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Von einem christlichen Hintergrund kommend, war ich gespannt darauf, zu sehen, welche Art der Prophezeihungen mit dem Qur´an und dem Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, in Verbindung gebracht werden.  Hatte ich doch gelernt, dass wenn die Prophezeiungen eines Propheten sich nicht erfüllten, er kein wahrer Prophet Gottes sein konnte.





Im Qur´an finden wir zahlreiche Prophezeiungen, aber ich werde nur eine davon beleuchten – tatsächlich habe ich bereits eine erwähnt, nämlich die Tatsache, dass der Qur´an bewahrt bleibt.  (Ähnlich hat Gott versprochen, dass Er den Propheten Muhammad beschützen würde, bis seine Mission beendet ist, obgleich der Prophet viele Gegner hatte, die ihn gerne tot sehen wollten.  Und wirklich starb der Prophet nicht, bevor Gott ihm die Verse: "Heute habe Ich eure Religion vollendet…" offenbart hatte.)  





Ich möchte diese eine Prophezeihung beleuchten, denn sie hat mit Ereignissen zu tun, die völlig außerhalb der Kontrolle des Propheten oder der Araber lagen. 





Es gibt im Qur´an folgende Passage: 





“Besiegt sind die Byzantiner in dem nahegelegenen Land, doch sie werden nach ihrer Niederlage siegen in wenigen Jahren – Gottes ist die Herrschaft vorher und nachher – und an jenem Tage werden sich die Gläubigen freuen über Gottes Hilfe.  Er hilft, wem Er will; und er ist der Allmächtige, der Barmherzige.” (Quran 30:1-5)





Diese Offenbarng erhielt der Prophet zu einer Zeit, als die Muslime in Mekka schwer verfolgt wurden.  Tatsächlich war es die Zeit, in der die ersten Muslime von Mekka nach Abbessinien auswanderten – eine Auswanderung, die aufgrund der Verfolgung stattfand.  Dies war im Jahr 615 nChr.  Zur gleichen Zeit wurde das Byzantinische (Römische) Reich von den Persern vollständig erobert.  Die Götzendiener in Mekka identifizierten sich mit den Persern, die Zoroastrier waren und einen Gott des Lichts und einen Gott der Dunkelheit anbeteten, während sich die Muslime den byzantinischen Christen nahe fühlten, denn diese glaubten an Gottes Offenbarung, Propheten und Ähnliches.  In der Tat wird der Krieg zwischen dem Byzantinerreich und den Persern als eine Art Kreuzzug beschrieben, bei dem auch zahlreiche heilige Stätten der Christen zerstört wurden.  Daher waren die ungläubigen Mekkaner sehr erfreut über diese Vorkommnisse, und in diesem Zusammenhang kam diese Offenbarung Gottes. 





Auch nach dieser Offenbarung verloren die Byzantiner noch Boden an die Perser.  Ihre Situation war so schlecht, dass der Herrscher der Byzantiner gezwungen war, seine Hauptstadt von Konstantinopel nach Tunis in Nordafrika zu verlegen.  Trotz alledem hat Gott vorausgesagt, dass sie innerhalb von drei bis neun Jahren siegreich sein würden.  





Wie der britische Historiker Gibbon schrieb: "Selbst sieben bis acht Jahre nach dieser Vorhersage des Qur´an standen die Bedingungen so schlecht, dass sich niemand auch nur vorstellen konnte, dass das Byzantinerreich irgendwann wieder die Oberhand über den Iran gewinnen könnte.  Von einer Herrschaft ganz zu schweigen -; niemand wagte es, auch nur zu hoffen, dass das Reich unter diesen Umständen auch nur überleben würde.”[1]





