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Nun soll von Umair ibn Wahb  möge Allah mit ihm zufrieden sein die Rede sein. Er war einer der Führer und Helden der Quraisch und er war äußerst scharfsinnig und in Angelegenheiten des Krieges sehr bewandert. In der Schlacht von Badr verlangten die Makkaner von ihm, die Anzahl und die Vorbereitungen der Muslime, die mit dem Gesandten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zum Kampf gegen sie aufgebrochen waren, auszukundschaften. So ging dieser intelligente Mann los,  ritt um das Lager der Muslime und sagte zu seinen Leuten, als er zurückkehrte: „Sie sind dreihundert Mann, ein bisschen mehr oder ein bisschen weniger.“ Und seine Einschätzung war richtig. Leute fragten ihn dann: "Haben sie noch Verstärkung oder nicht?" Er sagte: „Ich habe nichts Derartiges gesehen, aber ich habe Leute gesehen, deren Gesichter denen der Schlangen ähnlich sind, die erst dann getötet werden, wenn sie die gleiche Zahl von uns getötet haben, Leute, die keinen Schutz oder keine Zuflucht haben außer ihre Schwerter. Bei Allâh, der eine von ihnen wird erst dann getötet, wenn er einen von euch getötet hat. Wenn sie die gleiche Zahl von euch töten würden, die ihr getötet habt, was wäre dann der Vorteil für euch? Denkt also klug darüber nach!“ Einige Führer der Quraisch nahmen sich seine Worte zu Herzen und waren schon dabei, ihre Männer zu sammeln, um ohne zu kämpfen nach Makka zurückzukehren, wenn Abû Dschahl nicht das Feuer der Gehässigkeit und des Krieges angefacht hätte.





So nahm Umair ibn Wahb den Islâm an und gehörte somit zu denjenigen, denen Allâh die Rechtleitung und das Licht gewährte. Umar ibn Al-Chattâb  möge Allah mit ihm zufrieden sein sagte von ihm, als er den Islâm angenommen hatte: „Bei Dem, in Dessen Hand meine Seele liegt, ich habe Umair mehr gehasst als ein Schwein, als er zu uns kam, jetzt ist er mir lieber wie manche meiner Söhne!"





Wenige Tage später ging er zum Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und sagte zu ihm: „O Gesandter Allâhs, ich habe mich zuvor bemüht, das Licht Allâhs auszulöschen, und habe den Anhängern von Allâhs Religion großen Schaden zugefügt. Ich möchte jetzt, dass du mir erlaubst, zu den Quraisch zu gehen, um sie zum Islâm aufzurufen, damit Allâh sie rechtleiten möge.“ Und so gab ihm der Gesandte diese Erlaubnis.





Zu der Zeit, als Umair den Islâm in Madîna angenommen hatte, pflegte Safwân zu den Leuten von Quraisch zu sagen: „Freut euch auf einen Sieg in wenigen Tagen, der euch die Schlacht von Badr vergessen lässt!“ Jeden Morgen pflegte er zum äußersten östlichen Rand von Makka zu gehen, um die aus Madîna kommenden Karawanen zu fragen, ob sich in Madîna etwas ereignet habe und ob Muhammad getötet worden sei. Er blieb so, bis man ihm sagte, dass Umair den Islâm angenommen hatte. Safwân wurde sehr wütend und er schwor, niemals mit Umair zu reden und ihm und seinen Kindern nichts zu geben. Umair ibn Wahb kehrte als Muslim nach Makka zurück und fing damit an, jeden, dem er begegnete, zum Islâm aufzurufen, und so wurden viele dank seiner Bemühungen Muslime.





Er erblickte Safwân ibn Umayya und rief nach ihm, aber Safwân wandte sich von ihm ab und Umair eilte zu ihm und sagte laut zu ihm: „O Safwân, du bist eines unserer Oberhäupter, hast du gesehen, wie wir Steine angebetet und ihnen Opfertiere dargebracht haben, ist das eine Religion? Bekenne dich also dazu, dass es nichts Verehrungswürdiges gibt außer Allâh und dass Muhammad Sein anbetend Dienender und Gesandter ist!“ Safwân würdigte ihn aber keines Wortes. 





