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Es gibt viele Aspekte des Glaubens, von denen derjenige, der am Islam festhält, fest überzeugt sein muss.  Von diesen Aspekten sind sechs die wichtigsten, sie sind als die “Sechs Glaubensartikel” bekannt.





1)      Glaube an Gott





Der Islam hält den strikten Monotheismus und Glauben an Gott aufrecht, der das Herz des Glaubens bildet.  Der Islam lehrt den Glauben an einen Gott, der weder zeugt noch Selbst gezeugt wurde und in Seiner Aufsicht über die Welt keinen Partner besitzt.  Er allein erweckt zum Leben, lässt sterben, bringt Gutes, verursacht Leid und versorgt Seine Schöpfung mit Unterhalt.  Im Islam ist Gott der eine Schöpfer, Herr, Erhalter, Gesetzgeber, Richter und Bewahrer des Universums.  Es gibt keinen, der Ihm in Seinen Fähigkeiten und Eigenschaften, wie Wissen und Macht, gleich ist.  Jeglicher Gottesdienst, Verehrung und Huldigung ist direkt an Gott zu richten und an niemand sonst.  Jeder Bruch mit diesem Konzept leugnet die Grundlage des Islam.





2)      Glaube an die Engel





Anhänger des Islam müssen an die Unsichtbare Welt glauben, die im Quran erwähnt wird.  Von dieser Welt sind die Engel Gottes Boten, jedem einzelnen von ihnen ist eine besondere Aufgabe zugewiesen.  Sie besitzen keinen freien Willen oder die Fähigkeit, nicht zu gehorchen; es ist ihre besondere Natur, Gottes gläubige Diener zu sein.  Engel dürfen nicht als Halbgötter oder zu Objekten der Anbetung oder Verehrung genommen werden; sie sind nur Gottes Diener, die jedem Seiner Befehle gehorchen.  





3)      Glaube an die Propheten und Gesandten





Der Islam ist eine universelle und umfassende Religion.  Muslime glauben an alle Propheten, nicht nur an den Propheten Muhammad -möge Gott ihn loben- sondern auch an die hebräischen Propheten, einschließlich Abraham und Moses, ebenso wie an die Propheten des neuen Testaments, Jesus und Johannes den Täufer.  Der Islam lehrt, dass Gott nicht allein den Juden und Christen Propheten gesandt hat, sondern er schickte zu allen Völkern dieser Welt Propheten mit einer zentralen Botschaft: Betet Gott allein an.  Ein Muslim muss an alle von Gott geschickten Propheten glauben, die im Quran erwähnt werden, ohne irgendeinen Unterschied unter ihnen zu machen.  Muhammad wurde mit der letzten Botschaft gesandt, und es wird nach ihm keinen weiteren Propheten geben.  Seine Botschaft ist abschließend und ewig und durch ihn vervollständigte Gott Seine Botschaft an die Menschheit. 





4)      Glaube an die Heiligen Schriften





Muslime glauben an bestimmte Bücher, die Gott der Menschheit durch seine Propheten herabgesandt hat.  Diese Bücher schließen die Bücher Abrahams, die Thora von Moses, den Psalter Davids und das Evangelium von Jesus Christus mit ein.  Diese Bücher entstammten alle derselben Quelle (Gott), derselben Botschaft und wurden alle in Wahrheit offenbart.  Dies bedeutet aber nicht, dass diese Wahrheit so erhalten geblieben ist, wie sie offenbart worden war.  Muslime (und auch viele jüdischen und christlichen Gelehrten und Historiker) stellten fest, dass diese Bücher, die heute existieren, nicht mehr die Originalschriften sind, die in Wirklichkeit verloren gegangen sind, verändert wurden und immer wieder übersetzt worden sind und dadurch ihre Originalaussage verloren haben. Hiervon ausgenommen ist nachweislich nur die letzte Botschaft Allahs an die Menschen, der Quran.





Wie die Christen das Neue Testament als Erfüllung und Vervollständigung des Alten Testaments betrachten, glauben die Muslime, dass der Prophet Muhammad Offenbarungen von Gott durch den Engel Gabriel erhalten hat, um die Irrtümer der Menschen aufzuklären, die sich in die Schriften und Lehren des Judentums, Christentums und aller anderen Religionen eingeschlichen hatten.  Diese Offenbarung ist der Quran, offenbart in arabischer Sprache, und noch heute in seiner ursprünglichen Form erhalten.  Er versucht, die Menschheit in allen Lebenssituationen zu leiten: spirituell und weltlich, individuell und gemeinschaftlich.  Er enthält Richtlinien zur Lebensführung, berichtet Geschichten und Parabeln, beschreibt die Eigenschaften Gottes und spricht über die besten Gesetze, um das gesellschaftliche Leben zu regieren.  Er enthält Rechtleitung für jedermann, jeden Ort und alle Zeiten.  Millionen Menschen haben heutzutage den Quran auswendig gelernt und alle Quranexemplare von heute und von früher sind absolut identisch.  Gott hat versprochen, dass Er den Quran bis zum Ende der Zeiten vor Veränderungen beschützen wird, so dass die Rechtleitung für die Menschen deutlich erkennbar bleibt und die Botschaft aller Propheten für alle verfügbar, die danach suchen. 





