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Die Erben der Furcht





 





Die Prophetengefährten haben die Furcht von ihm geerbt. Imâm Ibn Al-Qaiyim  Allah   erbarme sich seiner  beschreibt sie folgendermaßen: „Wer die Prophetengefährten betrachtet, sieht, wie sie trotz der zahlreichen Werke unheimliche Angst hatten. Wir hingegen sind nachlässig und fühlen uns auch noch sicher. Abû Bakr As-Siddîq sagte: „Ich wünschte, ich wäre ein Haar eines den Glauben Verinnerlichenden.“ Weiterhin ist überliefert, dass er seine Zunge fasste und sagte: „Diese kann mich der Qual aussetzen lassen.“ Er weinte viel und sagte: „Weint, und wenn ihr nicht weint, dann versucht zu weinen!“ Aus dem Buch Ad-Dâ’u wa-d-Dawâ’ von Ibn Al-Qaiyim.





 





Ibn Al-Dschauzî schrieb: „Tamîm Ad-Dârî las eines Nachts die Sûra Al-Dschâthiya (Sûra 45), bis er zu folgendem Vers kam: „Rechnen denn diejenigen, die die schlechten Taten begehen, damit, dass Wir sie wie diejenigen, die den Glauben verinnerlichen und die rechtschaffenen Werke wirken – gleich werden lassen in ihrem Leben und in ihrem Tod –? Schlecht ist es, was sie urteilen!“ (Sûra 45:21). Er rezitierte sie immer wieder und weinte dabei bis zum Morgen.“ Aus dem Buch Sifatu-s-Safwa von Ibn Al-Dschauzi











Die Frommen auf dem Weg





 





Fâtima bint Abdulmalik, die Frau von Umar ibn Abdulazîz, sagte zu Mughîra ibn Al-Hakam: „O Mughîra, es mag Menschen geben, die Umar im Beten und Fasten übertreffen. Aber ich habe niemanden gesehen, der mehr Angst vor Allâh hat als Umar. Nachdem er das Nachtgebet verrichtet hat, sitzt er in der Moschee, erhebt seine Arme und weint, bis ihm seine Augen zufallen. Dann wird er wach und erhebt daraufhin seine Hände und weint, bis ihm seine Augen wieder zufallen.“ Aus dem Buch Siyaru A’lâm An-Nubalâ des Imâm Ad-Dhahabî.





 





„Umar weinte eines Tages, worauf auch Fâtima weinte. So weinten zudem die Hausbewohner und die einen wussten nicht, warum die anderen weinten. Als sie aufhörten zu weinen, fragte ihn Fâtima: »Du bist mir lieber als mein Vater, o Fürst der Gläubigen! Warum hast du geweint?« Er antwortete: »Ich erinnerte mich, o Fâtima, an den Fortgang der Menschen vor Allâh dem Majestätischen. Ein Teil im Paradies und ein anderer in der Hölle.«“





 





Al-Marwazî sagte: „Die Tränen erstickten Abû Abdullah [gemeint ist Imâm Ahmad ibn Hanbal], wenn er den Tod erwähnte. Er pflegte zu sagen: »Die Angst [vor Allâh] hindert mich manchmal am Essen und Trinken. Wenn ich mich an den Tod erinnere, wird alles Diesseitige unwichtig. Es ist nur ein Essen ohne Essen und eine Kleidung ohne Kleidung. Es sind nur wenige Tage. Ich ziehe der Armut nichts vor. Und wenn ich den Weg fände, würde ich hinausgehen, damit es an mich kein Gedenken gibt.«“ Aus dem Buch Siyaru A’lâm An-Nubalâ des Imâm Ad-Dhahabî.





 





Es ist die Angst, die wir wollen





 





Hier müssen wir eine wichtige Lektion lernen, dass man nämlich nicht nach der Angst an sich streben soll, sondern sie gilt einfach als Mittel zum Verwirklichen eines Ziels. Daher vergeht sie mit dem Verschwinden des Beängstigenden. Die Bewohner des Paradiesgartens haben deswegen keine Angst und sind nicht traurig. Die Angst hängt mit den Taten und die Liebe mit dem Wesen und den Eigenschaften zusammen. Die lobenswerte, wahre Angst trennt zwischen ihrem Besitzer und den Dingen, die Allâh der Majestätische verboten hat. Wenn die Angst dieses Maß überschreitet, packt einen Menschen die Verzweiflung. Abû Uthmân sagte: „Die wahre Angst schützt innerlich und äußerlich vor der Sünde. Ich hörte den Gelehrten des Islâm Ibn Taimiya  Allah   erbarme sich seiner  sagen: »Die lobenswerte Furcht hindert dich an den verbotenen Dingen Allâhs.«“ Aus dem Buch Madâridschu-s-Sâlikîn von Ibn Al-Qaiyim.





