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Es besteht kein Zweifel daran, dass die Väter eine wirksame Rolle beim Schutz ihrer Kinder vor dem Ungehorsam spielen. Da das Vorbeugen, wie wir wissen, dem Heilen vorzuziehen ist, beginnen wir mit ihm, indem wir uns den geehrten Vätern zuwenden, die die größte Rolle bei dieser wichtigen und zentralen Aktion übernehmen. Es handelt sich um eine Aktion der Vorbereitung der jungen Leute, um sie am Ungehorsam zu hindern. 





Die Familie stellt den ersten erzieherischen Ort dar, an dem ein Heranwachsender aufwächst. Daher hat sie einen großen Einfluss auf die Erziehung der Kinder. Es genügt dir, dass du weißt, dass die Kinder sich auf eine Weise verhalten, die zu ihrem Milieu passt. Das Milieu bildet also die Art und Weise, durch die ein Kind sein Verhalten lernt. Wenn die Heranwachsenden auf die Bedeutungen der Pietät und Treue hin erzogen werden, beeinflusst sie dies zweifellos in starker Weise. 





Zu den wichtigen Mitteln, zu denen Väter beim Bilden des Schutzschildes gegen Ungehorsam greifen, gehört Folgendes: 





1. Größte Warnung: Die größte Warnung besteht vor dem Erziehen zum Ungehorsam. Manch einer mag fragen: «Gibt es denn Väter, die ihre Kinder zum Ungehorsam erziehen?» Die Antwort lautet: «Ja!» Man beobachtet beispielsweise einige Familien, die sich über das Wachstum eines Kindes und dessen Fähigkeit sowohl zum Sprechen als auch zum Bewegen freuen und zu ihm sagen: «Schlag deine Mutter, schlag deinen Vater! Schimpf mit deiner Mutter, schimpf mit deinem Vater!» Somit mischen sie Ernsthaftigkeit mit Scherz. Dann wandeln sich die Normen, ohne dass sie sich darüber im Klaren sind, dass sie ihr harmloses junges Kind – seit seinen ersten Jahren – zur Respektlosigkeit gegenüber den Eltern erziehen. Wer also auf eine bestimmte Art erzogen ist, unterlässt es nicht im späteren Leben. 





2. Streben nach dem Lehren der Huld: Es geht hier ebenso um einen wichtigen Schritt auf dem Weg des Schutzes vor dem Ungehorsam, nämlich das Erziehen der Kinder zu Respekt vor den Eltern und das Erkennen des Wertes der Eltern und deren Vorzug, weil die Ignoranz des Wertes der Eltern sowie die aus dem Ungehorsam beiden gegenüber im Diesseits und Jenseits resultierende Strafe die Kinder eventuell zum Ungehorsam führen. 





2. Damit sie zu dir in gleicher Weise gütig sind: Einige Väter geraten in die Falle des Bevorzugens. So bevorzugt er einige Kinder vor den anderen. Es ist bekannt, dass dies deutliche Ungerechtigkeit darstellt. Daher verbot der weise Gesetzgeber dies in starker Weise und warnte vor dessen Folgen. Als Baschîr ibn Sa‘d zum Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  kam, damit er seinen Sohn An-Nu‘mân mit etwas beschenkt, fragte ihn der Prophet: «Hast du all deine Kinder genauso wie An-Nu‘man beschenkt?» Er erwiderte: «Nein!» Daraufhin sagte der Gesandte Allâhs: «So rufe jemand Anderen außer mir als Zeugen dafür!» Und er fuhr fort: «Erfreust du dich nicht daran, dass sie zu dir in gleicher Weise gütig sind?» (Von Al-Albâni für authentisch erklärt.) 





Auf dem Weg der Heilbehandlung 





Nachdem wir die Gefährlichkeit des Ungehorsams besprochen und dabei die Mittel des Vorbeugens erwähnt haben, besprechen wir nun die Schritte des Heilens: 





1. Vorzüge und Konsequenzen: Diese gehören zu den ersten Dingen, die ein nach Pietät Strebender sich in Erinnerung ruft und derer er kundig ist. Der Mensch hat die Fähigkeit, von einem Zustand zu einem anderen zu wechseln, wenn er ein starkes Motiv findet. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Folgen der Pietät und die Erinnerung an deren guten Konsequenzen zu den größten Motiven für deren Durchführung, Übernahme und Bemühung um sie gehören. Ebenso führen das Nachsinnen über die Konsequenzen des Ungehorsams sowie von ihm ausgelöster Kummer, Sorgen, Betrübnis und Reue im Diesseits vor dem Auferstehungstag zur Pietät und lassen einen sich vom Ungehorsam abwenden. 