5)      Glaube an das Leben nach dem Tod





Muslime glauben an einen Tag, an dem die gesamte Schöpfung zugrunde gehen wird und alle wiedererweckt werden, damit sie für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden: den Tag des Gerichts.  An diesem Tag werden alle vor Gott versammelt, und jeder Einzelne wird über sein Leben in dieser Welt befragt und wie er es gelebt hat.  Jene, die an dem richtigen Glauben an Gott und das Leben nach dem Tod festhielten und ihrem Glaube rechtschaffene Taten folgen ließen, werden in das Paradies eingehen, auch wenn sie für einige ihrer Sünden im Höllenfeuer zahlen müssen, falls Gott nicht in Seiner Unendlichen Gerechtigkeit wählt, ihnen zu vergeben.  Was jene aber angeht, die dem Götzendienst mit seinen vielen Gesichtern verfallen sind, die werden das Höllenfeuer betreten und es nie verlassen. 





6)      Glaube an die Göttliche Vorbestimmung





Der Islam betont, dass Gott vollständige Kraft und Wissen über alle Dinge besitzt, und dass nichts geschieht, außer mit Seinem Willen und Seinem vollen Wissen.  Was als Göttlicher Ratschluss bekannt ist, Schicksal oder “Verhäng-nis” heißt auf arabisch al-Qadr.  Das Schicksal eines jeden Geschöpfes ist Gott bereits bekannt. 





Dieser Glaube widerspricht nicht dem freien Willen des Menschen, die Art seiner Taten selbst zu bestimmen.  Gott zwingt uns nicht, etwas zu tun; wir können entscheiden, ob wir Ihm gehorchen oder nicht.  Unsere Wahl ist Gott bereits bekannt, bevor wir es tun.  Wir kennen unser Schicksal nicht selbst, aber Gott kennt das Schicksal aller Dinge. 





Deshalb sollten wir einen festen Glauben haben, was auch immer uns befällt, es entspricht Gottes Willen und geschieht mit Seinem Wissen.  Es können uns in dieser Welt Dinge geschehen, die wir nicht verstehen, aber wir sollten darauf vertrauen, dass Gott Weisheit über alle Dinge besitzt.





Es gibt fünf einfache aber essentielle gottesdienstliche Handlungsweisen, die alle praktizierende Muslime annehmen und befolgen müssen.  Diese “Säulen des Islam” repräsentieren den Kern, der alle Muslime vereinigt.





1)      Das “Glaubensbekenntnis”





Ein Muslim ist jemand, der bezeugt, dass “niemand das Recht hat, angebetet zu werden, außer Gott, und Muhammad ist der Gesandte Gottes”.  Diese Erklärung ist als die “Schahada” bekannt (Bezeugung, Zeugenaussage).  Gott ist der arabische Name für Gott, genau wie Yahweh der hebräische Name für Gott ist.  Indem man diese einfache Erklärung abgibt, wird man Muslim.  Die Erklärung betont den absoluten Glauben an die Einheit Gottes im Islam, Sein ausschließlich-es Recht auf Anbetung, ebenso wie den Lehrsatz, dass Gott etwas beizugesellen eine unverzeihliche Sünde ist, wie wir im Quran lesen: 





“Wahrlich, Gott wird es nicht vergeben, dass Ihm Götter zur Seite gestellt werden; doch Er vergibt das, was geringer ist als dies, wem Er will.  Und wer Gott Götter zur Seite stellt, der hat wahrhaftig eine gewaltige Sünde begangen.” (Quran 4:48)





Der zweite Teil des Glaubensbekenntnisses besagt, dass Muhammad -möge Gott ihn loben- ein Prophet Gottes ist, wie Abraham, Moses und Jesus vor ihm.  Muhammad brachte die letzte, abschließende Offenbarung.  Indem sie Muhammad als das “Siegel der Propheten” anerkennen, glauben Muslime, dass seine Prophezeihung alle offenbarten Botschaften, bei Adam beginnend, bestätigt und erfüllt.  Zusätzlich spielt Muhammad eine vorbildliche Rolle aufgrund seines beispielhaften Lebens.  Die Bemühung eines Gläubigen, dem Beispiel Muhammads zu folgen, spiegelt die Wichtigkeit wieder, die der Islam der Ausübung und den Handlungen beimißt. 





