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Die Menschen bestehen aus grundlegenden Eigenschaften. Die Besten in der Dschâhiliyya [vorislâmische Zeit der Ignoranz] sind die Besten im Islâm- gemäß eines Hadîthes des Propheten. In diesem Artikel zeigen wir zwei Bilder eines edlen Prophetengefährten; eines aus dessen Leben in der Dschâhiliyya und das andere, nachdem er Muslim geworden war. In der Dschâhiliyya war dieser Gefährte als Zaid Al-Chail bekannt. Als er Muslim geworden war, nannte ihn der Prophet Zaid Al-Chair.





 





Der Stamm der Âmir wurde ein Jahr lang von starker Trockenheit befallen, die Feldfrüchte und Vegetation zerstörte und verursachte, dass das Vieh starb. Es war so schlimm, dass ein Mann mit seiner Familie den Stamm verließ und nach Hîra zog. Dort verließ er seine Familie mit den Worten: „Wartet hier auf mich, bis ich zu euch zurückkehre!“ Er schwor, nicht zu ihnen zurückzukehren, bis er ein bisschen Geld für sie verdient hätte oder dabei gestorben wäre. Der Mann nahm ein wenig Versorgung mit und lief den ganzen Tag auf der Suche nach etwas für seine Familie. Als es dämmerte, befand er sich vor einem Zelt. In der Nähe war ein Pferd angebunden und er dachte sich: „Dies ist die erste Beute.“ Er ging zu dem Pferd, band es los und war im Begriff aufzusteigen, als eine Stimme zu ihm rief: „Lass es und nimm dein Leben als Beute.“ Er verließ das Pferd hastig. Er lief sieben Tage lang, bis er einen Ort erreichte, an dem es eine Weide für Kamele gab. In der Nähe war ein großes Zelt mit einer Lederkuppel, ein Zeichen großen Reichtums und Besitzes. Der Mann dachte sich: „Zweifellos hat diese Weide Kamele und zweifellos hat dieses Zelt Bewohner.“





 





Es war kurz vor Sonnenuntergang. Der Mann schaute in das Zelt und sah einen alten Mann in der Mitte. Er setzte sich hinter den alten Mann, ohne dass dieser seine Anwesenheit bemerkt hätte. Kurz danach ging die Sonne unter. Ein beeindruckender und gut gebauter Reiter näherte sich. Er ritt sein Reittier aufrecht und großgewachsen. Zwei Bedienstete begleiteten ihn. Einer zu seiner Rechten und der andere zu seiner Linken. Er hatte fast hundert Kamelstuten bei sich und vor ihnen befand sich ein großer Kamelhengst. Es war deutlich, dass er ein wohlhabender Mann war. Zu einem der Bediensteten sagte er, während er auf ein dickes Kamel zeigte: „Melke dieses und gib dem alten Mann zu trinken!“ Der Scheich trank ein oder zwei Mundvoll aus dem vollen Gefäß, das ihm gebracht worden war, und ließ es dann stehen. Der Wanderer ging heimlich hin und trank all die verbliebene Milch. Der Bedienstete kam zurück, nahm das Gefäß und sagte: „Herr, er hat es ausgetrunken!“ Der Reiter war glücklich und befahl, dass ein anderes Kamel gemelkt werden sollte. Der alte Mann trank nur einen Mundvoll und der Wanderer trank alles, was übrig geblieben war, um nicht den Verdacht des Reiters zu erwecken. Der Reiter befahl dann seinem zweiten Bediensteten, ein Schaf zu schlachten. Ein Teil davon wurde gegrillt und der Reiter gab dem Scheich zu essen, bis er gesättigt war. Dann aßen er und die zwei Bediensteten. Danach schliefen sie alle tief. Ihr Schnarchen erfüllte das Zelt.





