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At-Tufail ibn Amr Ad-Dausî konvertierte zum Islâm und bat den Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  um Erlaubnis dafür, dass er zu seinem Stamm (Daus) geht, um diesen zum Islâm aufzurufen. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  gab ihm die Erlaubnis. Aber die Leute weigerten sich, dem Aufruf At-Tufails zu folgen. Da kam er zum Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  zurück und sagte ihm: „Die Daus waren ungehorsam und lehnten den Islâm ab. Bitte Allâh gegen sie!“ Als der Gesandte  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  seine Hände zum Beten erhob, sagten die Leute: „Sie werden vernichtet werden!“, weil das Bittgebet des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  angenommen wird. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  betete aber: „O Allâh, leite den Stamm Daus recht und bringe ihn [zum Islâm]!“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim). Dann kam At-Tufail wieder zu seinem Stamm und rief ihn noch einmal zum Islâm auf. Da bekehrten sich alle Leute zum Islâm. So war der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sanftmütig. Er pflegte für die Menschen und nicht gegen sie zu beten. 





Eines Nachts verließ der Kalif Umar ibn Abdulazîz sein Haus, um die Angelegenheiten der Menschen zu überprüfen. Ein Polizist begleitete ihn. Er kam in eine Moschee, die dunkel war. Umar trat auf einen schlafenden Mann. Der Mann hob seinen Kopf hoch und sagte zu ihm: „Bist du verrückt?“ Umar sagte: „Nein!“ Der Polizist wollte den Mann schlagen. Umar sagte zu ihm: „Nein, tue es nicht! Der Mann hat nur gefragt, ob ich verrückt bin. Ich habe geantwortet: Nein!“





Die Sanftmütigkeit des Kalifen überwog seine Wut. Er akzeptierte es einfach, dass ein einfacher Mann ihn als verrückt bezeichnete. Weder seine Macht noch seine Herrschaft führten ihn dazu, den Mann zu bestrafen.





Der rechtschaffene Gefährte Al-Ahnaf ibn Qais war sehr sanftmütig, so dass er diesbezüglich beispielhaft wurde. Es wurde gesagt: „Der Soundso ist sanftmütiger als Al-Ahnaf.“ Es wurde erzählt, dass ein Mann ihn beschimpfte. Er reagierte aber nicht darauf und ging seinen Weg weiter. Der Mann folgte ihm und schimpfte weiter. Als Al-Ahnaf sich der Gegend näherte, wo er wohnte, hielt er an und sagte dem Mann: „Wenn du noch etwas Schlimmes sagen willst, dann sage es jetzt, bevor jemand aus meinem Wohnort dich hört und dir schadet!“ 





Es wurde berichtet, dass einige Leute zu ihm einen Mann schickten, der ihn beschimpfen sollte. Al-Ahnaf schwieg und reagierte nicht. Der Mann beschimpfte ihn aber weiter, bis die Zeit des Mittagessens kam. Da sagte ihm Al-Ahnaf:”O du! Die Zeit ist gekommen, um zu Mittag zu essen. Komm mit essen, wenn du willst!“ Der Mann schämte sich und ging weg. 





Was ist Sanftmütigkeit? 





Sanftmütigkeit ist eigene Zurückhaltung, Unterdrückung des Zorns, Fernbleiben von Wut und gute Reaktion auf schlechtes Verhalten. Sie bedeutet nicht, dass man die Erniedrigung oder die Schmähung akzeptieren soll, sondern dass man sich davon fernhält, die Anderen zu beschimpfen und zu beleidigen.





Sanftmütigkeit Allâhs:





Die Sanftmütigkeit ist eine der Eigenschaften Allâhs des Erhabenen. Der Gepriesene ist der Sanftmütigste, der die Ungehorsamkeit der Ungehorsamen und deren Widerspenstigkeit Ihm gegenüber sieht und Sich dennoch ihnen gegenüber geduldig verhält. Er beeilt sich nicht, sie zu bestrafen. Der Erhabene sagt: „... Und wisst, dass Allâh Allvergebend und Nachsichtig ist.“ (Sûra 2:235) 





Sanftmütigkeit der Propheten: 





Sanftmütigkeit gehört auch zur guten Moral der Propheten. Allâh der Erhabene sagt über Abraham: „... Ibrâhîm war fürwahr weichherzig und nachsichtig.“ (Sûra 9:114), und über Ismâîl: „Da verkündeten Wir ihm einen nachsichtigen Jungen.“ (Sûra 37:101). 





Der Gesandte Allâhs war der Sanftmütigste der Menschen. Er war wegen schlechter Handlungen einiger Muslime nicht böse und lehrte seine Gefährten Selbstkontrolle und Unterdrückung des Zorns. 





Tugenden der Sanftmütigkeit:





- Sanftmütigkeit ist eine Eigenschaft, die Allâh der Allmächtige liebt. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte zu einem der Gefährten: „Du hast zwei Eigenschaften, die Allâh liebt, Sanftmütigkeit und Geduld.“ (Überliefert von Muslim).





- Sanftmütigkeit ist ein Weg zum Gewinn der Zufriedenheit und des Paradieses Allâhs. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Wer seinen Zorn unterdrückt, obwohl er ihn durchsetzen könnte, den ruft Allâh der Allmächtige am Jüngsten Tag so laut, dass alle Geschöpfe ihn hören, um ihn die Jungfrau auswählen zu lassen, die er will.“ (Von Abû Dâwûd und At-Tirmidhî überliefert und von Al-Albânî als authentisch eingestuft). 





