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Der menschliche Verstand ist wirklich ein Wunder, aber in bestimmten Bereichen ist er begrenzt.  Gott unterscheidet sich von jeglichem, dass der menschliche Verstand denken oder sich vorstellen kann.  Daher kommt er durcheinander, wenn er versucht, sich Gott bildlich vorzustellen.  Trotzdem ist es möglich, Gottes Eigenschaften zu verstehen, denn dazu braucht man sich kein geistiges Bild von Ihm zu machen.  Zum Beispiel ist al-Ghaffar einer von Gottes Namen, der bedeutet, dass Er alle Sünden vergibt.  Jeder kann dies leicht verstehen, denn es entspricht der Art und Weise, wie unser Verstand sich Gott vorstellen kann.  Jüdische und christliche Lehren von Gott sind in dieser Hinsicht aufgrund ihres falschen Verständnisses dieser Sache teilweise verwirrend.  Die Thora der Juden lehrt, Gott sei wie der Mensch:





“Und Gott sprach: ´Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei… Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde…´” (1. Mose 1:26-27)





Bestimmte Kirchen enthalten sogar Statuen oder Bilder von einem alten, bärtigen Mann, der Gott darstellen soll.  Einige von ihnen wurden von Michelangelo in großen Malereien produziert, der Gesicht und Hände Gottes darstellte – so dass sie wie die eines alten Mannes aussehen.





Gott bildlich darzustellen ist im Islam eine Unmöglichkeit, die Unglaube bedeutet, denn Gott teilt uns im Quran mit, dass Ihm nichts gleicht:





“Es gibt nichts Seinesgleichen; und Er ist der Allhörende, der Allsehende. ” (Quran 42:11)





“und Ihm ebenbürtig ist keiner.” (Quran 112:4)





Moses Bitte, Gott zu sehen





Die Augen können es nicht ertragen, Gott zu sehen.  Er klärt uns im Quran auf:





“Blicke können ihn nicht erreichen, Er aber erreicht die Blicke.” (Quran 6:103)





Moses, zu dem Gott gesprochen hat und dem Gott großartige Wunder gegeben hat, wurde von Gott als Sein Prophet auserwählt.  Es wird gesagt, dass er dachte, da Gott mit ihm zu sprechen pflegte, er auch in der Lage sein könne, Gott tatsächlich zu sehen.  Die Geschichte ist im Quran erwähnt, wo Gott uns erzählt, was passierte:





“Und als Moses zu Unserem Termin gekommen war und sein Herr zu ihm gesprochen hatte, sagte er: ‘Mein Herr, zeige (Dich) mir, auf dass ich Dich schauen mag.’  Er sprach: ‘Du wirst Mich nicht sehen, doch blicke auf den Berg; wenn er unverrückt an seinem Ort bleibt, dann wirst du Mich sehen.’  Als nun sein Herr dem Berg erschien, da ließ Er ihn zu Schutt zerfallen, und Moses stürzte ohnmächtig nieder.  Und als er zu sich kam, sagte er: ‘Gepriesen seist Du, ich bekehre mich zu Dir, und ich bin der Erste der Gläubigen.’” (Quran 7:143)





Gott verdeutlicht, dass niemand, nicht einmal der große Prophet Moses, das Angesicht des Göttlichen ertragen kann, denn Gott ist zu großartig, als dass Ihn die menschlichen Augen in diesem Leben erfassen können.  Gemäß dem Quran wurde Moses klar, dass seine Bitte auf Irrtum beruhte und deshalb ersuchte er Gottes Vergebung dafür, dass er gefragt hatte.





Sah der Prophet Muhammad Gott in diesem Leben?





