B.


das Gebet und das Fasten.


Zur finanziellen und körperlichen Ibadat gehört zum


Beispiel die Hadsch, da man für die Reise finanziell


aufkommen muss und darüber hinaus auch körperliche


2 Authentisch: Sahih Buchari 52, Sahih Muslim 1599


3


Inaba ist wenn ein Mu´min sich immer wieder Allah zuwendet. Allahs subhanah sagt: “O ihr, die


ihr glaubt, wendet euch in aufrichtiger Reue zu Allāh.” (66:8) und „Und kehrt euch zu eurem


Herrn, und ergebt euch Ihm, bevor die Strafe über euch kommt; (denn) dann werdet ihr keine


Hilfe finden.” (39:54) 


7


Anstrengungen auf sich nimmt, so zum Beispiel bereits


die Mühe der Reise, der Tawaf, der Sa’i zwischen Safa


und Marwa und alle sonstigen Anstrengungen während


der Hadsch. Ebenso gehört der Dschihad zur finanziellen


und körperlichen Ibadat. Wenn man die Muslime


verteidigt, den Unterdrückten zum Sieg verhilft und die


Freiheit der Ausübung der Religion herstellt, ist dies


sowohl als finanzielle als auch als körperlichen Ibadat zu


verstehen.


Die bei Allah wertvollsten Ibadat sind jene, die von Herz


und Körper ausgehen. Und dafür hat Er uns erschaffen:





"Und Ich habe die Dschinn und die Menschen nur (dazu)


erschaffen, damit sie Mir dienen." (Ad-Dariyat 51:56)


Einmal rief der Gesandte Allahs : „O Muadh Bin


Dschabal?“ (dreimal): „Weißt du, welches Recht Allah


den Menschen gegenüber besitzt?“ Er antwortete: Allah


und Sein Gesandter wissen es am besten. Er sagte:


„Allah hat den Menschen gegenüber das Recht, dass


sie Ihm dienen und Ihm nichts beigesellen (keinen


Schirk zu begehen).“ Er , fragte nach einer Weile


erneut: „O Mu‘adh Bin Dschabal, kennst du das Recht


der Menschen Allah gegenüber, wenn sie Seines


befolgen?“ Er antwortete: Allah und Sein Gesandter


wissen es am besten. Er sagte: „Dass Er sie (die keinen


Schirk begehen) nicht bestraft.“4


4Muslim 30; Buchari 5967, 6267, 6500 


8


Das heißt, Allah zu dienen, reicht nicht aus. Wir dürfen


auch keinen Schirk begehen, das heißt, die Ibadat, die nur


an Allah gerichtet sind, nicht an jemand anderen richten


(Tauhid Al-Uluhiya genannt). Aber woher wissen wir, ob


und wann wir Schirk begehen?


Bis hier haben wir den Teil der Ibadat und ihre


Kategorien erläutert. Nun soll der andere Teil, nämlich


das Begehen von Schirk und die verschiedenen Arten von


Schirk, erläutert werden, um davor zu warnen. Wenn


somit jemand Allah ohne Wissen dient, kann er früher


oder später dem Schirk verfallen, bewusst oder


unbewusst; und seine Ibadat werden nicht angenommen.


Allah sagt:


"Dir und denjenigen, die vor dir waren, ist ja (als


Offenbarung) eingegeben worden: "Wenn du (Allah


andere) beigesellst, wird dein Werk ganz gewiß hinfällig,


und du gehörst ganz gewiß zu den Verlierern..." (39:65)


und: Alle Gesandten und Propheten, Allah segne sie und


schenke ihnen Frieden, unter ihnen die fünf Standhaften


Noah, Abraham, Moses, Jesus und Muhammad, haben


zum Tauhid, also dem Eingottglaube, gerufen und vor


Schirk gewarnt. Unter Schirk ist ferner zu verstehen, dass


man eine Fähigkeit oder Eigenschaft, die allein Allah


besitzt, anderen Menschen oder Dingen zuspricht oder


man einen Gottesdienst, den man Allah widmet, auch


jemand anderem widmet. Aus diesem Grund, der


Ignoranz seinem Schöpfer gegenüber, der uns und alles


um uns herum erschaffen hat und uns mit allem versorgt, 


9


wozu niemand anderer fähig wäre, wobei Allah von uns


dafür lediglich unsere Anerkennung und unseren Dank


von uns erwartet, stellt Schirk eine schlechte Tat und eine


Sünde dar. Je nachdem in welchem Maße, gibt es kleinen


und großen Schirk, wobei die Beigesellung anderer neben


Allah unter anderem aus den zuvor genannten Gründen


unter den großen Schirk fällt:





