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Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte: "Der Islam hat als etwas Fremdes begonnen, und er wird wieder fremd werden, also gib den Fremden die frohe Botschaft."[1]  Es wurde gefragt: "Wer sind diese Fremden, o Gesandter Gottes?"  Er antwortete: "Diejenigen, die die Menschen berichtigen, wenn sie korrupt werden."[2]  In einer anderen Überlieferung antwortete er auf dieselbe Frage: "Sie sind eine kleine Gruppe von Menschen in einer großen,  bösen Bevölkerung.  Diejenigen, die sich ihnen entgegen stellen, sind mehr, als diejenigen, die ihnen folgen."[3]





Wer also sind die Fremden? Bin ich es oder bist du es oder die Nachbarn; sind es die Leute in der Moschee oder die andere Moschee?  Sind es alle von uns oder keiner von uns?  Sind die Fremden diejenigen, die zum Islam konvertiert sind?  Oder der geborene Muslim, der sich plötzlich einen Bart wachsen lässt; oder die Muslima, die sich zum ersten mal ein Kopftuch aufsetzt?  Ich denke, viele von euch stimmen mir zu, dass im 21.Jahrhundert Muslim zu sein, einen damit vertraut macht, sich fremd zu fühlen. Es könnte sogar eine Metapher für Zufall sein, denn du wurdest zufällig ausgewählt.





Im Ernst werden dir viele Konvertierte von dem Gefühl berichten können, sich wie Fremde gefühlt zu haben, bevor sie den Islam gefunden haben.  Sie werden dir von dem Gefühl erzählen, irgendwo anders hin zu gehören, dass ihre Leben einfach leicht aus dem Lot geraten waren.  Sie sprechen häufig von der vagen Annahme, sie seien nicht wie all die anderen um sie herum, davon, sich wie ein Fremder in einem fremden Land zu fühlen.  Das Konvertieren zum Islam gibt einem das Gefühl nach Hause zu kommen, letztendlich normal zu sein, wenn auch manchmal in einem fremden Land.   





Es dauert allerdings nicht lange, bis einige Konvertierte anfangen zu spüren,  dass sie immer noch Fremde sind, und sie beginnen, sich zu fragen, ob dieses Gefühl nie so richtig gelassen zu sein oder zuhause zu sein niemals enden wird.  Einige schlussfolgern,  dass es dies nicht wird,  bis sie in ihrer wahren Heimat angekommen sind -al .  Dieses Gefühl ist nicht auf Konvertierte beschränkt,  auch diejenigen,  die in der Religion des Islam geboren wurden, fühlen, dass sie irgendwie nicht dazugehören, am falschen Ort zu sein, nicht zu passen, fremd zu sein.   





Wir sind nicht die ersten oder die einzigen Muslime, die über unsere Fremdartigkeit nachdenken.  Die ersten Muslime in Mekka haben ganz bestimmt ihre Schwestern, Väter und Tanten betrachtet und sich gefragt, warum sie einfach nicht die Wahrheit erkennen könnten.  Warum sahen sie nicht, dass Muhammad der Gesandte Gottes war?  Den Islam zu finden und anzunehmen ist ein wunderbarer Segen, doch das Gefühl, fremd zu sein, bleibt oft.  Aber das ist nicht so schlimm.





Der berühmte islamische Gelehrte Ibn ul Qayyim sagte, Muslime sind Fremde unter den Menschen;  die wahren Gläubigen sind Fremde unter den Muslimen;  und die Gelehrten sind Fremde unter den wahren Gläubigen.  Und diejenigen, die der Sunna folgen, diejenigen, die Erneuerungen aller Arten aufgeben, sind gleichermaßen Fremde. 





Das Fremdsein, das wir fühlen, ist eine Empfindung, die auch von den Propheten und Gesandten vor dem Propheten Muhammad geteilt wurde. Der Prophet Noah predigte seinem Volk 950 Jahre lang das Wort Gottes, dennoch wurde er abgewiesen und lächerlich gemacht.  Der Propheten Lot, der Prophet Ibrahim und der Prophet Jona wurden beschimpft, verfolgt und gedemütigt.  Der Prophet Moses wurde nicht nur vom Pharao zurückgewiesen, sondern auch von seinem eigenen Volk, als sie seinen Ruf zurückwiesen und das goldene Kalb anbeteten anstatt Gott Allein. Über den Propheten Jesus und seine Jünger wurde sich lächerlich gemacht, als sie Gott Allein anbeteten, und sie müssen sich sicherlich so fremd gefühlt haben wie wir heute.





Imam Ibn ul Qayyim zählte vier Grade von Fremdsein auf.[4]  Als ersten nannte er ´lobenswertes Fremdsein´, das durch das Festhalten am Glauben an Einen Gott entsteht.  Es ist das Fremdsein derjenigen, die sagen, dass es keinen Gott gibt außer Allah und Muhammad ist Sein Gesandter.  Es ist ein tröstliches Fremdsein, das daher kommt, zu wissen, dass es keine Hilfe gibt außer von Gott.  Er (Gott) sagt, die meisten Menschen werden der Wahrheit nicht folgen. Diejenigen, die Gott wahrhaftig und korrekt folgen, werden unter der Menschheit die Fremden sein.





Und wenn du den meisten derer auf der Erde gehorchst, werden sie dich von Allahs Weg irreführen. Sie folgen nur Vermutungen, und sie raten nur.  (Quran 6: 116)





Und die meisten Menschen werden nicht glauben, magst du (o Muhammad) es auch noch so eifrig wünschen. (Quran 12: 103)





Wahrlich, viele der Menschen sind Frevler. (Quran 5: 49)





Jedoch die meisten Menschen sind undankbar. (Quran 12: 38)





Als zweiten Grad des Fremdseins ´tadelnswertes Fremdsein´ sagte Ibn ul Qayyim vor über 600 Jahren Worte, die sogar heute noch maßgeblich sind.  "Ihr Fremdsein besteht aufgrund ihrer Ablehnung, den richtigen und geraden Weg Gottes zu folgen.  Dieses Fremdsein ist das Fremdsein der Religion des Islam nicht zu entsprechen und als solches wird er fremd bleiben, auch wenn ihre Anhänger viele sind, ihre Stärke groß und ihre Existenz weit verbreitet ist. Dies sind Gott gegenüber Fremde. Möge Gott uns davor bewahren, einer von diesen zu sein."





Der dritte Grad ist das Fremdsein, das ein Reisender spürt.  Es ist weder lobenswert noch zu tadeln.  Es hat allerdings das Potential, lobenswert zu werden.  Wenn eine Person, die erst kurze Zeit an einem Ort lebt, weiß, dass sie wegziehen muss, dann fühlt sie sich fremd, als ob sie nirgends hin gehört.  





Wir sind in dieser Welt alle Fremde, denn wir werden erst eines Tages zu unserem ewigen Aufenthalt im Jenseits gelangen.  Dies zu verstehen bedeutet, dass wir verstehen und annehmen, was Ibn ul Qayyim als lobenswertes Fremdsein bezeichnet hat.  





Der Prophet Muhammad sagte: "Lebe in dieser Welt wie ein Fremder oder wie ein Wanderer."  Das Fremdsein, das viele Muslime spüren, ist normalerweise eine gute Sache.  Es kann das lobenswerte Fremdsein sein, das unsere Liebe zu Gott und Seinen Gesandten bestätigt.  Es erinnert uns daran, unsere Leben so zu leben, als wären wir auf der Durchreise, darauf wartend, dass Gott uns für unseren letzten Aufenthalt nach Hause zurück holt.





 



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