2. Gütige Freundschaft: Du musst unbedingt eine Freundschaft pflegen, durch die deine Fehler ausgebessert und dir die Hindernisse erklärt werden. Wenn die Begleitung bei der Reise im Diesseits erforderlich ist, so ist sie es erst recht bei der Reise im Jenseits, bei der ein Gläubiger einen rechtschaffenen Helfer und einen gütigen Partner braucht, der mit seinem Partner wie zwei Hände ist, bei der die eine die andere wäscht. 





Die Leute des Gehorsams führen dich also zum Weg der Pietät, indem ihr sie euch einander eindringlich empfehlt. Strauchelst du einmal an einem Tag oder bist du ungehorsam oder Ähnliches, bringen sie dich wieder ins Gleichgewicht, und zwar durch ihre Ratschläge, ihre Direktiven, ihre gütigen Worte sowie ihre guten Sitten. 





Daher musst du dich von schlechter Freundschaft fernhalten, die der Grund für jeden Kummer und jede Heimsuchung ist. Du musst besonders in diesem Alter, nämlich der Pubertätsphase, gut wissen, dass Freundschaft freiwillig ist. Dabei handelt es sich also um eine Beziehung, die sich ein Heranwachsender selbst wählt, denn er ist derjenige, der seine Freunde auserwählt und die Beziehung mit ihnen seinem Wunsch und seiner Neigung nach bildet. Das gefährliche Problem besteht darin, dass diese Auswahl in den meisten Fällen in absichtsloser Weise geschieht. Denn oft handelt es sich um Freundschaften mit Menschen, die man seit seiner Kindheit kennt, oder mit einem Nachbarsfreund in der Schule oder der Universität. Dieser Freund führt dich eventuell zum Ungehorsam durch deinen Kontakt mit ihm, weil du sein Verhalten und seine Vorgehensweisen voll und ganz nachahmst. Wähle deine Freunde also in vorsichtiger Weise aus! 





1. Treue Menschen: Du musst dich hier fragen, ob du treu bist. Du antwortest eventuell schnell mit "Ja, ich bin mit Sicherheit treu." Dies ist gut. Beim Erreichen der Treue gibt es aber zahlreiche Fragen. Wenn du auf sie mit «Ja!» antwortest, dann freu dich über die Treue! Wenn du jedoch auf sie mit «Nein!» antwortest, musst du dich um deine zustimmende Antwort mit «Ja!» bemühen:





- Erinnerst du dich ständig an den Vorzug deiner Eltern dir gegenüber? 





- Dankst du ihnen beiden dauernd für die Erziehung und die Fürsorge, die dir beide gewährt haben? 





- Sprichst du Bittgebete für beide bei deinem rituellen Gebet, beim Gehen und Kommen, bei deinen Freunden und deinem Alleinsein? 





- Hast du dir eines Tages Gedanken gemacht, dass du beiden etwas als Äußerung deiner Liebe und Treue beiden gegenüber anbietest? 





- Tadelst du dich selbst und beeilst du dich sie beide zu bedienen, wenn du merkst, dass du ihre Rechte vernachlässigst? 





Dies sind nur einige wenige von vielen Fragen, die die treuen Leute kennen. Der Lobpreis der Erhabenheit über jeden Mangel gebührt Allâh dem Erhabenen. Liebe Jugendliche! Wenn uns einer unserer Freunde einen großen Gefallen erweist, erinnern wir uns eventuell immer an ihn und tun wegen dieses Gefallens Gutes für ihn, indem wir ihn in seiner Abwesenheit im Guten erwähnen und sagen: "Ich vergesse den Soundso nicht. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Mann. Er hatte mir gegenüber am Tage Soundso eine ehrenvolle Haltung.“