"Schirk ist fürwahr ein gewaltiges Unrecht" (31:13)


Ein Unrecht des Schirk liegt darin, dass man den


Schöpfer auf die Ebene der Geschöpfe stellt, wie die


meisten Schia und Sufis es machen. Wobei man, wie


bereits erwähnt, zwischen großen und kleinem Schirk


unterscheidet.


Der oben angeführte große Schirk, fällt in die Kategorie


Schirk der Rububiya und Uluhiya oder auch Schirk der


Namen und Eigenschaften Allahs - diese stellen das


Gegenteil des reinen Tauhid dar.


Die Ulama sind der Meinung, dass das Begehen des


großen Schirk das ewige Verweilen in der Hölle zur


Folge hat und die Taten einer solchen Person allesamt


nichtig werden.


Der große Schirk األكبر الشرك:


Liegt großer Schirk vor, trennt dieser den Muslim vom


Islam, da er genau das Gegenteil von Tauhid, also des


Eingottglaubens, darstellt. Hierbei gibt es drei


Kategorien:


1. Schirk in der Rububiya الربوبية في شرك jemand glaubt,


dass etwas/jemand anderes als Allah das Universum


erschaffen hat und kontrolliert.


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Zu dieser Kategorie von Schirk gehörte der Pharao,


welcher, wie es im Quran steht, von sich behauptete,:


“Er sagte: Ich bin euer höchster Herr. Da ergriff Allah ihn


als warnendes Beispiel für das Jenseits und das


Diesseits.” (79:24-25)


Da ließ Allah ihn ertrinken, um seine Behauptung


ungültig zu machen, denn wie wird ein Herr und


Schöpfer in seinem Reich ertrunken, wenn er es


kontrollieren würde.


Abdullah (Ibn Masud) berichtete: Ich fragte den


Gesandten Allahs : Welche Sünde ist vor Allah am


gewaltigsten? Er antwortete: „Allah etwas beigesellen,


obwohl Er dich erschuf.“ Ich sagte: Wahrlich, dies ist


gewaltig...“ Muslim 86


2. Schirk in der Uluhiya للوهيةَا في شرك


Hierbei opfert jemand Ibadat, die eigentlich nur für Allah


verrichtet werden dürfen. So zum Beispiel das Opfern


eines Tieres, Bittgebete an jemand anderen wie


beispielsweise einen Verstorbenen, in der Annahme


richten, der Tote könne als Vermittler zwischen ihm und


Allah stehen und ihn Allah näher bringen, ungeachtet


dessen, ob der Tote in seinem Leben ein Rechtschaffener


Mensch war oder nicht. All diese Dinge versteht man


unter Schirk der Uluhiya. Was die Ibadat betrifft, hat


Allah keine Vermittler, nicht von Seinen Geschöpfen


oder irgendetwas anderem, zwischen Sich und Seinen


Diener gestellt. Die Diener Allahs sind verpflichtet, sich 


11


nur Allah zu nähern und nur Ihn zu verherrlichen, Dem


allein es gebührt, gedient zu werden - ohne Vermittler -


mit sämtlichen Ibadat wie Liebe, Furcht, Hoffnung,


Gebete, Zakat, Hadsch und alle anderen Ibadat Qalbiya


und Badaniya. Allah, ta’la, sagt:





“Sag: Gewiss, mein Gebet und mein (Schlacht)opfer,


mein Leben und mein Sterben gehören Allah, Dem Herrn


der Weltenbewohner. Er hat keinen Teilhaber. Dies ist


mir befohlen worden, und ich bin der erste der (Ihm)