Der Prophet Muhammad, Gottes Gnade und Segen auf ihm, reiste auf seiner wundervollen Reise durch die Himmel und traf Gott.  Manche Leute dachten, weil der Prophet Muhammad auf dieser Reise zu Gott gesprochen hatte, er ihn möglicherweise auch gesehen habe.  Einer seiner Gefährten, Abu Dahrr, befragte ihn darüber.  Der Prophet antwortete:





“Es gab nur Licht, wie hätte ich Ihn sehen können?” (Sahieh Muslim)





Was war das für ein Licht, das er sah?  Der Prophet erklärte:





“Wahrlich, Gott schläft nicht, noch wäre es für Ihn von Nutzen, wenn Er schliefe.  Er ist Derjenige, Der die Waagschalen senkt und sie hebt.  Die Taten der Nacht steigen vor den Taten des Tages zu Ihm hinauf und die des Tages vor denen der Nacht; und Sein Schleier ist Licht.” (Sahieh Muslim)





Visionen von Gott in spirituellen Erlebnissen





Manche Leute, einschließlich mancher, die behaupten, Muslime zu sein, berichten von spirituellen Erlebnissen, bei denen sie behaupten, Gott gesehen zu haben.  Gewöhnlich enthalten diese Berichte von Erlebnissen auch das Sehen von Licht oder eines großartigen Wesens, das auf einem Thron sitzt.  Im Falle von Muslimen wird ein solches Erlebnis normalerweise von einem Nachlassen in den fundamentellen islamischen Praktiken, wie Salah (Gebet) und Fasten, begleitet, in der irrigen Annahme, dass derartige Praktiken lediglich für gewöhnliche Menschen sind, die keine Erlebnisse dieser Art hatten.





Was lehrt uns also der Islam hierzu?  Der Islam lehrt uns, dass es Satan ist, der vorgibt, Gott zu sein, um unwissende Menschen, die an solche Erlebnisse glauben, in die Irre zu führen.  Eine der fundamentellen Grundlagen des Islam ist, dass das Gesetz, das dem Propheten Muhammad, Gottes Gnade und Segen auf ihm, offenbart wurde, nicht verändert oder abgeschafft werden kann.  Gott hat weder einigen Menschen etwas erlaubt und anderen verboten, noch übermittelt Er Sein Gesetz durch die spirituellen Erlebnisse von Menschen.  Das göttliche Gesetz ist auf dem ordentlichen Weg der Offenbarung über die Propheten übermittelt worden, ein Weg, der mit dem Erscheinen des Propheten Muhammad, dem letzten Propheten Gottes, abgeschlossen wurde.





Das Sehen Gottes im Leben nach dem Tod





In der islamischen Glaubenslehre kann Gott nicht in diesem Leben gesehen werden, aber die Menschen werden Gott im nächsten Leben sehen; auch wenn Gott sich nicht total enthüllt.  Dies wird im Quran und in der Sunna deutlich gesagt.  Der Prophet sagte:





“Der Tag der Wiedererweckung ist der erste Tag, an dem irgendein Auge Gott, den Allmächtigen und Erhabenen, sehen wird.”[1]





Die Ereignisse am Tag der Wiedererweckung beschreibend, stellt Gott im Quran fest:





“An jenem Tage wird es strahlende Gesichter geben, die zu ihrem Herrn schauen.” (Quran 75:22-23)





Der Prophet wurde gefragt, ob wir Gott am Tag der Wiedererweckung sehen werden.  Er antwortete: “Schadet es euch, wenn ihr den Vollmond betrachtet?”[2]  ‘Nein’, antworteten sie.  Dann sagte er: “Wahrlich, ihr werdet Ihn genauso sehen.”  In einem anderen Hadith sagte der Prophet: “Wahrlich, jeder von euch wird Gott an dem Tage sehen, wenn ihr Ihn treffen werdet, und es wird keinen Schleier oder Vermittler zwischen Ihm und euch geben.”[3]  Gott zu sehen, wird auch eine Gunst der Bewohner des Paradieses sein.  In der Tat ist für den Gläubigen das Sehen Gottes eine größere Freude als alle anderen Freuden des Paradieses zusammen.  Den Ungläubigen andererseits wird das Recht, Gott im Paradies zu sehen, genommen, und das ist für sie eine größere Strafe als alle Schmerzen und Leiden der Hölle zusammengenommen.





