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Da Allâh bei der Erschaffung Âdams alle Menschen Zeugnis über Seine Göttlichkeit ablegen ließ, wurde dieser Schwur in die menschliche Seele eingeprägt, noch bevor sie im fünften Monat der Schwangerschaft in den Fötus eintritt. Daher hat ein Kind, wenn es geboren wird, einen natürlichen Glauben an Allâh. Dieser natürliche Glaube wird im Arabischen als „Fitra“ bezeichnet. Würde man ein Kind alleine lassen, so würde es Allâh in Seiner Einheit erkennend aufwachsen. Aber alle Kinder werden von ihrer Umgebung beeinflusst.





 





Der Prophet Muhammad  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  überliefert, dass Allâh gesagt hat: „Ich habe meine Diener in der richtigen Religion erschaffen, aber die Teufel sorgten dafür, dass sie fehlgehen.“ (Überliefert von Muslim) Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte auch: „Jedes Kind wird mit der Fitra geboren, und seine Eltern machen dann aus ihm entweder einen Juden oder einen Christen. Genauso wie das Tier, das ein Tier zur Welt bringt. Hast du schon mal ein junges Tier verstümmelt geboren gesehen, bevor man es verstümmelt?“ (Überliefert von Al-Buchâri und Muslim)





 





Ähnlich wie sich der Körper eines Kindes den physischen Gesetzen unterwirft, die Allâh der Natur auferlegt hat, unterwirft sich seine Seele auf natürliche Weise der Tatsache, dass Allâh sein Herr und Schöpfer ist. Seine Eltern werden aber versuchen, dem Kind ihren eigenen Weg aufzuzwängen. Ein Kind ist in den ersten Jahren seines Lebens weder in der Lage, dem standzuhalten, noch dem Willen seiner Eltern zu widersprechen. Die Religion, der ein Kind folgt, hängt von Bräuchen und Erziehung ab. Allâh verlangt von einem Kind bis zu einer gewissen Phase seines Lebens keine Rechenschaft und bestraft es auch nicht wegen seiner Religion. Reift das Kind jedoch in der Jugend heran und werden ihm klare Beweise für die Unrichtigkeit seiner Religion gebracht, so muss der nunmehr Erwachsene der Religion des Wissens und der Vernunft folgen. In diesem Augenblick versuchen die Teufel ihr Bestes, ihn zu ermutigen, in seinem Zustand zu verharren oder noch weiter irrezugehen. Das Schlechte wird ihm angenehm gemacht, und er muss nun einen Kampf zwischen seiner Fitra und seinen Wünschen ausfechten, um den rechten Weg zu finden. Entscheidet er sich für seine Fitra, wird Allâh ihm helfen, seine Wünsche zu bezwingen.





 





Da all diese mächtigen Kräfte gegen die Fitra kämpfen, hat Allâh bestimmte rechtschaffene Menschen auserwählt und ihnen den richtigen Weg im Leben offenbart. Diese Menschen, die wir als Propheten bezeichnen, wurden gesandt, um unserer Fitra im Kampf gegen ihre Feinde beizustehen. Alle Wahrheiten und alle guten Handlungen, die heutzutage in den verschiedenen Gesellschaften der ganzen Welt verbreitet sind, haben ihren Ursprung in den Lehren der Propheten. Hätte es ihre Lehren nicht gegeben, so gäbe es auf der Welt keinen Frieden und keine Sicherheit. So basieren beispielsweise die Gesetze der meisten westlichen Länder, selbst wenn sie sich als säkular regiert und frei von religiösem Einfluss verstehen, auf den Zehn Geboten des Propheten Moses, wie „Du sollst nicht stehlen“ und „Du sollst nicht töten“ etc.





 





Es ist die Pflicht der Menschen, dem Weg der Propheten zu folgen, da dies der einzige Weg ist, der wirklich mit der menschlichen Natur im Einklang steht. Man sollte auch darauf achten, nicht nur einfach etwas zu tun, weil es die eigenen Eltern und deren Eltern zu tun pflegten. Ganz besonders dann nicht, wenn das Wissen zu einem gelangt, dass eine bestimmte Handlung falsch ist. Folgt man der Wahrheit nicht, wird man wie jene fehlgeleiteten Menschen sein, über die uns Allâh im Qurân Folgendes sagt:





 





„Folgt dem, was Allâh herabgesandt hat“, sagen sie: „Nein! Vielmehr folgen wir dem, worin wir unsere Väter vorgefunden haben.“ Was denn, auch wenn ihre Väter nichts begriffen und nicht rechtgeleitet waren? (Sûra 2:170)





 





Allâh verbietet uns, unseren Eltern zu gehorchen, wenn sie von uns etwas verlangen, das dem Weg der Propheten widerspricht. Er sagt im Qurân:





 





"Und Wir haben dem Menschen anbefohlen, seine Eltern mit Güte zu behandeln. Wenn sie sich aber darum bemühen, dass Du Mir das beigesellst, wovon du kein Wissen hast, dann gehorche ihnen nicht." (Sûra 29:8)





Diejenigen, die den Vorteil hatten, in einer muslimischen Familie geboren worden zu sein, müssen sich darüber im Klaren sein, dass all diesen „Muslimen“ nicht automatisch das Paradies garantiert ist. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  warnte uns davor, dass ein großer Teil der muslimischen Nation den Juden und Christen folgen wird. Sie werden ihnen so dicht auf den Fersen folgen, dass sie, verkröchen sich jene in das Loch einer Dornschwanzechse, ihnen selbst dorthin nachkriechen würden. (Überliefert von Al-Buchâri und Muslim) Und er sagte auch, dass vor dem Anbruch des Jüngsten Tages einige Muslime Götzen anbeten werden. (Überliefert von Al-Buchâri und Muslim) All diese Leute werden muslimische Namen tragen und sich für Muslime halten, aber am Tage des Gerichts wird ihnen das wenig nützen.