Trotzdem startete Heraklios 623 nCh. einen Gegenangriff von Armenien aus und 624 nChr. verwüstete er den bedetendsten Feuertempel im Iran und besiegte die Perser.  Dies war im selben Jahr wie die Schlacht von Badr.  Nachdem die Muslime gezwungen waren, nach Medina zu fliehen und auch der Prophet selbst nach Medina ausgewandert war und dort einen islamischen Staat ins Leben gerufen hatte, verfolgten die ungläubigen Mekkaner die Muslime noch weiter und versuchten, dem Islam ein Ende zu bereiten.  Das erste militärische Zusammentreffen der beiden Seiten fand bei der Schlacht von Badr statt.  Spärlich bewaffnet und in der Unterzahl war eine kleine Gruppe von Muslimen in der Lage, einen erstaunlichen Sieg über die mekkanischen Götzendiener zu erringen.  Maudoodi schreibt: “Ibn 'Abbas, Abu Sa'id Khudri, Sufyan Thauri, Suddi und andere haben ausgesagt, dass der Sieg der Römer über die Perser und der Sieg der Muslime über die Götzendiener in Badr fast zur gleichen Zeit stattgefunden haben.  Die Muslime waren daher doppelt froh.  Dasselbe berichten die Historiker der Byzantiner und der Perser.  624 nChr. war das Jahr, in dem die Schlacht von Badr stattgefunden hat und im selben Jahr zerstörten die byzantinischen Eroberer den Geburtsort der Zoroastrer und verwüsteten den bedeutendsten Feuertempel im Iran.





Wissenschaftliche Wunder im Qur´an





Die "wissenschaftlichen Wunder" im Qur´an sind ein Thema, über das viele Menschen heutzutage reden, wo die Forschung in jedem Bereich voranschreitet.  Die Quelle hierfür ist vielleicht, dass es im Qur´an ungefähr hundert Verse gibt, in denen Gott verschiedene Aspekte dieser Schöpfung hervorhebt und die Menschen auffordert, über das, was sie sehen, nachzudenken und davon zu lernen.    





Kurz nachedem ich Muslim geworden bin, wurde ich auf das Buch: Die Bibel, der Qur´an und die Wissenschaft von Maurice Bucaille aufmerksam.  Um es kurz zu machen, möchte ich mit euch die wichtigen Schlussfolgerungen mitteilen, zu denen er gelangt ist: 





Der Qur´an folgt auf die beiden Offenbarungen, die ihm vorausgingen, und Er ist nicht nur frei von Widersprüchen in seinen Erzählungen, das Zeichen der vielen menschlichen Manipulationen in den Evangelien, sondern er hält für die, die ihn objektiv erforschen, seine eigene Qualität und im Sinne der Wissenschaft richtige Aussagen bereit, d.h. er steht in voller Übereinstimmung mit der modernen wissenschaftlichen Forschung.  Desweiteren findet man darin Aussagen, die mit der modernen Wissenschaft in Verbindung stehen: und daher ist es undenkbar, dass ein Mann zu Muhammads Zeit der Verfasser dessen gewesen sein könnte.  Moderne wissenschaftliches Wissen befähigt uns indes bestimmte Verse des Qur´an jetzt zu verstehen, die bislang nicht interpretiert werden konnten. 





Angesichts des Wissensstandes zur Zeit Muhammads ist es undenkbar, dass viele Aussagen des Qur´an, die sich auf wissenschaftliche Bereiche beziehen, das Werk von Menschen gewesen sein könnte.  Es ist desweiteren absolut legitim, nicht nur in Bezug auf den Qur´an als Ausdruck einer Offenbarung, sondern auch angesichts seiner Authenzität und der wissenschaftlichen Aussagen, die wenn sie heute überprüft werden, als eine Herausforderung zu der Erklärung mit menschlichen Worten auftreten, einen besonderen Rang zuzugestehen.[1]





In seiner Erläuterung des Qur´an betont Bucaille drei wichtige Punkte.  





a)     Erstens: es gibt im Qur´an nichts, das der modernen Wissenschaft widerspricht.





b)     Zweitens: es wird nicht der falsche Glaube, den die Menschen zur Zeit Muhammads, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, über die Schöpfung, das Universum und Wissenschaft im allgemeinen hatten, wiedergegeben.  





c)     Drittens: es gibt keine Möglichkeit, wie der Prophet Muhammad viele Tatsachen, die im Qur´an erläutert werden, gewusst haben könnte. 





