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Bestraft Allâh einen Polytheisten, zu dem kein Gesandter geschickt wurde und dem keine göttliche Botschaft übermittelt wurde? Bestraft Allâh ein Kind nicht-muslimischer Eltern, das jung starb? Bestraft Allâh einen Geisteskranken, zu dem die Gesandten Allâhs gekommen sind, er aber geistig nicht in der Lage war religiöse und weltliche Belange zu verstehen? Bestraft Allâh einen Stummen oder einen Tauben, der die Verse der Wahrheit weder hörte noch begriff? Viele Fragen, die von Schicksalen einiger Gemeinschaften handeln, deren gegen ihren Willen existierenden Umstände sie daran hinderten, die Verse und die prophetischen Beweise zu hören, was dazu führte, dass sie als Nicht-Muslime starben.





 





Wie wird Allâh sie am Auferstehungstag zur Rechenschaft ziehen? Lässt Er sie ins Paradies eingehen, obwohl nur die Gläubigen das Paradies betreten? Lässt Er sie das Feuer betreten, obwohl nur diejenigen das Feuer betreten, zu denen Gesandte Allâhs kamen und sie mit rechten Argumenten ermahnten?





Allâh sagt:





 





„...Wir strafen nicht eher, bis Wir einen Gesandten geschickt haben.“





(Sûra 17:15)





 





Der Hocherhabene sagt über die Insassen des Höllenfeuers berichtend, dass sie gefragt werden: „Ist zu euch denn kein Warner gekommen?“ Ihre Antwort wird lauten: „Ja doch, zu uns kam bereits ein Warner; aber wir haben [ihn] der Lüge bezichtigt...“.Wie wird Allâh also mit ihnen verfahren? Wie wird die Gerechtigkeit Allâhs hinsichtlich dieser Leute angewandt?





 





Die Gelehrten haben diesbezüglich verschiedene Meinungen. Einige sagen: „Sie kommen ins Feuer, denn die alleinige Verehrung Allâhs des Hocherhabenen ist eine Angelegenheit, die der Verstand und die natürliche Veranlagung begreift und keine Botschaften der Propheten benötigt. Folglich soll derjenige, der dem natürlichen und logischen Trieb zum Monotheismus widerspricht, bestraft werden.“





 





Andere meinen, dass Allâh sie am Auferstehungstag prüfen wird. So wird Er mit ihnen ein Abkommen treffen, dass sie Ihm gehorsam und Seinen Anordnungen unterworfen sind. Dann wird Er sie anweisen, ins Feuer einzutreten. Wer das Feuer betritt, für den wird es kühl und sicher sein, er wird die Prüfung bestehen, das Paradieses betreten und Allâhs Wohlgefallen verdienen. Wer aber ungehorsam ist und nicht hineingeht, den ziehen die Engel wegen seines Ungehorsams und seiner Zuwiderhandlung gegen Allâhs Anordnungen ins Feuer hinein. Dies ist die zuverlässigere Meinung der Gelehrten, zudem spricht die Gesamtheit der Quellen hierfür.





 





In einem von Ahmad nach einer Aussage von Al-Aswad ibn Sarî  möge Allah mit ihm zufrieden sein überlieferten Hadith sagte der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken „Vier werden am Auferstehungstag aufbegehren: Ein tauber Mann, ein törichter Mann, ein geisteskranker Mann und ein Mann, der in der Zeit zwischen zwei Propheten starb. Der Taube wird sagen: „O mein Herr, der Islam kam, aber ich hörte nichts.“ Was aber den Törichten betrifft, so wird er sagen: „O mein Herr, der Islam kam, während die Knaben mich mit Mist bewarfen.“ Was aber den Geisteskranken betrifft, so wird er sagen: „O mein Herr, der Islam kam, während ich nichts begriff.“ Was aber denjenigen betrifft, der in der Zeit zwischen zwei Propheten starb, so wird er sagen: „O mein Herr, ich habe keinen Deiner Gesandten erlebt.“ So wird Allâh mit ihnen ein Abkommen treffen, dass sie Ihm Gehorsam leisten. Er wird ihnen sagen, dass sie das Feuer betreten müssen. Wer es dann betritt, für den wird es kühl und sicher sein. Wer es jedoch nicht betritt, der wird darin hineingezogen.“





 





Auch wenn das Jenseits ein Vergeltungsort ist, ordnet Allâh den anbetend Dienenden an, einige Aufträge auszuführen, wie den Sirât (Brücke über die Hölle) zu überqueren und sich niederzuwerfen.





