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Die meisten afrikanischen Sklaven, die nach Nordamerika gesandt wurden, kamen aus Westafrika.  Es waren Männer, Frauen und Kinder, die gefangen und an Sklavenhändler verkauft, auf Schiffe getrieben und die lange Reise nach Amerika unter schrecklichen Bedingungen gehalten wurden.[1]  Es wird von modernen Historikern angenommen, dass auf dem Höhepunkt des Sklavenhandels, im 18.Jahrhundert, bis zu sieben Millionen Afrikaner diese Reise unternommen haben.[2]  Es wird auch geschätzt, dass bis zu 30% der versklavten in Nordamerika Muslime gewesen waren.[3]





Um die Geschichte der muslimischen Sklaven in Nordamerika zu verstehen, ist es notwendig, etwas über die Sklaverei zu erfahren, die zuvor in Afrika existiert hatte, und über die Geschichte des Islam in Afrika, insbesondere in Westafrika.  Der Islam hat Westafrika zuerst durch Händler aus Nordafrika und dem Mittleren Osten erreicht.  Sie siedelten seit dem zehnten Jahrhundert vChr. in der Gegend und so begann ein langsamer und friedlicher Prozess, der durch Handel in Gang gesetzt wurde.  Die Reise von Nordafrika durch die Sahara wurde in Teilen unternommen.  Güter wurden durch eine Kette muslimischer Händler weiter gegeben und schließlich am südlichen Ende der Route von Nicht-Muslimen verkauft.  Bis zur ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts war das Königreich von Ghana eine Schlüsselfigur für den muslimischen Handelspartner im Norden.  Die nächsten fünfhundert Jahre haben westafrikanische Herrscher und örtliche Kaufleute, die mit muslimischen Händlern Geschäfte machen wollten, gewählt, sich an den Islam und an seine Bräuche anzupassen.[4]  Der Islam selbst hatte einen Ruf, örtliche Bräuche zu absorbieren, somit war der Übergang glatt.  Allerdings konvertierte die Mehrheit der westafrikanischen Menschen erst im 18. Jahrhundert zum Islam,[5] gerade auf dem Höhepunkt des transatlantischen Sklavenhandels.





In ganz Afrika wurden Kriegsgefangene als Sklaven genommen, und andere wurden als Bezahlung für Schulden oder als Strafe für ein Verbrechen versklavt.  Diese Versklavung geschah in der Regel in einem kleinen Maßstab.  Afrikaner versklavten gewöhnlich ´andere´ Völker, die nicht zu ihrer Ethnik oder kulturellen Gruppe gehörten.[6]  Dieser kleine Maßstab des Sklavenhandels war genug, um die Nachfrage an Sklaven für Afrika zu liefern, doch es war nicht genug, um die Nachfrage von außerhalb bereitzustellen, insbesondere die der Europäer, also stiegen Kriegszüge und Überfälle, um Sklaven zu erhalten, an.  Europäer wollten Sklaven, die auf den Ländereien arbeiteten, die sie auf den Karibischen Inseln und in Amerika besaßen.  Sie waren ergiebigere Arbeitskräfte als angestellte Arbeiter.  Es ist möglich, dass Muslime unter den 20 Afrikanern gewesen sind, die im Jahr 1619 zur Siedlung in Jamestown Virginia gebrachte worden waren. 





Für die Tausenden Muslime, die gefangen und schließlich nach Amerika gebracht wurden, war es schwierig und oft unmöglich, ihre Religion aufrechtzuerhalten.  Viele wurden gezwungen, das Christentum anzunehmen.  Jede Anstrengung, den Islam zu praktizieren oder ihre traditionellen Namen oder Bekleidung zu behalten, wurde zerschlagen und musste geheim gemacht werden.[7] Beweise für den muslimischen Ursprung sind überall in der dokumentierten Geschichte zu finden.  Handgeschriebene Verse vom Qur´an wurden gefunden und offenbaren das hohe Bildungslevel, das die Autoren in Afrika vor der Versklavung besessen haben.[8]  Es ist bekannt, dass die Herren der Slaven häufig muslimische Sklaven als Aufsicht über ihre Mitsklaven setzten.  Zusätzlich kann man in den Berichten von ausgerissenen Sklaven muslimische Namen finden, sowie in den Schriftrollen von Soldaten, die am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg teilgenommen haben.





