1. Sprich: "Er ist Allah, ein Einziger;“
2. „Allah, der Absolute (ewig Unabhängige, von Dem alles abhängt).“
3. „Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden;“
4. „und Ihm ebenbürtig ist keiner."
(1) Sprich: "Er ist Allah, ein Einziger“ Dieser Vers repräsentiert Allahs eigene Bestätigung Seines einzigartigen Monotheismus, Seiner unnachahmlichen Einheit. Daher ist der erste Vers eine Aufforderung an den Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, und an jeden, der diesen Vers liest oder rezitiert, Allahs einzigartige Einheit zu bestätigen. Er ist Einer, keinen anderen gibt es wie Ihn. Es gibt viele Einheiten in dieser Welt, aber sie alle sind nicht einzigartig, denn jede Einheit hat andere, die ihr ähnlich sind. Zum Beispiel gibt es einen Mount Everest, aber es gibt andere hohe Berge, die ihm ähnlich sind. Im Falle von Allah gibt es keine andere Einheit, die Ihm ähnlich ist. Alle anderen Einheiten können in Teile aufgeteilt werden, aber Allah ist Einzigartig in Seiner Einheit und ist Unteilbar.
(2) “Allah, der Absolute“. Allahs Einzigartigkeit verwirklicht sich in Seiner Absolutheit. Alle geschaffenen Wesen haben Bedürfnisse und sind von anderen abhängig, damit ihre Bedürfnisse erfüllt werden. Allah braucht keinen einzigen von Seiner Schöpfung, denn nichts was sie tun, kann Seinen vollkommenen Zustand verbessern oder Ihm nutzen. Diese Eigenschaft der Absolutheit lädt den Gläubigen ein, über den Sinn und die Ziele seines Gottesdienstes nachzudenken. Die meisten Menschen beten, als würden sie Gott einen Gefallen damit tun. Der Sinn der Erschaffung des Menschen ist, damit wir Allah anbeten, denn alle menschlichen Wesen haben den Bedarf, Ihn anzubeten. Er benötigt sie nicht. Wir Menschen haben das Bedürfnis, Gott anzubeten und zu lobpreisen, Seinen göttlichen Gesetzen gehorsam zu sein, ist der Schlüssel sowohl in diesem Leben als auch im nächsten.
(3) „Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden“ Dieser Vers beschreibt einen weiteren Aspekt von der Einzigartigen Einheit Allahs. Falsche Religionen repräsentieren im allgemeinen Gott mit menschlichen Begriffen, indem sie Ihm entweder menschliche Eigenschaften oder menschliche Formen geben. Dieser Vers befasst sich hauptsächlich mit zwei unterschiedlichen Eigenschaften von Menschen und anderen Lebewesen: das zur Existenz gelangen das Geboren werden und die Fortpflanzung durch Gebären. “Er (Allah) zeugt nicht”, denn es gibt nichts, das Ihm gleicht. Ein Kind entsteht aus Teilen (Sperma und Eizelle) von den Körpern seiner Eltern, aus diesem Grund ist es seinen Eltern in seiner Gestalt und seinen Eigenschaften ziemlich ähnlich. Wenn Gott gebären würde, dann gäbe es einen anderen Gott wie Ihn, was Seine Einzigartigkeit bereits verneint. Der Allmächtige hat auch die Vorstellung, Er habe ein Kind, zurück gewiesen; die Aussicht auf ein Kind und Nachwuchs bedarf eines weiblichen Partners, der von ähnlicher Gestalt wie der Mann ist. Allah hat auch aus allgemeiner Sicht die Aussicht auf Nachwuchs zurück gewiesen, weil es nicht passend wäre, denn ein Kind zu haben, würde Ihn auf die gleiche Ebene mit Seinen Geschöpfen herab setzen. Dies beantwortet die Frage derjenigen, die behaupten, dass da Gott zu allem fähig ist, Er auch in der Lage sein könnte, einen Sohn zu haben, wenn Er es wünscht. Das ist aber unpassend, denn es würde Gott wie seine Geschöpfe sein lassen. Außerdem haben Menschen Kinder aus einem Bedarf an Hilfe, um in dieser materiellen Welt zu überleben oder aus dem Bedarf heraus, die Existenz durch Nachkommenschaft weiter zu führen.[1] Indem Er Sich als Sich Selbst – Genügend beschreibt, hat Allah auch diese Möglichkeit zunichte gemacht.