 





Der Wanderer ging dann zum Kamelhengst, band ihn los und bestieg ihn. Er ritt los und die Kamelstuten folgten. Er ritt die ganze Nacht. Bei Tagesanbruch schaute er sich in alle Richtungen um, sah jedoch niemanden, der ihn verfolgte. Er ritt weiter, bis die Sonne hoch am Himmel stand. Er blickte um sich und sah plötzlich einen großen Vogel aus der Ferne auf ihn zukommen. Es holte ihn schnell ein und schon bald sah er, dass es der Reiter auf seinem Pferd war. Der Wanderer stieg ab und band den Kamelhengst fest. Er nahm einen Pfeil heraus und legte ihn an seinen Bogen und stand vor den anderen Kamelen. Der Reiter hielt in gewissem Abstand und rief: „Binde das Kamel los!“ Der Mann weigerte sich und erzählte, wie er eine hungrige Familie in Hîra zurückgelassen und geschworen habe nicht zurückzukehren, außer mit Geld oder dabei zu sterben. „Du bist tot, wenn du das Kamel nicht losbindest!“, sagte der Reiter. Der Wanderer weigerte sich nochmals. Der Reiter bedrohte ihn erneut und sagte: „Streck die Zügel des Kamels aus! Sie haben drei Knoten. Sag mir, in welchen ich meinen Pfeil schießen soll!“ Der Mann zeigte auf den mittleren Knoten und der Reiter schoss einen Pfeil genau in die Mitte, als hätte er ihn mit seiner Hand hineingesteckt. Er tat das gleiche mit dem zweiten und dem dritten Knoten. Daraufhin steckte der Mann niedergeschlagen seinen Pfeil zurück in seinen Köcher und gab auf. Der Reiter nahm ihm sein Schwert und seinen Bogen ab und sagte zu ihm: „Reite hinter mir!“ Der Mann erwartete, dass ihn jetzt das schlimmste Schicksal treffe.





 





Er befand sich in vollständiger Gewalt des Reiters, der sagte: „Denkst du, ich werde dir Schaden zufügen, wo du doch letzte Nacht mit Muhalhil [sein Vater, der alte Mann] dessen Trinken und Essen geteilt hast?“ Als er den Name Muhalhil hörte, wunderte er sich und fragte: „Bist du Zaid Al-Chail?“ „Ja!“, sagte der Reiter. „Sei der beste Geiselnehmer!“, bat der Mann. „Mach dir keine Sorgen!“, antwortete Zaid Al-Chail ruhig. „Wenn diese Kamele mir gehörten, würde ich sie dir geben. Doch sie gehören einer meiner Schwestern. Bleib jedoch ein paar Tage bei mir! Ich werde bald einen Raubzug unternehmen.“ Drei Tage später kämpfte er gegen Banû Numair und erbeutete ungefähr einhundert Kamele. Er gab sie alle dem Mann und schickte ein paar Männer mit ihm als Beschützer, bis er seine Familie in Hîra erreichte. Der vorstehende Text ist eine Geschichte von Zaid Al-Chail, wie dieser in der Dschâhiliyya war, erzählt vom Historiker As-Schaibânî. Die Biografien vermitteln ein weiteres Bild von Zaid Al-Chail, wie er im Islâm war.