Ergebenen.” (6:162-163)


Ebenso wenig bittet man die Sonne, den Mond,


irgendeinen der Planeten oder auch Propheten, dass sie


dem Menschen einen Nutzen bringen oder eine


Katastrophe abwenden, während diese Bittgebete nur an


Allah gerichtet werden. Denn ansonsten sind dies Ibadat


für andere außer Allah, womit man Ihm Partner zur Seite


gestellt hat. Allah, taala, sagt:





„Sag: Gewiß, ich bin ja nur ein menschliches Wesen


gleich euch; mir wird (als Offenbarung) eingegeben, dass


euer Gott ein Einziger Gott ist. Wer nun auf die


Begegnung mit seinem Herrn hofft, der soll rechtschaffen


handeln und beim Dienst an seinem Herrn (Ihm)


niemanden beigesellen.“ (18:110)


12


Die Propheten wurden also mit der Verkündung der


Botschaft beauftragt und waren die besten Vorbilder.


Dennoch können sie keinen Schaden abwenden und keine


Bittgebete annehmen.


Folgend nur einige Beispiele von zum Teil weit


verbreitetem Götzendienst und damit dem Begehen des


großen Schirk , unter anderem mit dem Richten von


Bittgebeten an und Erbringen von Opfern für: Tote,


Götzen, Bäume, Steine, Sterne, Dschinn, Engel,


Rechtschaffene, Propheten usw.


Einige Menschen sind der Überzeugung, dass ihnen


neben Allah ein Mensch schaden und nutzen kann und er


auch dazu taugt, angebetet zu werden - so wie es im Fall


mancher irregeleiteter Sekten ist, die ihren Scheichs solch


eine Stellung zukommen lassen.


All dies und Ähnliches fällt in die Kategorie großer


Schirk. Gleiches und Ähnliches praktizieren einige


Menschen mit Dschinn, in dem sie Bittegebete an sie


richten und Opfer für sie erbringen aus Furcht vor ihrem


Übel. Selbst wenn Menschen diese Praktiken für


Propheten anwenden, fällt all dies unter Aberglaube und


großen Schirk. Denn nur Allah allein verdient es,


angebetet zu werden und nur Er allein ist fähig dir zu


helfen und dir zu schaden und Er allein kann deine Bitten


erhören. Hilft dir ein Mensch, geschieht dies, weil Allah


es erlaubt und bestimmt hat. Würde Er, Der einzig wahre 


13


Helfer, es nicht erlauben, so könnte dir auch niemand


helfen, selbst wenn er wollte. Allah, taala, sagt:





(107-106


„Und rufe nicht statt Allah (etwas) anderes an, das dir


weder nützt noch schadet. Tätest du es, dann wärest du


gewiss unter den Ungerechten. Und wenn dich Allāh mit


einem Übel treffen will, so gibt es keinen, der es


hinwegnehmen kann, außer Ihm; und wenn Er dir etwas


Gutes erweisen will, so gibt es keinen, der Seine Gnade


verhindern kann. Er lässt sie unter Seinen Dienern


zukommen, wem Er will, und Er ist der Allverzeihende,


der Barm-herzige.“ (10:106-107)


Und Er sagt:





ِ 14-13 ب


„Dies ist Allah, euer Herr; Sein ist das Reich, und


jenen, die ihr statt Seiner anruft, gehört nicht einmal


Macht über das Häutchen eines Dattelkerns. Wenn ihr


sie bittet, hören sie eure Bitte nicht; und wenn sie diese


auch hören würden, so würden sie euch nichts in


Erfüllung bringen. Und am Tage der Auferstehung


werden sie leugnen, dass ihr (sie) zu Göttern nahmt.“


(35:13-14). 


14


Er hat das Richten der Bittgebete an andere als Ihn zum


Schirk ernannt. Und Allah sagt:





ال 117 ،


“Und wer neben Allah einen anderen Gott anruft, für den


er keinen Beweis hat, dessen Abrechnung liegt nur bei


seinem Herrn. Gewiß, den Ungläubigen wird es nicht


wohl ergehen.” (23:117) hier hat Allah auch


diejenigen, die ihre Bittgebete neben Allah an andere


richten als Ungläubige bezeichnet.