Um es nicht zu lang zu machen, werden wir nur einen Vers detaillierter besprechen, der stellvertretend für viele wissenschaftliche Wunder im Qur´an steht.[2]





Wenn man den Qur´an liest, fällt vielen Lesern ein Thema besonders auf: es ist die Erklärung der Erschaffung des Menschen in der Bauch seiner Mutter.  Gott sagt im Qur´an: 





“Und wahrlich, Wir erschufen den Menschen aus einer Substanz aus Lehm.  Alsdann setzten Wir ihn als Samentropfen an eine sichere Ruhestätte.  Dann bildeten Wir den Tropfen zu einemalaqah (Egel, Anhängsel, Blutklumpen); dann bildeten Wir den alaqah zu einem mudghah(gekautes Stück Fleisch)....” (Quran 23:12-14)





Diese kurze Passage ist eine überaus präzise Beschreibung des tatsächlichen Vorgangs, und sie ist frei von jeglichen fehlerhaften Theorien und Ansichten, die zur Zeit Muhammads verbreitet waren.  Wie in der Übersetzung angemerkt, kann das arabische Wort Alaqah Egel, Anhängsel oder Blutklumpen bedeuten.  In der Tat treffen alle drei Bedeutungen auf den Embryo zu.  In seinem frühesten Stadium sieht der Embryo nicht nur äußerlich wie ein Egel aus[3], sondern er "erhält Nahrung von dem Blut seiner Mutter, ähnlich dem Blutegel, der sich vom Blut anderer ernährt.”[4] Und Alaqah kann wiederum "hängendes Ding" bedeuten, was ebenfalls zutrifft, denn in diesem Stadium hängt der Embryo in der Gebärmutter seiner Mutter.[5]  Schließlich bedeutet Alaqah auch Blutklumpen.  Und wieder besteht eine wundersame enge Beziehung zu dem physikalischen Prozess.  Ibrahim schreibt:





Wir finden, dass die äußerliche Erscheinung des Embryo und seiner Säcke in der Alaqah –Phase der eines Blutklumpen ähnelt.  Dies ist aufgrund der Anwesenheit relativ großer Mengen Blutes in diesem Stadium so... Und auch zirkuliert das Blut im Embryo bis zum Ende der dritten Woche noch nicht.  Daher erscheint der Embryo in diesem Stadium wie ein Blutklumpen.[6]





Der Vers sagt, dass die nächste Phase die der Mudghah ("gekautes Stück Fleisch") ist.  Dies ist ebenfalls eine erstaunlich passende Beschreibung des folgenden Embryonalstadiums.  In diesem Stadium beginnen sich bei dem Embryo die Rückenwirbel zu entwickeln und diese "ähneln irgendwie Zahnabdrücken in einer gekauten Substanz."[7]





Diese Art von Informationen, die oben beschrieben wurden, haben die Menschen erst nach der Entwicklung kraftvoller Mikroskope "entdeckt".  Ibrahim merkt an, dass Hamm und Leeuwenhoek die ersten waren, die 1677 mit Hilfe eines verbesserten Mikroskops menschlichen Spermienzellen beobachten konnten.[8]  Dies war ungefähr 1000 Jahre nach der Zeit des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm. 