"Sprich: "O meine Diener, die ihr euch gegen eure eigenen Seelen vergangen habt, verzweifelt nicht an Allahs Barmherzigkeit; denn Allah vergibt alle Sünden; Er ist der Allverzeihende, der Barmherzige." (Quran 39:53)





ForgivenessofSins1.jpgGott hat die Menschheit zu keinem anderen Zweck geschaffen, als um Ihm zu dienen.  Allerdings macht uns das Menschsein schwach und vergesslich, während unsere Menschheit uns gleichzeitig oft unsere eigene Wichtigkeit übertreiben lässt; stolz und arrogant.  Arroganz lässt uns im Gegenzug Sünden begehen, und unsere Vergesslichkeit lässt uns Fehler machen, die leicht zum sündigen führen können.  Gott kennt uns gut, Er ist unser Schöpfer.  Er hat uns mit unserem unvollkommenen Wesen nicht aufgegeben; Er hat uns unzählige Gelegenheiten geliefert, uns Ihm um Vergebung bittend zuzuwenden.  Tatsächlich liebt Gott es, wenn wir bereuen und uns Ihm zuwenden, um Seine Vergebung und Seinen Trost zu suchen.  Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte zu seinen Gefährten und allen, die ihm in Rechtschaffenheit folgen:"Wenn ihr keine Sünden begehen würdet, würde Gott euch durch ein anderes Volk ersetzen, das Sünden begeht, und Gott um Vergebung bittet und Er wird ihnen vergeben." [1]  Dies ist keine Aufforderung zum sündigen, sondern zeigt die unendliche Gnade Gottes.





Das Tor zur Vergebung ist immer offen





Gott hat in Seiner unendlichen Weisheit die Bitte um Vergebung leicht gemacht.  Wenn wir nicht in der Lage wären, Gottes Vergebung zu erbitten und zu erhalten, dann wären wir ein elendes Volk, voller Verzweiflung und Selbstverachtung.  Aus diesem Grund ist keine Überschreitung zu groß oder zu klein, dass Gott es nicht vergeben würde.  Alle Sünden können vergeben werden und das Tor zur Vergebung ist fast bis zum Tag des Gerichts weit geöffnet.





"Und kehrt euch zu eurem Herrn, und ergebt euch Ihm, bevor die Strafe über euch kommt; (denn) dann werdet ihr keine Hilfe finden." (Quran 39:54)





Wenn Gott die aufrichtige Reue eines Gläubigen sieht – einer Person, die sich Gott wahrhaftig mit Furcht und Hoffnung zuwendet - vergibt er nicht nur die Sünde, sondern Er ersetzt die Sünden mit lohnenden guten Taten.  Dies gehört zur unendlichen Gnade Gottes. 





"...außer denen, die bereuen und glauben und gute Werke tun; denn deren böse Taten wird Allah in gute umwandeln; und Allah ist ja Allverzeihend, Barmherzig." (Quran 25:70)





Gott wird unsere Sünden durch die Schwierigkeiten vergeben, denen wir in unseren Leben begegnen.  Wenn wir von Krankheit getroffen werden oder unter ungünstigen Umständen leiden, werden wir Vergebung verdienen, wenn wir unsere Schwierigkeiten geduldig ertragen und die ganze Zeit den Lohn von Gott erwarten. 





Große und kleine Sünden





Gott ungehorsam sein, ist immer eine ernsthafte Angelegenheit; allerdings unterscheiden die Gelehrten große und kleine Sünden.  Große Sünden sind solche, die Allahs Verfluchung oder Seinen Zorn nach sich ziehen oder in Verbindung mit der Androhung von einer Strafe in der Hölle stehen, was die Sünde der Anbetung anderer als Gott miteinschließt, was der schwerste Akt ist, den ein menschliches Wesen begehen kann.  Andere große Sünden sind Mord, Zauberei und Ehebruch.  Kleine Sünden werden als Taten definiert, die Gott missfallen, aber im Qur´an und in den authentischen Überlieferungen wird für sie keine Bestrafung erwähnt.  Doch trotzdem sollten sie nicht leicht genommen werden, denn sie können leicht schwere Sünden nach sich ziehen, und Gott warnte uns, kleine Sünden ernst zu nehmen, wenn er sagt: "…da hieltet ihr es für eine geringe Sache, während es vor Allah eine große war." (Quran 24:15) 