Bei der Einnahme von Makka vergaß Umair seinen Freund und Vetter Safwân ibn Umayya nicht und rief ihn zum Islâm auf, aber Safwân wollte sich nach Dschidda begeben und von dort in den Jemen. Umair aber beschloss, seinen Freund aus den Händen des Satans mit allen Mitteln zu befreien. Er eilte zum Gesandten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und sagte zu ihm: „O Allâhs Prophet! Safwân ibn Umayya, der Anführer seiner Sippe, ist vor dir geflohen und will sich ins Meer stürzen, gewähre ihm also Sicherheit!“ Der Prophet sagte: „Ich gewähre ihm Sicherheit.“ Da sagte Umair: „O Gesandter Allâhs, gib mir ein Zeichen, damit er deine Schutzgewährung erkennt!“ Der Gesandte gab ihm als Zeichen seinen Turban, den er beim Einzug in Makka getragen hatte. Umair ging damit los, bis er Safwân einholte, als dieser aufs Meer fahren wollte, und er sagte zu ihm: „O Safwân, mögen mein Vater und meine Mutter ein Opfer für dich sein! Bei Allâh, stürze dich nicht selbst ins Verderben! Hier ist die Sicherheit des Gesandten Allâhs für dich!“ Safwan sagte zu ihm: „Wehe dir! Verschwinde von hier und sprich nicht mit mir!“ Umair sagte: „O Safwân, mögen mein Vater und meine Mutter Opfer für dich sein! Der Gesandte Allâhs ist der beste, rechtschaffenste und nachsichtigste aller Menschen. Seine Macht ist deine und seine Ehre ist deine.“ Da sagte Safwân: „Ich habe Angst.“ Umair erwiderte: „Er ist nachsichtiger und großzügiger als du denkst.“ 





Er kehrte mit ihm zurück und sie gingen beide zum Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), und Safwân sagte zum Propheten: „Dieser hier behauptet, dass du mir Sicherheit gewährt hast.“ Der Gesandte (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Er hat die Wahrheit gesagt.“ Safwân sagte dann: „Gib mir dann zwei Monate Zeit, um die Angelegenheit zu überdenken!“ Der Gesandte antwortete: „Du hast vier Monate Zeit“ (Ibn Hischâm).





Der Wunsch von Umair ging in Erfüllung und Safwân nahm den Islâm an, worüber Umair außerordentlich glücklich war. 





Umair setzte seine Bemühungen im Dienste des Islâm fort, bis er zu einem der beliebtesten Menschen beim Gesandten Allâhs wurde und den Respekt der Kalifen nach dem Gesandten verdiente. Er lebte weiter bis zur Zeit des zweiten Kalifen Umar ibn Al-Chattâb





Als der Krieg ausbrach, gehörte Umair ibn Wahb zu den ersten und tapfersten Kämpfern gegen die Muslime, aber die Muslime besiegten die Quraisch am Ende und die Kämpfer der Quraisch zogen erfolglos nach Makka zurück. Nach der Schlacht von Badr kam Umair mit seinem Cousin Safwân ibn Umayya bei der Ka´ba zusammen und sie erinnerten sich an die Geschehnisse der Schlacht von Badr.





