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Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte während seiner letzten Predigt in Mina: "Oh ihr Menschen! Euer Herr ist ein Herr und die gesamte Menschheit stammt von Adam und Eva.  Ein Araber hat weder einen Vorrang vor einem Nicht-Araber, noch hat ein Nicht-Araber einen Vorrang vor einem Araber; Weiß hat keinen Vorrang vor Schwarz, noch hat Schwarz irgendeinen Vorrang vor Weiß; [niemand ist einem anderen überlegen] außer in der Gottesfurcht."  Dann sagte er: "Habe ich die Botschaft übermittelt? " und die Leute bestätigten, dass er das getan hat.[1]





Wenn wir die Geschichte der muslimischen Völker studieren, finden wir, dass eines der Markenzeichen der islamischen Zivilisation - wo sie historisch alle übertroffen hat -  ihre Universalität ist.  Die islamische Zivilisation ist das größte interkulturelle und interethische Integrationssystem, das es auf der Welt gab.  Es steht allen Bürgern und ethnischen Gruppen offen, an der Entwicklung und Kultivierung der Zivilisation teilzuhaben, die sie teilten. 





Wir können dies überprüfen, indem wir großartige Leute in der muslimischen Geschichte betrachten, die Exzellenz und Leistung in den Künsten, Wissenschaften und Berufen repräsentieren, die einer Zivilisation ihren Charakter verleihen.  Die großen Denker, Führer, Künstler und Leistungsträger repräsentieren jede Ethnizität und Nationalität, die zum Islam kam.  Wir finden Türken, Kurden, Araber, Berber, Afrikaner, Inder und Zentralasiaten alle stark vertreten. 





Der Grund dafür ist simpel: Die Religion, die diese Völker zu einer Zivilisation vereint hat, obwohl ihr Prophet ein Araber gewesen ist, ist keine Religion nur für Araber.   Der Prophet Muhammad kam mit einer Religion für die gesamte Menschheit.  Die Botschaft des Qur´an ist universell.





Gott sagt über Seinen Propheten: "Und Wir entsandten dich nur aus Barmherzigkeit für alle Welten.(Quran 21:107)





Gott befiehlt Seinem Gesandten: "Sprich [O Muhammad]: "O ihr Menschen, ich bin für euch alle ein Gesandter Gottes, Dessen das Königreich der Himmel und der Erde ist. Es ist kein Gott außer Ihm." (Quran 7:158)





Gott beschreibt den Qur´an folgendermaßen: "Vielmehr ist es eine Ermahnung für alle Welten." (Quran 12:104)





Ein weiterer Grund aus dem die islamische Zivilisation das Ideal der Universalität erreicht hat, ist weil der Islam das Prinzip aufgestellt hat, dass Rechtschaffenheit die Grundlage für die Überlegenheit einer Person gegenüber einer anderen darstellt.    Betrachtungen wie Farbe, Rasse, Abstammung und ethnische Zugehörigkeit zählen nicht dazu. 





Gott erklärt dies eindeutig im Qur´an, wo Er sagt: "O ihr Menschen, Wir haben euch aus Mann und Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, auf daß ihr einander erkennen möget. Wahrlich, vor Gott ist von euch der Angesehenste, welcher der Gottesfürchtigste ist." (Quran 49:13)





Und genau dieses Prinzip war es, das Muhammad sicher machte, seinen Leuten in seiner letzten Predigt vor den versammelten Pilgern in Mina zu erklären: "Oh ihr Menschen! Euer Herr ist ein Herr und die gesamte Menschheit stammt von Adam und Eva.  Ein Araber hat weder einen Vorrang vor einem Nicht-Araber, noch hat ein Nicht-Araber einen Vorrang vor einem Araber; Weiß hat keinen Vorrang vor Schwarz, noch hat Schwarz irgendeinen Vorrang vor Weiß; [niemand ist einem anderen überlegen] außer in der Gottesfurcht."





