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Aller Lobpreis gebührt Allâh, und möge Er den Gesandten Allâhs sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!





Nach jeder guten Tat und jeder Anbetungshandlung, seien es nun Umra (Pilgerfahrt mit geringeren Riten als Haddsch), Haddsch, Fasten, Gebet, Almosen oder eine andere fromme Handlung, sollten wir uns folgende Aussage Alîs  möge Allah mit ihm zufrieden sein in den Sinn rufen: „Wüssten wir doch, wessen Taten angenommen werden, damit wir ihm gratulieren, und wessen Taten nicht angenommen werden, damit wir ihm unser Beileid aussprechen!“





Auch sollten wir uns nach jeder guten Tat an die Aussage von Ibn Mas'ûd  möge Allah mit ihm zufrieden sein erinnern: „O du, dessen Taten angenommen werden, herzlichen Glückwunsch! O du, dessen Taten abgelehnt werden, möge Allâh dein Unglück verringern!“





Alî  möge Allah mit ihm zufrieden sein sagte: „Achtet nicht darauf, ob die Taten wenig sind! Achtet darauf, ob sie angenommen werden! Habt ihr nicht das Wort Allâhs gehört: „Allâh nimmt nur von den Gottesfürchtigen an.“ (Sûra 5:27)?





Liebe Schwester, lieber Bruder!





Sei nicht so wie manche Muslime, die sich nicht um die Annahme ihrer guten Werke bemühen! Die Verrichtung dieser Taten ist an sich zwar eine große Gnade, allerdings ist sie ohne die Gnade der Akzeptanz nicht vollständig. Wenn der anbetend Dienende versteht, dass viele Taten aus verschiedenartigen Gründen auf ihren Vollbringer zurückzuführen sind, ist es ihm das Wichtigste, die Gründe für die Annahme seiner Taten zu erfahren. Wenn er diese bei sich selbst findet, hat er Allâh zu lobpreisen und auf diese Art und Weise weiter zu handeln. Wenn nicht, dann muss er damit nun unbedingt in aufrichtiger Weise für Allâh beginnen.





Gründe für die Annahme und Zeichen der Angenommenen:





1. Keine Rückkehr zur Sünde nach der Wohltat:





Die Rückkehr zur Sünde ist ein Zeichen des Verlustes. Yahyâ ibn Mu'âdh sagte: „Wer mit seiner Zunge und seinem Herzen die Sünde bereut, der wird von ihr abgehalten. Wer aber beabsichtigt, nach diesem Monat [dem Ramadân] zu ihr zurückzukehren, dessen Fasten wird nicht angenommen, und die Tore der Annahme werden vor seinen Augen verschlossen.“





Viele Menschen bereuen und sagen dabei: „Ich weiß, dass ich es wieder tun werde.“ Sag so etwas nicht, sondern sag: „Wenn Allâh will, werde ich dies nicht wieder tun!“ Tu dies in Überzeugung, nicht nur mit Worten! Such deine Hilfe bei Allâh und fasse die Absicht, es nicht wieder zu tun!





2. Die Furcht davor, dass die Taten nicht angenommen werden:





Allâh der Erhabene benötigt unsere frommen Werke und Anbetungshandlungen nicht. Der Majestätische sagt: „Und wer dankbar ist, der ist nur zu seinem eigenen Vorteil dankbar. Und wer undankbar ist, - so ist Allâh Unbedürftig und Lobenswürdig.“ (Sûra 31:12).





Und Er sagt: „Wenn ihr ungläubig seid, so ist Allâh eurer unbedürftig, obgleich Er mit dem Unglauben für Seine Diener nicht zufrieden ist. Wenn ihr aber dankbar seid, ist Er damit zufrieden für euch.“ (Sûra 39:7).





