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Tauhîd bedeutet wörtlich „etwas für einzig erklären“ (als eins erklären) oder „Einheit ausdrücken“. Der Begriff stammt von dem arabischen Verb „wahhada“, was sprachlich „zu einem machen“ bedeutet. Wenn der Ausdruck Tauhîd jedoch im Zusammenhang mit Allâh (z.B. Tauhîdullâh) verwendet wird, dann versteht man darunter das Verwirklichen und Aufrechterhalten der Einheit Allâhs in allen Handlungen des Menschen, welche direkt oder indirekt in Zusammenhang mit Allâh stehen. Es ist der Glaube, dass Allâh einzig ist, ohne Partner in seiner Herrschaft und seinen Handlungen (Rubûbiya), einzig in seinem Wesen und seinen Eigenschaften (Asmâ wa Sifât) ohne irgendeine Ähnlichkeit zu etwas anderem. Er ist einzig in seiner Göttlichkeit ohne Mitstreiter und einzig in der Anbetung (Ulûhiya/’Ibâda). Diese drei Aspekte bilden die Grundlage für die Kategorien, in welche die Lehre über Tauhîd herkömmlich unterteilt wurde. Diese drei Aspekte überschneiden sich und sind derart unzertrennlich, dass wer auch immer einen Aspekt weglässt, die Erfordernisse des islâmischen Monotheismus nicht mehr erfüllt. Das Auslassen einer der oben genannten Aspekte des Tauhîd wird als Schirk bezeichnet. Schirk bedeutet „das Beigesellen von Partnern zu Allâh“. In der islâmischen Terminologie ist dies letztendlich Vielgötterei.





 





Die drei Kategorien der Einheit Allâhs (Tauhîd) sind:





 





1.    Tauhîd Ar-Rubûbiya (wörtl. die Aufrechterhaltung der Einheit in der Herrschaft Allâhs).





 





2.    Tauhîd Al-Asmâ wa As-Sifât (wörtl. die Aufrechterhaltung der Einheit in den Namen und Eigenschaften Allâhs).





 





3.    Tauhîd Al-’Ibâda (wörtl. die Aufrechterhaltung der Einheit im Gottesdienst zu Allâh).





 





Weder der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  noch seine Gefährten gliederten den Tauhîd in seine einzelnen Bestandteile auf, da es zu ihrer Zeit noch nicht notwendig war, dieses grundlegende Glaubensprinzip auf diese Art und Weise zu analysieren. Die Grundlagen für diese Komponenten sind jedoch sowohl in den Versen des Qurân, als auch in den erklärenden Aussprüchen des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  und seiner Gefährten enthalten. Dem Leser werden die Beweise klarer erscheinen, wenn wir unten jede einzelne Kategorie detaillierter behandelt haben.





 





Die Notwendigkeit für diese analytische Annäherung an das Tauhîd-Prinzip ergab sich, nachdem sich der Islâm in Ägypten, Byzanz, Persien und Indien verbreitet hatte. Durch die Ausbreitung wurden auch die Kulturen jener Länder eingegliedert. Natürlich brachten die Menschen in den Länder, die den Islâm annahmen, Überreste der alten Religion in ihre neue Religion mit ein.





 





Als diese neuen Konvertiten damit begannen, ihre verschiedenen philosophischen Konzepte über Allâh in Schriften und Diskussionen auszudrücken, verursachten sie damit viel Verwirrung und bedrohten damit den einfachen monotheistischen Glauben des Islâm.





 





Andere versuchten, aufgrund ihrer Unfähigkeit, den Islâm mit militärischen Mitteln zu bekämpfen, ihn im Geheimen zu zerstören, während sie nach außen hin vorgaben, den Islâm angenommen zu haben. Diese Gruppe von Menschen begann damit, entstellte Ideen über Allâh unter den Massen aktiv zu propagieren, um die erste Säule des Glaubens (Imân) und somit den Islâm an sich zu zerstören. Nach und nach schwand im Volk das islâmische Bewusstsein, so dass die Leute anfälliger für abweichende Ideen wurden.





 





Die Aufgabe, sich solchen Neigungen entgegenzustellen, lastete in jener Zeit allein auf den Schultern der muslimischen Gelehrten, die aufstanden, um den Kampf auf intellektueller Ebene zu führen. Sie widersprachen den verschiedenen fremden Philosophien und Glaubensbekenntnissen (‘Aqîda) systematisch, indem sie diese in Kategorien unterteilten und ihnen Prinzipien aus dem Qurân und der Sunna (Praxis des Propheten) entgegen hielten. Diese defensive Haltung war die eigentliche Ursache für die Entwicklung der Wissenschaft des islamischen Einheitsprinzips (Tauhîd) mit seinen genau definierten Kategorien und Elementen. Der Prozess der Spezialisierung vollzog sich simultan in allen Bereichen der islâmischen Wissenschaften, ähnlich dem heutigen Schicksal der weltlichen Wissenschaften. Wenn daher die einzelnen Kategorien des Tauhîd getrennt und eingehender untersucht werden, so sollte man dabei nicht vergessen, dass diese alle Teil eines Ganzen sind, welches selbst wiederum die Grundlage eines größeren Ganzen bildet – die Grundlage des Islâms.





 



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