Nachdem er dies gesagt hatte, fragte er sie: "Habe ich die Botschaft übermittelt?"





Da hörte er die Stimmen der Leute: "Du hast sie übermittelt."





Deshalb war der Islam in der Lage, eine riesige Vielfalt an Nationen und Völkern zu einer großartigen und lebendigen Zivilisation zu machen und das zu einer Zeit, als der Rest der Welt daran gescheitert ist.   





Es ist nicht so, dass andere das nicht auch versucht hätten. Alexander III von Mazedonien, auch als Alexander der Große bekannt, hat vielleicht den größten Versuch der Geschichte vor dem Islam gemacht.  Unter der Vormundschaft von Aristoteles bemühte sich Alexander, eine universelle Zivilisation zu schaffen, die alle Völker seines Reiches unter einer gemeinsamen hellenistischen Kultur und Vision zusammen zu bringen.  Um dies zu erreichen, gründete er in jeder Provinz Städte mit dem Namen Alexandria, die Zentren der Kultur und des Lernens waren,  Quellen einer einzigen hellenistischen Zivilisation.      





Er hat auch versucht, die Griechen und die Perser durch das Programm der Mischehe zu einem einzigen Volk zu vereinen.  Er hielt eine Massenhochzeit zwischen seinen leitenden Offizieren und persischen und anderen Edelfrauen in Susa ab, das sich im heutigen West-Iran befindet.  Er selbst heiratete die Tochter eines persischen Monarchen.  Er förderte aktiv die Mischehen zwischen den Völkern seines Reiches als Politik.





Leider hatte er Traum Alexanders und seines Mentors Aristoteles keinen Erfolg.  Er verrauchte gleich nach Alexanders Tod.  Die Staaten, die aus seinem Reich folgten, waren solche, mit einer griechischen Regierungsklasse, die über einheimische Völker regierte, die ihre Kultur, Werte und den Reichtum der Herrscher nicht teilten.





Die Bedeutsamkeit der islamischen Errungenschaften kann auch im Hinblick auf die westliche Zivilisation verglichen werden, die für lange Zeit vom Fluch der weißen Vorherrschaft dominiert wurde.  Die westliche Zivilisation hat nicht-weiße lange nicht als gleichberechtigt angesehen, und es wurde ihnen nicht ermöglicht, als Ebenbürtige voll an dieser Zivilisation teilzunehmen.  Auch in der amerikanischen Nation der Einwanderer, wo viele Ethnien und Rassen vertreten waren, und wo das Ideal der Universalität mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit hätte verwirklicht werden können, sind die Zeiten der Rassentrennung noch nicht so lange vorbei





Der Islam ist es, der uns das Ideal von Gleichheit und Universalität, das er gegründet hat, vererbt hat.  Dies ist wahrhaftig eine der größten Errungenschaften des Islam.





Aischa, die Mutter der Gläubigen, berichtet, dass der Gesandte Gottes, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte: "Wer in unsere Angelegenheit etwas Neues einführt, das nicht davon ist, wird zurückgewiesen."[1] In einer anderen Überlieferung lesen wir: "Wer eine Tat einführt, die nicht mit unserer Sache übereinstimmt, wird zurück gewiesen."[2]





Die Wichtigkeit dieses Hadithes





Ibn Rajab erwähnt, dass dieser Hadith (Überlieferung des Propheten) eines der wichtigsten Prinzipien des Islam deutlich formuliert.  Er schreibt: "Genau wie der Hadith ‘Taten entsprechen den Absichten’ das Kriterium für die verborgenen Aspekte unserer Taten liefert, gibt uns dieser Hadith das Kriterium, um ihren äußeren Ausdruck zu bewerten.   Genau wie eine Tat zurück gewiesen wird, wenn sie nicht aufrichtig für Gott ausgeführt wird, wird sie ebenfalls zurückgewiesen, wenn sie nicht mit dem, was Gott und Sein Gesandter gebracht haben, überein stimmt."[3]





Was mit "in unsere Angelegenheit" gemeint ist





Der Prophet bezog sich auf die Religion des Islam.  Wer etwas Neues in den Islam einführt, wird zurück gewiesen.  Wer eine Handlung anfängt, die nicht mit der Religion Gottes übereinstimmt, wird abgewiesen.    





