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„Beim Zeitalter! Der Mensch befindet sich wahrlich in Verlust, außer denjenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun und einander die Wahrheit eindringlich empfehlen und einander die Standhaftigkeit eindringlich empfehlen.“ (Sûra 103).





Wie viele von euch rezitierte auch ich kürzlich diese Worte in meinem Gebet. Allerdings anders als vielen von euch kam mir das Bild von Frauen in Bezirksgefängnisuniformen in den Sinn. Ich treffe diese Gefängnisinsassinnen einmal wöchentlich bei einer Selbsthilfegruppe, die von einer ehemaligen Drogenabhängigen geleitet wird. Diese Frauen sind keine Muslime, sehnen sich jedoch nach irgendwelchen spirituellen Lehren für sie. Möglicherweise kamen sie mir in den Sinn, weil sie oft über die im Gefängnis verbrachte Zeit sprechen; möglicherweise geschah es auch, damit ich zu einem besseren Verständnis dessen gelange, was ich rezitiere.





Ich dachte an Menschen, die der Bewegungsfreiheit beraubt sind und „Zeit“ als Strafmaß erleben. Die „Zeit“ ist ihnen nicht lieb. Sie feiern das Vergehen der Zeit, da sie der Freiheit näher kommen. Eines Tages starrte eine Insassin aus dem Fenster und fragte: „Wie ist es?“





„Was meinst du?“ fragte ich zurück.





„Das Wetter, wie ist es?“





Ich war von ihrer unschuldigen Frage sowohl berührt als auch über sie betrübt. Von so etwas beraubt zu sein! Ich schluckte meine Emotionen hinunter und fühlte mich plötzlich privilegiert Folgendes zu sagen: „Nun, es ist momentan kühl, obwohl die Sonne noch scheint.“ Während ich diese Frau bemitleidete, dachte ich daran, wie wir unsere Zeit hier auf der Erde verbringen und dass niemand darum gebeten hat, hierher gebracht zu werden, doch dass Allâh es wollte. Dennoch haben wir die Freiheit, Entscheidungen zu treffen, die unsere Freiheit einschränken, wie beispielsweise ins Gefängnis zu gehen. Während das begangene Verbrechen, um dorthin zu kommen, ein Verlust für uns war, ist die Zeit für uns noch nicht verloren. Allâh könnte es immer noch gefallen, wie wir unsere Zeit nutzen.





Was bedeutet dies für jene unter uns, die sich nicht in einem Gefängnis oder in einer Gefängniszelle befinden? Möglicherweise bemitleiden wir jene, die fünf oder 50 Jahre im Gefängnis sitzen müssen, wobei wir uns selbst inmitten unserer Freiheit im Verlust befinden. Als ich den Gefängnisinsassinnen diese Einsicht mitteilte, fragte eine von ihnen: „Was meinst du mit »Die Menschen da draußen könnten in Verlust sein«?“





Ich dachte einen Moment lang nach und antwortete: „Ablenkungen.“





Sie nickten mit ihren Köpfen und waren mit der Erklärung scheinbar zufrieden.





Allâh kümmert sich nicht so sehr um die von uns bewohnten physischen Räume als vielmehr um die von uns bewohnten mentalen Räume. „Allâh blickt nicht auf euer Äußeres oder euren Besitz; Er blickt vielmehr in euer Herz und auf eure Taten.“ (Muslim). Es sollte ernüchternd für uns sein, wenn wir überlegen, dass ein sich bessernder Krimineller Gewinn machen kann, während wir, deren Aufzeichnungen sauber sind, uns in Verlust befinden. Wir bitten Allâh den Erhabenen darum, uns am Tag des Gerichts die Liste unserer Handlungen in die rechte Hand zu geben – eine Liste, die wenige von uns „sauber“ vorfinden werden.



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