Abu Hureira  berichtete: Ich hörte den Gesandte


Allahs sagen: „Allah, der Erhabene, sagt: 'Ich benötige


keine Teilhaber. Wer eine Tat vollbringt und Mir


jemanden beigesellt, den lasse Ich mit seiner


Beigesellung (allein).'“5


Abu Hureira  berichtete: Ich hörte den Gesandten


Allahs (s) sagen: „Der erste Mensch, der am Tag der


Auferstehung verurteilt wird, ist ein Märtyrer. Er wird


gebracht und seine Wohltaten, die er wiedererkennt,


werden ihm vorgestellt. Er wird gefragt werden: „Was


hast du damit gemacht?“ Er wird sagen: „Ich habe um


Deinetwegen gekämpft, bis ich als Märtyrer fiel.“ Er wird


sagen: „Du hast gelogen, du kämpftest, damit man sagt,


dass du tapfer bist. Das wurde ja gesagt.“ Es wird dann


befohlen, ihn auf dem Gesicht zum Feuer zu ziehen und


hineinzuwerfen. Es wird ein Mann gebracht werden, der


sich Wissen aneignete, es andere lehrte und den Koran


las. Dieser wird gebracht und seine Wohltaten werden


5


Sahih Muslim 2985


15


ihm vorgestellt, welche er wiedererkennt. Er wird gefragt


werden: „Was hast du damit gemacht?“ Er wird sagen:


„Ich habe um Deinetwegen gelernt und gelehrt und las


Deinetwillen den Koran.“ Es wird gesagt: „Du hast


gelogen, du lerntest das Wissen, damit man sagt, dass du


ein Gelehrter bist und du hast den Koran gelesen, damit


man sagt, du seiest ein Koranleser. Das wurde ja gesagt.“


Es wird dann befohlen, ihn auf dem Gesicht zum Feuer


zu ziehen und hineinzuwerfen.


Des Weiteren wird ein Mann gebracht werden, den Allah


zu einem wohlhabenden Menschen gemacht und ihm


viele Reichtümer verliehen hatte. Er wird gebracht, seine


Wohltaten werden ihm vorgestellt und er wird sie


wiedererkennen. Er wird gefragt werden: „Was hast du


damit gemacht?“ Er wird sagen: „Ich habe keinen Weg


unterlassen, den Du gerne hast und auf dem man spendet,


ohne, dass ich um Deinetwillen gespendet habe.“ Er wird


sagen: „Du hast gelogen, du tatest dies, damit man sagt,


dass du großzügig bist. Das wurde ja gesagt.“ Es wird


dann befohlen, ihn auf dem Gesicht zum Feuer zu ziehen


und hineinzuwerfen."6


Die gewaltigste Sünde, die seit Anbeginn der Menschheit


existiert und bis heute begangen wird, ist der Schirk.


Allah sagt es so:


(إن الشرك لظلم عظيم.( )لقمان:13 )


“Schirk ist fürwahr ein gewaltiges Unrecht.” (31:13)


6


Sahih Muslim 1905


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Dem Schöpfer gegenüber, Der die Menschen erschuf,


Der Leben gibt, Rizq gibt, und Der sterben lässt. Trotz all


dieser Gaben, werden manche Menschen undankbar


verharrend alles leugnen und sogar Schirk begehen,


indem sie etwas anderes verherrlichen und ihre Ibadat an


andere richten - welch großes Unrecht und welches


Abirren. Daher ist auch die Strafe Allahs für den


Muschrik am härtesten:





أ ) سورة المائدة : 72 )


“Wer Allah (etwas) beigesellt, dem verbietet fürwahr


Allah das Paradies, und dessen Zufluchtsort wird das


(Höllen)feuer sein. Die Ungerechten werden keine Helfer


haben.” (5:72)


Das heißt, man kann für jede Sünde auf Vergebung


hoffen, außer jener, der Schirk begeht und keine Tawbah


übt.