Dieses Prinzip ist anwendbar bei gottesdienstlichen Handlungen und auf Transaktionsrecht im Islam.  Was die gottesdienstlichen Handlungen angeht, wenn jemand versucht, fromme Taten zu verrichten, die nicht vom Qur´an und der Sunna (Lehren des Propheten Muhammad) beschrieben wurden, dann werden sie zurück gewiesen.  Anstatt den Segen Gottes zu erhalten, wird diese Person von Sünden umgeben sein.  Was Transaktionen betrifft, werden sie null und nichtig sein.





Gottesdienstliche Handlungen und die Gefahr von Erneuerungen





Formale Riten des Gottesdienstes sind Taten, die einzig und allein auf Gott ausgerichtet sein sollen.  Es ist uns nicht gestattet, uns diese Riten selbst auszudenken.  Wir dürfen Gott nur auf die Art und Weise dienen, die Er von uns verlangt hat. Wir dürfen keine neuen gottesdienstlichen Handlungen erfinden oder modifizieren, die Gott für uns aufgestellt hat.





Der Prophet sagte: "Jede neu eingeführte Sache ist eine Neuerung.  Jede Neuerung ist ein Irrtum und jeder Irrtum ist im Feuer."[4]





Eine Erneuerung ist, linguistisch gesehen, jede beispiellose Angelegenheit.  Mit islamischen Rechtsbegriffen wird sie als jede erfundene religiöse Angelegenheit definiert, die die rechtliche Zuständigkeit des islamischen Gesetzes verletzt und als gottesdienstliche Handlung verrichtet wird. 





Dies gilt für eine gottesdienstliche Handlung, die in ihrer Gesamtheit ersonnen ist, wie wenn Menschen versuchen, Gott durch hingebungsvolles Singen und Tanzen anzubeten.  Es trifft ebenfalls auf gottesdienstliche Handlungen zu, die aus ihrem wahren Kontext gerissen werden.  Eine Praktik, die durch den Qur´an und Sunna für eine bestimmte gottesdienstliche Handlung begründet wurde, kann nicht außerhalb davon verrichtet werden. 





Einmal sah der Prophet einen Mann unter der direkten Mittagshitze stehen und stellte Fragen über ihn.  Der Prophet wurde darüber informiert, dass dieser Mann geschworen hatte, stehen zu bleiben, sich nicht hinzusetzen und auch keinen Schatten aufzusuchen, und zu fasten.  Der Prophet befahl dem Mann, sich in den Schatten zu setzen und sein Fasten einzuhalten.  Der Prophet gestattete dem Mann nicht, sein Stehen und sein sich der Sonne aussetzen zu einer gottesdienstlichen Handlung zu machen, obwohl das Stehen eine gottesdienstliche Handlung bei unseren Gebeten darstellt und das sich der Sonne Aussetzen ein Teil des Ihrem während der Pilgerfahrt sein kann.  Aus diesem richtigen Kontext heraus gerissen, sind beide Akte der Hingabe zu Neuerungen geworden.





Wenn jemand fünf Gebetseinheiten für Dhuhur (Mittagsgebet) betet, wird sein Gebet zurückgewiesen.  Wenn er versucht, Haǧǧ im Ramadhan zu machen, wird sein Haǧǧ zurück gewiesen.   





Was wir bis jetzt gesagt haben, bezieht sich auf gottesdienstliche Handlungen.  Die verschiedenen Bräuche und Praktiken, die Menschen haben, um ihr tägliches Leben und weltliche Dinge zu erleichtern, stellen keine Erneuerungen nach dem islamischen Gesetz dar.  Allerdings regelt das islamische Gesetz auch diese Dinge, und darauf sollten wir jetzt unsere Aufmerksamkeit lenken.





