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Der Glaube an den Jüngsten Tag und an die Belohnung und Bestrafung an ihm gehören zu den wichtigen Grundlagen des Islâms. Allâh lässt der Stunde einige Anzeichen vorangehen, die sie ankündigen. Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) nahm die Angelegenheit der Letzten Stunde sehr ernst, seine Wangen erröteten, seine Stimme wurde lauter und er war sehr erregt, wenn er die Letzte Stunde erwähnte, und er pflegte sie oft zu erwähnen. Die Prophetengefährten  möge Allah mit ihnen zufrieden sein pflegten miteinander über die Letzte Stunde zu sprechen.








Hudhaifa  möge Allah mit ihm zufrieden sein sagte: „Der Prophet kam einmal zu uns, als wir uns unterhielten. Er fragte: »Worüber unterhaltet ihr euch?« Wir erwiderten: »Wir unterhalten uns über die Letzte Stunde.«“ Und weil der Prophet oft von der Letzten Stunde sprach und viele Anzeichen auf ihren nahen Anbruch hindeuteten, fürchteten die Gefährten, dass die Letzte Stunde zu ihrer Zeit anbricht.





 





Viele Anzeichen der Letzten Stunde sind bereits eingetreten, und es hat sich bewahrheitet, was der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) mitgeteilt hatte. Die Gläubigen glauben ihm jeden Tag noch mehr, denn die Beweise seines Prophetentums und die Zeichen seiner Wahrhaftigkeit lassen die Muslime an dieser aufrichtigen Religion mehr festhalten, damit sie sich auf die Letzte Stunde vorbereiten, die sich nähert und deren Anzeichen sichtbar wurden, wie Allâh der Erhabene sagt: „Näher ist die Stunde (des Gerichts) gekommen, und gespalten hat sich der Mond.“ (Sûra 54:1).








Wenn die großen Anzeichen erscheinen, werden sie einander so rasch folgen, wie die Perlen einer gerissenen Kette herabfallen, wie der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Welches auch immer von ihnen vor dem anderen erscheint, so wird ihm das andere bald folgen.“ (Überliefert von Muslim). Und im Hadîth-Werk Al-Musnad steht: „Die Anzeichen sind wie aufgereihte Perlen, wenn der Faden einst reißt, dann folgen sie aufeinander.“





 





Zu den Anzeichen der Letzten Stunde gehört die Entsendung des auserwählten Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), denn es wurde berichtet, dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Ich und die Letzte Stunde wurden gemeinsam entsandt, und beinahe wäre sie mir vorangegangen.“








Dazu gehört auch der Tod des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken); damals verfinsterte sich die Welt vor den Augen der Gefährten.





 





Zu den Anzeichen der Letzten Stunde gehört ferner das Erscheinen von schlimmen Wirren, in denen Wahrheit und Lüge kaum zu erkennen sein wird und der Glaube erschüttern werden wird. Man kommt am Grab eines Toten vorbei, wirft sich wegen der schlimmen Umstürze und der Missachtung der Religion auf das Grab und sagt: „Wäre ich doch an der Stelle dieses Toten!“ Und das nur wegen der Wirren!





 





Ibn Mas'ûd  möge Allah mit ihm zufrieden sein sagte: „Ihr werdet eine Zeit erleben, zu der man sich den Tod kaufen würde, wenn dieser zu kaufen wäre.“ Und der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Kurz vor der Letzten Stunde gibt es Wirren wie die dunkle Nacht, da wird man am Morgen gläubig und am Abend ungläubig, und man wird am Abend gläubig und am Morgen ungläubig.“ (Überliefert von Ahmad).





 





Die Letzten dieser Umma werden mit Heimsuchungen befallen, wie der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) es sagte: „Diese eure Umma hat ihre Stärke in ihren Anfängen und am Ende wird sie von Heimsuchungen und Dingen befallen, die ihr nicht kennt. Die Wirren werden aufeinanderfolgen, wobei die eine die andere unbedeutend erscheinen lässt, und wenn die eine Versuchung eintritt, sagt der Gläubige: »Diese, diese ist es!« Wer es liebt, dem Höllenfeuer zu entrinnen und ins Paradies eintreten zu dürfen, der soll im Glauben an Allah und den Jüngsten Tag sterben.“





 





Zu den Anzeichen der Letzten Stunde gehört weiter, dass das Wissen weniger wird und sich das Unwissen verbreitet, sodass die Menschen die Pflichten des Islâm nicht mehr kennen. Dazu sagte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): „Der Islâm wird so verschwinden wie die bunte Verzierung des Gewandes, bis keiner mehr weiß, was das Fasten, das Gebet, die Haddsch-Zeremonien und die Zakâ sind. Das Offenbarungsbuch Allâhs wird von einer Nacht auf die andere verschwinden, sodass kein einziger Vers davon auf der Erde übrigbleibt. Einige alte Menschen werden sagen: »Wir haben unsere Vorfahren dieses Wort 'Es gibt nichts Verehrungswürdiges außer Allâh!’ sagen hören, und so sagen wir es auch.«“ (Überliefert von Al-Hâkim und er sagte, der Hadîth ist entsprechend den Kriterien von Muslim authentisch).





 





Die Gebote werden vernachlässig, sodass man Alkohol trinkt, der außerehelichen Geschlechtsverkehr weit verbreitet sein wird, sich die Habsucht in den Herzen einnistet und sich Unruhen und Morde so verbreiten, dass weder der Mörder weiß, warum er getötet hat, noch der Getötete weiß, warum er getötet wurde. Und als man fragte: „Wie kommt das, o Gesandter Allâhs?“, erwiderte er: „Der Mörder und der Getötete sind im Höllenfeuer.“ (Überliefert von Muslim).