Tatsächlich sind die Details und die Analyse der Qur´anverse in bezug auf die Embryologie so großartig, dass Keith Moore, Professor Emeritus für Anatomie und Zellbiologie an der Universität von Toronto, sie in einer Sonderausgabe seines Lehrbuchs zitiert The Developing Human: Clinically Oriented Embryology.[9]  Dies ist ein interessantes Werk, das aus Moores vollständigem Lehrbuch mit Einfügungen besteht, die dieselben Themen aus der Sicht des Qur´an und den Aussagen des Propheten beschreibt.  Nachdem die fortschrittlichsten Themen der Embryologie beschrieben werden – von denen die meisten Forschungsergebnisse der vergangenen paar Jahrzehnte darstellen – wurden diesem Lehrbuch Seiten hinzugefügt, die beschreiben, was der Qur´an über diese Dinge aussagt.  Kannst du dir vorstellen, du nimmst das beste medizinische Buch, wenn es auch nur 200 Jahre alt ist, und du machst damit etwas dieser Art?  Es wäre absurd und komisch, denn das Material des alten Lehrbuchs wäre völlig irrelevant.  Trotzdem konnten sie dies mit dem Qur´an aber tun, einem Buch, das noch nicht einmal behauptete, ein Lehrbuch zu sein.  Natürlich erhebt es einen noch größeren Anspruch: es beansprucht, von Gott zu sein. 





Die wunderbare Übereinstimmung zwischen den Erklärungen des Qur´an und der historischen Entwicklung der Embryologie kommentierte Dr. Moore 1981 folgendermaßen: "Es war mir ein großes Vergnügen, dabei zu helfen, die Erklärungen des Qur´an über die menschlichen Entwicklung zu erläutern.  Es ist mir deutlich bewusst, dass Muhammad diese Erklärungen von Gott erhalten haben muss, denn all dieses Wissen wurde erst Jahrhunderte später entdeckt.  Dies beweist meiner Ansicht nach, dass Muhammad der Gesandte Gottes gewesen sein muss.”[10]





Tatsächlich berührt der Qur´an auch noch zahlreiche andere Wissenschaften als die Embryologie, z.B. Astrologie, Physik, Geographie, Geologie, Ozeanographie, Biologie, Botanik, Zoologie, Medizin und Physiologie.[11]  Daher zogen auch noch zahlreiche andere Wissenschaftler verschiedener Bereiche ähnliche Schlüsse, was den Qur´an betrifft.[12]





Wie könnte es sein, dass ein Analphabet vor mehr als vierzehnhundert Jahren, der Prophet Muhammad, ein derartiges Buch verfasst haben soll, das so viele wissenschaftliche Fakten und Einzelheiten mit vollkommener Fehlerlosigkeit enthält?  Könnte es sein, dass dies alles Zufall war und der Prophet ein Betrüger?  Meiner Meinung nach ist die Antwort auf Fragen wie diese ganz klar.  Die Behauptung, der Qur´an sei nicht die Offenbarung Gottes wird mehr und mehr schwierig, je mehr man über den Qur´an selbst erfährt.  





Zufällig gibt es noch andere wunderbare historische Aspekte im Qur´an.  Beispielsweise nennt der Qur´an den Herrscher zur Zeit Josephs im Gegensatz zur Bibel einen "König" und nie einen Pharao, obwohl diese Bezeichnung in der Bibel in der Geschichte Josephs gebraucht wird und der Qur´an diese Bezeichnung in der Geschichte von Mose verwendet.  Es scheint, nach dem besten, was heute dazu berechnet werden kann, dass Joseph unter den semitischen Hyksoskönigen Ägyptens gelebt hat, und dass der Herrscher tatsächlich kein Pharao war.[13]  Der Qur´an sagt auch ganz deutlich, dass der Pharao aus dem Exodus entdeckt und bewahrt wurde.[14]  Jetzt geht man davon aus, dass alle Pharaonen jener Zeit wirklich als Mumien aufbewahrt worden sind, etwas das der Prophet zu jener Zeit auch nicht gewusst haben konnte.  Dies hat zwei Forscher zu folgender Aussage verleitet:. 