Da sagte Safwân: „Bei Allâh, wie hässlich ist das Leben nach den Toten der Schlacht von Badr!“ Umair antwortete: „Du hast die Wahrheit gesagt. Bei Allâh, es gibt im Leben nichts Gutes nach ihnen! Wären es nicht die Schulden, die ich nicht bezahlen kann, und wären es nicht die Kinder, von denen ich befürchte, dass sie nach mir verloren gehen, würde ich direkt zu Muhammad reiten, um ihn zu töten. Ich habe einen glaubhaften Grund, um bei ihm aufzutauchen. Ich kann sagen: »Ich bin wegen meines gefangen genommenen Sohnes hier.«“ Der Sohn von Umair ibn Wahb war bei der Schlacht von Badr gefangen genommen worden. Safwân freute sich darauf und sagte: „Ich bezahle deine Schulden und kümmere mich um deine Kinder, so als wären sie meine eigenen.“ Umair sagte dann zu Safwân: „Halte es für ein paar Tage geheim, bis ich in Madîna angekommen bin!“ Umair ließ dann sein Schwert schärfen und vergiften und brach nach Madîna auf. 





Dort angekommen, band er sein Reittier beim Eingang der Moschee fest, nahm sein Schwert und begab sich zum Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken). Da sah ihn Umar ibn Al-Chattâb und eilte zum Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und sagte zu ihm: „O Gesandter Allâhs, da kommt der Feind Allâhs Umair ibn Wahb mit seinem Schwert bewaffnet, also nimm dich in Acht vor ihm!“ Er sagte: „Lass ihn zu mir herein!“ Umar verließ dann die Moschee und wies einige Gefährten an, beim Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zu bleiben und auf Umair aufzupassen. Er hielt Umair an seinen Kleidern fest und kam mit ihm herein, da sagte der Prophet zu Umar: „Lass von ihm ab!“ Und er sagte zu Umair: "Komm näher, Umair!" Umair näherte sich dem Gesandten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und sagte: „Habt einen guten Morgen!“ [Dies war die Grußformel in der vorislâmischen Zeit.] Da sagte der Prophet zu ihm: „Allâh beehrte uns mit einer besseren Grußformel wie deine, Umair, und zwar dem Friedensgruß, dem Gruß der Paradiesbewohner.“





Dann fragte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): „Aus welchem Grund bist du gekommen, Umair?“ Er antwortete: „Ich bin wegen des Gefangenen bei euch gekommen, um ihn auszulösen, denn ihr seid unsere Verwandten und Stammesangehörigen.“ Der Prophet fragte weiter: „Was ist dann mit dem Schwert an deinem Hals?“ Umair sagte: "Möge Allâh diese hässlichen Schwerter verfluchen, die haben uns doch nichts genutzt! Ich habe vergessen, es von meinem Hals abzunehmen, nachdem ich abgestiegen bin.“ Da sagte der Gesandte (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zu ihm: „Sag mir die Wahrheit, warum bist du gekommen?“ Umair antwortete: „Ich bin gekommen, nur um meinen Gefangenen auszulösen.“ Der Gesandte sagte: „Du hast doch zusammen mit Safwân ibn Umayya bei Al-Hidschr vor der Ka´ba gesessen und gesagt: »Wären es nicht die Schulden, die ich nicht bezahlen kann, und wären es nicht die Kinder, von denen ich befürchte, dass sie nach mir verloren gehen, würde ich direkt zu Muhammad reiten, um ihn zu töten.« Safwân übernahm dies, aber Allâh wird dich davon abhalten.“ Umair sagte: „Ich bezeuge, dass du der Gesandte Allâhs bist, und ich bezeuge, dass es nichts Verehrungswürdiges außer Allâh gibt. O Gesandter Allâhs, wir haben dich der Lüge bezichtigt, was die Offenbarung aus dem Himmel anging! Aber dieses Gespräch war zwischen mir und Safwân, niemand wusste darüber Bescheid, Allâh hat dir aber davon Bescheid gegeben. Allâh sei Dank, dass Er mich zum Islâm rechtgeleitet hat!“





Die Muslime freuten sich riesig, dass Umair den Islam angenommen hatte, und der Gesandte (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte zu seinen Gefährten: „Lehrt euren Bruder den Qurân und lasst seinen Gefangenen frei!" (Ibn Hischâm und Ibn Dscharîr).



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