Bei Allâh! Wie kann es sein, dass wir uns gegenüber unseren Freunden und Begleitern, aber nicht gegenüber unseren Vätern und Müttern verhalten, die der Grund für unser Leben sind? Sie opferten ihre Zeit, damit wir uns über unsere Zeit freuen. Sie gaben ihr Vermögen aus, damit unsere Taschen voller Geld sind. Wie oft weinten sie in der Nacht wegen unserer Krankeit! Wie oft hinderte sie das Denken an unsere Bedürfnisse am Denken an ihr Leben! Wie oft sprachen sie aufrichtige Bittgebete für uns aus! Wie oft beobachteten zärtliche Väter und zärtliche Mütter ihr eigenes Kind, indem sie von dem Tag träumten, an dem ihr Kind ein erfolgreicher muslimischer erwachsener junger Mann wird, der ihr Leben mit Freude und Vergnügen erfüllt. Bei Allâh! Das sind nur einige wenige Beispiele. Werden wir treu sein?





Rolle der Familie 





1. Verstehen der Pubertätszeit: Ich möchte zunächst fragen: Was führt einen Heranwachsenden zur Meinungsverschiedenheit mit seinen Eltern? Welche Gründe lassen ihn diskutieren und streiten, nachdem er sich in seiner Kindheit ergeben hat? Und warum neigt er zur Selbstständigkeit? Und warum versucht er allein Beschlüsse zu fassen? 





Es sieht so aus, als ob die Antwort auf all diese Fragen zusammengefasst werden kann, weil ein Heranwachsender ein neues Alter (namens Pubertät) erlebt. Je besser die Väter dieses Alter verstehen können, umso mehr erfolgt die Pietät. Und je mehr der Umgang mit diesem Alter auf eine erfolgreiche erzieherische Weise scheitert, desto wahrscheinlicher entsteht der Ungehorsam. Das Gefährlichste, das zum Ungehorsam führt, liegt im fehlenden Verständnis zwischen den Vätern und ihren Söhnen. Die Söhne wollen ihr Leben auf ihre eigene Weise gemäß ihrer Perspektive und ihren Freunden führen. Die Väter verhalten sich jedoch nach eigenen Bräuchen. So stehen beide Parteien in verschiedenen Lagern. Je tiefer die Väter die Pubertätszeit verstehen, desto mehr erfolgt der Umgang durch eine methodische und achtsame Weise. Dies bringt mit der Erlaubnis Allâhs Pietät und gute Sitten mit sich. 





Wir erklärten bereits, dass ein Heranwachsender in diesem Alter Bedürfnisse hat, deren Erfüllung er möchte, wie etwa das Bedürfnis nach Sicherheit, Annahme, Verantwortungsgefühl etc. Je besser die Eltern diese Bedürfnisse verstehen, umso stärker ist die Kontinuität, erfolgreicher die Beziehung und zweifellos höher und mächtiger die Pietät. Daher brauchen wir dringend ein höheres Maß an Erkenntnissen über die Bedürfnisse während der Pubertätszeit und über die Art und Weise des richtigen Umgangs mit den Heranwachsenden. 





2. Tretet dem Konflikt entgegen! Es ist wichtig, dass die Väter verstehen, dass ihre Söhne in diesem Alter das Bedürfnis haben, von ihren Vätern beachtet zu werden, indem sie sich darüber bewusst werden, dass ihre Söhne sich von der Welt der Kindheit in die der Jugend begeben haben. Wir finden also, dass die oppositionelle, verächtliche oder ironische Haltung der Familie in den meisten Fällen die Verbindung eines Heranwachsenden zu seinen Freunden stärkt und den Einfluss der Freundschaft auf ihn vermehrt. Es besteht kein Zweifel daran, dass sie in dieser Zeit mehr als etwas Anderes am meisten der Liebe und der Befassung mit ihnen bedürfen.





3. Dem Gefühl der Weigerung folgt der Verlust: Es ist wichtig, dass wir hier bestätigen, dass je mehr ein Heranwachsender Akzeptanz und Würdigung fühlt, seine Liebe zu seinen Eltern umso höher ist. Wenn wir daher die persönlichen Hauptmerkmale unserer Heranwachsenden akzeptieren und sie achten können, verstärkt sich sowohl deren Gefühl der Ruhe mit uns als auch ihr Wunsch ihre Zeit zu Hause zu verbringen. Das Gefühl der Akzeptanz und der Würdigung führt auch zweifelsohne zur Akzeptanz und Würdigung seitens der Söhne.



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