 





Eine peinliche Frage





 





Lieber Muslim: Nachdem dir einige Situationen des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , seiner Gefährten  möge Allah mit ihnen zufrieden sein und deren frommen Nachfolgern geschildert wurden, sollst du dir folgende peinliche Frage stellen: Warum hatten sie Angst und wir fühlen uns sicher? Warum war ihre Angst vor Allâh so stark, wo sie ihre Taten für Allâh doch so ordentlich verrichteten? Was hält uns davon ab, den Herrn der Welten so zu fürchten, wo wir doch so nachlässig Allâh gegenüber sind?





 





Hier ist für dich das Medikament, o du, der du nach Heilung fragst! Natürlich gibt es Gründe für diese Angst, die sie in ihren Herzen und Köpfen hatten. Diese sind es, die ihnen dieses Ausmaß an Angst vor Allâh dem Makellosen und Erhabenen beschert haben. Als wir diese Gründe vernachlässigten, sind unsere Herzen hart geworden und wir haben uns in Unachtsamkeit gehüllt.





 





Der wichtigste Grund mag sein, die Herzen mit dem Jüngsten Tag mit dessen Freuden und Leiden zu verbinden. Hanthala  möge Allah mit ihm zufrieden sein sagte: „Der Gesandte Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  berichtete uns über das Paradies und das Höllenfeuer, als ob wir es sehen würden.“ (Muslim) So, lieber Glaubensbruder, muss dein Herz im Diesseits jenen Tag kennen. Man soll um das wissen, was wir an jenem Tag brauchen. Dann füllt das Herz sich mit Furcht vor Dem, Der aus den Gräbern auferstehen lässt und zu Dem die Angelegenheiten zurückfinden.





 





Beginne, lieber Bruder, Unterrichte eines bekannten Gelehrten über das jenseitige Leben zu hören oder ein Buch zu lesen, dass dieses beschreibt!





 





Ein weiteres wichtiges Hilfsmittel besteht darin, sich den folgenden Hadîth ständig vor Augen zu führen: „Bei Meiner Macht, Ich bereite Meinem Diener weder zwei Ängste noch zwei Sicherheiten zusammen. Wenn er Mich im Diesseits fürchtet, gebe Ich ihm Sicherheit am Tag der Auferstehung. Und wenn er sich im Diesseits vor Mir sicher fühlt, ängstige Ich ihn am Tag der Auferstehung.“ Jedes Mal, wenn dich dein Inneres zu einer Sünde oder dem Unterlassen einer frommen Tat aufruft, erinnerst du es an diesen Hadîth, der uns mitteilt, dass sich derjenige am Jüngsten Tag sicher fühlt, der seinen Herrn im Diesseits gefürchtet hat. Erinnere deine Seele an den Auferstehungstag, damit dein Herz sich erweicht und die Seele sich fürchtet!





 





Eine abschließende Botschaft von Al-Aschbîlî











Vielleicht bist du es, den der Gelehrte Al-Aschbîlî in seinem Werk Al-Âqibatu fî Dhikri-l-Maut anspricht: „Vielleicht sind dir zwei Rak’as, in denen du ein oder zwei Hizb [Hizb ist ein sechzigster Teil des Qurân] liest, zu lang, um sie für deinen Herrn zu beten. Vielleicht bist du unfähig dazu, eine Meile zu laufen, um deinem Bruder zu helfen.





 





Dabei ist doch vor dir dieser lange Tag [gemeint ist der Auferstehungstag] mit diesen gewaltigen Sorgen, der nur für den gekürzt wird, der sich für Allâh lange abgemüht hat, und nur dem erleichtert wird, der für Allâh Erschwernis ertragen hat!





 





Wenn du die freiwilligen rituellen Gebete in der einen Nacht betest, unterlässt du sie vielleicht in der anderen. Und wenn du an einem Tag die Angelegenheit eines Muslims erledigst, verweigerst du es vielleicht an einem anderen und gibst dich faul und gelangweilt. Vielleicht gehst du zu einer anderen Zeit eine oder zwei Meilen oder mehr umsonst. Wenn du dir über deine Situation Gedanken machst und verstehst, was Allâh von dir verlangt, wird dir die schwere Sache leicht fallen und das Weite erscheint dir nah. Arbeite, möge Allâh Sich deiner erbarmen, an kurzen Tagen in einem kurzen Leben für lange Tage und ein langes Leben!“



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