Heutzutage gibt es überall auf der Welt Muslime, die zu den Toten beten, Mausoleen bauen und Moscheen über Gräbern errichten, ja sie vollziehen sogar Riten des Gottesdienstes um sie herum. Manche behaupten, Muslime zu sein und beten zugleich Alî als Allâh an. Zu diesen Menschen gehören bspw. die Nusairier aus Syrien und die Drusen aus Palästina und Libanon. Andere haben den Qurân in einen Glücksbringer verwandelt, den sie am Hals, im Auto oder als Schlüsselanhänger tragen. Wer in eine muslimische Umgebung hineingeboren wird und blind all dem folgt, was seine Eltern tun und glauben, muss davon ablassen und sollte darüber nachdenken, ob es ein Zufall ist, dass er ein Muslim ist, oder eine Entscheidung. Ist der Islâm das, was die Eltern, der Stamm, das Land oder die Nation praktiziert, oder ist er das, was der Qurân lehrt, und was der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  und seine Gefährten taten?





 





Die Übereinkunft jedes Menschen mit Allâh während der Vorschöpfung beinhaltet, dass man Allâh als seinen Herrn anerkennt und die Anbetungshandlungen in jeder Form ausschließlich an Allâh richtet. Das ist die grundlegende Bedeutung der Schahâda (Kundgebung des Glaubens), auch bekannt als Kalima At-Tauhîd (Darlegung der Einheit Allâhs), die jeder aussprechen muss, um ein richtiger Muslim zu werden: Lâ ilâha illallâh (Es gibt keine Gottheit außer Allâh). Das Bezeugen der Einheit Allâhs in diesem Leben, ist nur eine Bestätigung des ursprünglich in einem geistigen Zustand abgelegten Zeugnisses. Es bleibt jedoch die Frage: Wie kann man den damit geschlossenen Vertrag erfüllen?





 





Der Vertrag wird durch den aufrichtigen Glauben an die Einheit Allâhs und dessen Umsetzung im alltäglichen Leben erfüllt. Dabei meidet man im Alltag all das, was Schirk (Beigesellen von Partnern zu Allâh) ist und hält sich eng an den letzten Gesandten. Diesen Gesandten hat Allâh als ein praktisches und lebendes Beispiel für ein auf dem Prinzip des Eingottglaubens basierenden Lebens geschickt. Da der Mensch Allâh als seinen Herrn anerkennt, darf er eine Handlung nur dann für rechtens halten, wenn diese auch von Allâh und Seinem Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  als rechtens beurteilt werden. Und genauso verhält es sich auch mit den schlechten Taten. Auf diese Art setzt man das Prinzip des Eingottglaubens im Geiste um.





 





 





Es ist wichtig so zu verfahren, da einem unter Umständen etwas als gut erscheinen mag, das in Wirklichkeit schlecht ist. So behaupten beispielsweise manche, dass es für einen armen Mann besser sei, wenn er einen König um einen Gefallen bitten will, sich zuerst an den Prinzen oder an einen dem König Nahestehenden zu wenden, damit dieser sich für ihn stark mache. Daraus wurde fälschlicherweise gefolgert, dass wenn jemand wirklich seine Gebete von Allâh beantwortet haben will, er zum Propheten oder einem Heiligen beten solle, damit dieser Allâh für ihn frage, weil er selbst mit zu vielen alltäglichen Sünden beschmutzt sei. Dies mag manch einem zunächst logisch erscheinen, aber sowohl Allâh als auch Sein Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  haben dem Menschen eindeutig aufgetragen, ohne jegliche Vermittler direkt zu Allâh zu beten.





 





Allâh sagt im Qurân: Und euer Herr sprach: „Bittet Mich; Ich will eure Bitte erhören.“ (Sûra 40:60). Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sagte: „Wenn du im Gebet bittest, so bitte nur von Allâh, und wenn du Hilfe suchst, so ersuche sie nur von Allâh.“ (Überliefert von At-Tirmidhî.)





 





Daher kann der Bund mit Allâh nur von jemandem erfüllt werden, der ein Muslim ist, weil er es so gewählt hat und nicht, weil er es aus Zufall ist – egal, ob seine Eltern Muslime waren oder nicht. Eigentlich ist die Einhaltung des Vertrages die Verwirklichung der islâmischen Prinzipien in allen Angelegenheiten des Lebens. Die Fitra des Menschen ist die Basis des Islâm. Praktiziert also ein Mensch den Islâm in seiner Gesamtheit, werden die äußerlichen Handlungen und die wahre Natur des Menschen, in der Allâh das innere Sein des Menschen erschaffen hat, in Einklang gebracht. Auf diese Weise vereint der Mensch sein inneres und sein äußeres Wesen, worin ein wichtiger Aspekt des Eingottglaubens liegt. Dies mündet in der Schöpfung eines wahrhaft frommen Menschen nach dem Vorbild Adams, vor dem sich die Engel auf Allâhs Geheiß verbeugten und den Allâh als Statthalter über die Welt einsetzte. Denn nur ein Mensch, der den Eingottglauben lebt, kann mit wahrer Gerechtigkeit richten und seine Aufgabe erfüllen.



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