Wenn der Qur´an von der Bibel abgeleitet gewesen wäre [wie manche Leute fälschlicherweise behaupten, dann] würden die vielen Irrtümer aus der Bibel auch mit hineingeraten.  Warum zum Beispiel, beschreibt der Heilige Qur´an die Israeliten als kleines Volk, während die Bibel behauptet, sie wären 2-3 Millionen gewesen, eine übertrieben große Zahl, die kein Gelehrter akzeptieren würde?... Warum behauptet der Heilige Qur´an nicht wie die Bibel, dass Pharao vom Meer verschluckt wurde, sondern sagt statt dessen, dass sein "Körper" bewahrt wurde?  Und warum sagt der Qur´an dies gerade über Pharao und nicht über andere Menschen, die auch von Gott zerstört wurden? ...[15]





Schließlich bemerkten muslimische Gelehrte, dass die besonderen Wunder, die einem jeden Propheten gegeben worden sind, sich auf eine Sache bezogen, die sein spezielles Volk besonders faszinierte.  Denn zur Zeit Moses beispielsweise war Zauberei sehr verbreitet, und eines seiner Zeichen stellte die schwachen Tricks der Menschen in den Schatten.  Während der Zeit Jesus´ war die Medizin sehr fortschrittlich und einige der Zeichen Jesus´ waren das Heilen von Kranken, das Erwecken von Toten und so weiter.  Die Araber jener Zeit waren sehr stolz auf ihre literarischen Fertigkeiten und, wie wir nebenbei erwähnen sollten, ist der Qur´an ein arabisches Meisterstück, er steht weit über dem, was sie zu leisten vermochten.  Allerdings war der Prophet Muhammad nicht nur zu den Arabern oder nur zu den Völkern seines Jahrhunderts gesandt worden.  In unserer Zeit hat die Wissenschaft die Stelle Gottes eingenommen, sie ersetzt quasi den Gott der jüdisch-christlichen Tradition.  Das Wunder des Propheten Muhammad ist auf wissenschaftlichem Gebiet tatsächlich absolut bedeutungsvoll, das heutzutage so viele Menschen fesselt; es zeigt wieder einmal, dass der Prophet Muhammad wirklich ein Prophet für die gesamte Menschheit bis zum Tag des Gerichts ist. 





Das linguistische Wunder des Qur´an   





Es gibt einen anderen wichtigen Aspekt den muslimische Gelehrte traditionell für den wunderbarsten Aspekt des Qur´an halten; es ist sein sprachliches Wunder.  Unglücklicherweise hatte ich, bevor ich Muslim wurde (und auch noch danach) keine Möglichkeit, diese Besonderheit tatsächlich zu schätzen.  Ich konnte lediglich lesen, was manche Gelehrte über die Sprache und die Schönheit des Qur´an geschrieben haben.  Zum Beispiel schrieb John Naish:





Der Qur´an in seinem ursprünglichen arabischen Kleid besitzt eine eigene anziehende Schönheit und seinen Reiz.  Eingebettet in prägnantem und erhabenem Stil, mit seinen kurzen eindrucksvollen Sätzen, sich häufig reimend, besitzt er eine enorme Ausdruckskraft und mitreißende Energie, die außerordentlich schwierig durch eine wortwörtliche Übersetzung wiederzugeben sind.[1]





Ähnlich erging es Arberry, der sich seine früheren Jahre zurücksehnte, als er noch die Qur´anrezitation während des Ramadhan in Ägypten hörte.[2]  Ich hatte in der Tat keine Möglichkeit gehabt, eine Qur´anrezitation zu hören, und daher wußte ich nicht, welch eine bewegende Erfahrung das ist.  Außerdem ist eine Übersetzung des Qur´an, wenn man die arabische Sprache nicht kennt, nicht annährend so eindrucksvoll, wie das arabische Original.  Trotzdem möchte ich auch dieses Wunder hier kurz besprechen, denn dies ist wirklich einer der erstaunlichsten Aspekte des Qur´an. 





