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Kommen wir auf die Geschichte von Moses und Khidr zurück, nachdem sie den Fluß überquert hatten, kamen sie an einem Kind vorbei und Khidr tötete absichtlich dieses Kind.  Moses fragte Khidr, warum er so etwas tue?  Das Kind war unschuldig und Kidr tötete es einfach!  Khidr erzählte Moses, das Kind habe rechtschaffene Eltern und wenn es größer würde, würde er für seine Eltern so eine Last werden, dass er sie in den Unglauben getrieben hätte (Gott wußte das), daher ordnete Gott den Tod dieses Kindes an.   





Natürlich trauerten die Eltern, als sie ihr Kind tot fanden.  Gott aber ersetzte ihr Kind durch eines, das rechtschaffen und besser zu ihnen war.  Dieses Kind ehrte sie und war gut zu ihnen und gut für sie, aber die Eltern werden immer ein Loch im Herzen haben, aufgrund des Verlusts ihres ersten Kindes, bis zum Tag der Wiedererweckung, wenn sie vor Gott stehen werden und Er ihnen enthüllen wird, aus welchem Grund Er die Seele ihres ersten Kindes nahm und sie werden dann verstehen und Gott preisen.





Dies ist die Natur unserer Leben.  Es gibt Dinge; Dinge, die negativ zu sein scheinen; Dinge, die in unseren Leben geschehen und Hindernisse für unseren inneren Frieden zu sein scheinen, weil wir sie nicht verstehen oder warum sie uns geschahen, aber wir müssen sie hinnehmen. 





Sie sind von Gott, und wir müssen absolut glauben, dass es Gott ist, der dahinter steht, ob wir es sehen können oder nicht.  Dann wenden wir uns den Dingen zu, die wir ändern können.  Erst erkennen wir sie und dann gehen wir zum zweiten Schritt über, und das ist, die Hindernisse zu entfernen, indem wir Lösungen für sie suchen.  Um die Hindernissse zu entfernen, müssen wir uns darauf verlassen, sie selbst zu verändern, denn Gott sagt:   





“Gewiss, Gott ändert die Lage eines Volkes nicht, ehe sie (die Leute) nicht selbst das ändern, was in ihnen selbst ist...” (Quran 13:11)





Dies ist ein Bereich, über den wir Kontrolle haben.  Wir können Geduld entwickeln, obwohl allgemein angenommen wird, dass manche Menschen einfach mit Geduld geboren werden. 





Ein Mann kam zum Propheten, möge Gott seinen Namen erhöhen, und fragte, was er bräuchte, um ins Paradies zu kommen, da sagte ihn der Prophet: "Zürne nicht." (Sahieh Al-Bukhari)





Dieser Mann war jemand, der leicht wütend wurde, also sagte ihm der Prophet, er müsse seine wütende Natur ändern.  Also ist es machbar, seinen Charakter zu verändern.        





Der Prophet sagte ebenfalls: "Wer behauptet, geduldig zu sein (mit dem Wunsch, geduldig zu sein), dem wird Gott Geduld geben.”  





Dies wird bei Sahieh Al-Bukhari berichtet.  Dies bedeutet, dass obwohl manche Menschen geduldig geboren wurden, der Rest von uns lernen kann, geduldig zu sein. 





Interessanterweise pflegten sie uns in der westlichen Psychatrie und Psychologie zu erzählen, dass wir alles ´rauslassen´ sollen, nichts zurückhalten, sonst würden wir explodieren, also wäre es besser, es loszuwerden.  





Später haben sie festgestellt, dass wenn Menschen alles ´rauslassen´, dann platzen kleine Blutgefäße in ihren Gehirnen, weil sie so wütend wurden.  Sie fanden heraus, dass es tatsächlich gefährlich und möglicherweise schädigend ist, alles ´herauszulassen´.  Also sagen sie jetzt, dass es besser ist, nicht alles ´herauszulassen´. 





Der Prophet wies uns an, geduldig zu sein, daher sollten wir äußerlich geduldig wirken, auch wenn wir innerlich brodeln.  Und wir sollten nicht versuchen, äußerlich geduldig zu erscheinen, um die Menschen zu betrügen; sondern wir sollten es tun, um Geduld zu entwickeln.  Wenn wir darin beharrlich sind, dann wird dieses äußerliche Bild der Geduld auch innerlich und als Ergebnis dessen wird vollständige Geduld erreicht, und sie ist erreichbar, wie in dem zitierten Hadith erwähnt wird.    





Eine der Methoden besteht darin, zu schauen, welche Rolle materielle Elemente in unseren Leben spielen in bezug auf Geduld und dass wir sie erreichen. 





Der Prophet gab uns Anweisungen, wie wir mit diesen Elementen umgehen sollen, indem er sagte: 





“Blickt nicht auf jene über euch, die glücklicher sind als ihr, sondern blickt anstatt dessen auf diejenigen unter euch oder weniger glücklich...”