Der Gläubige ist sich trotz seiner ständigen frommen Taten für Allâh unsicher, ob diese angenommen werden. Von Âischa  möge Allah mit ihr zufrieden sein ist überliefert, dass sie sagte: „Ich fragte den Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) nach dem Vers „...und die geben, was sie geben, während ihre Herzen sich (davor) ängstigen...“ (Sûra 23:60), ob es diejenigen sind, die Alkohol trinken und stehlen.“ Er erwiderte: „Nein, o Tochter des Siddîq! Vielmehr sind es diejenigen, die fasten, beten und spenden und fürchten, dass es nicht von ihnen angenommen wird. Es sind diejenigen, die sich um die guten Taten bemühen.“





Trotz seiner Anstrengung um die Verrichtung dieser großartigen Anbetungshandlungen ruht er sich nicht auf seinen Mühen aus und hält sie seinem Herrn auch nicht vor. Er schätzt sie geringfügig ein und sorgt sich, dass seine Werke unberücksichtigt zu ihm zurückgebracht werden. Er wendet sich voller Hoffnung an Allâh und bittet Ihn darum, sie von ihm anzunehmen.





3. Der Erfolg zu weiteren guten Taten:





Ein Zeichen dafür, dass eine fromme Tat angenommen wurde, ist der Erfolg zu einer weiteren guten Handlung. Ein Zeichen für die Annahme von etwas Gutem ist eine gute Tat danach, denn sie ruft nach ihrer Schwester.





Dies ist eine Barmherzigkeit Allâhs des Erhabenen. Er ehrt Seine anbetend Dienenden, wenn sie in aufrichtiger Weise etwas Gutes tun, indem Er ihnen das Tor zu etwas anderem Guten öffnet. Damit mehrt Er ihnen Seine Nähe.





Die fromme Tat ist ein guter Baum, der bewässert und gepflegt werden muss, damit er wächst, stark wird und seine Früchte trägt. Das Wichtigste, das wir benötigen, ist die Auffrischung unserer guten Taten, die wir verrichtet haben. Wir müssen sie beschützen und Stück für Stück steigern. Dies ist die Festigung, von der wir reden.





4. Die Geringschätzung der Handlung und das nicht Bewundern dieser Tat:





Welch fromme Tat der gläubige anbetend Dienende auch immer ausführen mag, wird er Allâh niemals in gerechtem Maße für Seine Gnaden des Sehens, Hörens, Sprechens etc. danken können. Er wird sich nie auf eine Ihm gerechte Weise verhalten können, da die Rechte Allâhs des Erhabenen unbeschreiblich sind. Eine Eigenschaft der Aufrichtigen besteht daher darin, dass sie ihre Taten als gering einstufen und sie als nichtig ansehen, damit sie ihnen nicht gefallen und sie nicht eingebildet werden. Dann würde ihre Belohnung nämlich vergehen und sie würden hinsichtlich der Verrichtung frommer Taten träge werden. Was dabei hilft, Taten als gering einzustufen, ist das Wissen über Allâh den Erhabenen, die Erkenntnis Seiner Gnadenerweise und die Erinnerung an Sünden und Unzulänglichkeiten.





Betrachten wir, wie Allâh der Erhabene, Seinen Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) diese Sache ans Herz legte, nachdem Er ihm einige bedeutsame Dinge angeordnet hat: „O du Zugedeckter, stehe auf und warne; und deinen Herrn, Den preise als den Größten, und deine Gewänder, die reinige, und die (Unreinheit des) Götzen(dienstes), die meide, und halte nicht (deinen Verdienst) vor, und halte ihn nicht für zu groß.“ (Sura 74:1-6).





Der Gelehrte Ibn Al-Qayyim ( Allah   erbarme sich seiner ) sagte: „Wenn du die Einzigartigkeit Allâhs in der Herrschaft und dessen Recht auf Verehrung verstehst, Allâh und dein Inneres kennst und du verstehst, dass deine Taten, selbst wenn du die der Menschen und Dschinn zusammen verrichtetest, vor dem wahrhaftigen Herrscher nichts nutzen, dann fürchtest du Seine Strafe. Er nimmt sie nur aus Edelmut und Großzügigkeit dir gegenüber an und belohnt dich dafür ebenfalls nur deswegen.“ Aus dem Werk Madâridsch As-Sâlikîn (Bd. 2, S. 439).