Die muslimischen Gelehrten haben das sprachliche Wunder des Qur´an wiederum als einen der vielleicht wichtigsten Aspekte des Qur´an betrachtet – und es ist definitiv dasjenige, das in der Zeit des Propheten, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, den größten Einfluss hatte.  Die Araber waren auf ihre Sprache sehr stolz.  Das Wort, das sie für Fremder benutzten, Ajami, bedeutete in erster Linie, jemand, der barbarisch in der Sprache ist oder dem es an deutlicher Ausdrucksweise mangelt.[3]  Selbst wenn sie für den Qur´an keine Konkurrenz waren.  Vor dem Qur´an pflegten sie sich miteinander zu messen und Wettbewerbe zu veranstalten, um festzustellen, wer von ihnen das schönste Werk auf arabisch verfassen konnte.  Nach Draz: 





Aber als der Qur´an offenbart wurde, kamen all diese Wettbewerbe zum Erliegen, und literarische Versammlungen starben aus.  Von da an war der Qur´an das einzige Werk, das die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zog.  Keiner von ihnen konnte ihn herausfordern oder auch nur vorschlagen, dass ein einziges Wort aus einem Satz verändert, ausgetauscht, hinzugefügt oder weggelassen werden sollte.  Aber der Qur´an verschloss nicht die Türen vor dem Wettbewerb.  Im Gegenteil, er öffnete sie weit, rief sie auf, alleine oder in Zusammenarbeit, seine Herausforderung anzunehmen und irgendetwas, das ihm ähnlich sei, zu schaffen.  Er wiederholte die Herausforderung auf unterschiedliche Art, betonte ihre Unfähigkeit dazu und erleichterte ihnen ihre Aufgabe von Zeit zu Zeit.[4]





Arabische Gelehrte haben viele sprachliche Aspekte identifiziert, die den Qur´an von allen anderen Werken unterscheiden und nur ihn als Wunder an erster Stelle stehen lassen.  Von diesen sollen hier nur ein paar erwähnt werden[5]:





(1)  Jedes Wort wird an seiner besonderen Stelle verwendet und kann nicht woandershin gesetzt oder gegen ein Wort mit ähnlicher Bedeutung, ohne seine Schönheit zu verlieren ausgetauscht werden. 





(2)  Der Qur´an besitzt eine einzigartige Satzstruktur und einen besonderen Rhythmus, die ihn sowohl von der Prosa als auch von poetischen Werken unterscheiden, mal erinnert er mehr an das eine und mal mehr an das andere, aber er ist nie völlig dem einem oder dem anderen zuzuordnen.





(3)  Seine Sätze bestehen aus der kleinstmöglichen Anzahl von Worten ohne auch nur im geringsten an Bedeutung zu verlieren.  Mit anderen Worten sie sind kurz und bündig, was ihnen noch mehr Schönheit verleiht, während sie alles, was zu offenbaren ist, mitteilen. 





(4)  Es besteht vollkommenes Gleichgewicht und Beständigkeit im Stil zwischen emotionalen und intellektuellen Passagen im Qur´an.  Draz bemerkte, dass diese Schönheit wirklich nur im Qur´an zu finden ist:





Im menschlichen Wesen sind zwei Kräfte immer aktiv: der Intellekt und die Emotion.  Sie spielen verschiedene Rollen und verfolgen unterschiedliche Richtungen.  Die erste zielt darauf ab, die Wahrheit zu erfahren und herauszubekommen, was gut und nützlich ist und dies anzunehmen.  Die andere berichtet ihre Gefühle von Schmerz und Freude.  Es ist ein perfekter Stil, der beide Bedürfnisse zur gleichen Zeit befriedigt: er gibt dir intellektuelle Genugtuung und emotionale Freude...  Finden wir derartige Vollkommenheit im menschlichen Stil?  Wir haben die Schriften von Wissenschaftlern und Philosophen gesehen, und auch die Werke der Dichter und feinen Prosa [, die dieses Ziel nicht erreichen können]…[6]