Dies ist so, denn egal wie unsere Situation aussieht, es gibt immer noch welche, denen es noch schlechter als uns geht.  Dies sollte im Hinblick auf unser materielles Leben unsere allgemeine Strategie sein.  Heutzutage nimmt das materielle Leben einen riesigen Platz in unseren Leben ein, wir scheinen davon besessen zu sein; in dieser Welt alles zu verdienen, scheint die Hauptsache zu sein, auf die die meisten von uns ihre Energie verwenden.  Wenn also jemand dies tun muss, dann sollte er davon aber nicht seinen inneren Frieden beeinträchtigen lassen. 





Wenn wir uns mit der materiellen Welt beschäftigen, sollten wir nicht ständig diejenigen betrachten, denen es besser als uns geht, denn sonst werden wir nie mit dem, was wir haben, zufrieden sein.  Der Prophet sagte:





“Wenn man dem Sohn Adams ein Tal voller Gold gäbe, würde er noch ein weiteres wollen.” (Sahieh Muslim)





Die Aussage ist, dass Gras auf der anderen Seite immer grüner ist; und je mehr eine Person hat, desto mehr will sie.  Wir können keine Zufriedenheit in der materiellen Welt erreichen, wenn wir auf diese Weise hinter ihr herjagen; wir sollten lieber auf diejenigen schauen, die weniger glücklich sind als wir, auf diese Weise werden wir uns an die Gaben, Vorteile und Gnade erinnern, die Gott uns in unserem eigenen Vermögen gewährt hat, egal wie gering es zu sein scheint. 





Da gibt es noch eine andere Aussage des Propheten Muhammad, die uns dabei hilft, im Bereich der materiellen Welt unsere Angelegenheiten an die passenden Stellen einzuordnen und es ist ein prophetisches Beispiel von Steven Conveys[1] Prinzip "erste Dinge zuerst".  Der Prophet hat dieses Prinzip bereits vor 1400 Jahren beschrieben und für die Gläubigen formuliert, indem er sagte: 





“Wer diese Welt zu seinem Ziel macht, dem wird Gott seine Angelegenheiten durcheinander bringen und Armut vor seine Augen platzieren, und er wird nicht in der Lage sein, irgendetwas von dieser Welt zu erreichen außer dem, was Gott bereits für ihn vorgeschrieben hat...” (Ibn Maajah, Ibn Hibbaan)





Also wird diese Person ihre Angelegenheiten nicht geregelt bekommen, sie wird wie ein aufgescheuchtes Huhn hin und her rennen; wenn sie diese Welt zu ihrem Ziel macht.  Gott wird Armut vor sie setzen und egal, wieviel Geld sie hat, sie wird sich immer arm vorkommen.  Jedesmal, wenn jemand freundlich zu dieser Person ist oder sie anlächelt, denkt sie, dass sie das nur tun, weil sie ihr Geld wollen, sie vertraut niemandem und und ist nie glücklich. 





Wenn es einen Börsenkrach gibt, kannst du von einigen lesen, die darin investiert haben und Selbstmord begangen haben.  Jemand kann acht Millionen besessen haben und fünf Millionen davon verloren haben, wobei ihm drei Millionen übrig bleiben, nach dem Krach an der Börse; aber fünf Millionen zu verlieren, kommt ihm vor wie das Ende.  Er findet das Leben nicht mehr lebenswert, denn Gott hat Armut zwischen seine Augen gesetzt. 





Wir müssen uns daran erinnern, dass die Menschen nichts von dieser Welt erhalten werden, als das, was Gott bereits für sie vorgeschrieben hat, die ist die Grundlage.  Nach all diesem Herumgerenne, die Nächte durchmachen, ein Arbeitssüchtiger sein, wird jemand nur das erhalten, was Gott bereits für ihn oder sie vorgeschrieben hat.  Der Prophet, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte: 





“Wer sich das Jenseits zum Ziel nimmt, dem wird Gott seine Angelegenheiten sammeln, den Reichtum (des Glaubens) im Herzen geben, und die Welt wird ihm widerwärtig und unterwürfig vor.” (Ibn Maajah, Ibn Hibbaan)





So jemand erreicht Reichtum des Herzens.  Reichtum besteht nicht daraus, viel Vermögen sein Eigen zu nennen, sondern Reichtum ist ein Vermögen des Herzens, und was ist Vermögen des Herzens?  Es ist Zufriedenheit und dies ist es, woher der Friede kommt, wenn man sich Gott ergibt, und dies ist Islam. 





Der innere Friede bedeutet, den Islam in unseren Herzen zu akzeptieren und nach den Prinzipien des Islam zu leben.  Dann wird Gott Reichtum in das Herz des Menschen einziehen lassen, und diese Welt wird in Ergebenheit zu ihm kommen, auf ihren Knien und demütig.  So jemand wird ihr nicht hinterherjagen müssen.    





Dies ist das Versprehen des Propheten, wenn jemand die "ersten Dinge zuerst" setzt und das ist das Jenseits.  Wenn es das Paradies ist, das wir wollen, dann sollte es in unserem Leben klar sein, es sollte unsere Zielsetzung sein, die wir an vorderste Stelle setzen. 