- Sanftmütigkeit ist ein Beweis dafür, dass man einen starken Willen hat und Emotionen beherrschen kann. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Der Starke ist nicht derjenige, der Andere unterwirft [d.h., der die Menschen besiegen und schlagen kann], sondern derjenige, der sich selbst in der Wut beherrschen kann.“ (Überliefert von Muslim). 





- Sanftmütigkeit ist ein Mittel dazu, Gegner zu Freunden zu machen und deren Dämonen zu überwinden. Allâh der Erhabene sagt: „... Wehre mit einer Tat, die besser ist, (die schlechte) ab, dann wird derjenige, zwischen dem und dir Feindschaft besteht, so, als wäre er ein warmherziger Freund.“ (Sûra 41:34). Es wurde gesagt: Wenn du dem Ignoranten gegenüber schweigst, dann gibst du ihm somit die beste Antwort und die schlimmste Strafe. 





- Sanftmütigkeit ist der Weg, um die Liebe und den Respekt für die Menschen zu gewinnen. Es wurde gesagt: Der erste Trost für den Sanftmütigen ist, dass die Menschen ihm Beistand leisten. 





- Sanftmütigkeit schützt den Menschen vor Fehlern und gibt dem Teufel keine Chance, über den Menschen zu herrschen.





 





Wut ist die praktische Seite des Zorns und das Resultat mangelnder Selbstbeherrschung. Es handelt sich um eine schlechte Moral. Ein Mann kam zum Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  und bat ihn: „Empfehle mir eine Wohltat!“ Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Sei nicht wütend!“ Der Mann wiederholte seine Bitte mehrmals. Aber der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Sei nicht wütend!“ (Überliefert von Al-Buchârî). 





Die Wut hat zwei Arten - eine empfohlene und eine verwerfliche: 





Die empfohlene Wut ist diejenige, die im Fall der Verletzung eines der Gebote Allâhs vorkommt. Ihr Ziel ist dabei die Verteidigung der Würde, der Seele, des Vermögens oder des Rechts eines Anderen gegen einen Ungerechten. Der Gesandte  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , unser gutes Vorbild, kam nie in Wut, außer wenn die Grenze Allâhs übertreten wurde. 





Die verwerfliche Wut ist diejenige, die nicht wegen Allâhs Sache eintritt oder die durch etwas Unbedeutendes verursacht wird. Der Mensch kann sich dann so wenig beherrschen, dass diese Wut schlimme Folgen haben kann. Verwerflich ist zudem, dass der Mensch in einer Situation wütend wird, in der er sanftmütig sein und sich beherrschen könnte. 





Zu den Situationen, in denen man nicht wütend, sondern sanftmütig und selbstbeherrscht reagieren könnte, zählt der folgende Fall: Es wurde berichtet, dass ein Mann Abû Bakr As-Siddîq beleidigte, während dieser mit dem Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  saß. Abû Bakr blieb schweigend. Da beleidigte ihn der Mann noch einmal, worauf Abû Bakr auch mit Schweigen reagierte. Als der Mann aber seine Beleidigung zum dritten Mal vortrug, beleidigte ihn Abû Bakr zurück. Da ging der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  weg. Abû Bakr holte ihn ein und fragte: “O Gesandter Allâhs, bist du böse auf mich?“ Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  informierte ihn, dass ein Engel vom Himmel herabgekommen war, um ihn zu verteidigen. Als er aber auf die Beleidigung reagierte, ging der Engel weg und der Teufel blieb. Und der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  soll an keinem Ort bleiben, wo sich der Teufel befindet. 





Heilung der Wut: 





Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  erwähnte einige Mittel zur Heilung der Wut, zu denen die folgenden gehören: 





- Das Schweigen: Der Gesandte Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Wenn jemand von euch in Wut kommt, dann soll er schweigen.“ (Von Ahmad überliefert und von Al-Albânî als authentisch eingestuft). 





- Das Sich-Setzen auf den Boden: Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Die Wut ist wie ein brennender Stein im Herzen des Menschen. Habt ihr nicht einmal gesehen, welche roten Augen und geschwollenen Halsadern der Wütende hat? Wer sich so fühlt, der soll sich auf den Boden setzen!“ (Überliefert von At-Tirmidhî und Ahmad). 





- Die Änderung der Lage: Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Wenn jemand von euch wütend ist, während er steht, dann soll er sich setzen. Wenn die Wut nicht vergeht, dann soll er sich hinlegen.“ (Von Ahmad und Abû Dâwûd überliefert und von Al-Albânî als authentisch eingestuft). 





- Die Durchführung der kleinen oder großen rituellen Waschung: Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Die Wut ist ein Werk des Teufels, der aus Feuer erschaffen wurde. Da das Feuer mit Wasser gelöscht wird, soll derjenige von euch, der wütend wird, die kleine rituelle Waschung verrichten.“ (Von Abû Dâwûd überliefert und von Al-Albânî als authentisch eingestuft). 





- Das Üben der Sanftmütigkeit: Das ist das wichtigste Heilmittel für die Wut, das Allâh anordnet, denn der Gepriesene sagt: „Nimm den Überschuss, gebiete das allgemein Gute und wende dich von den Toren ab!“ (Sûra 7:199). Er beschreibt Seine anbetend Dienenden als sanftmütig: 





„... wenn die Toren sie ansprechen, sagen: »Frieden!« (Sûra 25:63).


„... wenn sie zornig sind, (doch) vergeben.“ (Sûra 42:37).





Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Sei nicht wütend!“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim). 





Der Muslim muss daher die Sanftmütigkeit zu einer seiner Eigenschaften machen!



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