„Allah vergibt gewiß nicht, dass man Ihm (etwas)


beigesellt. Doch was außer diesem ist, vergibt Er, wem


Er will.“ (4:48)


Ferner gehört es auch zum großen Schirk, sich vor


jemand anderem als Allah هللا لغير السجودniederzuwerfen.


3. Schirk der Al-Sama´ was Sifat والصفات األسماء في الشرك .


Dies ist der Fall, wenn man die Namen und


Eigenschaften Allahs, welche unvergleichbar sind,


stattdessen auf Seine Geschöpfe anwendet. So zum


Beispiel, wenn jemand von einem Menschen behauptet, 


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er würde das Verborgene kennen oder er habe


Fähigkeiten, die ihn unbesiegbar machen. Bei den


Schiiten und einigen anderen kleinen Sekten, schreibt


man den Führern oder Scheichs göttliche Eigenschaften


der absoluten Unfehlbarkeit zu.


Genauso wie die Götzendiener sagen jene, die ihre


Scheichs oder Prister als Vermittler sehen: "Wir dienen


ihnen nur, damit sie uns Allah nahebringen." (39:3) Und


Allah, ta´la, sagt:


„Allahs sind die schönsten Namen; so ruft Ihn damit an


und lasst diejenigen, die mit Seinen Namen abwegig


umgehen. Ihnen wird das vergolten, was sie zu tun


pflegten.“ (7:180)


Man muss Allah so verstehen, wie Er Sich im Quran


beschrieben hat und Sein Gesandter Ihn beschrieben


hat, ohne dabei Seine Namen und Eigenschaften


wegzuinterpretieren oder ihnen andere Bedeutungen


beizumessen.


Er, subhana, ist nicht wie Seine Geschöpfe.


Beispielsweise wird Er nicht müde, bereut nicht, braucht


keine Kinder, wie die Menschen usw.:





„Nichts ist Ihm gleich; und Er ist der Allhörende, der


Allsehende.“ (42:11) Sehen und Hören sind


selbstverständlich Eigenschaften der Menschen; doch


wenn sie Allah zugeschrieben werden, sind sie denen der


Menschen nicht im Entferntesten ähnlich. Die


Vollkommenheit der Eigenschaften Allahs ist also nicht


mit den begrenzten und im Vergleich schwachen


Eigenschaften des Menschen zu vergleichen. Daher ist 


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der Mensch auch nur begrenzt fähig, sich die


Eigenschaften Allahs vorzustellen.


Was die Namensgebung von Menschen betrifft, so ist es


uns nicht erlaubt, einen der Namen Allahs zu tragen,


außer mit dem Zusatz „Abd“, was „Diener“ bedeutet.


Zum Beispiel Abdullah – Diener Allahs, oder AbdulKhaliq – Diener des Schöpfers usw.


Es gibt Eigenschaften, die Allah selber Seinen


Gesandten damit beschrieben hat, wie:


„Zu euch ist nunmehr ein Gesandter aus euren eigenen


Reihen gekommen. Bedrückend ist es für ihn, wenn ihr in


Bedrängnis seid, (er ist) eifrig um euch bestrebt, zu den


Gläubigen gnadenvoll und barmherzig.“ (9:128)


Da der Mensch nicht ein „Abd“ eines anderen Menschen


sein kann, ungeachtet dessen, wie rechtschaffen dieser


sein mag, darf man auch nicht Namen wie Abdul-Masih


(Diener des Masias), Abdul-Nabi (Diener des Propheten),


Abdul-Rasul (Diener des Gesandten) oder Abdul-Hussein


(Diener Husseins) vergeben.


الشرك اَلصغر Schirk kleine Der


Der kleine Schirk stellt ein Mittel dar, das zum großen


Schirk führt und aus diesem Grund sehr ernst genommen


werden sollte. Er macht den Tauhid zwar nicht ungültig


und zerstört auch nicht seine Basis, jedoch macht er ihn


unvollkommen und den Menschen dafür anfällig, leichter


in den großen Schirk zu fallen.


