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In den Momenten, in denen ich mich wirklich dazu zwinge, über unsere Umgebung nachzudenken, erkenne ich ein beständiges Merkmal in der Schöpfung des Schöpfers: Völlige ausgewogene Ruhe. Wenn man das Dröhnen der Autos auf der Autobahn, die Flugzeuge über unseren Köpfen, die Baufahrzeuge, die Hupen, die Piepstöne und die grenzenlosen Geräusche des heutigen Lebens abstellen würde, dann wäre alles so friedlich und ruhig. Seien es die Vögel, die Insekten, die Bäume, das Wasser oder die Tiere – sie alle gemeinsam produzieren eine Art unangefochtene ausgewogene Ruhe und Harmonie.





 





Diese Ruhe fehlt in unserem Alltagsleben. Wir leben ein stressiges Leben und machen uns ständig Sorgen, was alle von uns denken, wie man eine Milliarde Dollar verdient, wie man eine attraktive Person heiraten kann… und wir beginnen im Ansehen der Menschen zu leben. Wir beginnen damit, unser Leben so zu leben, wie es andere von uns erwarten, anstatt so, wie es uns eigentlich glücklich machen würde. Dies erscheint so gegensätzlich zur ausgewogenen Ruhe der Tierwelt.





 





Als ich mich einst inmitten der Schöpfung Allâhs befand, rezitierte ich einige Verse der Sûra Âl Imrân und stieß auf folgenden Vers:





 





„Begehren sie denn eine andere als Allâhs Religion, wo sich Ihm doch (jeder) ergeben hat, der in den Himmeln und auf der Erde ist, freiwillig oder widerwillig? Und zu Ihm werden sie zurückgebracht.“ (Sûra 3:83).





 





Wie erstaunlich und unglaublich wahr! Wir begehren anderes als den Weg des Rechtleitenden, wenn wir unseren Begierden und der materiellen Welt nachrennen. Wir tauschen die unendlichen Gaben des Versorgers im Diesseits und im Jenseits für zeitweiligen Ruhm und materiellen Gewinn ein. In unserer Arroganz malen wir uns den Weg aus, von dem wir denken, er sei der beste, um glücklich zu werden - versagen jedoch letztendlich. Selbst nachdem wir so viele Menschen sehen, die alles besitzen, aber immer noch nicht glücklich sind, rennen wir immer noch denselben Dingen hinterher. Wann haben wir das letzte Mal etwas getan, weil wir wussten, dass jemand uns deshalb hochschätzen würde? Wann haben wir das letzte Mal unsere Freunde, Familie oder sogar unsere Ehre und Würde für einen Rang oder einige Cent verkauft? Wann haben wir das letzte Mal zur Gebetszeit jemandem vor unserem Herrn den Vorzug gegeben?





 





Die Natur, die wir um uns herum sehen, hat sich in all ihrer Komplexität und in all ihren Feinheiten dem Einen, dem Schöpfer unterworfen, und lebt folglich in völliger Harmonie. Man stelle sich den Frieden der Seele und des Verstandes vor, wenn man sich von den Wünschen und Gelüsten anderer lösen und dabei einzig Seine Zufriedenheit begehren würde! Man stelle sich die Ruhe vor, die darin gefunden werden kann, nicht unseren Gelüsten hinterherzujagen, wie sich diese Gesellschaft dafür engagiert! Man stelle sich einfach vor, das vollkommenste Leben, das im Diesseits möglich ist, zu leben! Dies ist genau die Realität der Schöpfung um uns herum. Und die ausgewogene Ruhe und Harmonie, die sich zeigen, sind Beweise für deren Erfolg.





 





Doch halt! Ist nicht der Mensch das beste Geschöpf Allâhs? Ich frage mich, was wir erreichen könnten, wenn wir genau das täten, was Er uns sagt.





 





Die Sittenlehre im Islâm basiert vollständig auf den Offenbarungsschriften und dem Beispiel des Lebens des Propheten Muhammad (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken). Es gibt zwei Konzepte, die jeden Aspekt der islâmischen Sittenlehre durchziehen: Das Konzept des Tauhîd (der alleinigen Verehrung des Schöpfers) und die eigentliche Bedeutung des Wortes Muslim (sich Allâh ergeben). Muslime glauben an die Existenz von Gutem und Bösem, und Muslime streben in jedem Aspekt ihres Lebens danach, Gutes zu tun. Muslime glauben außerdem an die Willensfreiheit und die Tatsache, dass jeder Mensch die Fähigkeit hat, Allâh selbst zu erkennen.





 





Dennoch irren die Menschen vom Weg Allâhs ab. Im Qurân werden wir darüber informiert, dass Menschen auf Grund ihres Bedarfs an materiellen Annehmlichkeiten von Allâh abirren. Aus diesem Grunde stimmt der Islâm mit den Lehren Jesu überein und betrachtet es als Abirren vom Wege Allâhs, wenn man sich auf das Anhäufen von Vermögen und das Erlangen von Macht konzentriert. Der Islâm lehrt auf seiner elementarsten Ebene, dass es nur einen Gott gibt, und wenn man in seinem Leben irgendeiner anderen Sache außer Allâh mehr Gewicht verleiht, dass dies bedeutet, vom richtigen Weg abzukommen.





 





Islâmische Sittenlehren waren zur Zeit der Qurân-Offenbarung an den Propheten Muhammad (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sehr nützlich, um die Probleme der Araber zu lösen. Die Araber waren eine Stammesgesellschaft mit patriarchalischen Herrschern. Der Gedanke der Umma, durch die alle Muslime zu einer Gemeinschaft vereint wurden, half dabei, diese Gesellschaft zu verändern. Der strikte Monotheismus im Islâm half außerdem dabei, die vielen barbarischen Gepflogenheiten, die als Teil der Anbetung von Götzen und animistischen Göttern weitverbreitet waren, abzuschaffen. Die islamische Ethiklehre lehnt außerdem übertriebenen Chauvinismus oder „Murû'a“ (was als Männlichkeit oder Machohaftigkeit übersetzt wird) ab. Beim Islâm geht es nicht um Gewalt, Prahlerei und Ungestüm, sondern um Demut, Mitgefühl und Streben nach Frieden.





 





Eines der wichtigsten Elemente islâmischer Ethiklehre ist die persönliche Verantwortung. Der Islâm lehrt, dass jeder einzelne Mensch seinem eigenen Weg zu Allâh folgt. Im Islâm gibt es keine Vermittler zwischen dem Menschen und Allâh. Es gibt keine assoziierten Götzen oder Heilige, die sich bei Allâh einsetzen. Es gibt keinen Zwang, dem Weg Allâhs zu folgen. Beim Islâm geht es vollständig um die Moral, die ethische Entscheidung, die jeder Mensch in seinem Herzen treffen muss, und um das Umsetzen dieser Entscheidung in die Tat. Der Islâm lehrt, dass das Schicksal eines jeden Menschen im jenseitigen Leben eine direkte Folge der eigenen Entscheidung ist. Zweifelsfrei ist die Grundlage eines islâmischen Ethiksystems direkt mit den Lehren des Qurân und des Propheten Muhammad (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) verbunden. Der Islâm ist eine Lebensweise, eine Praktik, sich dem Willen Allâhs in jedem Aspekt des Lebens zu fügen. Die eigenen Moralvorstellungen sind dabei absolut keine Ausnahme.





 



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