“und ist nicht gezeugt worden“ weist fein die Bemerkung zurück, dass Jesus Gott sei. Damit Gott geboren werden könnte, müsste Er zuvor nicht existiert haben, was Seiner Göttlichen Eigenschaft der Ewigen Existenz widerspricht.
(4) „und Ihm ebenbürtig ist keiner." Allah beendet dieses Kapitel mit einer Bekräftigung des ersten Verses. Wenn Gott Einzigartig ist, kann Ihm nichts gleich sein. Wenn Ihm nichts gleich ist, dann ist Er Allein Einzigartig. Wenn Er Allein Absolut ist und die gesamte Schöpfung Seiner bedarf, kann nichts in der Schöpfung Ihm gleich sein. Wenn Er keine Nachkommen hat, und keinen und nichts Ihn geboren hat, kann Ihm nichts und niemand gleich sein, denn jedes erschaffene Wesen kam zur Existenz nach einer Periode der Nicht-Existenz. Jedes erschaffene Wesen hat etwas, das ihm ähnelt, dann ist es ein Paar, oder etwas das wie es ist, seinesgleichen. Wenn der Schöpfer von der einen oder der anderen Art wäre, dann hätte Er einen Zweiten und Seinesgleichen.
Damit enthält dieses Kapitel die Genealogie und Beschreibung von Gott, dem Barmherzigen. Es wurde von Allah offenbart, um die Glaubensansichten zurückzuweisen, die Ihm von irregeleiteten Menschen, bezüglich Seiner Ähnlichkeit, Seiner Gestalt, Seines Ursprungs und Seiner Nachkommen zugeschrieben wurden. Zum Beispiel diejenigen, die Bilder malen oder Statuen von Gott fertigen, erheben einen Anspruch auf Ähnlichkeit; diejenigen, die andere neben Ihm anbeten, erheben Anspruch auf Ähnlichkeit; und diejenigen, die Teile Seiner Schöpfung anderen zuschreiben erheben Anspruch auf Ähnlichkeit. Aber nichts ist Ihm ähnlich in Seinen Eigenschaften, Seiner Herrschaft oder Seiner Göttlichkeit. Aus diesem Grund gebührt Ihm Allein die Anbetung durch Seine Geschöpfe.
Sprich (O Muhammad): “Er ist Allah (Gott), ein Einziger;. (1)
“Allah-us-Samad [Allah, der Absolute (ewig Unabhängige, von Dem alles abhängt, Der weder ist noch trinkt)]. (2)
“Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden (3)
“und Ihm ebenbürtig ist keiner.” (4)
(Quran 112:1-4)
Interpretation
(1) “Sprich” - eine entscheidende Aussage, an die du glauben und der du dir bewusst sein musst, “Er ist Allah (Gott), ein Einziger”, das bedeutet, die Einzigkeit ist auf Ihn beschränkt, Er ist Der Eine, Der Allein Vollkommenheit besitzt; Der die wunderschönsten Namen und vollkommenen höchsten Eigenschaften hat. Er ist einmalig und unerreichbar.
(2) “Allah-us-Samad” [Allah der Absolute Herr], den alle Geschöpfe brauchen. Alle Bewohner der oberen und tieferen Welt brauchen Ihn ganz dringend. Sie bitten Ihn um die Dinge, die sie benötigen und flehen Ihn in ihren Sorgen an, denn Er ist Vollkommen in Seinen Eigenschaften, Er ist der All-Wissende, Dessen Wissen vollkommen ist, Er ist der Nachsichtigste, Dessen Nachsicht vollkommen ist, der Barmherzigste, Dessen Barmherzigkeit vollkommen ist.
(3) Und Teil Seiner Vollkommenheit bildet “Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden”, wegen der Vollkommenheit seines Reichtums [Er ist frei von jeglichen Bedürfnissen]
(4) “und Ihm ebenbürtig ist keiner.” Weder in Seinen Namen noch in Seinen Eigenschaften oder Taten. Er ist von jeglicher Unvollkommenheit weit entfernt.
So erklärt dieses Kapitel die Einheit Gottes.