1984 hat der bekannte Gelehrte der schwarzen Literatur und Geschichte der Vorkriegszeit Dr.  Allan D.  Austin  ein Buch herausgegeben: African Muslims in Antebellum America: A Sourcebook (Afrikanische Muslime im Vorkriegsamerika: ein Buch der Quellen).  Es erkundet mit Portraits, Dokumenten, Karten und Texten die Leben von 50 muslimischen, afrikanischen Sklaven, die zwischen 1730 und 1860 im Sklavenhandel gefangen waren.  Dieses Buch wurde 1997  aktualisiert und unter dem Titel: African Muslims in Antebellum America: Transatlantic Stories and Spiritual Struggles (Afrikanische Muslime im Vorkriegsamerika: Transatlantische Geschichten und spirituelle Bemühungen) neu herausgegeben.   Was nun folgt, sind einige kurze biographische Schnappschüsse von einigen der Muslime, die gefangen und in der damals jungen USA versklavt wurden.





Job Ben Solomon hieß bei seiner Geburt Ayyub ibn Sulayman ibn Ibrahim und war um 1702 im heutigen Senegal geboren worden.  Er stammte aus einer Familie religiöser Gelehrter, und im Alter von 15 war er Hilfsimam mit seinem Vater.  Auf einer Handelsexpedition wurde Job in Feindesgebiet gefangen und an die Engländer verkauft.  Danach wurde er verkauft, um auf den Tabakfeldern in Maryland zu arbeiten.  Er nahm nicht das Christentum an, sondern betete offen und hielt sich an die islamischen Ernährungsrichtlinien.  Job rannte von seiner Plantage davon, jedoch nur, um gefangen und ins Gefängnis gesteckt zu werden, und nachher seinem Herrn zurück gegeben zu werden.  Traurig schrieb er seinem Vater einen Brief, und dieser Brief fand seinen Weg zu einem britischen Philanthropen mit Namen James Oglethorpe.  Dieser Mann half Job freizukommen, der dann begann, seine Heimreise über England anzutreten.  Auf dem Schiff lernte Job, englisch zu schreiben, in England schrieb er den Qur´an dreimal aus seinem Gedächtnis nieder, und es wird berichtet, dass er bei der berühmten George Sale Übersetzung geholfen hat.  Er lud Menschen zum Islam ein, indem er ihre Behauptungen über die Göttlichkeit Jesus´ widerlegt hatte, und er wurde auch in die Spalding Gentlemen’s Society gewählt, was ihn in die Gesellschaft von Sir Isaac Newton und Alexander Pope gebracht haben könnte.





Die Geschichte von Yarrow Mamout wurde uns berichtet durch Gespräche, die er mit einem Maler geführt hatte, der ein Portrait von ihm machte.  Von seinem Leben in Amerika ist nichts bekannt, aber wegen seines guten Benehmens und Verhaltens wurde er freigelassen, nachdem er die Steine für das Haus seines Herrn gelegt hatte.  Als freier Mann kaufte er sich in Georgetown sein eigenes Haus und war dafür bekannt, dass er auf den Straßen betete und auch für seine Schlichtheit.





Im Dezember 1807 wurde ein Mann, der unter dem Namen S’Quash bekannt war, nach South Carolina gebracht.  Er war als außergewöhnlicher Reiter bekannt und konnte arabische Schrift.  Historiker weisen darauf hin, dass er eine muslimische Sklavin aus Sudan geheiratet hat, was zeigt, dass auch er ein Muslim gewesen war.





Wird im 2. Teil fortgesetzt.



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