Wenn sich die Früchte des Glaubens nur auf die Zufriedenheit Allâhs beschränkten, wäre dies bereits eine ausreichende Belohnung. Aber Allâh der Majestätische ist den Gläubigen im Diesseits und im Jenseits gnädig und beschert ihnen als Vergeltung für deren Glauben segensreiche Dinge. Warum auch nicht! Denn die Gläubigen sind das Volk Allâhs auf dieser Erde. Sie sind Seine Gefolgsleute und Seine Lieben. Der Glaube ist das Beste für das Individuum im Diesseits und im Jenseits und das Beste für die Gemeinschaft, damit sie ein ruhiges und zufriedenes Leben lebt. Der Glaube trägt viele Früchte, zu denen Folgendes gehört:
1. Allâh verteidigt die Gläubigen:
Es gehört zu Allâhs Gesetzmäßigkeit hinsichtlich Seiner Schöpfung, dass er einen Propheten zu dessen Volk sendet, um es zum anbetenden Dienen Allâhs und Gehorsam Ihm gegenüber aufzufordern. Daraufhin glauben manche und andere wiederum erklären es für Lüge. Allâh rettet die Gläubigen und vernichtet diejenigen, die es für Lüge erklären. Da war beispielsweise Noah , den Allâh rettete und die Islâm-Leugner ertrinken ließ. Und Abraham , den Allâh vor dem Feuer bewahrte. Und Moses , den Allâh der Majestätische mit den Gläubigen vor dem Pharao und dessen Soldaten errettete.
Dschuraidsch war ein ergebener anbetend Dienender Allâhs unter den Kindern Israel. Er war unter ihnen ein Beispiel für Enthaltsamkeit und anbetendes Dienen. Die Menschen erzählten sich gegenseitig von seinem anbetenden Dienen. Eine Frau versuchte, ihn einmal zu verführen und vom rechten Weg abzubringen. Sie bot sich ihm an und er lehnte ab. Daraufhin verführte sie einen Schäfer, der sie schwängerte. Als sie dieses aus Unzucht entstandene Kind zur Welt gebracht hatte, behauptete sie, sie habe das Kind mit dem anbetend Dienenden Dschuraidsch gezeugt. Da ergriffen ihn die Menschen und schlugen ihn und zerstörten seine Kammer. Er aber sagte in der Ruhe eines Gläubigen: Lasst mich ein Gebet beten!
Er betete und flehte zu Allâh dem Majestätischen. Dann ließ er das Neugeborene bringen. Er legte seine Hand auf dessen Bauch und fragte es: „Wer ist dein Vater?“ Das neugeborene Kind sagte: „Ich bin das Kind des Schäfers.“ Da wandten sich die Menschen Dschuraidsch zu und baten ihn um Verzeihung. Sie sagten zu ihm: „Wir werden dir eine Kammer aus Gold bauen.“ Er aber entgegnete: „Richtet sie wieder aus Lehm auf, so wie sie war!“
Das ist Allâhs Verteidigung für die Gläubigen: „Gewiss, Allâh verteidigt diejenigen, die den Glauben verinnerlichen.“ (Sûra 22:38).
Dies ist die Hilfe Allâhs des Majestätischen für den Gläubigen im Diesseits und im Jenseits. Der Erhabene sagt: „Wahrhaftig! Wir helfen Unseren Gesandten und denjenigen, die den Glauben verinnerlichen, im diesseitigen Leben und am Tag, da die Zeugen auftreten.“ (Sûra 40:51).
2. Die Engel bitten für die Gläubigen um Vergebung:
Der Erhabene spricht: „Diejenigen, die den Thron tragen und wer diesen umgibt, preisen mit dem Lobpreis ihres Herrn und erklären Ihn erhaben über jeden Mangel und glauben an Ihn und bitten um Vergebung für diejenigen, die den Glauben verinnerlichen.“ (Sûra 40:7).
Der Gesandte Allâhs sagte: „Die anbetend Dienenden treten an keinem Tag in den Morgen ein, ohne dass zwei Engel herabkommen, von denen der eine sagt: ‚O Allâh, beschere dem Gebenden einen Ersatz!‘ Und der andere sagt: ‚O Allâh, beschere dem Geizigen Verlust!‘“ Überliefert von Al-Buchârî und Imâm Muslim.