Der Prophet Muhammad riet uns, dass "Rechtschaffenheit ist im guten Charakter und Sittsamkeit, und Sünde ist das, was in deiner Seele wankt und wovon du nicht magst, dass die Menschen es heraus finden."[2] 





Gottes Vergebung erreichen ist einfach





Wie zuvor erwähnt, kann aufrichtige Reue die Sünden einer Person auslöschen, für immer und vollständig.  Es geht darum, echte Reue zu zeigen, um Gottes Gnade und Vergebung zu beten und die Sünde in Zukunft zu vermeiden.  Zusätzlich hat Gott uns auch andere Wege gegeben, um reinen Tisch zu machen, so dass eine Person in den Augen Gottes neu beginnen kann, als wenn er oder sie ein neugeborenes Baby wäre. 





Dazu gehört, wenn ein Ungläubiger den Islam annimmt, und wenn jemand eine akzeptierte Pilgerreise (Hajj) zum Hause Gottes in Mekka, Saudi Arabien, macht. 





"Sprich zu denen, die ungläubig sind, daß ihnen das Vergangene verziehen wird, wenn sie (von ihrem Unglauben) absehen…" (Quran 8:38)





Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte: "Wisst ihr denn nicht, dass das Annehmen des Islam alle Sünden auslöscht, die davor kamen?"[3]





"Wer Hajj für die Zufriedenheit Gottes verrichtet und keinen Geschlechtsverkehr mit seiner Frau hat, und nichts Schlechtes tut oder Sünden begeht, der wird er zurück kehren (nach dem Hajj frei von jeglichen Sünden) als wäre er neu geboren."[4]





Was kleine Sünden betrifft, ist die Gnade Gottes so vollständig, dass Er unsere Sünden vergibt, selbst wenn wir verpflichtende Taten verrichten.  Bei den Überlieferungen des Propheten Muhammad finden wir verschiedene Aussagen, die diese Tatsache bestätigen. 





"Derjenige, der die Gebetswaschung gut durchführt, dessen Sünden werden aus seinem Körper kommen, selbst unter seinen Nägeln weg."[5]





"Wenn die Zeit für ein Pflichtgebet kommt, wird jedem Gläubigen, der die Waschung gut durchführt und sein Gebet in Demut betet und sich verbeugt, dies eine Sühne für seine vergangenen Sünden sein, so lange er keine großen Sünden begeht; und dies gilt für alle Zeiten."[6]





"… wenn er die Waschung vollständig durchführt und dann zur Moschee geht, nur mit der Absicht, das Gebet zu verrichten, und nichts drängt ihn zur Moschee als das Gebet zu verrichten, dann wird mit jedem Schritt, den er zur Moschee geht, seine Stufe erhöht oder eine von seinen Sünden wird vergeben…"[7]





"Wer den Monat Ramadhan in aufrichtigem Glauben fastete, in der Hoffnung auf den Lohn von Gott, dem werden alle seine vergangenen Sünden vergeben."[8]





Sünden können auch vergeben werden, wenn man gute Taten verrichtet, doch wieder müssen wir bestrebt sein, diese Taten vollständig für Gott zu tun, nicht für einen weltlichen Lohn.  "…Wahrlich, die guten Taten tilgen die bösen. Das ist eine Ermahnung für die Nachdenklichen." (Quran 11:114)





Gott hat es uns leicht gemacht, Seine Vergebung zu erbitten und zu erreichen, allerdings kommt sie nicht automatisch; man muss aufrichtig um Gottes Vergebung bitten, in dem Wissen, dass jeder nur durch Gottes Gnade das Paradies betreten wird.  Der Prophet Muhammad sagte: "Verrichtet gute Taten richtig, ersthaft und gemäßigt und freut euch, denn niemanden werden seine guten Taten ins Paradies bringen."  Seine Gefährten fragten: "Nicht einmal dich, oh Gesandter Gottes?"  Er antwortete: "Nicht einmal mich, außer wenn Gott mir Seine Vergebung und Gnade gewährt."[9]





 



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