Die Herausforderung des Qur´an selbst





Gelehrte haben noch viele andere wunderbare Aspekte des Qur´an festgestellt, wie seine vollkommene Beständigkeit und das Freisein von Widersprüchen, obgleich er über eine Zeitspanne von 23 Jahren offenbart worden ist[7], die Wirkung, die der Qur´an auf Menschen hat, die ihn hören,[8] usw.  Was wir hier dargelegt haben soll aber für unsere Zwecke ausreichen, da ich alles erläutert habe, was mich auf meinem Weg zum Islam am meisten beeinflusst hat.  Außerdem glaube ich, das das, was hier diskutiert wurde durchaus ausreicht, um zu zeigen, dass der tatsächlich Qur´an wunderbar ist. 





Gemäß den Muslimen ist der Qur´an die Rede und das Wort Gottes.  Daher ist es nicht weiter erstaunlich, dass er nicht nachzuahmen ist.  Allerdings wollte Gott diesen Punkt allen Menschen verdeutlichen, um für Argumentationen, Zweifeln oder Entschuldigungen keinen Raum zu lassen.  Im Qur´an fordert Gott die Menschheit heraus, etwas Ähnliches wie den Qur´an zu verfassen.  Und tatsächlich geht die Herausforderung Gottes noch weiter: Er fordert sie heraus, auch nur ein einziges Kapitel wie die des Qur´an zu verfassen.





Diese Herausforderung steht der Menschheit noch immer offen.  Jedem steht es frei, es zu versuchen, wenn es auch nur ein kleiner Teil ist, etwas das dem Qur´an ähnlich ist, zu verfassen.  Aber Gott sagt deutlich, dass die ganze Menschheit niemals in der Lage sein wird, irgendetwas Ähnliches wie den Qur´an zu produzieren – eine erstaunliche Prophezeihung des Qur´an.





Die Herausforderung Gottes erscheint an fünf verschiedenen Stellen im Qur´an.  Hier sind die relevanten Stellen in der Reihenfolge, in der Gott sie herabgesandt hat:





“Und wenn ihr (arabischen Götzendiener, Juden und Christen) im Zweifel seid über das (den Qur´an), was Wir auf Unseren Diener (Muhammad) herabgesandt haben, so bringt doch eine Sura gleicher Art herbei und beruft euch auf Zeugen (Helfer) außer Gott, wenn ihr wahrhaftig seid.  Und wenn ihr es aber nicht tut – und ihr werdet es ganz bestimmt nicht tun – so fürchtet das (Höllen-) Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind; es ist für die Ungläubigen vorbereitet.” (Quran 2:23-24)





“Oder wollen sie etwa sagen: "Er (Muhammad) hat ihn erdichtet?"  Sprich: "Bringt denn eine Sura gleicher Art hervor und ruft, wen ihr nur könnt, außer Gott, wenn ihr wahrhaftig seid.” (Quran 10:38)





“Oder werden sie sagen: "Er (Muhammad) hat es erdichtet?"  Sprich: "So bringt doch zehn ebenbürtig erdichtete Suren hervor und ruft an, wen ihr vermögt, außer Gott (zur Hilfe), wenn ihr wahrhaftig seid!"” (Quran 11:13)





“Sprich (zu den Menschen): "Wenn sich auch die Menschen und die Jinn vereinigten, um etwas Gleiches wie diesen Qur´an hervorzubringen, brächten sie doch nichts Gleiches hervor, selbst wenn sie einander beistünden."” (Quran 17:88)





“Oder sagen sie etwa: "Er (Muhammad) hat ihn aus der Luft gegriffen?"  Nein, aber sie wollen es nicht glauben.  Lass sie denn eine Verkündigung gleicher Art herbeibringen, wenn sie die Wahrheit sagen.” (Quran 52:33-34)





Also, wenn jemand noch irgendeinen Zweifel über den Qur´an hegt, soll er sich erheben und diese Herausforderung annehmen.  