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Offenkundiger kleiner Schirk hat zwei Kategorien: Taten


und Worte. Zum Beispiel das Schwören bei jemand


anderem als Allah, etwa wie: Wa hayati, wa scharafi, wa


hayat... - ich schwöre bei meinem Leben, meiner Ehre,


bei Soundso. Ibn Umar berichtete, er hörte einen Mann


sagen: „Nein, bei der Kaaba!" Ibn 'Umar warnte ihn:


„Schwöre bei niemandem außer bei Allah, denn ich hörte


den Gesandten Allahs sagen: "Wer bei jemand


anderem außer Allah schwört, der begeht Kufr oder


Schirk."


(Tirmidhi sagte: Ein hassan Hadith, Tirmidhi 1535; Abu


Daud 3251, Albani: Sahih)


Und der Gesandte Allahs sagt:: „Allah, der Erhabene,


verbietet euch, bei euren Eltern zu schwören. Wenn


jemand überhaupt schwören sollte, dann bei Allah oder er


soll schweigen!”7 Ebenfalls gehören dazu Aussagen wie


"Ich verlasse mich auf Allah und auf dich.“


Ferner gehören zum kleinen Schirk "Glücksbringer" jeder


Art, wie beispielsweise das bekannte blaue Auge oder


andere Talismane, selbst wenn es eine Quran-Aya ist und


man sich davon erhofft, dass sie einen vor Unheil und


auch dem bösen Blick beschützen würde.


7 Authentisch: Sahih Buchari 6108, 6646, Sahih Muslim 1646


20


Um den kleinen Schirk als solche zu nennen, haben die


Ulama unter anderem folgende zwei Ahadith als Quelle


und Beweise angeführt:





"Die Sache, die ich für euch am meisten fürchte, ist der


kleine Schirk." Man fragte: Was ist der kleine Schirk, o


Gesandter Allahs? Er antwortete: "Ar-Riya’


(Augendienerei, Prahlerei)."9


"عن شداد بن أوس رضي هللا عنه قال: كنا نعدّ على عهد رسول هللا أن


10 الرياء الشرك األصغر"


Schaddad Bin Aws sagte: Ar-Riya’ (Prahlerei) haben wir


zu den Lebzeiten des Gesandten Allahs zum kleinen


Schirk gezählt.”11


Verborgener Schirk, Al-Schirk Al-Chafi الخفي الشرك ist


eine Form von Schirk, welcher die meisten verfallen -


und zwar der Schirk der Absichten. Ibn Chuzayma


überliefert folgenden Hadith: „Der Gesandte Allahs ist


herausgekommen und verkündete: „O ihr Menschen,


hütet euch vor dem heimlichen Schirk! Man fragte: O


Gesandter Allahs, was ist denn der heimliche Schirk? Er


erwiderte: Wenn jemand zum Gebet steht und versucht,


8


رواه أ محد يف "املس ند" )5/429 )وحصحه احملققون، وحصيح يف "حصيح اجلامع" )1555


9 Berichtet von Ahmad in Musnad. Von Albani als Sahih eingestuft


أ خرجه ابن قانع يف معجم الصحابة )1/34 ،)والطرباين يف الكبْي ) 7/289 ،)والبهيقي يف الشعب )5/337 ،)وحصحه احلامك يف 10


املس تدرك )4 /365 ،)وال لباين يف حصيح الَتغيب )32)


11 Ibn Qani’ im Lexikon der Sahaba, 1/34, Tabarani in seinem großen Mu’ jam 7/289, Baihaqi in


Schu’ab 5/337, Al-Hakim hat diesen Hadith in Mustadrak als Sahih eingestuft 4/365 und Albani in


Sahih At-Targhib 32.