5. Die Liebe zur Gehorsamkeit und die Abscheu vor Sünde:





Ein Zeichen der Annahme ist, dass Allâh dir die Liebe zur Gehorsamkeit in dein Herz legt. Dann liebst du sie, sehnst dich nach ihr und findest in ihr Ruhe. Der Erhabene sagt: „(Es sind) diejenigen, die glauben und deren Herzen im Gedenken Allâhs Ruhe finden. Sicherlich, im Gedenken Allahs finden die Herzen Ruhe!“ (Sûra 13:28).





Ein Zeichen der Annahme besteht darin, dass du die Sünde und deren Nähe verabscheust und Allâh darum bittest, dich von ihr fernzuhalten, indem du sagst: „O Allâh, mach mir den Glauben lieb und schmücke ihn in meinem Herzen aus! Lass mich das Leugnen des Islâm, den Frevel und die Sünden verabscheuen und lass mich zu den Besonnenen gehören!





6. Hoffnung und vermehrte Bittgebete:





Die Furcht vor Allâh allein reicht nicht aus. Sie bedarf ihres Ebenbildes, der Hoffnung. Denn Furcht ohne Hoffnung erzeugt Frust und Verzweiflung. Und Hoffnung ohne Furcht führt dazu, dass man sich vor der Strafe Allâhs sicher fühlt. All diese Dinge sind tadelnswert und beeinflussen die Glaubensgrundlage und Anbetungshandlung des Menschen negativ.





Die Hoffnung auf die Annahme der Werke und die gleichzeitige Furcht vor der Ablehnung schenken dem Menschen Bescheidenheit und Ehrfurcht vor Allâh dem Erhabenen, was seinen Glauben stärkt. Wenn Hoffnung existiert, hebt der Mensch seine Hände und bittet Allâh um die Annahme seiner Taten. Schließlich ist Er allein dazu in der Lage. Dies taten bereits unser Vater Abraham, der Freund des Allerbarmers, und sein Sohn Ismail (Friede sei mit ihnen), wie Allâh uns in deren Geschichte über den Bau der Ka'ba berichtet: „Und (gedenkt,) als Ibrahim die Grundmauern des Hauses errichtete, zusammen mit Ismâ'îl, (da beteten sie): „Unser Herr, nimm (es) von uns an. Du bist ja der Allhörende und Allwissende.“ (Sûra 2:127).





7. Die Erleichterung der frommen Taten und die Abwendung von den Sünden:





Makellos ist Allâh! Wenn Allâh von dir eine gute Tat annimmt, erleichtert Er dir eine weitere, nicht von dir geplante und hält dich von den Sünden fern, selbst wenn du dich ihnen näherst.





Der Erhabene sagt: „Was nun jemanden angeht, der gibt und gottesfürchtig ist und das Beste für wahr hält, so werden Wir ihm den Weg zum Leichteren leicht machen. Was aber jemanden angeht, der geizt und sich für unbedürftig hält und das Beste für Lüge erklärt, so werden Wir ihm den Weg zum Schwereren leicht machen.“ (Sûra 92:5-10).





8. Die Liebe zu den Frommen und die Abscheu vor den Sündern:





Ein Zeichen für die Annahme der guten Taten besteht darin, dass Allâh deinem Herzen die Liebe zu den frommen Leuten schenkt und dich die Sünder verabscheuen lässt. Imâm Ahmad überlieferte von Al-Barâ ibn Âzib  möge Allah mit ihm zufrieden sein, dass der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Das stärkste Anzeichen des Glaubens ist, dass du für Allâh liebst und für Allah hasst.“





Liebe Schwester, lieber Bruder!