 





Die Menschen werden nach Diesseitigem streben und so werden sie im Errichten hoher Gebäude wetteifern und sich von der Religion Allâhs abwenden, sodass sich die Vielgötterei in der Umma verbreitet und sich einige Gruppen der Umma den Nichtmuslimen anschließen, wie der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) es sagte: „Die Letzte Stunde wird sich erst ereignen, wenn sich einige meiner Umma den Nichtmuslimen anschließen und wenn einige meiner Umma die Götzen anbeten.“ (Überliefert von At-Tirmidhî, er sagte: ein authentischer Hadîth).





 





Und wenn die Umma sich von ihrer Religion abwendet, diese vernachlässigt und sich von ihrer Scharia entfernt, wird sie in die Irre gehen und die Rechtleitung nicht bei der Offenbarung suchen, wie der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) es sagte: „Die Letzte Stunde wird sich erst ereignen, wenn meine Umma die Vorgehensweise der früheren Völker vor ihr haargenau nachahmt.“ (Überliefert von Al-Buchârî).





 





Schwindel und Lüge werden zunehmen und viele falsche Propheten, etwa dreißig, werden erscheinen und alle werden behaupten, dass sie Propheten seien. Lobenswerte Eigenschaften werden den Menschen verlorengehen, sodass kaum ein anvertrautes Gut zurückgegeben wird und sodass man sagt: „Im Stamme Soundso gibt es einen zuverlässigen Mann. Und man wird von einem Menschen sagen, wie vernünftig, gewandt und standhaft er sei, während er kein bisschen Glauben im Herzen hat.“ (Überliefert von Al-Buchârî). Zum Verlust des Vertrauens gehört, dass die Angelegenheiten der Menschen jenen übertragen werden, die dafür nicht qualifiziert sind.





 





Die Letzte Stunde wird sich erst ereignen, wenn Madîna das Schlechte von sich abweist, wie das Feuer die Schlacke des Eisens wegbläst. Madîna wird glänzender denn je sein, wenn es verlassen wird, und nur wilde Tiere und Raubvögel werden Madîna betreten. Die Letzten, die versammelt werden, sind zwei Schafhirten aus dem Stamm Muzaina, die mit ihren Schafen Richtung Madîna wollen; sie werden es verlassen vorfinden, und bei Thaniyyat Al-Wadâ angekommen, werden sie beide niederfallen.





 





Der Dadschâl (der falsche Messias):





 





Von der Erschaffung Adams bis zur Letzten Stunde gibt es nichts Gewaltigeres als den Daddschâl. Kein einziger Prophet hat es versäumt, seine Umma vor ihm zu warnen, und unser Prophet pflegte bei Allâh in jedem Gebet Zuflucht vor ihm zu suchen. Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) erzählte seinen Gefährten so oft von ihm, dass sie glaubten, wie An-Nawâs ibn Sam'ân berichtete, “dass er so nah wie die Büschel der Palmen sei, und als wir am Abend zu ihm kamen und er [die Zeichen der Furcht] in unseren Gesichtern las, fragte er: »Was ist los mit euch?« Wir entgegneten: »O Gesandter Allâhs, du hast am Morgen den Dadschâl erwähnt, (mal) unbedeutend und (mal) hast du ihm sehr viel Wichtigkeit beigemessen, bis wir dachten, er sei so nah wie die Büschel der Dattelpalmen«. Daraufhin sagte er: »Ich sorge mich um euch wegen so vieler anderer Dinge außer dem Dadschâl. Wenn er erscheint, solange ich noch bei euch bin, werde ich für euch gegen ihn kämpfen; wenn er aber erscheint, wenn ich nicht bei euch bin, muss jeder für sich selbst kämpfen und Allâh wird in meinem Interesse auf jeden Muslim Acht geben.«“ (Überliefert von Muslim).





 





Bei weniger praktizierter Religion und schwindendem Wissen erscheint der Daddschâl im Osten, die Menschen fliehen vor ihm in die Berge. Er wird über die ganze Erde ziehen und es wird kein Land geben, das er nicht betritt, außer Makka und Madîna, denn Allâh verbot es ihm, sie zu betreten. Immer wenn er sie betreten will, empfängt ihn ein Engel mit einem scharfen Schwert und weist ihn zurück. Es wird keinen Einreise- und keinen Ausreiseweg zu den beiden Städten geben, der nicht von Engeln bewacht wird. Madîna wird dreimal heftig beben, so dass jeder Heuchler und jeder Nichtmuslim es verlässt. Dann wird er bei einer Salzebene bei Al-Dschurf [bei Madîna] lagern und die meisten zu ihm Hinausziehenden werden Frauen sein, so dass man seine Frau, Mutter, Tochter, Schwester und Tante festbindet, und zwar aus Angst, dass sie dem Daddschâl folgen. Die Versuchung des Daddschâl ist sehr groß, denn er wird zwei strömende Flüsse haben. Der eine wird dem Auge wie reines Wasser erscheinen und der andere wie loderndes Feuer. Dazu sagte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): „Wenn jemand von euch das erlebt, dann soll er zum Fluss gehen, der wie Feuer aussieht, seine Augen schließen, seinen Kopf senken und davon trinken, denn es ist kühles Wasser.“ (Überliefert von Muslim). Das aber, was den Menschen als Wasser erscheint, ist in Wahrheit loderndes Feuer.


 



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