Eine sehr wichtige Aussage des Propheten und meine Entscheidung  





Es war keine nachträgliche Überlegung, dass dieser Qur´an wunderbar ist.  Es war nicht so, dass die Gelehrten nach der Zeit des Propheten, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, ihn betrachteten und für ein Wunder erklärten.  Nein, in der Tat war dieses Buch ein Wunder des Propheten Muhammad und zwar sein größtes Wunder.  Zur Zeit des Propheten suchten die Ungläubigen nach einem Wunder anderer Art – vielleicht ein Greifbareres oder eines, das weniger Überlegung bedarf – aber Gott sagt deutlich, dass der Qur´an als Wunder ausreichen soll, um die Wahrhaftigkeit des Propheten zu bezeugen.  Gott sagt:     





“Und sie sagen: "Warum wurden keine Zeichen zu ihm von seinem Herrn herabgesandt?"  Sprich: "Die Zeichen sind allein bei Gott, und ich bin nur ein deutlicher Warner."  Genügt es ihnen denn nicht, dass Wir das Buch herniedergesandt haben, das ihnen verlesen wird?  Wahrlich hierin ist eine Barmherzigkeit und Ermahnung für ein Volk, das glaubt.” (Quran 29:50-51)





Dieses Buch sollte jedem aufrichtigen, die Wahrheit suchenden Individuum wirklich genügen.  Es besteht überhaupt kein Bedarf an irgendwelchen anderen Zeichen oder Wundern nach diesem Buch.  Dies ist das, was Gott mit dieser Passage aussagt, und dies ist das, was mein Herz und mein Verstand schlussfolgerten, als ich den Qur´an mit dem verglich, was all die Schriftsteller, die behaupteten, der Qur´an sei nicht Gottes Offenbarung, geschrieben haben.





Auch der Prophet machte eine sehr wichtige Aussage über dieses Zeichen und Wunder, dass Gott ihm gegeben hat.  Da er der letzte Prophet war, musste sich sein Zeichen und Wunder von dem unterscheiden, was ihm vorausgegangen war.  Es musste ein Wunder sein, dessen Wirkung bis zum Tag des Gerichts anhält.  Und das tut es tatsächlich.  Sogar noch mehr, es ist ein Wunder ganz anderer Art.  Es ist eines, worüber die Menschen nachdenken können und von dessen Wahrheit sie vollkommen überzeugt sein können.  Daher sagte der Prophet: "Es gab keinen Propheten, dem Gott nicht Wunder gegeben hatte, auf dass die Menschen an ihn glaubten.  Mir wurde die Offenbarung, die Gott mir offenbart hat (als Wunder) gegeben.  Ich hoffe, damit werde ich am Tag des Gerichts die größte Zahl von Anhängern haben.”  (Berichtet von Al-Bukhari.)  Aufgrund der Art des Zeichens, das der Prophet erhalten hat, gibt es auch für Menschen späterer Zeiten keine Entschuldigung dafür, dem Propheten nicht zu folgen.  Daher wird er am Tag des Gerichts, wenn Gott will, die größte Zahl von Anhängern haben.





Der Qur´an erforderte von meiner Seite eine Entscheidung – wie er tatsächlich von jedem eine Entscheidung verlangt.  Diese Zeichen, die seine wunderbare Art betonen, und dass er die wahre Offenbarung Gottes sein musste,  waren einfach überwältigtend für mich.  Keine der Theorien, die den Qur´an ablehnten oder die Aufrichtigkeit des Propheten anzweifelten, war stark oder logisch genug, um mich vom Gegenteil zu überzeugen.  Daher nahm ich, durch den Qur´an, den Islam an, und aller Preis und Dank gebührt Gott.





 



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