Woran erkennen wir, dass das Jenseits unser Ziel ist?  Wenn wir mit jemandem sitzen und wir unterhalten uns über die neuesten Autos, teure Häuser, Reisen und Ferien und Geld, wenn sich der größte Teil unserer Gespräche um materielle Dinge oder Unsinn drehen, wenn wir über diese und jene Person reden, dann bedeutet das, dass das Jenseits nicht unser Hauptziel ist.  Wenn das Jenseits unser Hauptziel ist, dann würde es sich im unserer Unterhaltung wiederspiegeln.  Dies ist die Grundstufe, an der wir uns selbst messen können; also sollten wir aufhören und uns selbst befragen: "Womit verbringen wir den größten Teil unserer Gespräche?" 





Wenn wir herausfinden, dass unsere Priorität auf dem Diesseits liegt, dann müssen wir uns umstellen, wir müssen "die ersten Dinge zuerst setzen", das bedeutet, das Jenseits vor das Leben in dieser Welt stellen, und wenn wir dies tun, können wir inneren Frieden erreichen und Gott sagt uns dies im Qur´an, ein deutlicher Schritt, den man unternehmen muss, um inneren Frieden zu erreichen.  Gott sagt: 





“Es sind jene, die glauben und deren Herzen Trost finden im Gedenken an Allah.” (Quran 13:28)





Also ist es nur das Gedenken Gottes, durch das die Herzen Ruhe finden.  Dies ist der innere Friede.  Das Gedenken Gottes ist in allem, das wir als Muslime tun.  Islam bedeutet, ein Leben zu leben, in dem wir Gottes gedenken, und Gott sagt:  





“Verrichte das Gebet zu Meinem Gedenken...” (Quran 20:14)





Alles, was wir als Muslime (im Islam) tun, beinhaltet, das Gedenken Gottes.  Gott sagt: 





“Sprich: "Mein Gebet und meine Opferung und mein Leben und mein Tod gehören Gott, dem Herrn der Welten.” (Quran 6:162)





Also hier befindet sich der Weg, um inneren Frieden zu erreichen: Gottes in allen Aspekten unseres Lebens zu gedenken. 





Dieses Gedenken (Dhikr) ist nicht so, wie manche Menschen denken, d.h. in der Ecke eines dunklen Raumes zu sitzen und immer wieder "Allah, Allah, Allah..." zu wiederholen.  Dies ist nicht die Art und Weise, Gottes zu gedenken.  Ja, so eine Person sagt Gottes Namen, aber wenn wir darüber nahdenken, wenn jemand zu dir käme und dein Name ist beispielsweise Muhammad) und er würde immer sagen: "Muhammad, Muhammad, Muhammad..." dann würdest du dich wundern, was diese Person hat.  Will sie irgendetwas?  Gibt es etwas, das sie braucht?  Worin liegt der Sinn, meinen Namen zu wiederholen, ohne weiter zu sprechen? 





Dies ist nicht die Art und Weise, Gottes zu gedenken, denn dies ist nicht so, wie der Prophet Gottes gedachte und es gibt keine Überlieferung von ihm, das er dies getan habe.  Manche Leute sagen, dass wir Gottes gedenken sollten, indem wir herumtanzen oder von einer Seite zur anderen schwanken.  Dies ist nicht die Art und Weise, Gottes zu gedenken, und auch dies entspricht nicht der Art, wie der Prophet Gottes gedachte und es existiert keine Überlieferung von ihm, dass er dies getan habe.  





Der Prophet gedachte Gottes in seinem Leben.  Sein Leben war ein Leben des Gedenken Gottes; er lebte ein Leben des Gedenken Gottes und dies ist das wahre Gedenken in unseren Gebeten und in unserem Leben und in unserem Sterben. 





Zusammengefasst beinhaltet die Suche nach innerem Frieden das Erkennen von Problemen, die wir in unserem Leben haben, das Erkennen unserer Hindernisse, das Erkennen, dass innerer Friede nur dann kommen wird, wenn wir diese Hindernisse identifizieren und verstehen, welche wir von ihnen verändern können und dass wir uns auf die Hindernisse konzentrieren, die wir ändern können, die, die im Bereich unserer Kontrolle liegen. 





Wenn wir uns selbst ändern, dann wird Gott die Welt um uns herum verändern und uns die Mittel geben, mit der Welt um uns herum zurechtzukommen.  Selbst wenn die Welt im Tumult ist, Gott gibt uns darin inneren Frieden. 





Was auch immer geschieht, wir wissen, dass es das Schicksal Gottes ist und Seine Prüfungen und wir wissen, dass es zu unseren Gunsten ist und Gutes für uns enthält.  Gott erschuf uns in dieser Welt und diese Welt ist ein Mittel, das Paradies zu erreichen, und die Prüfungen dieser Welt sind unser eigenes spirituelles Wachstum.  Wenn wir dies akzeptieren, Gott in unseren Herzen annehmen, dann können wir inneren Frieden finden. 



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