 





Allâh sagt:





 





„...und sie aufgerufen werden, sich niederzuwerfen, aber da werden sie es nicht können“ (Sûra 68:42)





 





Auch im Jenseits wird der Mensch also auf verschiedene Weise zum Gehorsam aufgerufen, wobei zu erwähnen ist, dass die Verantwortung erst endet, wenn die Gläubigen das Paradies betreten und die Ungläubigen das Feuer betreten, das heißt, wenn jedem seine Taten vergolten wurden.





 





Derjenige, der in der Zeit zwischen zwei Propheten starb, der Geisteskranke, der Taube sowie der Stumme, die starben, bevor sie die Wunderzeichen der Gesandten Allâhs und die Beweise für diese Gesandten erreichten, unterliegen dieser Regel.





 





Die Kinder der Polytheisten im Jenseits





 





Die Situation der Kinder, die jung starben, die lediglich nicht-muslimische Eltern hatten, wird unterschiedlich beurteilt. Einige Gelehrten sagen: „Sie kommen mit ihren Eltern ins Feuer.“ Andere Gelehrte äußerten diesbezüglich keine Meinung und bestimmten nicht, ob diese Kinder das Paradies oder das Feuer betreten werden, vielmehr gaben sie zu verstehen, dass die Antwort auf diese Angelegenheit allein Allâh kennt. Andere Gelehrte sagen: „Sie sind wie die Kinder der Muslime, die das Paradies betreten werden, wobei zu erwähnen ist, dass das Leugnen des Islam seitens ihrer Eltern ihnen nicht schaden wird, denn Allâh sagt:





„...Und keine sündigende Seele soll die Sünde einer anderen auf sich nehmen...“ (Sûra 17:15)





 





Für diese Meinung sprechen nachstehende Beweise. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sah einmal im Traum Abraham Friede sei auf ihm, während sich viele Kinder um ihn herum befanden. Bei allen handelte es sich um Kinder, die im Zustand der natürlichen Veranlagung starben. Da fragte ein Muslim: „Und die Kinder der Polytheisten?“ Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  antwortete: „Und die Kinder der Polytheisten.“ (Al-Buchârî).





 





Allâhs Gesandter  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  wurde einmal gefragt: „Wer ist im Paradies?“ Er erwiderte: „Die Propheten sind im Paradies, die Neugeborenen sind im Paradies und die lebendig begrabenen Mädchen sind im Paradies.“ (Ahmad)





 





Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  bat seinen Herrn darum, die Kinder nicht zu bestrafen, was Allâh ihm gewährte. (Abû Ya´lâ) Der Grund dafür besteht darin, dass sie mit der natürlichen Veranlagung starben. Wer mit dieser Veranlagung stirbt, stirbt als Monotheist und wer als Monotheist stirbt, gehört zu den Paradiesbewohnern. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Jedes Kind wird mit der natürlichen Veranlagung geboren.“ (Al-Buchârî und Muslim). Außerdem sind sie gestorben, ohne Untaten begangen zu haben, und Allâh der Hocherhabene wird den Menschen gemäß ihren Taten vergelten.





 





Der Hocherhabene sagt:





 





„Wird euch denn etwas anderes vergolten als das, was ihr zu tun pflegtet?“ (Sûra 27:90)





 





Somit kennen wir das Maß der Gerechtigkeit und Allweisheit Allâhs, hinsichtlich der Prüfung desjenigen, der stirbt, ohne einen Gesandten Allâhs erlebt oder über eine Botschaft auf rechte Weise gehört zu haben. Allâh verurteilt sie nicht zum Betreten des Feuers, weil es keinen klaren Beweis gegen sie gibt, und Er bestimmt für sie nicht das Betreten des Paradieses, weil ihre Taten nicht ausreichen. Vielmehr prüft Er sie. Wer also Allâh an diesem Tag gehorcht, der gehört zu den Paradiesbewohnern. Wer aber ungehorsam ist, nachdem er das Übersinnliche mit eigenen Augen gesehen und die Schrecken des Auferstehungstages erlebt hat, ist der Bestrafung würdig, weil er gegenüber den Gesandten Allâhs im Diesseits ungehorsamer gewesen wäre.



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