Transaktionsgesetz





Im Transaktionsgesetz wird im Gegensatz zu den gottesdienstlichen Handlungen, alles als erlaubt angesehen, außer wenn es einen Beweis im Qur´an und der Sunna gibt, der besagt, dass es verboten ist.  Menschliche Transaktionen dienen dazu, menschliche Bedürfnisse zu erfüllen, daher müssen sie natürlich ein breites Spektrum von Umständen umfassen und eine fast unendliche Zahl von Eventualitäten berücksichtigen.





Nichtsdestotrotz reguliert das islamische Gesetz unsere Transaktionen und setzt ihnen Grenzen.  Das islamische Gesetz regelt unsere Geschäftspraktiken.  Muslimen ist es nicht erlaubt, mit Zinsen zu handeln.  Ihnen ist nicht erlaubt, verbotene Dinge wie Schweinefleisch oder Wein zu verkaufen.  Es ist ihnen nicht erlaubt, Glücksspiele zu machen.  Das islamische Gesetz regelt auch Ehe, Scheidung und viele andere zwischenmenschliche Beziehungen.





Wenn eine Transaktion direkt durch das islamische Gesetz verboten ist oder wenn eine der notwendigen Bedingungen dafür  fehlt, die vom islamischen Gesetz festgelegt sind, wird sie sofort ungültig.  Wenn die Rechte einer Partei im Vertrag durch die andere verletzt wurden, dann kann der Vertrag von der verletzten Partei für ungültig erklärt werden.  





Wir wollen nun das Ehegesetz näher betrachten.  Es gibt verbotene Grade der Ehe.  Wir können nicht unsere Geschwister oder nahe Verwandten heiraten.  Eine Frau kann nicht ohne die Einwilligung ihres Vormunds heiraten.  Dies sind einige der unantastbaren Regelungen und Bedingungen, die das islamische Gesetz festlegt.  Eine Frau kann nicht von ihrem Vater gezwungen werden, gegen ihren Willen jemanden zu heiraten. Ihre Freiheit in dieser Angelegenheit ist ihr Recht.





Wenn die Ehegesetze verletzt werden, wird der Vertrag entweder sofort ungültig oder  offen für eine Annullierung.  Wenn ein Mann einen Heiratsvertrag mit seiner Nichte schließt, ist diese Ehe null und nichtig.  Ebenso wenn eine Frau versucht, einen Heiratsvertrag ohne die Einwilligung ihres Vormunds abzuschließen, ist der Vertrag ungültig.  Unser Prophet sagte: "Wenn eine Frau ohne das Einverständnis ihres Vormunds heiratet, ist ihr Ehevertrag ungültig und der Herrscher ist der Vormund derjenigen, die keinen Vormund besitzt."  Er sagte ebenfalls: "Es gibt keine Heirat ohne Vormund."  Wenn ein Vater eine Ehe für seine Tochter ohne ihre Einwilligung schließt, hat sie die Wahl, die Ehe annullieren zu lassen.





Gleichzeitig bietet das Ehegesetz viel Flexibilität.  Eine Person hat eine große Auswahl an Ehepartnern.  Es gibt keine Hindernisse, was die Rasse oder Ethnizität betrifft.  Jede Partei kann dem Ehevertrag Bedingungen hinzufügen, solange diese nicht im Widerspruch zum islamischen Gesetz stehen oder zur Aufhebung eines der legalen Zwecke der Ehe führen.  Beispielsweise kann eine Frau die Vorkehrung hinzufügen, dass ihr Ehegatte nicht von ihr verlangen darf, ihre Heimatstadt zu verlassen.   Dies basiert alles auf dem Prinzip, dass im Transaktionsgesetz alles erlaubt ist, solange es keinen Beweis gibt, der es für verboten erklärt. 



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