21


sein Gebet schöner zu verrichten, (nur) weil er von den


Menschen gesehen wird - das ist der heimliche Schirk.“


Wenn jemand für gewöhnlich keine Ibada verrichtet


außer für Riya’, so würde er ohne diesen Anlass mit aller


Wahrscheinlichkeit nicht beten, nicht fasten, kein Dhikr


machen und nicht im Quran lesen. Solch eine Person


gehört zu den Heuchlern, und Allah sagt über sie:





“Wahrlich, die Heuchler versuchen, Allāh zu überlisten;


doch Er wird sie überlisten. Und wenn sie sich zum


Gebet hinstellen, dann stellen sie sich nur ungern auf;


(sie tun dies nur), um von den Menschen gesehen zu


werden, und sie gedenken Allāhs nur selten. (142)


Unentschlossen schwanken sie zwischen diesen und


jenen und gelangen weder zu diesen noch zu jenen…” bis


zur Aya: “Wahrlich, die Heuchler befinden sich auf dem


untersten Grund des Höllenfeuers, und du findest für sie


keinen Helfer; außer jenen, die es bereut haben und


sich bessern und zu Allāh Zuflucht nehmen und die sich


mit ihrem Glauben nur an Allāh richten. Diese gehören


also zu den Gläubigen. Und Allāh wird den Gläubigen


einen gewaltigen Lohn geben.” 4:142-146


Folgend ein plausibles Beispiel, um den Unterschied


zwischen großem und kleinem Schirk darzustellen: Zwei 


22


Täter stehen vor dem Richter. Dieser fragt den einen


Angeklagten: Würdest du bei Allah schwören, dass du


die Tat nicht begangen hast? Er schwört bei Allah. Dann


fragt er erneut: Würdest du bei Badawi, oder Ghawsil


Gailani schwören, dass du die Tat nicht begangen hast?


Der Mann fängt an zu zweifeln und schwört nicht, weil er


sich vor Badawi fürchtet. Der zweite Angeklagte wird


gefragt, ob er bereit wäre, zu schwören, dass er die zu


Frage stehende Tat nicht begangen hat. Dieser sagte:: Ich


schwöre beim Leben des Propheten, ich habe es nicht


getan.


Wer begeht das größere Unrecht?


Beide haben gelogen, doch der erste Mann hat eine


gewaltige Sünde begangen, weil er Badawi mehr fürchtet


als Allah. Hätte er einfach nur bei Allah geschworen,


hätte er zwar eine große Sünde begangen, wobei sein


Islam jedoch nicht ungültig geworden wäre. Doch einen


Menschen auf die gleiche Stufe wie Allah zu stellen, und


in diesem Falle sogar noch höher, da er vor seinem


Scheich mehr Angst hatte als vor Allah, stellt großen


Schirk dar.


Ibn Masud sagte sogar:





“Wenn ich bei Allah schwöre und dabei lüge, ist mir dies


lieber als dass ich bei jemand anderem schwören


würde.”13


لصحايب( 12





13 Majma’ Al-Zawa’d von Al-Haithami 4/180, und von Albani in Sahih At-Targhib als Sahih


eingestuft 2953 (es handelt sich um einen Hafith/Hadith(?) Mawquf, d.h., er wird einem Sahabi


zugeschrieben).


23


Den Schwur bei jemand anderem als bei Allah, was zum


kleinen Schirk zählt, betrachtete er als schwerwiegender


als den Schwur bei Allah während man lügt, obwohl


dieser eine große Sünde darstellt.


Des Weiteren gehört der pessimistische Aberglaube zum


kleinen Schirk. So beispielsweise die Absicht, sich auf


eine Reise zu begeben, man aber einer Katze oder einem


bestimmten Menschen begegnet und seine Reise dann mit


der Begründung, das diese Begegnung Unglück bringe,


nicht antritt oder sie abbricht.


Ferner gehört es zum Schirk, zu Wahrsagern zu gehen.


Doch hier gibt es zahlreiche Meinungen, da es auch


davon abhängt, ob man die Aussagen von sogenannten


Wahrsagern glaubt. Das Tragen von Amuletten und


ähnlichen Utensilien, wie zum Beispiel ein Ring, mit dem


Glauben, man wäre auf diese Weise geschützt, fällt


ebenfalls in die Kategorie des kleinen Schirk, kann je


nach Anwendung aber auch zum großen Schirk führen.


Die Informationen zum Thema Schirk sind sehr viel


umfangreicher, würden an dieser Stelle aber den Rahmen


der Arbeit sprengen. Zum besseren Verständnis werden


jedoch noch einige


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Verbesserungsvorschläge oder Textanforderung von:


bamarni@gmx.de



 



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