Sag mir, wen du liebst, mit wem du verkehrst und wem du zugeneigt bist, und ich sage dir, wer du bist! Ibn Atâllâh As-Sakandarî sagte: „Wenn du deine Stellung bei Allâh wissen möchtest, dann sieh, wo Er dich hingebracht hat!“





Unsere Liebe und unser Hass, unser Geben und unser Geiz, unsere Taten und unsere Unterlassungen müssen für Allâh den Makellosen, Der keinen Teilhaber hat, geschehen, wie es der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wer für Allâh liebt, für Allâh hasst, für Allâh gibt und für Allâh geizig ist, der hat den Glauben vervollständigt.“ Überliefert von Ahmad nach einer Aussage von Mu'âdh ibn Anas und anderen.





9. Vermehrtes Bitten um Vergebung:





Viele seiner Anbetungshandlungen und frommen Handlungen sollte der anbetend Dienende mit einem Bitten um Vergebung abschließen. So sehr sich jemand auch bemüht, seine Arbeit zu vervollkommnen, so ist diese doch immer unvollständig und fehlerhaft. Nachdem der anbetend Dienende den Haddsch verrichtet hat, sagt ihm Allâh der Erhabene: „Hierauf strömt weiter, woher die (anderen) Menschen weiterströmen, und bittet Allâh um Vergebung. Allâh ist Allvergebend und Barmherzig.“ (Sûra 2:199).





Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) lehrte uns, nach dem Gebet Allâh drei Mal um Vergebung zu bitten. Diejenigen, die das freiwillige Gebet in der Nacht verrichten, bitten nach dem Lesen des Qurân und der Bittgebete um Vergebung. Allâh der Erhabene sagt: „...und im letzten Teil der Nacht pflegten sie um Vergebung zu bitten...“ (Sûra 51:18).





Er riet dem Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) mit folgender Aussage: „Wisse also, dass es keinen Gott außer Allâh gibt. Und bitte um Vergebung für deine Sünde und für die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen.“ (Sûra 47:19).





Weiterhin wies Er ihn an, nach seinem von Anbetung und Mühen für Allâh gefüllten Leben um Vergebung zu bitten: „Wenn Allâhs Hilfe kommt und der Sieg und du die Menschen in Allâhs Religion in Scharen eintreten siehst, dann lobpreise deinen Herrn und bitte Ihn um Vergebung; gewiss, Er ist Reue-Annehmend.“ (Sûra 110:1-3)





Der Prophet pflegte in seiner Verbeugung und Niederwerfung zu sagen: „Makellos bist Du, o Allâh! Unser Herr, der Lobpreis gebührt Dir. O Allâh, vergib mir!“ Überliefert von Al-Buchârî.





10. Ständiges Verrichten frommer Taten:





Der Weg des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) war von der ständigen Verrichtung frommer Taten geprägt. Von Âischa  möge Allah mit ihr zufrieden sein ist überliefert, dass sie sagte: „Wenn der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) eine Tat verrichtete, beharrte er auf ihr.“ Überliefert von Imâm Muslim.





Die liebste Tat bei Allâh und Seinem Gesandten ist die dauerhafte, selbst wenn sie gering ist. Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Die liebste Tat bei Allâh ist die dauerhafte, selbst wenn sie gering ist.“ Überliefert von Al-Buchârî und Imâm Muslim.





Es gibt eine frohe Botschaft für den, der eine fromme Tat beständig verrichtet und sie dann auf Grund von Krankheit, Reise oder Schlaf unterbricht. Dann wird für ihn die Belohnung dieser Handlung trotzdem niedergeschrieben. Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wenn der anbetend Dienende erkrankt oder verreist, wird für ihn das niedergeschrieben, was er ansässig und gesund verrichtete.“ Überliefert von Al-Buchârî.





Er (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte weiter: „Niemand betet in der Nacht, worauf ihn der Schlaf überwältigt, ohne dass Allâh ihm die Belohnung seines Gebetes niederschreibt und sein Schlaf als Almosen für ihn selbst gilt.“ Überliefert von An-Nasâî.





Möge Allâh uns gemeinsam zu den Angenommen zählen und unser Fasten, unser rituelles Gebet, unseren Haddsch und jede fromme Tat annehmen! Möge Er uns vor dem Höllenfeuer bewahren!



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