Als Zaid Al-Chail die Neuigkeiten über den Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  hörte, führte er einige eigene Recherchen durch und entschloss sich dann sich nach Madîna zu begeben, um den Propheten zu treffen. Mit ihm war eine große Gesandtschaft seines Volkes, unter denen Zurr ibn Sudûs, Mâlik ibn Dschubair, Âmir ibn Duwain und Andere waren. Als sie Madîna erreicht hatten, gingen sie direkt zur Moschee des Propheten und banden ihre Reittiere an deren Tür. Als sie hineingingen, befand sich der Prophet gerade auf dem Redepodest und richtete eine Rede an die Muslime. Seine Rede rüttelte Zaid und seine Gesandtschaft auf und sie waren auch erstaunt über die gespannte Aufmerksamkeit der Muslime und den Einfluss der Worte des Propheten auf diese. Der Prophet sagte: „Ich bin besser für euch als Al-Uzzâ [einer der Hauptgötzen der Araber in der Dschâhiliyya] und alles Andere, was ihr anbetet. Ich bin besser für euch als das Schwarze Kamel, das ihr neben Allâh anbetet.“ Die Worte des Propheten hatten zwei unterschiedliche Wirkungen auf Zaid Al-Chail und seine Begleiter. Einige von ihnen reagierten positiv auf die Wahrheit und nahmen sie an. Die Anderen wandten sich ab und lehnten sie ab. Einer der Letzteren war Zirr ibn Sudûs. Als er die Zuneigung der Gläubigen für Muhammad sah, erfüllten Eifersucht und Angst sein Herz und er sagte zu seinen Gefährten: „Ich sehe einen Mann, der gewiss alle Araber faszinieren wird und sie unter seine Macht bringen wird. Ich werde mich niemals von ihm beherrschen lassen!“ Er zog dann in Richtung Syrien, wo er angeblich seinen Kopf rasierte (wie es der Brauch einiger Mönche war) und Christ wurde. Die Reaktion von Zaid und Weiteren war anders. Als der Prophet die Rede beendet hatte, stand Zaid, groß und beeindruckend aussehend, auf und sagte mit lauter und deutlicher Stimme: „O Muhammad, ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Allâh und dass du der Gesandte Allâhs bist.“ Der Prophet kam zu ihm und fragte: „Wer bist du?“ - „Ich bin Zaid Al-Chail, der Sohn von Muhalhil.“ - „Von jetzt an bist du Zaid-Al Chair und nicht Zaid Al-Chail.“, sagte der Prophet. „Gepriesen sei Allâh, Der dich von den Hügeln und Tälern deines Heimatlandes hierhergebracht und dein Herz für den Islâm sanft gemacht hat.“





 





Danach war er als Zaid Al-Chair (Zaid, der Gute) bekannt. Der Prophet nahm ihn dann mit in sein Haus. Bei ihnen waren Umar ibn Al-Chattâb und einige andere Gefährten. Der Prophet gab ihm ein Kissen, damit er sich darauf setze. doch er fühlte sich sehr unwohl dabei, sich in der Anwesenheit des Propheten darauf zu lehnen und gab das Kissen zurück. Der Prophet gab es ihm zurück und er gab es ihm wieder zurück. Dies geschah drei Mal. Schließlich, als sie alle saßen, sagte der Prophet zu Zaid Al-Chair: „O Zaid, niemals wurde mir jemand beschrieben, auf den die Beschreibung passte, wenn ich ihn sah, außer bei dir. Du hast zwei Eigenschaften, die Allâh und Seinem Propheten gefallen.“ - „Welche sind es?“, fragte Zaid. „Durchhaltevermögen und Scharfsinn!“, antwortete der Prophet. „Gepriesen sei Allâh!“, sagte Zaid, „Der mir das gegeben hat, was Er und Sein Prophet mögen!“ Er wandte sich dann direkt an den Propheten und sagte: „Gib mir, o Gesandter Allâhs, dreihundert Reiter und ich verspreche dir, dass ich mit ihnen das Gebiet der Byzantiner sichern werde!“ Der Prophet lobte seinen Eifer und sagte „Was für ein Mann du bist!“ Während dieses Besuchs wurden all diejenigen, die bei Zaid blieben, Muslime. Sie wollten dann zu ihren Familien nach Nadschd zurückkehren und der Prophet verabschiedete sich von ihnen.





 





Das große Verlangen von Zaid Al-Chail, für den Islâm zu arbeiten und zu kämpfen, wurde jedoch nicht erfüllt. In Madîna herrschte zu jener Zeit eine Fieberepidemie und Zaid Al-Chail steckte sich an und sagte zu seinen Gefährten: „Nehmt mich hinfort vom Land von Qais! Ich habe Pockenfieber. Bei Allâh, ich werde nicht als Muslim kämpfen, bevor ich Allâh, den Allmächtigen, den Allergrößten treffe!“ Zaid begann die Reise zu seinem Volk in Nadschd, trotz der Tatsache, dass das Fieber immer stärker wurde und seine Reise verlangsamte. Er hoffte, zumindest zu seinem Volk zurückzukehren, damit sie durch die Gnade Allâhs durch ihn Muslime werden würden. Er rang darum, das Fieber zu überwinden, doch es übermannte ihn und er atmete seinen letzten Atemzug unterwegs, bevor er Nadschd erreichte. Zwischen seiner Annahme des Islâm und seinem Tod war jedoch keine Zeit, dass er in Sünden hätte fallen können.



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