2)      Das Gebet (Salah)





Muslime beten fünfmal am Tag: bei Tagesanbruch, mittags, nachmittags, bei Sonnenuntergang, abends.  Das hilft dem Gläubigen, sich während der Beschäftigung mit der Arbeit und der Familie, Gottes bewusst zu sein.  Es richtet ihn wieder auf das spirituelle Zentrum aus, versichert ihm wieder die völlige Abhängigkeit von Gott und lässt ihn die weltlichen Angelegenheiten in Aussicht auf das letzte Gericht und das Jenseits sehen.  Das Gebet besteht aus Abschnitten des Stehens, Verbeugens, Niederwerfens mit dem Gesicht zum Boden und Sitzen.  Das Gebet ist ein Mittel, um die Verbindung zwischen Gott und Seiner Schöpfung aufrechtzuerhalten.  Es enthält Rezitationen aus dem Quran, Lobpreisungen Gottes, Gebete um Vergebung und andere unterschiedliche Bittgebete.  Es ist Ausdruck der Ergebung, Demut und Anbetung Gottes.  An jedem sauberen Ort kann man beten: allein oder in Gemeinschaft, in einer Moschee oder zu Hause, bei der Arbeit oder auf der Straße, drinnen oder draußen.  Es ist vorzuziehen, mit anderen als eine Einheit zu beten, das demonstriert Disziplin, Brüderlichkeit, Gleichheit und Zusammenhalt.  Wenn sie sich zum Gebet vorbereiten, richten die Muslime ihre Gesichter nach Mekka, die Heilige Stadt, die um die Kaaba herum angelegt ist – das Gotteshaus, das Abraham und sein Sohn Ismael erbaut haben. 





3)      Das Pflicht-Almosen (Zakah)





Im Islam ist der wahre Eigentümer aller Dinge Gott, nicht der Mensch.  Den Leuten wird ihr Gut von Gott anvertraut.  Zakah ist ein Gottesdienst und eine Danksagung an Gott, indem man die Armen und Bedürftigen unterstützt, wodurch der eigene Reichtum gereinigt wird.  Dazu wird ein jährlicher Betrag von 2,5% des eigenen Besitzes und Vermögens gefordert.  Aus diesem Grunde ist Zakah nicht einfaches “Almosen”, es ist eine Verpflichtung für jene, die ihren Reichtum von Gott erhalten haben, für die Bedürfnisse der weniger glücklichen Mitglieder der Gesellschaft aufzukommen.  Zakah wird verwendet, um die Armen, Waisen und Witwen zu unterstützen, den Schuldnern zu helfen und in alten Zeiten, um Sklaven zu befreien. 





4)      Das Fasten im Ramadhan (Saum)





Ramadhan ist der neunte Monat im islamischen Mondkalender, der mit Fasten verbracht wird.  Gesunde Muslime enthalten sich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang dem Essen, Trinken und der sexuellen Aktivität.  Das Fasten entwickelt Spiritualität, das Bewußtsein der Abhängigkeit von Gott und lehrt einen, mit weniger auszukommen.  Ein besonderes Abendgebet wird in den Moscheen verrichtet, dessen Quranrezitationen von weitem zu hören sind.  Die Familien stehen vor Sonnenaufgang auf, um ihre erste Mahlzeit des Tages einzunehmen, die ihnen bis zum Sonnenuntergang Kraft geben soll.  Der Monat Ramadhan endet mit einem der beiden großen islamischen Feste, dem Fest des Fastenbrechens, genannt Id-ul-Fitr, das durch Freude, Familienbesuche und dem Austauschen von Geschenken gekennzeichnet ist. 





5)      Die fünfte Säule ist die Pilgerreise oder Hağğ nach Mekka





Mindestens einmal im Leben muss jeder erwachsene Muslim, der gesundheitlich und finanziell dazu in der Lage ist, etwas Zeit, Geld, Stellung und alltäglichen Komfort des Lebens opfern, um die Hağğ-Pilgerreise zu unternehmen und sich ganz dem Gottesdienst zu widmen.  Jedes Jahr reisen über zwei Millionen Muslime aus unterschiedlichsten Ländern und mit unterschiedlichen Sprachen aus der ganzen weiten Welt in die Heilige Stadt Mekka[1], um dem Ruf Gottes Folge zu leisten.





Wer sind Muslime?





Das arabische Wort “Muslim” bedeutet buchstäblich “jemand, der sich im Zustand des Islam befindet (Ergebenheit unter den Willen und das Gesetz Gottes)”.  Die Botschaft des Islam richtet sich an die ganze Welt, und jeder, der seine Botschaft annimmt, wird Muslim.  Es gibt über eine Milliarden Muslime weltweit.  Muslime stellen die Mehrheit der Bevölkerung in 56 Ländern. Viele Menschen sind erstaunt darüber, dass die Mehrheit der Muslime keine Araber sind.  Obwohl die meisten Araber Muslime sind, gibt es auch Araber, die Christen, Juden und Atheisten sind.  Lediglich 20% der 1,2 Milliarden Muslime auf der Welt stammen aus arabischen Ländern.  Es gibt bedeutende muslimische Bevölkerungsanteile in Indien, China, Zentralasien, Russland, Europa und Amerika.  Wenn man nur einen Blick auf die unterschiedlichen Völker wirft, die in der muslimischen Welt leben – von Nigeria bis Bosnien und von Marokko bis Indonesien – ist es leicht zu erkennen, dass es Muslime aller Rassen, ethnischer Gruppen, Kulturen und Nationalitäten gibt.  Der Islam war schon immer eine universelle Botschaft für alle Völker.  Islam ist die zweitgrößte Religion der Welt und wird bald die zweitgrößte Religion in Amerika.  Aber nur wenige Menschen wissen, was der Islam ist. 



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