Er sagte auch: „Die Engel sprechen Bittgebete für einen von euch, solange er sich an seinem Gebetsplatz befindet, an dem er betet, und seine rituelle Reinheit nicht verloren und keinen Menschen belästigt hat: ‚O Allâh, halte ihn in Ehren! O Allâh, erbarme Dich seiner!‘“ Überliefert von Al-Buchârî.
3. Der Glaube verwirklicht die Zufriedenheit:
Der Gläubige weiß, dass alles, was ihm widerfährt, mit dem Willen Allâhs geschieht, ob es nun eine kleine oder eine große Sache, eine gute oder eine schlechte Sache sei. Was ihn verfehlt, sollte ihm nicht geschehen, und was ihn trifft, sollte ihn nicht verfehlen. Daher gibt er sich immer mit der Fügung und Bestimmung Allâhs zufrieden. Der Prophet sagte: „Die Angelegenheit des Gläubigen ist wirklich wunderbar. Und dies verhält sich nur mit dem Gläubigen so. Wenn ihm Freude widerfährt, dankt er. Das ist gut für ihn. Und wenn ihm Leid geschieht, geduldet er sich. Das ist gut für ihn.“ Überliefert von Imâm Muslim.
Al-Hasan Al-Basrî sagte: „Ich habe erfahren, dass meine Versorgung niemand außer mir erlangen wird, worauf mein Herz ruhig wurde. Und ich habe erfahren, dass meine Taten niemand außer mir durchführen wird, daher habe ich mich alleine damit beschäftigt.“
4. Der Glaube führt zum Erfolg:
Allâh der Erhabene sagt: „Gewiss, für diejenigen, die den Glauben verinnerlichen und rechtschaffene Werke tun, wird es die Gärten des Paradieses zur gastlichen Aufnahme geben.“ (Sûra 18:107).
In einem von Allâh an den Propheten übermittelten Hadîth sagt Allâh der Erhabene: Ich habe für Meine frommen anbetend Dienenden vorbereitet, was kein Auge jemals sah, kein Ohr je vernahm und kein Mensch sich vorstellen kann. Lest also, wenn ihr wollt: „Keine Seele weiß, welche Freuden im Verborgenen für sie bereitgehalten werden...“ (Sûra 32:18) Überliefert von Al-Buchârî und Imâm Muslim.
5. Der Glaube bringt Sicherheit:
Der Gesandte Allâhs nahm einmal die Hand von Ibn Abbâs , als dieser noch ein kleiner Junge war, und sagte: „O Junge, ich werde dich wahrhaftig Wörter lehren: Bewahre Allâh, dann bewahrt Er dich! Bewahre Allâh, dann wirst du Ihn vor dir finden! Wenn du fragst, dann frage Allâh! Und wenn du um Hilfe bittest, dann bitte Allâh um Hilfe! Und wisse, dass die Umma, wenn sie sich versammelte, um dir in einer Sache zu nutzen, dir nur in dem nutzt, was Allâh schon für dich niedergeschrieben hat, und dass sie, wenn sie sich versammelte, um dir in einer Sache zu schaden, dir nur in dem schadet, was Allâh schon für dich niedergeschrieben hat! Die Schreibfedern sind hochgehoben und die Blätter getrocknet.“ Überliefert von At-Tirmidhî.
6. Segen in der Versorgung:
Allâh der Majestätische segnet den Gläubigen dessen gesamtes Leben: Sein Vermögen, seinen Körper und seine Nahrung. Eines Tages ging Nadrah ibn Al-Hârith, der ein Götzendiener war, zum Gesandten Allâhs . Er wollte etwas zu essen oder zu trinken und so melkte ihm der Gesandte Allâhs sieben Schafe. Der Mann trank die gesamte Milch. Daraufhin legte ihm der Gesandte den Islâm dar, worauf er zum Islâm übertrat. Dann strich der Gesandte über dessen Brust. Am nächsten Morgen melkte er ihm ein einziges Schaf und trank seine Milch nicht vollständig. Da fragte ihn der Prophet: „Was ist mit dir?“ Er antwortete: „Bei Dem, Der dich mit der Wahrheit entsandt hat, ich habe wahrhaftig meinen Durst gestillt!“ Er entgegnete: „Gestern hattest du wahrhaftig sieben Mägen und heute hast du nur noch einen!“ Überliefert von Imâm Ahmad.
Dies ist der Muslim, wie ihn der Gesandte Allâhs beschrieb: „Der Muslim isst mit einem Magen und der Nicht-Muslim mit sieben Mägen.“ Überliefert von Al-Buchârî und Imâm Muslim.